Amene III. Firdayon

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Porträt Amenes

Amene III. Firdayon (966-1028 BF) war von 996 bis 1028 BF die zwölfte Königin von Yaquiria und als Amene-Horas zudem erste Kaiserin des (neuen) Horasreiches. Sie festigte die Macht ihres Hauses Firdayon gegenüber Kronkonvent und rivalisierendem Adel, straffte den Staatsapparat soweit, dass er nur noch ihr unterstand, und feierte infolgedessen auch in der Außenpolitik große Erfolge von der Angliederung der Zyklopeninseln und Drôls über die Begründung des Königreichs Südmeer auf den Waldinseln bis hin zur Anerkennung ihres Horastitels durch das Mittelreich im Frieden von Weidleth. Ihr Tod am 23. Praios 1028 BF löste aber auch den horasischen Thronfolgekrieg aus, der vor allem die Konzentration der staatlichen Gewalt auf den Monarchen wieder wesentlich zurücknahm.

Leben

Jugend und Privatleben

Amene war das älteste Kind König Tolman Firdayons und seiner Gemahlin Dharinya della Tegalliani, der letzten Baronin von Sibur aus dem Haus della Tegalliani. Als designierte Nachfolgerin ihres Vaters, der seit 971 BF auf dem Adlerthron saß, und Kronprinzessin Yaquirias wurde sie früh auf ihre spätere Rolle als Monarchin vorbereitet. 985 ehelichte sie den gleichaltrigen Sirlan von Holdan, den letzten Spross des Freiherrengeschlechts derer von Holdan und empfing von diesem vier Kinder, Jaltek (geboren 987), Aldare (989), Salkya (991) und Timor (992).

Über ihr privates Leben ist ansonsten relativ wenig bekannt, wohl auch weil sie sich neben ihren Pflichten als Monarchin kein allzu ausgiebiges gönnte. Ihre Kinder sah sie oft nur zu offiziellen Anlässen, ihren Gemahl lernte sie auch wegen ihrer gemeinsamen Vorliebe für die Jagd und speziell die Falknerei zu lieben - bis zu seinem frühen Tod 1002 BF. Ein ähnlich herzliches Verhältnis verband Amene mit Fürstin Sybia von Aranien, seitdem sie mit dieser 995 als Gesandte ihres Vaters in Aranien einen Beistandspakt aushandelte. Auch hier begründete die Jagdleidenschaft eine anhaltende Freundschaft, obgleich sich beide Herrscherinnen danach nie wieder begegnen sollten und sich lediglich in regelmäßigen Briefen austauschten.

Königin Amene III.

Kusmina Galahan, Amenes schärfste Widersacherin

Als sie 996 BF ihrem Vater auf den Thron folgte, begann Amene zunächst einmal die Grundlagen für spätere Erfolge zu legen und das Reich mit wichtigen Reformen, etwa zur Stärkung des Handels oder zur Förderung der Volksbildung, auf künftige Herausforderungen vorzubereiten. Ihre Grundreform aus dem Jahr 999 ordnete die zu einem Flickenteppich verkommenen Lehensbeziehungen neu, dabei löste sie auch die Baronien Sibur und Holdan ihrer Mutter bzw. ihres Mannes auf.

1006 schockierte das Verschwinden des Kronprinzen Jaltek das Königreich, umso mehr als er bald darauf für tot erklärt wurde. Politisch ließ Amene sich durch derlei Rückschläge jedoch nicht beirren. Stattdessen festigte sie auch ihre Stellung gegen ihre erbittertsten Widersacher - vor allem Fürstin Kusmina Galahan, aber auch Markgraf Phrenos ay Oikaldiki und Graf Croenar von Marvinko.

Horasproklamation und Expansion

Amenes große Stunde sollte dann 1010 BF kommen, als sie sich - begünstigt durch das Verschwinden Kaiser Hals von Gareth und die anschließenden Wirren im Mittelreich sowie gestützt auf die Comto-Ogman-Urkunde - zur neuen Horaskaiserin proklamierte. Im Pakt von A'Layis Hiphon gelang es ihr zudem, die Zyklopeninseln an das Liebliche Feld zu binden. Durch den Tod Seekönig Mermydions kurz darauf wurde sie selbst zur Regentin des Archipels.

