Historie der Familie Raloff

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Die Wurzeln der Familie Raloff gehen auf ein Advokatengeschlecht aus dem Grangorischen zurück. Im Jahr 465 BF floh die Familie von Einjan Raloff dem Älteren vor dem Terrorregime Torbens, des Statthalters der Priesterkaiser nach Silas und stellte sich dort dem Grafenhaus in den Dienst. Als das Grafenhaus Unregelmäßigkeiten bei den Abgaben des damaligen Vogtes von Efferdas vermutete, wurden die Raloffs beauftragt, dem nachzugehen.

Vögte von Silas' Gnaden

Die Vögte aus dem Hause Raloff

504-519 BF Halladan
519-551 BF Einjan
551-559 BF Cordovari
559-577 BF Gorchan
578-617 BF Chalug der Alte
617-626 BF Chalug der Seefahrer
627-645 BF Merlia
645-658 BF Kasan
658-674 BF Helma
674-691 BF Fortas
691-709 BF Goran
709-725 BF Farus
725-739 BF Efferdan
739-749 BF Roban
749-751 BF Marik

Es gelang Halladan Raloff, die Misswirtschaft in Efferdas aufzudecken. Zum Dank erhielt er selbst das Amt des Vogtes von Efferdas, welches er fürderhin von Silas' Gnaden mit Weitsicht und Treue ausübte. In den folgenden Jahren gestalteten die Vögte aus dem Haus Raloff die weitere Entwicklung Efferdas' mit freier Hand und weitgehend selbstständig. Die Bürgerschaft war zufrieden, die Stadt florierte. Unter der Leitung von Chalug dem Seefahrer (617-626 BF) wurde der Hafen zu seiner heutigen Gestalt ausgebaut. Die weitsichtige Planung machte größere Änderungen bis heute nicht notwendig. Die Familie nahm zunehmend auf den beginnenden Getreidehandel Einfluss. Mit der Macht des Grafenhauses im Rücken, diktierten sie Preise und Mengen. Vögtin Merlia (627-645 BF) gelang es schließlich durch geschicktes Taktieren am Grafenhof in Silas, das alleinige Privileg für den Getreidehandel in Efferdas zu erhalten. Damit hatte sie mit einem Schlag alle aufstrebenden Getreidehändler Efferdas' vernichtet, auf deren wachsenden Reichtum sie lange mit Neid geblickt hatte. Dieses Privileg wurde zwar bereits wenige Jahre später widerrufen, doch der Vormachtstellung der Raloffs im Getreidehandel war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr beizukommen. Unter Merlia wurden auch die ersten Schiffe der Familie Raloff erworben und so der Grundstein für die langwährende wirtschaftliche Blüte des Hauses gelegt. Der gute Leumund des Hauses wurde durch Vogt Efferdan Raloff (725-739 BF) schwer beschädigt, als dieser der Versuchung nicht widerstehen konnte, von den Abgaben nach Silas mehr und mehr statt an das Grafenhaus in seine eigene Tasche abzuführen. Der Schwindel flog rasch auf ,und nur durch das geschickte und diplomatische Eingreifen seines Bruders Roban Raloff (739-749 BF) konnte die Vogtenwürde dem Hause Raloff erhalten werden. Als im Jahr des Kusliker Friedens Efferdas, das bisher silaser Kronland war, zur Baronie erhoben und im Zuge dessen neu belehnt wurde, endete die Zeit der Raloffer Vögte abrupt. 250 Jahre lang hatten die Raloffs die Geschicke der Stadt als Vögte bestimmt.

