Briefspiel:Fest der Freundschaft/Das ist Rahja!

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Rahja.png Städteübergreifendes Briefspiel Rahja.png
Datiert auf: Anfang Rahja 1040 BF Schauplatz: Belhanka Entstehungszeitraum: 2023-2024
Protagonisten: Rahjalin Solivino, Rahjalin Legari Autoren/Beteiligte: Familie Solivino.png Bella, Haus Legari.png Nebelzweig
Zyklus: Übersicht · Erwachen I · Giftige Blumen · Der Täter · In der Parfümerie · Stehenbleiben! · Erwachen II · In der Kanalisation · Im Madaschein · Das Motiv · Im Palast Rahjas auf Deren · Das ist Rahja! · Mächtige Feinde, gute Freunde

Das ist Rahja!

Autoren: Bella, Nebelzweig

Rahjalin Legari

„Sie war immer da!“, fauchte Rahjalin Legari zurück, während ihrer Tirade hatte er sich noch beherrschen können, aber jetzt kochte Wut in ihm hoch, „Du kannst mir nicht erzählen das du immer weinend in der Ecke gehockt hast. Hattest du jemals Spaß beim Tanzen oder Spielen? Hast du etwas Leckeres gegessen und dich darüber gefreut? Warst du mit einem Mann oder einer Frau zusammen die du wirklich gemocht hast? Das ist Rahja! Sie ist da, wenn man ihr einen Platz im Herzen zugesteht und nicht nur, wenn mit Pauken und Trompeten ein geflügelter, in Rosenblätter gekleideter Alvaranier vor deiner Nase erscheint!“ Er merkte das er unwillkürlich einen Schritt auf sie zugemacht hatte, sprach aber weiter, „Ja, deine Kindheit war scheiße und das ist weder fair noch gut, aber das gibt die nicht das Recht, das Leben von anderen zu vermiesen oder es sogar zu beenden! Allein auf dem Weg hierher habe ich drei Langfinger gesehen, die es bestimmt nicht besser haben als du früher, aber niemandem ernsthaft schaden. Und was den Heiligen Befehl meines Gefährten angeht, hast du mal darüber nachgedacht, dass die Heitere ihm den gewehrt hat, weil du gerade versucht hattest einen ihrer Laiendiener auf ihrem höchsten Fest auf besonders rahjaungefällige Art zu ermorden?“ Fast schon verächtlich ließ er seinen Blick über ihren nicht gerade unansehnlichen Körper gleiten, „Die Liebreizende hat dir nicht wenig Schönheit und zumindest den Anschein eines ansprechenden Wesens geschenkt, Gaben um die dich viele Frauen und auch Männer beneiden. Lysadion hat dich wirklich gerngehabt. Und so dankst du es ihm und unserer Herrin also.“ Er stand jetzt dicht vor ihr und seine Stimme hatte sich in ein wütendes Zischen verwandelt. Nun wandte er sich kopfschüttelnd ab. Es kam nicht oft vor das er so zornig wurde, aber Rahja war die Herrin der Leidenschaft, zu der neben Liebe auch Wut und tiefer Glaube zählte und als ihr Diener schämte er sich in diesem Fall überhaupt nicht für seinen Ausbruch.

Rahjalin Solivino

Die Stille, die auf Rahjalin Legaris Rede folgte, war genauso angebracht wie das respektvolle Schweigen währenddessen, fand Rahjalin Solivino. Er war zutiefst beeindruckt von seinem Freund und zeigte ihm dies durch einen anerkennenden Blick und ein dankbares Nicken. Er musste ihm später unbedingt noch richtig danken, denn die feurige Rede hatte ihn gerettet, als er wie betäubt die Verbrecherin hatte reden lassen. Doch jetzt war wichtig, wie Yandriga auf die Rede reagieren würde. Gespannt wandten sich alle Blicke ihr zu.
Die junge Frau schüttelte nur leicht den Kopf, sie hatte den Blick gesenkt und sagte nichts mehr.
„Dein Handeln wird schwere Konsequenzen nach sich ziehen.“, sagte Rahjalin, ohne eine wirkliche Reaktion zu erwarten. Sie kam auch nicht. Yandriga schienen die Argumente ausgegangen zu sein, oder sie hatte sich in ihr Schicksal ergeben.
Auf Lysadion hatte das Wortgefecht zwischen der Auftragsmörderin und dem Rahjageweihten ebenfalls Eindruck gemacht. „Es hätte niemals so weit kommen dürfen.“, sagte er leise. „Das ist alles so ungerecht.“ Ob er damit sich oder Yandriga meinte, blieb offen.
„Ja, das ist es. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht nur darauf konzentrieren, sondern weitermachen und das genießen, was die Götter uns gegeben haben.“, sagte Rahjalin, der froh war, wieder einen Beitrag leisten zu können, indem er Lysadion tröstete. „Nun, komm.“, sagte er sanft und lenkte den Rahjakavalier zur Zimmertür. „Manche Seelen sind nicht zu verstehen, doch sich in ihnen zu verlieren, ist nicht deine Aufgabe. Es kann zu leicht passieren, dass du an dem Versuch zerbrichst. Deine Aufgabe, dein ganzes Leben, liegt noch vor dir. Sieh es als ein Geschenk der Göttin an, dass du heute unversehrt bei uns sein kannst und richte deinen Blick in die Zukunft, die für dich als Diener Rahjas Freude bereithält.“
Rahjalins Absicht war es, den Ritter so schnell wie möglich weg von Yandriga zu bekommen, denn er sah, wie sehr es ihm zu schaffen machte. Während er beruhigend auf ihn einredete, geleitete er ihn langsam hinaus. Lysadion ließ sich erst etwas widerstrebend mitziehen, doch dann lief er freiwillig mit, scheinbar selbst froh, Yandrigas Nähe zu entkommen. Diese hob einmal kurz den Kopf, als ihr Beinahe-Opfer und früherer Geliebter den Raum verließ. Die Miene war starr und unlesbar, wie zu Beginn ihres Gespräches und sie senkte den Blick auch gleich wieder.
Draußen nahm sogleich die Priesterin, die sie hergeführt hatte, den Rahjakavalier in den Arm, murmelte tröstende Worte und wischte wie bei einem Kind ein paar Tränen weg, die er nicht mehr zurückhalten konnte. Kurz bevor Rahjalin die Tür schließen wollte, blickte er noch einmal zurück zu der Auftragsmörderin und Rahjalin Legari. Wenn dieser vorhatte, zu bleiben und ihr noch ein paar Fragen zu stellen, würde er selbstverständlich bleiben. Lysadion schien bei der Priesterin in guten Händen zu sein.