Ricarda Tribêc
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Baronessa Ricarda Tribêc ist die Tochter des pflichtbewussten Verwalters Zordan Tribêc. Sie wuchs in Vinsalt auf und genoss eine standesgemäße, von praioischer Strenge geprägte Erziehung. Schon in jungen Jahren wurde ihr Pflichtbewusstsein hervorgehoben. Während ihre Altersgenossen Feste und Wettkämpfe genossen, war sie dafür bekannt, die Verwaltungsschriften ihres Vaters zu studieren. Beobachter sprachen schon damals von einem „Falken im Kinderkleid“.
Als sie in den 1010er Jahren die Verwaltung von Horcastillio übernahm, ihr Vater war der Roten Keuche erlegen, war sie kaum mehr als Mitte zwanzig. Doch Ricarda bewältigte die Aufgabe mit Ernsthaftigkeit, was ihr Respekt, aber wenig Zuneigung einbrachte. Bauern erinnerten sich später daran, dass Ricarda „die Abgaben so unerbittlich eintrieb wie der Frost im Winter kommt“.
Sie verwaltete die Signorie Horcastillio, bis diese ihre Stellung als Horasdomäne verlor. Damit endete die Bindung des Hauses Tribêc an die Coverna, und Ricarda wandte sich einer neuen Laufbahn zu.
Auf den Zyklopeninseln im Schloss Tîphonia auf Hylailos fand sie eine neue Heimat. Als Horas-Cavalliera knüpfte sie in Tîphonia Kontakte zum Netz des zyklopäischen Adels, gewann Freunde wie Rivalen und brachte dem Haus Tribêc erstmals Präsenz im Inselreich. Ihre Strenge, ihre praioische Frömmigkeit und ihre eiserne Haltung in Rechtsfragen verschafften ihr Respekt, wenn auch nicht immer Zuneigung. Während einige in ihr eine Hüterin der Ordnung sehen, werfen ihr andere Starrsinn und fehlende Flexibilität vor.
Ricarda ist bekannt dafür, junge Adlige zu erziehen und standesgemäß auszubilden. Ihr liebster Zögling ist oder besser gesagt war Rondinella von Trebesco, die ihr eines Tages still und heimlich anvertraut wurde. Rondinella wuchs bei ihr wohlbehütet auf. Ricarda überwachte Rondinellas kämpferische wie gesellschaftliche Ausbildung. Unter Ricardas Anleitung legte Rondinella den Grundstein zu ihrer späteren Karriere als Turnierstreiterin und Cavalliera. Daneben hat Ricarda auch für Kinder anderer Adelsfamilien zeitweilig als Mentorin gewirkt, besonders für jene, deren Eltern sie in der praioischen Disziplin gut aufgehoben wussten.
Während man sich an Ricarda in Horcastillio noch als nüchterne Verwalterin erinnert, ist sie auf Tîphonia zu einer Figur mit eigenem Gewicht geworden, als jemand, der das Wohl des Horasreichs im Auge behält und zugleich nie vergisst, aus welchen Wurzeln sie stammt. Ihre Worte sind überlegt und selten von unnötigen Freundlichkeiten begleitet, ihr Auftreten ist würdevoll.
Gerüchte
- Manche sagen, Ricarda habe auf Tîphonia nicht nur Freunde, sondern auch Feinde gewonnen. Einige Adlige sollen ihr übelnehmen, dass sie sich allzu sehr auf praiotische Strenge beruft.
- Es wird behauptet, sie habe Papiere aus ihrer Zeit in Horcastillio mit auf die Inseln genommen.
- In Horcastillio erzählen sich Bauern, Ricarda habe stets „mit Falkenaugen“ über die Abgaben gewacht und sei im Zorn unerbittlich gewesen.
- Es gibt Stimmen, die meinen, Ricarda halte noch immer diskrete Verbindung nach Vinsalt.