Alarion ya Ranfaran
Alarion ya Ranfaran |
Familie: Familie ya Ranfaran |
Alarion ya Ranfaran ist ein im Castello Ferrantesco in Urbasi inhaftierter Adliger, der sich der Verschwörung und der Unterstützung aufständischer Umtriebe schuldig gemacht hat. Im Ingerimm 1028 BF unterstützte er die Jalteken-Unruhen in der Silberstadt und wurde daraufhin zu einer Kerkerstrafe verurteilt. Etwa ein Jahr zuvor, im Rahja 1027 BF, hatte er bei der Arivorischen Tombola überraschend die Herrschaft Sikramara gewonnen, die er nach seinem Verrat wieder verlor.
Seine Haftstrafe wurde durch den 5. Prätorenhof des fürstlichen Hochgericht verschärft. Seitdem fristet er sein Dasein als Lagerhäftling in Morbal.
Geschichte
„Seltsam wie weit du gekommen bist“, hörte Alarion eine Stimme in sich flüstern, als er das Los entgegennahm, das ihn zur Teilnahme an der Tombola befähigte. Vom verarmten Sohn eines niederen Adligen zum Sämann des Wissens. Und nun vom Nandus-Geweihten zum Grundbesitzer? Wäre er es denjenigen, die er zu seinen Schützlingen erkoren hatte, den ungebildeten Bauern und Tagelöhnern der Unterschicht nicht schuldig, das gerade erworbene Los ins prasselnde Kaminfeuer zu werfen? War es schon so weit gekommen, dass er sich mit denjenigen einließ, gegen deren Umtriebe er noch vor wenigen Jahren gepredigt hatte? Zögernd schritt der Nandus-Geweihte zu der großen Lostrommel im Ballsaal des Palazzo Marvinko di Arivorza und musterte im Vorübergehen die anwesenden Notabelen und Edlen unschlüssig. Nein, manchmal war es eben notwendig mit den Wölfen zu jagen, wie man im Bornland sagte. Vielleicht konnte er nur auf dem Boden der Grundherrschaft seine Ideen von gerechtem Umgang mit seinen Untertanen verwirklichen. Er musste die Gelegenheit nutzen, nicht aus Macht- oder Habgier. Nur mit Phexens Wendigkeit konnte er seine Ziele verwirklichen- auch wenn er dabei für den Moment seine Prinzipien aus den Augen verlor.
- Alarion ya Ranfarans Gedanken während der Arivorischen Tombola
Alarion ya Ranfaran stammt ursprünglich aus einer im Glasgeschäft reich gewordenen urbasischen Patrizierfamilie, die ihr Vermögen allerdings durch eine Intrige rivalisierender Glasbläser und ein Gerichtsurteil verlor. Die dabei von der fehlenden Unterstützung ihrer teils großbürgerlichen, teils sogar adligen Nachbarn enttäuschten Eltern Alarions erzogen ihren Sohn in tiefem Misstrauen gegenüber den horasischen Eliten.
So nimmt es nicht Wunder, dass sich Alarion zu seinem zwölften Lebensjahr selbst dem Nandustempel in Vinsalt zuwandte. Unterrichtet von Rumina Dranesco, der Hochgeweihten selbst, wurde er nicht nur zum gelehrigen Schüler, sondern auch zum gewandten Redner. Die ungerechte Verurteilung seines Vaters und die Ausgrenzung aus der bürgerlichen Gesellschaft hatten bei dem jungen Alarion einen starken Eindruck hinterlassen und so entschloss er sich nach seiner Weihe als Rechtshelfer den Mittellosen zu helfen.
Auf dem Land in Chababien, wo die Bauernknechtschaft die rücksichtslosesten Formen angenommen hat, sah er sich am stärksten in der Pflicht. Über mehrere Jahre hinweg beriet er Bauern und Tagelöhner in Streitigkeiten mit dem Adel und war als nicht immer willkommener Unterhändler bei den Landadligen zu Gast.
Erst als die Nachricht von der Rückkehr Borbarads bis ins südliche Horasreich vordringt brach er gen Norden auf, um die Menschen die wahren Gaben des Nandus zu lehren und sie vor den Verheißungen einer falschen Freiheit, die der Dämonenmeister verhieß, zu bewahren. Es war 1019 BF, als Alarion Tobrien erreichte, in seiner Funktion als Geweihter Trost zu spenden und den entwurzelten Tobriern mit den Gaben Hesindes und Nandus beizustehen versuchte. Keine einfache Aufgabe, traf er doch mit seinen Predigten über Wissen und die falschen Verlockungen des Dämonenmeisters nicht immer auf die Gegenliebe der Flüchtlinge, die häufig die Therbûniten oder Noioniten dringender benötigten als einen wandernden Gelehrten.
Als er einsah, dass sein Können an anderer Stelle dringender gebraucht wurde, ließ er sich als Verbindungsmann zu den versprengten tobrischen Widerstandsgruppen anwerben, um Kontakte herzustellen und Nachrichten aus den umkämpften Gebieten zu sammeln. Erst nachdem er in einem Scharmützel schwer verwundet wurde, kehrte er ins Horasreich zurück, wo er in die Dienste Hauce von Radoleths und der Nachrichtenagentur Nanduria trat, wobei er sich in seinen Artikeln häufig in gefährlichem Grenzgebiet zwischen Volksbelehrung und dem Aufruf zur Demokratie bewegte.
Als in Arivor die Tombola Travianos von Urbet ausgerufen wurde, sah er die Verlosung von Grundbesitz als Möglichkeit seine idealistischen Visionen von gerechter Herrschaft in die Tat umzusetzen - auch wenn er dabei in die Ränkespiele und Intrigen der Mächtigen eingebunden werden sollte, deren Opfer er bis dahin immer gewesen war.
In der nahen Stadt Urbasi, der Heimat seiner frühen Jahre, baute er daraufhin ein Netz eigener Gefolgsleute auf, die seinen Ideen folgten und es ihm schließlich ermöglichten, sich der aufkommenden Jalteken-Unruhen am Goldfelser Stieg zu bedienen. Sein Versuch, dadurch die Macht in der Stadt zu übernehmen und eine nandusgefällige Herrschaft zu errichten, scheiterte allerdings und brachte ihm lediglich die Kerkerhaft ein ...
Aussehen
Das Gesicht des schwarzgelockte Alarion trägt die Narben von Borbarads Schergen und zwei fehlende Finger an der linken Hand zeugen von einer wenig friedvollen Vergangenheit. Die größte Säbelnarbe an seiner Wange versucht der Nandus-Geweihte durch einen Backenbart zu kaschieren.