Archiv:Zeit für Schurken - Teil 2 (BB 40)

Aus Liebliches-Feld.net
Version vom 18. März 2015, 18:08 Uhr von Tribec (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Gismondo Serpolet:'''<br/> Und so gingen sie dahin, einer nach dem anderen. Lachhaft, wie wenig Gegenwehr sie zeigten, als dieser bunte Haufen Mietklingen …“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Gismondo Serpolet:
Und so gingen sie dahin, einer nach dem anderen. Lachhaft, wie wenig Gegenwehr sie zeigten, als dieser bunte Haufen Mietklingen ankam. Aber ihre Arbeit war ohnehin getan und so konnte wenigstens niemand mehr mit weiteren Soldforderungen angekrochen kommen. Sollten diese Helden doch unseren lästigen Gast mit sich nehmen. Sie würden schon sehen, was sie daran hätten.

Rahjane Vistelli:
Endlich wurde ich befreit. Feine Recken waren dies, und meine entfernte Base Nurîm war sogar unter ihnen! Wahrscheinlich wartete auch schon Comto Ralman hinter der nächsten Biegung.

Nurîm Tribêc:
Dort fanden wir sie, das verlorene Kind. Sie saß unversehrt in der alten Turmruine in diesem Räuberlager im Arinkelwald. Beschwerte sich natürlich prompt bei uns, die Unterkunft sei völlig unangemessen gewesen und das Essen miserabel. Als ob wir die Schuld daran trügen! Aber sie freute es doch sichtlich, uns zu sehen. Es war der 15. Travia, kein Tag zu früh. Rahjane war sichtlich abgemagert.

Rahjane Vistelli:
Es war wie im Traum, Nurîm machte mir auf ihre Weise Komplimente ob meiner ranken Figur!
Ich freute mich so sehr auf das Sewamunder Theater, nach all den Abenden, die mir dieser komische Mann mit Hut seine Pantomime vorführte, die ich nicht so recht verstand. Aber ich klatschte jedes Mal, um ihn nicht zu erzürnen, und kicherte kindisch! Mama ist bestimmt ganz stolz auf mich.

Der Magier:
Dieser Wald! Ein Studiolo der Sinne, ein Nodix der Natur, hesindianischer Hort und arkanotastischer Alp zugleich! Wäre es nicht von geradezu vorzüglichster Spiegelbildlichkeit, wenn die edle Dame ging, während ich verweilte? So wenig bekannt, so viel zu erkunden!

Der Streuner:
Dieser Narr! Im Arinkel, ohne Klingen zur Bedeckung, ohne Gefährten bei der Nachtwache, ohne Nahrung, ohne Erfahrung im Zeltaufstellen? Hier sind die Einhörner blutig und die Drachen unsichtbar. Die Wölfe heulen unaussprechliche Namen und Kuttenträger schießen wie Pilze aus dem Boden! – Ihn warnen? Warum den kostbaren Sold nicht durch einen weniger teilen? Ich glaube, ich werde gerufen.

Die Elfe:
Dieser ungehobelte Zwerg, er beleidigte mich auf dem Rückweg nach Sewamund dergestalt, dass ich wütend mit dem Fuß aufstampfte (was die gerettete Dame wohl als Beginn einer allgemeinen Tanzrunde missverstand) und mal allen gehörig die Meinung geigte! Das tat mir später so leid, dass ich fortan schwieg.

Rahjane Vistelli:
Was eine lustige Runde! Ich vergaß meinen Ausflug in den lieblichen Arinkelwald schneller, als ich die neuen Tänze der Elfe lernte. Und dann waren wir auch schon daheim in Sewamund. Mama freute sich ja so!

Der Streuner:
Wie ich den Klang von Münzen liebe, wie feinstes Glockenspiel in meinen Ohren! Deriago Dellinger zahlte den vereinbarten Lohn aus und machte gar keine Anstalten, knausrig zu werden. Hernach versetzte ich noch rasch einige Goldzähne, schartige Säbel und leicht verfärbte Hemden, die aber insgesamt noch passabel rochen.

Der Krieger:
Sie schlug meinen Antrag aus. Ich konnte nicht einmal ihren Ehegatten herausfordern. Der sei verschollen, hieß es. Jetzt musste ich wieder betrunken in irgendeiner Kneipe ein paar Einfaltspinsel aufmischen, um dem Rappel beizukommen.

Der Zwerg:
Mir kam in Sewamund eine teure Idee. Ich könnte das geheime Wissen aus dem Arinkelwald verwenden, um diesen Herrn Vistelli dazu zu bringen, im Rat der Stadt ein Wort für meine werten Zwergenkollegen aus dem Phecanowald einzulegen, die gedachten, sich in Sewamund niederzulassen. Das wäre eine feine Tat und sie würden es mir sicherlich ordentlich vergelten.

Gerodan Vistelli:
Verflixt und zugenäht. Serpolet hatte geplaudert. Es war höchste Zeit, ihn loszuwerden und alle Spuren zu verwischen. Hoffentlich hielt der Zwerg dicht. Er verlangte ja gar nicht einmal so viel und versicherte mir, das Gehörte allerhöchstens als Gerücht zu behandeln.

Gismondo Serpolet:
Verfluchter Vistelli. Hätte mich nie mit Sewamundern einlassen sollen. Rückkehr in waldlose Gefilde daher erst mal vertagt. Auch unter Halsabschneidern und Söldlingen ist’s nicht sicher, die wollen mir nur für das Geld der Vistellis den Hals aufschneiden. Treuloses Pack! Phex sei Dank gibt es im Wald noch andere, verschwiegenere Gelichter.

Vorhang zweiter Akt!