Briefspiel:Reigentanz um eine Baronskrone

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Horasreich-klein.png Städteübergreifendes Briefspiel Horasreich-klein.png
Datiert auf: ab Boron 1044 BF Schauplatz: Ruthor, Septimana und Umgebung Entstehungszeitraum: seit Mai 2021
Protagonisten: Oleana di Bellafoldi, Colombino di Bellafoldi Autoren/Beteiligte: Familie Luntfeld.png Luntfeld


Prolog

"Auf keinen Fall!" Die Baronin von Ruthor tigerte durch den edel ausgestatteten Salon und liess ihrem Zorn freien Lauf. Dies also war es, weswegen ihr Onkel sämtliche Bediensteten aus dem Salon komplimentiert und ihnen strikt verboten hatte, sie beide zu stören. "Nein", wiederholte Oleana di Bellafoldi sich, "ich will nicht heiraten!"

"Oleana", auf dem rotsamtenen Plüschsofa sah der fette Colombino di Bellafoldi aus wie ein thronender Ochsenfrosch. "Oleana, hör auf dich wie ein trotziges Kind zu benehmen. Es muss sein." Mit stoischer Gelassenheit ertrug er den wütenden Blick seiner Nichte. "Du wirst nächstes Jahr 40 und brauchst endlich eine Erbin." Eine leise Spur von Aggressivität schlich sich in Colombinos Stimme, während er seiner Nichte einmal mehr den Sachverhalt darlegte, den beide eigentlich auswendig kannten. "Unsere Familie ist ziemlich überschaubar, Findualia ist noch älter als ich und willst du ernsthaft, dass die Baronie an Lorana und an die Amarinto geht? An Sewamunder? Unsere Familie herrscht über Ruthor seit den Zeiten des Grossherzogtums, soll denn der Kampf vor 15 Jahren vergeblich gewesen sein? Dann hätten wir es auch gleich lassen können…"

"Ja, ja", die Baronin lehnte sich an eine Kommode und legte nachdenklich die Hand ans Kinn. "Es ist nur," sie suchte die passenden Worte, "es ist nur… natürlich will ich keine alte Jungfer werden. Aber," ihr Zorn wich Besorgnis und Colombino sah, wie seine Nichte plötzlich wie ein ängstliches Reh wirkte, als die sonst so selbstsichere Baronin von Ruthor unversehens eine Schwäche offenbarte, "ich habe Angst etwas falsch zu machen. Wie du sagst, Onkel, es steht so viel für unsere Familie auf dem Spiel." Schweigend gingen Nichte und Onkel erneut ihren Gedanken nach. "Was ist mit Adoption, falls alle Stricke reissen?" überlegte Oleana irgendwann laut. "Nur eigen Blut erbt eigen Gut, eine Adoption ändert somit nichts, ausser du hättest eine Affäre und das Kind wäre deins,", knurrte ihr Onkel nachdenklich, "die Frage bleibt somit dieselbe: Wer?"

Erneut langes Schweigen und erneut war es die Baronin, welche schliesslich seufzend den Bann brach: "Also gut, gehen wir ins Arbeitszimmer und stellen eine Liste zusammen, wer in Frage kommen könnte."