Aufstieg und Fall der Familie Raloff

Marik Raloff, dem letzten Vogt aus dem Hause Raloff, gelang es in diesen Zeiten des Umbruchs, durch Besonnenheit und kluges Taktieren das Ansehen und die wirtschaftliche Macht der Familie unter den neuen Gegebenheiten zu wahren. Bei Familienzusammenkünften wurde in den Anfangsjahren das Familienmotto der Raloffs "Im Worte treu, treu in der Tat" häufig durch ein trotziges "Dennoch!" erweitert. Legendär sind die Auseinandersetzungen mit dem ersten Baron Hilbert Paklai. Marik trug einen großen Anteil daran, dass die alteingesessenen Familien Efferdas' sich zahlreiche Privilegien aus vergangener Zeit gegenüber der neuen Herrschaft bewahren konnte. Den Vorteil der eigenen Familie verlor er dabei nie aus den Augen: Marik Raloff wurde somit auch der erste Bürgermeister von Efferdas.
Marik und seine Nachkommen waren es auch, welche die wirtschaftliche Blüte des Hauses Raloffs und Efferdas' weiter vorantrieben. Der Handel der Raloffs wurde ausgeweitet: Nicht mehr nur Getreide, sondern auch Holz und zahlreiche Krämerwaren gingen in immer höheren Mengen ihren Weg durch die Kontore der Familie Raloff. Neben dem Hauptkontor in Efferdas wurden weitere Niederlassungen in Belhanka, Thirindar und Drôl gegründet. Getreide aus der Baronie Efferdas wurde über das Kontor in Drôl bis hinab nach Brabak verschifft.
Als Rudor Quentan Raloff 941 BF der neue Patriarch der Familie Raloff wurde, kam mit ihm ein Mann an die Macht, der den Grundstein dafür legte, dass der Name der Familie Raloff bis heute mit Mäzenatentum, Kunst und Kultur der Stadt Efferdas eng verbunden ist. Auf sein Geheiß hin wurde die Bibliothek des Hesinde-Tempels beträchtlich erweitert. Zahlreiche Abschriften aus der Kusliker Bibliothek wurden von ihm nach Efferdas gebracht. Er legte mit einigen der bedeutendsten Gemälde seiner Zeit den Grundstein für die mittlerweile über 50 Bilder umfassende Kunstsammlung der Raloffs. Diese wurde lange Zeit in der Villa Raloff aufbewahrt. Heute befinden sich die meisten Gemälde im Palazzo Raloff im Quarto Novo.
Die allwöchentliche Armenspeisung am efferdischen Kontor zum Horastag geht ebenfalls auf die Initiative Rudor Quentan Raloffs zurück.
"Das Schwarze Jahr" 983 BF sollte der Wendepunkt für das Schicksal der Familie Raloff werden: Das Jahr begann zunächst verheißungsvoll mit dem Stapellauf des vierten Schiffes der Handelsflotte der Familie Raloff, einer prächtigen Karavelle, der "Zögertnicht". Doch bereits auf ihrer Jungfernfahrt nach Drôl kam das Schiff vor Arkis in einen Sturm und sank vermutlich. Mit dem Schiff verschwand seine Kapitänin und Tochter von Rudor Quentan: Lente Lovisa Raloff sowie die 55-köpfige Mannschaft. Nichts wurde von dem Schiff und seiner Ladung je wiedergesehen. Nur wenige Monate darauf brannte das drôler Kontor samt aller dort gelagerten Waren bis auf seine Grundmauern nieder. In den Flammen starben Merlia Giulia Raloff, die Schwester Rudor Quentans, samt ihrem Gatten und ihren 4 Kindern. Die "Kentertnicht", eine der beiden Getreidepotten der Raloffs, wurde im Rahja des gleichen Jahres von zyklopäischen Piraten aufgebracht und durch einen unglücklichen Treffer im Gefecht versenkt. In den Fluten starb auch Ihr Kapitän, Rudor Alricilian Raloff. Wirtschaftlich lag die Familie am Boden. Zahlreiche Kredite konnten nicht eingelöst werden, weitere wurden verwehrt. Das Kontor in Drôl konnte nicht wieder aufgebaut werden. Nur mit viel Glück konnte der Konkurs abgewendet werden.
Gylvana Slin-Raloff verlor den Verstand und stürzte sich eines Nachts im Wahn vom Dach der Villa Raloff in den Tod. Oswinia Pamina Raloff verbitterte nach dem Tod ihrer beiden Geschwister zusehends. Als Sie die Nachricht vom Untergang der "Kentertnicht" erhielt, schritt sie in den Tempel Efferds, riss sich das Aquamarinamulett vom Hals, warf es zu Füßen der Efferdstatue auf den Boden und rief die Worte: "Efferd, Efferd, Du kennst Erbarmen nicht!!" Seitdem hat sie bis heute nie wieder einen Fuß in einen Tempel des Efferd gesetzt oder auch nur ein Wort mit seiner Gnaden Veciano Efferdtreu Raloff gewechselt. Der Lebenswille des Patriarchen schwand mehr und mehr, ein Jahr später starb Rudor Quentan Raloff.

