Nekropole

Aus Liebliches-Feld.net
Zur Navigation springenZur Suche springen

Als Nekropole oder Totenstadt werden gemeinhin außergewöhnlich große Begräbnisstätten bezeichnet, die oftmals gesondert von Wohnsiedlungen angelegt werden und einer ganzen Generation (oder gar mehreren) als gemeinsame Ruhestätte dienen sollen. Besonders gebräuchlich ist der Begriff für die großen Begräbnisstätten des Bosparanischen Reiches, die teilweise noch immer genutzt werden. Einfache Gräberfelder werden dagegen üblicherweise Boronanger oder Borongärten genannt.

Religiöse Aspekte

Den Nekropolen kommt innerhalb der Boron-Kirche des Lieblichen Feldes eine besondere Bedeutung zu. Die wenigen Tempel des Kultes im Horasreich befinden sich zumeist in der Nähe bekannter Totenstädte, während die allermeisten Boronanger allenfalls einen Schrein des Totengottes aufweisen. In teilweise bewohnten Nekropolen wie Borondella oder Fulni liegen zudem die Zentren der Marbo-Verehrung.


Nekropolen im Horasreich

Die Nekropolen des Horasreichs zählen neben denen Gareths (Boronsfeld und Heldenfriedhof), Al'Anfas und Fasars zu den größten Aventuriens.

Sidor Yaquiria

Über die erste große Nekropole der Horaszeit existieren heute mehr Legenden als gesicherte Fakten. Sidor Yaquiria, ursprünglich wohl eine der ersten Siedlungen der Güldenländer und deren Heereslager in den Yaquirlanden, lag (und liegt) vermutlich im oder nahe des Dalvrettawaldes nordwestlich der Yaquirmündung. Die zunächst vor allem günstig zu verteidigende Siedlung wurde jedoch bald zugunsten anderer Städte verlassen und aufgegeben. Stattdessen entstand hier eine gewaltige Grabanlage, in der sich auch Herrscher und Helden späterer Epochen bevorzugt neben ihren berühmten Vorfahren bestatten ließen. Die Grablege in unterirdischen Kammern dürfte dabei ein Grund dafür sein, warum die Nekropole scheinbar verschollen ist, auch wenn die Gerüchte nicht verstummen wollen, dass der Borontempel in Schelf insgeheim die Wacht über die alte Anlage innehat. In jüngster Zeit wurde auch das Gut Yaquirofest unweit der Stadt mit der Nekropole in Verbindung gebracht.

Katakomben

Die Bestattung in Katakomben, unterirdischen Gebeinhöhlen unterhalb großer bewohnter Siedlungen, nahm in den folgenden Jahrhunderten unter den Friedenskaisern und in den Dunklen Zeiten enorm zu. Dadurch entstanden gewaltige Nekropolen direkt unterhalb der immer stärker wachsenden Metropolen des Bosparanischen Reiches. Vor allem die Hauptstadt Bosparan ersparte sich dadurch auch den aufwändigen Transport ihrer Toten in immer weiter entfernte Grabanlagen, sondern legte stattdessen Begräbnisstätten im Erdreich unter den eigenen Wohnvierteln an. Üblich waren dabei von einem Kaiser einer ganzen Generation von Stadtbürgern gestiftete Nekropolen, die teilweise über- und untereinander angeordnet und miteinander verbunden wurden. Viele dieser Grabanlagen sind noch immer erhalten und stellen einen Großteil der Sotterranea, der Vinsalter Unterwelt dar. Die Art der Bestattung in den Katakomben weist dabei durchaus markante Unterschiede auf: Die Ärmsten fanden in einfachen Gebeingruben oder schlichten Wandnischen ihre letzte Ruhe, während die Oberschicht ihre Toten in Kolumbarien (Mauern mit Stellplätzen für ordentlich aufgereihte Urnen) und die Herrscher ihre Angehörigen in Nasuleen (großen Grüften und regelrechten Grabtempeln) bestatteten.

Vergleichbare, obgleich wesentlich weniger bekannte Katakomben finden sich auch unter der Stadt Urbasi – die Cittinterna (innere Stadt) liegt dabei innerhalb des Hügels, auf dem die Silberstadt errichtet wurde.

