Politik (Thirindar)

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Stadtherrschaft

Thirindar ist eine freie Stadt ohne weitere Privilegien. Die Bürgerschaft hat sich jedoch mit der Republik Efferdas assoziiert, was zuweilen in einer spürbaren Gegenwart der dortigen Klientelverhältnisse manifest wird. So stammte der langjährige Bürgermeister Alricilian Raloff aus Efferdas, nicht aus Thirindar selbst.

Die überkommene Herrschaft des Landadels ist in dem Städtchen ebenfalls vergleichsweise wenig verwurzelt. Der Grund ist jedoch ein anderer: Nach vielen Generationen erlosch in den schweren Jahren nach dem Tod der Amene-Horas das Haus Thirindar und die nächste Vetternschaft aus dem Haus Torrem entschlug sich des Anspruchs zugunsten des Hauses di Onerdi. Jenes untersikramische Geschlecht wiederum ist noch jung vor Ort, wenn auch integer und in seinem Wesen der vinsaltesken Anmaßung oder der hesindefernen Tumbheit anderer Rittergeschlechter jederzeit vorzuziehen.

Bürgermeister

Alricilian Raloff war viele Jahre Bürgermeister von Thirindar und sehr stolz auf sein Amt, welches er stets im Bewusstsein seiner Herkunft ausübte. Er war in weiten Kreisen Thirindars ein geachteter Mann und belohnte dies, indem er stets im Sinne der Bürger 'seiner' Stadt handelte. Nicht vergessen werden soll aber, dass der Rückhalt in den Schichten geringer ist, die nicht von seiner Politik profitierten. So fiel seine Achtung unter den wenigen verbliebenen Handwerkern eher gering aus. Sein Selbstbewusstsein brachte ihn häufig in Konflikt mit dem Haus di Onerdi. Der Rückhalt bei vielen Bürgern der Stadt, den Alricilian genoss, liesst die Landadligen jedoch zögern, dem "Störenfried" das Leben all zu schwer zu machen. Als Kontorleiter für das Handelshaus Raloff im Auftrag seiner Schwester Fusca Gylvana Raloff hielt er gleichzeitig auch die wirtschaftlichen Fäden der Stadt fest in den Händen. Gegen seinen Willen gelang es niemandem, größere Geschäfte mit den ansässigen Bauern und den wenigen Handwerkern Thirindars zu machen. Durch Tradition und angemessene Preise gelang es ihm, annährend ein Monopol für den Ankauf des in Thirindar geschlagenen Holzes und geernteten Getreides zu erlangen. Mit Hilfe der Fuhrwerke des Handelshauses Raloff gelangten diese Waren schließlich nach Efferdas, wo sie gewinnbringend umgeschlagen wurden. Auf dem Rückweg gelangten dann die in Thirindar benötigten Krämerwaren an ihren Bestimmungsort. Aus diesem Grund versuchte Bürgermeister Alricilian die Niederlassung jeglichen Handwerkes in Thirindar zu behindern.

Nach dem Konkurs und politischen Abstieg der Familie Raloff gewann Thirindar einen Teil seiner eigenständigkeit zurück und unter verschiedenen lokalen Bürgermeistern konnte sich ein gewisses Maß an lokalem Handwerk etablieren.

Signora

Nachdem in Thirindar das alte Herrengeschlecht erloschen war und das Haus Torrem seine Rechte abtrat, gelangte im Auftrag Nicolo Faellan di Onerdis seine ein paar Jahre ältere Verwandte Isindia di Onerdi in die Signoria. Sie ist die Tochter des Landvogtes von Ankram und als solche gut auf ihre Tätigkeit vorbereitet worden.
Jedoch hatte sie im Bürgermeister einen ihr noch überlegenen Gegenspieler gefunden, der ihr in der Stadt kaum einen Erfolg gönnte - waren Raloffs und Onerdis doch nicht eben beste Freunde. Sie plante zunächst, aufstrebende Handwerker zu unterstützen, um das Raloff-Monopol zu schwächen. Dazu hatte sie ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, welches das Raloffsche Verhalten zur Unterdrückung der Gründung von Handwerksbetrieben als unvereinbar mit den Geboten des Herrn Ingerimm darstellen soll. Zudem kaufte sie eingangs des 1031ten Jahres die Lagerbestände zweier Holzfällerfamilien zum doppelten, vom Bürgermeister gebotenen Preises auf. Dadurch wurde das Monopol geschwächt, indem dargestellt wurde, dass es überwindbar ist. 1032 BF bot sie wiederum drei Familien eine Abnahme zu leicht höheren Preisen, wovon zwei jedoch ablehnten. In der Stadt kursieren danach Gerüchte, dass der Bürgermeister Drohungen gegen solche ausspräche, die der Signora Holz verkauften.

Nachdem die Familie Raloff ihre Macht in Efferdas und Thirindar verloren hatte, setzte sich die vorher bereits begonnene Entwicklung weiter fort und das Machtvakuum der Raloffs füllte sich zunehmend durch lokale Handwerksbetriebe und Holzhändler. 1035 BF verließ Insindia di Onerdi Thirindar gen Almada, wodurch Thirindar erstmals volkommen frei von Fremdbestimmung wurde und seither die inneren Machtverhältnisse in kleinere Machtkämpfen zwischen den lokalen Familien aushandelt.