Briefspiel:Wahlrede Rondrian Vistelli

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Rondrian Vistelli und die Rede auf dem König-Khadan-Platz

Kandidaturfragen

„... und der damit erst einmal an der Spitze des Tisches sitzen darf. Es ist Gardist Thorberg! Er bekam kürzlich eine Auszeichnung für die Tötung seines 50. Diebes!“
„Um ehrlich zu sein, die letzten beiden habe ich aus Versehen niedergeritten. Zum Glück stellte sich heraus, dass es Diebe waren.“
„Das war übrigens nicht leicht zu identifizieren, du hast da ganze Arbeit geleistet.“
Es war ein weiterer Tag im Hauptquartier der Garde. Rondrian und seine Jungs besprachen gerade die gemeinsamen Erfolge der letzten Woche, um einen Bericht an den Stadtrat zu schicken, da kam ein Mann herein und bat Rondrian um eine Unterredung unter vier Augen.
„Vistelli, da Sie schon so lange im Amt sind, sollten Sie noch einmal in Erwägung ziehen, einen besonderen Posten in Shenilo auszufüllen. Er bedeutet aber vielleicht lange Stunden, gefährliche Nächte und möglicherweise Gesellschaft von einigen der schmutzigsten Elemente der Stadt.“
„Sie wollen, dass ich mich in der Curia zur Wahl stelle?“
„Ihnen bleibt aber auch nichts verborgen. Genau das will ich.“

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Rede Rondrians

Es war nicht gerade Rondrians Art, solche Reden zu halten. Auch wenn es darum ging, Untersuchungsergebnisse der Garde an den Pöbel kundzutun, überließ er dies meist anderen aus seiner Mannschaft. Aber heute war kein üblicher Tag und daher wollte er selbst das Wort ergreifen.
Es den anderen noch einmal beweisen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehörte.
Liebe Gäste, verehrtes Publikum, Gardisten und Gardistinnen, begann er zu schreiben, verwarf die Zeile aber nach kurzer Überlegung wieder.
Wie schrieb man eigentlich so eine Rede?
Und war es nicht viel einfacher, diesem Jallik Olben den Vortritt zu lassen?

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Achtung, Pertakis, Pertakis, Pertakis, so hört man es dieser Tage von den Dächern zwitschern. Man fühle sich bedroht, Shenilo sei bedroht, das Unheil warte am Flusse. So ein Blödsinn! Shenilo ist jahrelang gut mit Pertakis ausgekommen, das wissen doch alle hier. Wirtschaftliche Uneinigkeiten gab es seit jeher und wird es immer wieder geben, das ist der normale Lauf der Dinge. Wer aber nun der Yaquirstadt ein Feindesgesicht zeichnet und sich nicht mehr auf gewöhnliche Art zu helfen weiß, denkt allein an seinen eigenen Profit und ist unfähig zu fruchtbarer Zusammenarbeit! Der verkennt Shenilos wahre Stärke!
Dies alles sind doch nur saisonale Sperenzien einer biederen Lokalpolitik im Angesicht der wichtigen Dinge, die in Shenilo wackerer Helden harren. Sind wir neuerdings eine Stadt der feinen Pinkel, wir Helden, die wir am Grabe Gerons leben?
Ich sage euch, Männer und Frauen Shenilos, der wahre Feind sitzt nicht in Pertakis, er sitzt im Arinkelwald!
Wer ahnte es nicht seit langer Zeit, dass dem so ist? Wem dämmerte diese Erkenntnis nicht bereits von Kindesbeinen an, wer erkannte dies nicht schon in den Geschichten der Amme, in den Erzählungen der Alten, in den Gerüchten der Straße? Dieses Grundübel, das die Ponterra von innen aushöhlt, unterwandert und aus dem Dunkeln heraus lenkt, ist für unser Unglück verantwortlich.
Aber der Garde ist es gelungen, dies auszumachen! Daher braucht Shenilo uns, braucht Shenilo mich in der Curia, um den Puppenspielern im Hintergrund den Garaus zu machen!