Archiv:Marvinko vor Wappenverlust (BB 39)
Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 39, Seiten 24, 27 | Datiert auf: 1036/1037 BF |
von Alverano ya Paredo
Die Aufforderung Graf Croenars, dem Haus Urbet(-Marvinko) Namen und Insignien des altehrwürdigen Marvinko-Geschlechts zu entziehen, beschäftigt das Heraldische Tribunal des Reiches weiter – ohne dass es bislang zu einer offiziellen Stellungnahme dazu gekommen wäre. Für Aufsehen sorgen nun jedoch Äußerungen des Vorsitzenden des Tribunals, des Comto Seneschalls Urras von Malur, die dieser sich in privatem Kreis entlocken ließ. Man prüfe den Sachverhalt sehr genau, so der Comto, und lasse dabei selbst die Möglichkeit, der eigentlich klageführenden Partei, der Hauptlinie also die umstrittenen Insignien abzuerkennen, nicht aus. Die Nebenlinie Urbet sei zuletzt immerhin von höherem Rang gewesen und habe sich gerade hinsichtlich der Wappenfigur, des Panzerhandschuhs, als die passendere Familie erwiesen.
Diese Äußerungen des Comto Seneschalls, so leichtfertig sie dahin gesagt gewesen sein mögen, deuten für manche Beobachter des Verfahrens bereits auf einen möglichen Kompromiss hin, durch den Croenars Klage sich für ihn letztlich zur Niederlage wenden könnte. Eine Aufteilung des alten Marvinko-Namens auf die Hauptlinie, des Wappens aber auf die Nebenlinie stehe im Raum, wird gemunkelt.
Ob die Aussagen des Comto Seneschalls möglicherweise auch mit einem abgelehnten Heiratsgesuch an die älteste Tochter des Grafen, Comtessa Findualia zusammenhängen, über das ebenfalls Gerüchte kursieren, lässt sich indes nur spekulieren. Der bereits mehrfach verheiratete Comto ist jedenfalls derzeit wieder ohne Gemahlin – und bekannt für seine Vorliebe für Frauen, die ihm einen weiteren Aufstieg in die höchsten Kreise des Hochadels ermöglichen. Es sei nicht auszuschließen, dass seine Äußerungen auch erst die Vorbereitung für einen noch ausstehenden Vorstoß in dieser Sache seien, kommentierte ein nicht näher genannt werden wollender Kronsekretär diese Entwicklung. Für die Marvinko bedeutete dies immerhin auch eine Rückkehr in den Kronrat und damit zurück zu den Hebeln der Macht.