Archiv:Familienzwist eskaliert (BB 29)

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Auge-grau.png

Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 29, Seiten 27-28 Schildwacht.png Datiert auf: Tsa 1028 BF


Familienzwist eskaliert!

Gerrich kommt nicht zur Ruhe

von Tsafrido Fluciani

Gerrich/Urbet. In diesen unruhigen Zeiten, wo eine geregelte Ordnungsmacht im Lande fehlt, flammen allerorten blutige Konflikte und Unruhen auf und gerade so, wie sich die Firdayon-Geschwister aufs Blutigste um die Macht im Königreich streiten, werden sich wohl auch in der Herrschaft Gerrich bald Verwandte auf dem Felde gegenüberstehen.

Wappen des Hauses della Pena ä.H.

Nach lange ungeklärtem Status der Signorie, sollten ja nun hier vollendete Tatsachen geschaffen werden, was bereits zu ersten Verstimmungen zwischen dem Gerricher Zweig der della Pena – namentlich Cividya della Pena – und Familienoberhaupt Leomar Romualdo führte. Die Schildwacht berichtete bereits.

Nun hat das Domänengericht von Urbet eine Entscheidung getroffen: Zur Wahrung der Sicherheit der Region unter gleichzeitiger Beachtung der Ansprüche des Hauses della Pena wird die Signorie Leomar Romualdo della Pena unterstellt.

Pikant ist diese Entscheidung durch mehrere Details: Die klare Weigerung Cividyas ihre Ansprüche an die junge Thalionmel della Pena abzutreten, findet zwar Beachtung, wird jedoch durch die Entscheidung stattdessen Thalionmels Vater als Signor einzusetzen geradezu konterkariert. Desweiteren ist zu hören, dass der Gransignor Urbets Traviano von Urbet-Marvinko vor kurzem ein Beistandsbündnis mit dem frischgebackenen Doppelsignor Leomar Romualdo eingegangen ist und die Entscheidung des Domänengerichts maßgeblich beeinflusst hat. Auch dass Leomars Schwester Prajane della Pena Schöffin am Domänengericht ist und das Urteil angeblich solange verzögert haben soll, bis die Stellung Leomars durch seinen Umzug nach Urbasi genügend gefestigt war, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden.

Die Reaktion aus Gerrich folgte auf dem Fuße: in einer kurzen Abwesenheit der Interims-Verwalterin Thalionmel besetzte die geprellte Cividya Burg Gerrich, verwehrte der Zurückkehrenden dann den Zugang und scheint sich die Ländereien mit Gewalt sichern zu wollen. Als Leomar Romualdo dies von seiner Tochter, die sich mit ihren Getreuen nach Urbasi begab, berichtet wurde, soll er wüste Beschimpfungen über seine Base losgelassen haben und habe angekündigt, sich sein – mittlerweile vom Erzherrscher bestätigtes Recht – notfalls auf dem Felde zu erstreiten. So scheint es, dass die Haustruppen Leomars, die gerade erst aus einigen Scharmützeln in der Urbasiglia heimgekehrt sind, geradewegs weiter nach Gerrich ziehen müssen. Wir wollen hoffen, dass dieser unnötige Bruderkrieg nicht ein allzu blutiges Ende nehmen muss.

Franz Janson