Archiv:Jetzt Einmarsch in Arratistan (BB 24)
Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 24, Seite 5 | Datiert auf: Hesinde 1026 BF |
Hesinde-Convent: Kritik an Altezza - Timor auf Vormarsch?
von Alverano ya Paredo
ARIVOR. Die Nachricht vom Sieg der Neethaner unter Prinz Timor und Prinzessin Salkya über die novadischen Reiterhorden der Beni Brachtar und Beni Arrat war wenige Stunden erst alt, als sich am 15. Hesinde wieder ein Großteil des yaquirischen Adels zur ordentlichen Sitzung des Cron-Convents im alten Theater von Arivor zusammenfand. Es verwundert da nicht, dass den Umständen und Hintergründen des Einfalls der Novadis weitaus mehr Beachtung geschenkt wurde, als allen anderen anstehenden Entscheidungen (wie beispielsweise der Wahl des Nachfolgers der verstorbenen Signora Yasmina im Amte des Hohen Schöffen am Horas-Hof).
Unangenehmen Fragen bezüglich der Sicherheit der südlichen Grenze musste sich dabei vor allem die Cron-Prinzessin Aldare selbst stellen, die wie schon seit etlichen Götterläufen die Horas auf der Königsbank vertrat. Dazu wurde dem Staats-Mareschall Folnor Sirensteen von Irendor, immerhin auch Principe von Drôl, ein komplettes Versagen seiner Verteidigungsmaßnahmen gegen die Novadis vorgeworfen, manche forderten gar offen seinen Rücktritt von allen Staats-Ämtern. Ein weiteres Ziel der Kritik wurde aber auch seine Vertreterin vor Orte, die Magistratin Hirsmold von Gugelfall, die schon beim Überfall der Thorwaler auf Drôl vor dreieinhalb Götterläufen eine eher unglückliche Rolle spielte.
Obgleich die Altezza Aldare Firdayon sehr zum Unmut der anwesenden Adeligen jegliche Rechtfertigung des Horasthrones vor dem Cron-Convent ablehnte, da dieser in den vor allem das Königreich Drôl betreffenden Angelegenheiten gar nicht das zuständige Gremium sei, wurde doch der Konflikt zwischen den aldaristischen und timoristischen Parteiungen ein weiteres Mal allzu deutlich. Erstmals schienen dabei die durch die Tatkraft des chababischen Erzherzogs bei der Verteidigung Neethas gestärkten Timoristen gegenüber den Anhängern der unglücklichen Altezza Aldare zu überwiegen. Welche Folgen dies erneute Aufbrechen des Streits der Parteiungen der beiden aussichtsreichsten Thronanwärter haben wird, wird wohl erst die Zukunft zeigen.
Ob darüberhinaus auch Mareschall Folnor eine erneute Strafexpedition in die Eternenhochlande entsenden wird – man erinnere sich der Reaktion Staats-Admiral Gilmon Quents (im übrigen mittlerweile nicht mehr im Amte) auf den Überfall auf Drôl und die Seestute – bleibt ebenfalls abzuwarten. Oder um mit den Worten des durch die Entsendung des Thalionmelschwertes gestärkten Erzherrschers Nepolemo ya Torese zu sprechen: „Die Ehre des horaskaiserlichen Heeres und seiner höchsten Offiziere ist nunmehr allein dadurch wiederzuerlangen, dass man den blutrünstigen Heiden und Mordbrennern die Gerechtigkeit der Zwölfe in ihrer eigenen Heimat zu Teil werden lässt.“