Phrenos ay Oikaldiki, Markgraf von Neetha

Dies vermochte die Separationsbestrebungen ihres südlichsten Vasallen, Phrenos ay Oikaldiki, jedoch nicht zu bremsen - der Markgraf von Neetha intrigierte gegen die Kaiserin und ließ sich dabei sogar mit Mengbillanern und Al'Anfanern ein. Der Verrat wurde aber aufgedeckt, die aufständische Markgrafschaft Neetha zwischen Rondra und Travia 1012 von kaiserlichen Truppen befriedet und schließlich aufgelöst. Bereits im Winter stieß das Heer überraschend noch weiter nach Süden vor, besiegte in der Schlacht von Wobran die Mengbillaner und eroberte Drôl samt Umland bis zur Festung Ambarnis.

Parallel dazu begründete die Kaiserin zudem durch geschickte Verträge mit den kleineren Mächten Meridianas das Königreich Südmeer auf den Waldinseln, so dass sie neben ihrem Horastitel nun auch vier Königskronen auf sich vereinigte.

Konflikte mit dem Mittelreich und Blutkonvent

Die Schwäche des Mittelreiches hatte Amene hervorragend für sich zu nutzen verstanden, doch sie hielt nicht ewig an - und als es seine Wirren überstanden hatte, reagierte es mit einer zunehmend abweisenderen Politik gegenüber dem erstarkten Rivalen. Gesandte und Diplomaten schritten in dieser Zeit auf dünnem Eis, der kleinste Eklat schien einen Krieg heraufbeschwören zu können. Fürstin Kusmina Galahan festigte indes ihre Sonderstellung durch eine garethfreundliche Politik, die sie durch die Vermählung ihres Erben Romin mit der albernischen Prinzessin Invher ni Bennain 1015 noch betonte.

Amene hatte aber auch mit Kriegstreibern in ihrem eigenen Umfeld zu kämpfen. Der Angriff Kalman von Farsids auf die mittelreichische Feste Eslamsberge am Phecadi schien 1018 BF den Krieg endgültig vom Zaun gebrochen zu haben, doch gelang es den Diplomaten beider Seiten noch einmal, die Wogen zu glätten.

Dennoch holte Fürstin Kusmina nun zum letzten Schlag gegen Amene und das Haus Firdayon aus: Anfang 1019 BF veröffentlichte sie die sogenannten Akten der Erleuchteten zu Bosparan, götterlästerliche Dokumente, die aus dem Umfeld der Kaiserdynastie stammen sollten. Im Hesinde desselben Jahres versuchte sie selbst unter Rückgriff auf eine blasphemische Maskerade Amene ermorden zu lassen - Erzwissensbewahrer Abelmir von Marvinko verhinderte dies aber. Die Kaiserin reagierte nun mit aller Härte und zog noch auf dem Blutkonvent alle Güter des Hauses Galahan ein, verbannte den jungen Prinzen Romin und ließ Kusmina selbst zum Tode verurteilen.

Weidlether Friede und letzte Regierungsjahre

Die Rote Keuche wütete 1018/19 BF im Wilden Süden.

Mit der Entmachtung des Hauses Galahan hatte Amene ihre Herrschaft endgültig gefestigt und zog sich von da an immer mehr aus der Tagespolitik zurück. Stattdessen ließ sie ihren ebenfalls im Zuge des Blutkonvents durchgesetzten Staatsapparat weitgehend walten - vor allem Staatsminister Abelmir von Marvinko, aber auch Prokuratorin Odina Thirindar von Schelf, Marschall Folnor Sirensteen und die Großadmiräle Gilmon Quent sowie später Praiokles Aleistos. Gerüchte über schwere Erkrankungen Amenes kamen in der Folge immer wieder auf und tatsächlich gehörten die Heilmagier der Anatomischen Akademie zu Vinsalt seither mit zu ihren häufigsten Besuchern.

