Marbys Calleano: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Dass der rasante Aufstieg der [[Familie Calleano]] durchaus seinen Preis hat, erkennt man am Schicksal von [[Ascania Calleano|Ascania Calleanos]] einziger Tochter '''{{PAGENAME}}'''. Schon in jungen Jahren konnte sie ihrer Mutter nicht gegensätzlicher sein: Schmal und zerbrechlich und sowohl von der Art als auch vom Erscheinungsbild her unscheinbar war sie oft und lange wegen unterschiedlichen Krankheiten ans Bett gefesselt. Sie genießt die Ruhe und das Schweigen, kann eine gefühlte Ewigkeit einer Statue gleich unbewegt dasitzen, wobei einzig an ihren stetig wandelnden Augen erkennbar ist, dass sie nicht tatsächlich zu Marmor erstarrt ist, nimmt allerdings jedes Detail um sich herum wahr und scheint die Stimmung ihrer Mitmenschen stets beinahe beängstigend gut einschätzen. Das Bäckerhandwerk erlernte sie nie, dafür hegt sie als einzige ihrer Geschwister ein großes Interesse an der Webkunst ihres Vaters, die ihr in langen Wintern und von Krankheit gezeichneten Wochen zur liebsten Ablenkung wurde. Kaum dem Kindesalter entwachsen, schickte man sie nach Almada, wo ein besonders einträgliches Heiratsabkommen geschlossen worden war: Marbys wurde, als Höhepunkt der Heiratspolitik ihrer Mutter, dem deutlich älteren Niederadligen Valpo Rebenthal angetraut. | + | Dass der rasante Aufstieg der [[Familie Calleano]] durchaus seinen Preis hat, erkennt man am Schicksal von [[Ascania Calleano|Ascania Calleanos]] einziger Tochter '''{{PAGENAME}}'''. Schon in jungen Jahren konnte sie ihrer Mutter nicht gegensätzlicher sein: Schmal und zerbrechlich und sowohl von der Art als auch vom Erscheinungsbild her unscheinbar, war sie oft und lange wegen unterschiedlichen Krankheiten ans Bett gefesselt. Sie genießt die Ruhe und das Schweigen, kann eine gefühlte Ewigkeit einer Statue gleich unbewegt dasitzen, wobei einzig an ihren stetig wandelnden Augen erkennbar ist, dass sie nicht tatsächlich zu Marmor erstarrt ist, nimmt allerdings jedes Detail um sich herum wahr und scheint die Stimmung ihrer Mitmenschen stets beinahe beängstigend gut einschätzen. Das Bäckerhandwerk erlernte sie nie, dafür hegt sie als einzige ihrer Geschwister ein großes Interesse an der Webkunst ihres Vaters, die ihr in langen Wintern und von Krankheit gezeichneten Wochen zur liebsten Ablenkung wurde. Kaum dem Kindesalter entwachsen, schickte man sie nach Almada, wo ein besonders einträgliches Heiratsabkommen geschlossen worden war: Marbys wurde, als Höhepunkt der Heiratspolitik ihrer Mutter, dem deutlich älteren Niederadligen Valpo Rebenthal angetraut. |
Fern von ihrer Heimat und Familie und gefangen in einer Ehe, die sich nicht bloß aufgrund der Distanz der Eheleute als unglücklich, sondern scheinbar auch nach mehreren Fehlgeburten als unfruchtbar zu erweisen schien, verbrachte sie einige einsame Jahre, bis sie schließlich endlich einen lebendigen Jungen zur Welt brachte, der, mit seinem ersten Atemzug, zum Mittelpunkt ihres Lebens wurde. | Fern von ihrer Heimat und Familie und gefangen in einer Ehe, die sich nicht bloß aufgrund der Distanz der Eheleute als unglücklich, sondern scheinbar auch nach mehreren Fehlgeburten als unfruchtbar zu erweisen schien, verbrachte sie einige einsame Jahre, bis sie schließlich endlich einen lebendigen Jungen zur Welt brachte, der, mit seinem ersten Atemzug, zum Mittelpunkt ihres Lebens wurde. | ||
Version vom 25. November 2024, 20:35 Uhr
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Dass der rasante Aufstieg der Familie Calleano durchaus seinen Preis hat, erkennt man am Schicksal von Ascania Calleanos einziger Tochter Marbys Calleano. Schon in jungen Jahren konnte sie ihrer Mutter nicht gegensätzlicher sein: Schmal und zerbrechlich und sowohl von der Art als auch vom Erscheinungsbild her unscheinbar, war sie oft und lange wegen unterschiedlichen Krankheiten ans Bett gefesselt. Sie genießt die Ruhe und das Schweigen, kann eine gefühlte Ewigkeit einer Statue gleich unbewegt dasitzen, wobei einzig an ihren stetig wandelnden Augen erkennbar ist, dass sie nicht tatsächlich zu Marmor erstarrt ist, nimmt allerdings jedes Detail um sich herum wahr und scheint die Stimmung ihrer Mitmenschen stets beinahe beängstigend gut einschätzen. Das Bäckerhandwerk erlernte sie nie, dafür hegt sie als einzige ihrer Geschwister ein großes Interesse an der Webkunst ihres Vaters, die ihr in langen Wintern und von Krankheit gezeichneten Wochen zur liebsten Ablenkung wurde. Kaum dem Kindesalter entwachsen, schickte man sie nach Almada, wo ein besonders einträgliches Heiratsabkommen geschlossen worden war: Marbys wurde, als Höhepunkt der Heiratspolitik ihrer Mutter, dem deutlich älteren Niederadligen Valpo Rebenthal angetraut. Fern von ihrer Heimat und Familie und gefangen in einer Ehe, die sich nicht bloß aufgrund der Distanz der Eheleute als unglücklich, sondern scheinbar auch nach mehreren Fehlgeburten als unfruchtbar zu erweisen schien, verbrachte sie einige einsame Jahre, bis sie schließlich endlich einen lebendigen Jungen zur Welt brachte, der, mit seinem ersten Atemzug, zum Mittelpunkt ihres Lebens wurde.
Im Jahre 1046 BF schließlich verstarb Valpo Rebenthal (angeblich brach er sich das Genick bei einem Treppensturz, als er mitten in der Nacht betrunken die Kammer einer Kurtisane verließ) und hinterließ seine Gemahlin als Witwe. Marbys, aus Angst, die Familie ihres Mannes würde nun Anspruch auf sie und den kleinen Grifo erheben, kehrte sofort nach Shenilo zurück. Zwar wurde sie dort freundlich aufgenommen, doch erkannte sie schnell, dass es weder für sie noch ihren Sohn im Hause Calleano einen Platz gibt.
Und tatsächlich, nach gerade einmal einem Jahr der Trauer, wurde die mittlerweile 35-jährige Marbys erneut verlobt: Diesmal mit Vigo di Cerran0