Totenstädte

Infolge der Religionskriege während der Dunklen Zeiten und der allmählichen Herausbildung der heutigen Puniner Boronkirche nahm auch die Bedeutung der direkt unterhalb der Metropolen gelegenen Katakomben ab. Die Bestattung in gesonderten Totenstädten außerhalb der eigentlichen Siedlungen wurde wieder beliebter und auch einfache überirdische Gräberfelder breiteten sich neben unterirdischen Grabanlagen nun aus. Nach Bosparans Fall hatten die verbliebenen Bewohner des Landstrichs zudem zunächst andere Probleme, als sich um eine aufwändige Bestattung der vielen Toten in unterirdischen Grabhöhlen zu sorgen.

In dieser Zeit entstanden zumeist die heute bekannten Totenstädte, die sich untereinander teilweise stark unterscheiden können.

  • Borondella ist die große Nekropole der Horasstadt Vinsalt und an der König-Khadan-Straße nordwestlich der Metropole gelegen. Die eigentliche Totenstadt besteht dabei aus in Form eines Boronrads aufgeschütteten, gewaltigen Erdwällen, die zum Einen selbst eingelassenen Grüften Platz bieten, zum Anderen aber auch die Umfriedung der dazwischen liegenden Borongärten mit ihren zumeist überirdischen Nasuleen und Gräberfeldern darstellen. Der mittlere Erdwall des Boronrads beherbergt als Speiche der Könige auch die Gräber vieler Herrscher aus dem Haus Firdayon. Ergänzt wird die eigentliche Totenstadt um die etwas kleinere bewohnte Hälfte Borondellas, in der Trauernde, Witwen und junge Waisen übergangsweise eine von Marbo-Geweihten betreute Heimstatt finden – aber auch Alte, die sich selbst dem Sterben nahe sehen.
  • Wenige Meilen nordöstlich von Kuslik liegt (nicht weit entfernt vom vermuteten Standort Sidor Yaquirias auf der anderen Flussseite) mit Fulni die zweite große Totenstadt, die weiterhin verwendet (und auch bewohnt) wird. Auf einem sich sanft über die umliegenden Yaquirmarschen erhebenden Hügel haben dabei schon die ersten Erzherzöge von Kuslik ihre Nasuleen errichtet. Auch die Grüfte des Hauses Galahan finden sich hier.
  • Inmitten der Eldoreter Sümpfe liegt an der Quelle des Despon mit Gebein die große Nekropole Chababiens. Um die Stadt mit ihrem zentral auf einem Hügel gelegenen Borontempel erstrecken sich dabei weitläufige Gräberfelder, auf denen auch viele Opfer des Roten Tods eilig verscharrt wurden.
  • Nahe des Ortes Heroicum westlich von Arivor liegt das sogenannte Legionärsfeld, ein gewaltiger Boronanger, auf dem vor allem unter den Kusliker Kaisern viele Veteranen der siegreichen bosparanischen Legionen bestattet wurden. Später gesellten sich verdiente Theaterritter und Ardariten hinzu, so dass dieser Boronanger gewissermaßen als yaquirisches Gegenstück zum (jüngeren) Garether Heldenfriedhof gelten kann.
  • Im Gegensatz zu den vorgenannten Begräbnisstätten wird in Marvinko an der Mündung des Mardilo in den Sikram noch immer nur auf unterirdische Grabanlagen zurückgegriffen. Oberhalb der eigentlichen Stadt liegen die Eingänge der in etlichen übereinander angeordneten Ebenen in einen Felshang gehauenen Gräber, die auch die Grüfte des Hauses Marvinko umfassen.
  • Der Totenstadt Fulni recht ähnlich, allerdings bedeutend kleiner ist Onjettesco, wo sich auch die Gräber des Hauses Berlînghan befinden.
  • Die größte Nekropole der Zyklopeninseln liegt auf den Hängen oberhalb der Ruinenstadt Palakar auf Pailos – zeitweise durften Tote im Archipel nur hier bestattet werden. Seit einem Ausbruch des Vulkans Amran Nemoras im Jahr 385 v. BF ist diese Begräbnisstätte aber selbst zur Hälfte von Lavamassen begraben.
  • Die Nekropole Grangors, Virnum genannt, liegt nordöstich der Stadt auf dem Festland am Rande des Dorfes Virnumil.

Quellen