Unter dem Eindruck der borbaradianischen Invasion in Tobrien (die Ende 1018 bis Anfang 1020 mit Umtrieben im Wilden Süden, darunter vor allem der Entfesselung der Roten Keuche, auch im Horasreich ihre Schatten voraus geworfen hatte) wurde im Ingerimm 1020 BF der Frieden von Weidleth mit dem Mittelreich geschlossen. Zur Dritten Dämonenschlacht ein Jahr später an der Trollpforte ließ Amene auch horasische Truppen entsenden.

Ende 1022 BF provozierte eine Reihe von Überfallen thorwalscher Piraten (unter anderem auf Drôl und die Seestute, das Prunkschiff der Rahja-Kirche) einen langwierigen Seekrieg mit dem nordwestaventurischen Volk, zu dessen Beginn mit der Kolonie Horasisch Firunsmeer eine weitere Besitzung für das Horasreich erobert werden konnte - auch wenn umstritten ist, ob dies der Kaiserin überhaupt genehm war. Von größerer Relevanz war Amene wohl eher noch die im Frühling 1023 BF gestartete zweite Lamea-Expedition ins Güldenland.

Bei den letzten diplomatischen Ereignissen der Regentschaft Amenes, der Unterzeichnung des Friedens von Kyndoch mit den Thorwalern durch Ralman von Firdayon-Bethana 1026 BF und der Begründung der Goldenen Allianz 1027 BF, war der Einfluss der Kaiserin - zumindest nach außen hin - kaum noch zu spüren.

Tod und Erbe

Das Totenbett der Kaiserin

Amenes Tod am 23. Praios 1028 BF kam trotz der vielen Gerüchte über ihre Krankheiten überraschend und stürzte das Horasreich in eine tiefe Trauer - aber aufgrund umstrittener Thronfolgeverhältnisse (Aldare war zwar Kronprinzessin des Lieblichen Feldes, konnte aber durch den Kronkonvent abgewählt werden, für die Nachfolge auf dem Horasthron lagen noch überhaupt keine festen Regelungen vor) auch in den horasischen Thronfolgekrieg.

Dieser sollte die Macht- und auch die Lehensverhältnisse im Horasreich nach den Reformen zu Beginn der Ägide Amenes und dem Blutkonvent ein drittes Mal binnen weniger Jahrzehnte entscheidend umwerfen. Amenes drittes Kind Salkya fiel im Verlauf des Konflikts, die beiden Geschwister Aldare und Timor verzichteten am Ende zugunsten von Amenes einzigem überlebenden Enkel Khadan Varsinian Firdayon auf den Thron, während ihr (wesentlich jüngerer) Vetter Ralman als Comto Protector vorerst die Regierungsgeschäfte übernahm.

Sonstiges

Nach ihr ist eine Rosenart benannt.

Quellen

  • Das Land des Schwarzen Auges/Enzyklopaedia Aventurica
  • Das Königreich am Yaquir/Geheimnisse des Lieblichen Feldes
  • Das Reich des Horas/Fürsten, Händler, Intriganten (Hintergrundband)
  • Geographia Aventurica
  • Hinter dem Thron, S. 5-6 (Hintergründe des Todes)
  • Masken der Macht, S. 55 ff. (Testament)


Vorgänger
Titel neu geschaffen
Nachfolger
Timor-Horas
Vorgänger
Tolman
Nachfolgerin
Aldare
Vorgänger
Titel neu geschaffen
Stadt Drol.png Königin von Drôl Stadt Drol.png
1012-1028 BF
Nachfolger
Senat von Drôl
Vorgänger
Titel neu geschaffen
Königreich Südmeer klein.png Königin des Südmeers Königreich Südmeer klein.png
1012-1028 BF
Nachfolger
Khadan II. (ab 1030 BF, vorher umstritten)
Vorgänger
Tolman
Nachfolger
Ralman (ab 1030 BF)