Parvenus von Efferdas
|
Parvenus von Efferdas - neuzeitlich auch Heiliger Parven - ist der efferdheilige Patron der Stadt Efferdas sowie des Hauses Efferdas. Wie in der Legende vom heiligen Parven erzählt wird, gilt Sanct Parvenus auch als Gründer der Stadt. Im Tempel vom güldenen Dreizack - dem Tempel des Efferd in Efferdas - ist ihm ein Schrein geweiht. In Torremund ist dies mit Sanctus Parvenus Emersus (= Der aufgetauchte Heilige Parven) gar für einen ganzen Tempel der Fall. Daneben sind nach ihm etwa der Mächtebund des efferdischen Umlandes, ein Stadtviertel in Efferdas und ein Schiff benannt und Parvenus ist ein beliebter Name in der Region.
Legende vom heiligen Parven
Es begab sich aber nach dem Dahingehen des göttergleichen Kaisers, dass ein Schiff in See stach von der Mündung des Yaquir aus gen den Gestaden der Einäugigen. Viel Volk fand sich an Bord und unter ihnen auch der Parven hieß und der Schönäugige genannt wurde, denn seine Augen zeigten alle Farben des Meeres. Auf Geheiß des jungen Kaisers sollten die Hörigen siedeln auf den Inseln.
Doch Efferd gefiel es in seiner Weisheit, den Geist der Siedler zu prüfen, auf dass sie sich würdig erwiesen, Heimstatt an seinen Gestaden zu finden. So sandte er ungünstige Winde, welche die Reise verlängerten und das Volk hungern machten. Und in ihrer Not knüpften sie Netze, doch der Fang war spärlich, bis ein dem Herrn der Meere heiliges Getier sich in einem der Netze verfangen hatte. Sie zogen es an Deck und so groß war ihr Hunger und so gering ihr Glaube, dass sie es schlachteten und verspeisten. Allein Parven der Schönäugige erhob seine Stimme wider den Frevel, doch verhöhnten sie und bedrohten ihn gar mit blanker Waffe, so dass er schwieg.
Bald hernach drehte der Wind und frischte auf und sie machten gute Fahrt und der Sinn der Seefahrer stieg, dachten sie doch dem Herrn aller Meere getrotzt zu haben. Doch stärker und stärker wurde der Wind, dass er bald Sturm, bald Orkan war. Da wurde es den Gotteslästerern bang ums Herz und sie flehten den Herrn Efferd um Gnade an. Nur Parven schwieg, litt er doch mehr an dem Frevel, als dass er um sein Leben bangte. Allein der grimme Richter versenkte das Schiff und wer mag sich der Seelen angenommen haben, denn es ertranken alle. Alle bis auf Parven, denn Efferd ist auch gerecht im Zorne und ergo wurde Parven an Land errettet, doch ach dem Tode näher denn dem Leben.
Hunger und Durst litt er, doch war dies nichts gegen die Pein seiner Seele sich dem Gott, dem er sich befohlen, nicht würdig erwiesen zu haben. So siechte er denn dahin, denn nichts Essbares wuchs hier, kein Bach keine Quelle war hier ihn zu laben. So ging er denn am dritten Tage nach seiner Errettung noch immer stark im Glauben ans Meer und rief, während die Wellen ihn die Wellen schon umspülten: "Efferd, ich erbitte dein Verzeihen, denn blind war ich und habe gefehlt, weil ich mein unwürdiges Leben Dir nicht opfern wollte. Nun gebe ich es dir hin und erflehe deine Gnade: Nimm meine Seele in deine ewigen Gärten auf." Da wich, wie um ihn zu verhöhnen alles Wasser von Parven zurück. Und aufschluchzend, weil er sich von Efferd verlassen wähnte, schleppte er sich ans Ufer zurück, wo er sterben wollte und doch nur in tiefen Schlaf sank.
Doch im Traume erschien ihm eben jener Delphin, dessen Tod er nicht verhindert hatte und sprach zu ihm: "Nicht sterben sollst du, sondern leben um Buße zu tun. So ist es Efferds Wille: Nimm diesen Speer und bohre ihn in die Erde, gleich dort, wo du liegst. Ziehe ihn heraus und dir soll alles zuteil werden, wessen du bedarfst. Hernach baue dem Herrn dorten einen Tempel um ihn zu preisen und Efferd wird mit Dir sein." Und als Parven erwachte, fand er neben sich einen gülden Dreizack, den er nahm und in den Sand bohrte. Als er ihn herauszog aber, entsprang dorten eine Quelle und Parven pries den Herrn und labte sich. Hernach ging er ans Meer und ein Dutzend Fische sprangen aus den Fluten, um auch seinen Hunger zu stillen.
Von diesem Tage an diente Parven dem Herrn treu und baute ihm einen Tempel, welchen er selbst wohl sechzig Götterläufe führte, bis ihn Efferd in seine Gärten rief. Der goldene Dreizack aber blieb der größte Schatz des Tempels, welcher die Gläubigen sowohl an Efferds Macht wie Gnade gemahnt ...