Lovisa von Calven
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Lovisa von Calven (geschiedene von Urbet; verheiratete Dorén) ist eine Tochter des Hauses Calven und als Ehefrau Cordovans III. Dorén Mitglied von dessen Familie geworden.
Jugend in Ruthor
Lovisa von Calven wuchs unbeschwert im ländlichen Ruthor auf. Sie galt in ihrer Familie als gewitzte, aber gleichwohl brave Tochter. Die geistliche Karriere, die für sie eigentlich vorgesehen war, wurde aus unbekannten Gründen verworfen. Ebenso gab man Lovisa nicht auf eine Kriegerakademie, obwohl sie als Halbwüchsige diesen Wunsch mit großer Beharrlichkeit verfolgte und dazu auch von zuhause ausriss. So lernte sie schließlich in ihrer Jugend vor allem, was man als horasische Landadlige zu können hat: Haushaltsführung, Gesang und Tanz, Manieren, Reiten und - in Grundzügen - Fechten.
Erste Ehe und Enttäuschung
Im Jahre 1032 BF wurde sie mit gerade 19 Jahren als Zeichen der fortwährenden Freundschaft der Familien Calven und Urbet mit einem Sproß letzteren Hauses verheiratet wurde. In Urbasi lebte sie sich nach einigen Anfangsschwierigkeiten schließlich schnell ein. Ihrem Gemahl, der als Podestat von Montarena längere Zeit außer Haus war, begegnete sie stets mit echter Zuneigung - trotz dessen zweifelhafter Treue. Die düstere Aura des gereiften Edelmannes faszinierte sie und zog sie in ihren Bann. In Urbasi hielt man Lovisa deshalb für naiv und leichtgläubig, ein Eindruck, der schon damals täuschte. Als Ausdruck einer insbesondere körperlich engen Beziehung kam es nach einer komplizierten Schwangerschaft im Jahre 1033 BF zur Geburt ihres ersten Kindes.
Umso entäuschter reagierte Lovisa auf den Verrat Corvinos, der in Montarena als Gefolgsmann ihres Vetters Ludovigo eine Theatrokratie errichtete. Als er nach deren Zusammenbruch verschwunden blieb und sie mit dem Kind allein ließ, reichte sie trotz ihrer guten Beziehung zu Urbasi und den von Urbets die Scheidung ein. Hochverrat galt dabei als unstreitig anerkannter Scheidungsgrund.
Studium und zweite Ehe
Nachdem Lovisa in Urbasi als Secretaria Fiscala (ein Posten ohne eigene Verantwortung) die Grundlagen der Verwaltung und Geldwirtschaft mit Interesse kennengelernt hat, begann sie auf Anraten ihres Hausoberhaupts Marino im Rondra 1034 BF ein Studium der Handels- und Kameralwissenschaft in Methumis, um sich künftig unabhängig ernähren zu können. Dass dies auch der Entlastung der arg gebeutelten Familienkasse dient, ist ein offenes Geheimnis.
Gerade in Hinblick auf das Kind war sie einer erneuten Heirat nicht abgeneigt. So schloss sie Ende des Jahres 1035 BF die Ehe mit Cordovan III. Dorén. Dies sorgte in Shenilo für ein politisches Erdbeben: In jenem Traviabund verbanden sich die Häuser Calven und Dorén, die sich in den Ponterranischen Landherrenhändeln noch blutig bekämpft hatten. Nach dem horasischen Ehrverständnis hatte Lovisas voriger Mann Corvino mit seiner Felonie und der schuldhaft mangelnden Versorgung von Frau und Kind auch die väterliche Gewalt über seinen Sohn verloren, der deshalb von Cordovan an Kindes Statt angenommen wurde.
Verwechslung der Vornamen beider Ehemänner haben in der Vergangenheit schon zu einigen unschönen Szenen geführt - nicht nur im Ehebett.
Handel und Wandel
Nach einer Studienzeit von fünf Jahren, in denen sie das obligatorische Trivium und das Quadrivium an der Travia- und Ingerimm-Schule der Universität Methumis absolvierte, erhielt Lovisa 1039 BF ihren Universitätsabschluss. Nachdem kurzzeitig eine Anstellung als zweite Camerlenga des Hauses Calven angedacht war, kamen ihr Vetter Marino, ihr Ehemann und sie selbst überein, dass sie zwecks Sammlung von Erfahrungen lieber noch eine gewisse Zeit in auswärtigen Diensten stehen sollte. Eine entsprechende Anstellung sucht Lovisa noch.
Dass sie in Methumis einige Liebesnächte mit Commilitonen verbracht hat, ist ihrem zumeist abwesenden Gatten entgangen. Lovisa hat ob dieser Seitensprünge kein völlig reines Gewissen, ist jedoch mittlerweile selbstbewusst genug, sich das zu nehmen, was sie braucht. Zudem hat sie eine weitere Schwangerschaft diesmal zu vermeiden gewusst. So erträgt sie es bislang, dass auch ihr zweiter Ehemann sich ins Ausland abgesetzt hat und kaum um Gattin und Sohn kümmert. Eine zweite Scheidung erwägt sie jedoch nur, wenn eine bessere Partie ins Haus stünde.
Stimmen aus Adel und Popolo über Lovisa
"Liebreizende Signora Lovisa,"
"....Eure lebhaften blauen Augen, Eure langen Wimpern, die Euren Blicken etwas so Bescheidendes geben und zugleich etwas so wollüstiges. Euer, durch ein beständiges Lächeln verschönerter Mund, Eure Rosenlippen, Eure blendend weiße Haut, die anmutige Aufmerksamkeit, womit Ihr zuhört, der Silberklang Eurer Stimme, Euer aufgewecktes und doch so sanftes Wesen, dies vermisse ich allzu sehr im fernen Land der feurigen Rösser und üppigen Rebhänge, wohin mich die göttliche Leuin geführt hat."
– aus einem Brief ihres Gemahls Cordovan III. Dorén aus dem fernen Almada