Hesindiane Luntfeld
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Beschreibung
In einer Familie, die das Praktische dem Schöngeistigen und die Arbeit dem Wissen vorzieht, hatte die kluge, feingeistige Hesindiane von Klein auf einen schweren Stand. Als Frucht einer skandalösen Jugendsünde ihres Vaters hatte ihre Mutter hatte sie kurz nach ihrer Geburt verlassen und so wuchs Hesindiane alleine auf. Der einzige Verwandte, der ihre Vorliebe für Bücher teilte (wenngleich aus anderen Gründen), war ihr Vetter Khardan. Mit Malerei oder Literatur konnte jedoch auch dieser nichts anfangen.
Grossvater Beppo und Vater Silem lehnten Hesindianes frühen Wunsch, Geweihte der Hesinde zu werden zunächst als Kinderträumerei ab. Die Tochter sollte ihre Rechenkünste lieber der familiären Schreibstube zur Verfügung stellen und später die Sägemühle von ihrem Vater übernehmen. Im Praios 1020 BF änderte sich diese Haltung nach einem epischen Kampf gegen einen Dämonischen Schrecken aus den Magierkriegen unmittelbar am Stadtrand von Sewamund. In den Trümmern seiner Sägemühle überlegte es sich Silem Luntfeld anders. Auch Familienpatriarch Beppo Luntfeld, nach einer Herzattacke bereits dem Tode nahe gab seinen Segen. Zwei Wochen später begann Hesindiane in der Kusliker Halle der Weisheit ihr Noviziat.
Acht Jahre später durfte eine strahlende Hesindiane als erste Geweihte der Familie überhaupt die Gratulationen fast aller erwachsenen Luntfeld entgegennehmen, die zu ihrem grossen Tag nach Kuslik gekommen waren. Umso überraschter war sie, als ihr Vater sie danach beiseite nahm und ihr eröffnete, er wolle ihr zu ihrem Ehrentag ihren allergrössten Wunsch überhaupt erfüllen. Worauf er ihr eine rondrianisch anmutende Frau mit rostrotem Haar und strahlend blauen Augen vorstellte mit den Worten: "Hesindiane, das ist deine Mutter!". Rondriane Tribêc war nämlich keineswegs eine Jugendsünde ihres Vaters sondern dessen grosse Liebe gewesen; die heimliche Hochzeit der beiden war jedoch von beiden Familien aus Standesdünkel und politischen Gründen nicht gutgeheissen worden und man hatte das junge Paar seinerzeit kurzerhand ebenso heimlich getrennt und darüber kein Wort mehr verloren…
Nach ihrer Weihe blieb Hesindiane zunächst als Bibliothekarin in der Grossen Bibliothek in Kuslik, ehe sie 1032 BF in den neuen Hesinde-Tempel von Efferdas und damit nach eigenen Angaben auch "ins Leben" versetzt wurde: Pflegte sie in der Öffentlichkeit das Bild der weltfremden Gelehrten, so drückten nach ihren Vorgesetzten in Kuslik nun auch die Hohe Lehrmeisterin in Efferdas ein Auge zu, wenn sich ihre Bibliothekarin regelmässig phex- oder rahjagefällig ins efferdische Nachtleben stürzte.
So lernte Hesindiane im Efferd 1033 BF an einem Empfang zur Wahl des neuen Primos der Belhankanischen Republik Efferdas den Gardekapitän der Stadtgarde, Vernon Slin, kennen. Zwei Jahre später heirateten die beiden und am 7. Rahja 1035 BF krönte die Geburt von Tochter Livia Slin das junge Glück.
Zitate
- "... geteilt durch Vier ist die Wahrscheinlichkeit, mit diesem Blatt das Spiel zu gewinnen."
- "Aberglauben und Vorurteile bilden eine Dunkelheit in den Köpfen, die nicht durch Praios' Licht verdrängt werden kann, sondern durch Hesindes Gaben."
- "Wie auch immer, Hochgelehrter Herr, ich glaube da mal etwas darüber in einem Stichwort-Register von Büchern der Schlange gelesen zu haben. 800 bis 825 BF glaub ich ..."
