Gylpurnia Eolana Kanbassa: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 26. Februar 2024, 13:10 Uhr
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Gylpurnia Eolana Luntfeld (geb. Kanbassa) wurde als zweites Kind der Eheleute Angestaton Kanbassa und Avesabella Fontanoya in Methumis geboren. Ihr Vater arbeitete zu jener Zeit als Justiziar für ein kleines Patriziergeschlecht in der Provinz-Capitale, weshalb der Familie bescheidener Wohlstand beschieden war. Sie verlebte daher eine unbeschwerte, doch strenge und behütete Kindheit. Ihre Eltern lehrten sie früh deren wichtigste Ideale: Ehrgeiz, Fleiß und Disziplin. Die Erziehungen aller Kinder übernahmen später Hauslehrer, die ihnen jene Tugenden mit großer Sorgfalt beibrachten.
Kindheit und Jugend
Im amenischen Vinsalt war es Gepflogenheit, dass Mitglieder des aufstrebenden Standes ihre Talente und Kenntnisse im (nicht immer) friedlichen Wettstreit maßen. Und so wundert es kaum, dass die junge Gylpurnia schon früh in starkem Konkurrenzdenken erzogen wurde. Sobald Hauslehrer die Kinder unterwiesen, zeigte sich diese Erziehung vor allem beim Umgang Gylpurnia mit ihrem älteren Bruder Ucurion. Mit den Jahren entwickelte sich daraus eine tiefe gegenseitige Abneigung, weshalb beide Geschwister heute kein Wort mehr miteinander wechseln.
In späteren Jahren maß sie ihr Können im Rezitieren auswendig gelernter Gedichte, im Kopfrechnen und beim musizieren mit den Abkömmlingen befreundeter Familien. Diesen Umstand ist es zu verdanken, dass Gylpurnias Gedächtnis und ihre mathematischen Künste heute häufig mit großer Beachtung bedacht werden.
Ausbildung und Umzug nach Efferdas
Als es an der Zeit war, trat Gylpurnia Kanbassa ihre berufliche Lehrzeit im angesehenen Bankhaus Bosparan an. Zu Verdanken hatte sie diese Anstellung der Fürsprache ihres Vaters. Durch einige Kontakte hatte er für seine Tochter sorgen können, auch wenn er sonst vor allem seinen einzigen Sohn förderte. Ihre neue Aufgabe übernahm Gylpurnia mit Elan und Gewissenhaftigkeit. Schnell zeigten sich ihre Talente, insbesondere beim Kalkulieren der Vorgänge, sowie beim Umgang mit Debitoren und Kreditoren. Gleichgestellten Kollegen gegenüber verhielt sie sich jedoch recht abweisend und sah in ihnen unliebsame Konkurrenz.
Ihre Vorgesetzten sahen in der jungen, hübschen Bürgerstochter dennoch ein großes Verhandlungspotential, weshalb sie sie gerne zu Gesprächen mit kleineren Händlern und Handwerkern schickten. Aus dieser Zeit mögen ihre Ressentiments gegenüber Männern stammen. Instinktiv zeigt sie sich in der Gegenwart anderer Damen aufgeschlossener und gelöster. Dieser Umstand ist wohl die Ursache für das Gerücht Gylpurnia sei elfisch veranlagt. Es begleitete sie bis zur ihrer Heirat mit Khardan Luntfeld im Sommer des Jahres 1032 BF.
Der Thronfolgekrieg hielt auch die kleine methumische Familie Kanbassa in Atem. Angestaton entschied sich daher früh, dass er mit den Seinen die Stadt verließ und zu seinen Verwandten nach Efferdas ging. In der „Provinz“, so versprach er sich, würde mehr Ruhe und Ordnung herrschen. Doch dies war ein Irrtum. Der Umzug verlief dennoch recht unproblematisch, sieht man von höheren „Wegzöllen“ und einer deutlich längeren Reise einmal ab. In der Folgezeit bemühten sich die Neuankömmlinge darum Fuß in der Stadt zu fassen und neue Aufgaben innerhalb des Handelshauses zu finden.
Eigene Wege
Bereits Gorcan Kanbassa erkannte die Talente seiner Nichte schnell. Sein Sohn und Nachfolger Horakles stand ihm diesbezüglich in nichts nach. Beide förderten die junge Dame nach Kräften. So wurde sie ins Amt der städtischen Schatzmeisterin gewählt und durch die Familie in den Rat der Anteilseigner der Banca della Renascentia entsandt. Außerdem wurde Gylpurnia die Aufgabe angetragen, dass sie die Familie in der Loge der efferdischen Kauffahrtei vertrete. Gylpurnia genoss in dieser Zeit ihre Stellung als „Vize-Patriarchin“ und mühte sich, den Belangen der Familie nachkommen zu können.
Im Rahja des Jahres 1032 BF heiratete Gylpurnia Khardan Luntfeld, den designierten Patriarchen des gleichnamigen Sewamunder Handelshauses. Es geht das Wort, dass sich die Mutter des jungen Mannes sehr für diese Ehe engagiert habe. Sie wünschte sich eine tatkräftige und energische Gattin für ihren Sohn, so heißt es jedenfalls in den Salons feinerer Kreise. Unbelassen dieser Gerüchte fördert Lania Luntfeld ihre Schwiegertochter und übertrug ihr die privaten Kreditgeschäfte der Familie.