In jüngster Zeit

In den folgenden Jahren war die Politik des Handelshauses Raloff durch zögernde Vorsicht und den Versuch, das Erreichte wenigstens zu bewahren, geprägt. Obwohl die verlorenen Schiffe dringend hätten ersetzt werden müssen, wagte Jacobo Mondino Raloff es nicht, weiteres Kapital zu investieren und so den Unwägbarkeiten der See und dem scheinbaren Zorn Efferds auszusetzen. Die Gewinne gingen drastisch zurück. Der Handel mit Massenwaren, wie er bisher von den Raloffs betrieben worden war, war mit dem vorhandenen Schiffsraum nicht mehr möglich. Die Kosten für Repräsentation, den Unterhalt des Familiensitzes, die mildtätigen Werke, das Mäzenatentum und für die Versorgung der Klientel blieben jedoch weiterhin hoch. Seit Ausrufung der Republik ist die Matriarchin Fusca Gylvana Raloff zur Bürgermeisterin Efferdas' aufgestiegen. Ein Posten, der zwar mit viel Prestige verbunden ist, jedoch auch mit enormen Kosten für die Repräsentation. Es ist ungewiss, ob die Familie je wieder die wirtschaftliche Bedeutung erlangen wird, die Sie vor dem Schicksalsjahr 983 BF hatte.

Entgegen der ängstlichen Wirtschaftspolitik der Matriarchin, versuchte deren designierter Nachfolger Marbio Rudor Raloff, immer wieder mit neuen Ideen und innovativen Plänen neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. In den letzten Jahren begann die Familie neue Projekte in Angriff zu nehmen, um für die Ausübung der neu gewonnenen politischen Macht auch den nötigen finanziellen Spielraum zu erringen. So gelang es den Raloffs im Zuge der Gründung der Republik den di Punta den Getreidehandel wieder zu nehmen. Auch mit der Banca di Coverna scheint eine neue und unerwartet reichhaltige Finanzquelle errungen worden zu sein.

Das Jahr 1033 BF jedoch sollte zu einem weiteren Schicksalsjahr für die Raloffs werden. Nach Änderungen in der Verfassung der Republik und dem Verlust eines Sitzes im Senat war der politische Einfluss der Familie stark gesunken und es war absehbar, dass die Steuerschuld, welche den Raloffs mehrere Jahre gestundet worden war nun eingetrieben würde. Da Fusca Gylvana Raloff zudem ihre hohe Position in der Verwaltung dafür genutzt hatte, Gelder aus der Staatskasse dem Handelshaus Raloff zuzuführen in der Hoffnung dies unbemerkt mit zukünftigen Gewinnen zurückzahlen zu können, entschloss sich die Matriarchin gemeinsam mit ihrer Familie die Stadt zu verlassen. Die darauf folgenden Unruhen der Raloffkrise, ausgelöst durch eine Kornknappheit sowie den Ärger unbezahlter Arbeiter und geprellter Gläubiger, beschädigte einen Großteil der Besitztümer der Familie in der Stadt schwer. Darüberhinaus entschloss sich die Republik Efferdas sämtliche Ländereien und Immobilien, sowie die Schiffe der Familie als Sicherheit für die Steuerschulden und die veruntreuten Gelder vorläufig zu beschlagnahmen.