Archiv:Gerrich, quo vadis (BB 28)

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Auge-grau.png

Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 28 Schildwacht.png Datiert auf: Boron 1028 BF


Gerrich, quo vadis?

Lösung eines bejahrten Problems oder neuer Streit?

von Tsafrido Fluciani


Gerrich/Urbet. Schon seit langem sind die Herrschaftsverhältnisse in der unruhigen Signorie Gerrich ungeklärt. Der geneigte Leser mag sich mit uns zurückerinnern:

Als der letzte Signor, der berüchtigte Raubritter Perainio della Pena, nach seiner Beteiligung am Umsturzversuch von Markgraf Phrenos im Jahre 1019 BF verschwand und seitdem verschollen blieb, wurde die Signorie für eine 7-Jahres Frist direkt der Erzherrschaft Arivor unterstellt. Die Probleme begannen, als Perainio della Pena nach diesen 7 Jahren, also 1026, offiziell für tot erklärt wurde. Cividya della Pena sollte das Erbe ihres toten Bruders antreten, doch nun hieß es, das Lehen würde aufgrund Perainios Missetaten der Familie entzogen und dauerhaft den Ländereien des Erzherrschers zugeschlagen. Darauf erhob sich wütender Protest auf Seiten der Geschädigten. Nicht nur Cividya, sondern auch Leomar Romualdo della Pena, Signor von Tokram und treuer Gefolgsmann der Grafen vom Sikram, protestierte, die angesehene Familie della Pena dürfe nicht wegen der Verfehlungen eines Einzelnen eines ihrer Stammlehen beraubt werden.

Das Resultat: Die Sache Gerrich sollte nunmehr vor dem Domänengericht Urbets verhandelt werden. Guter Wille wurde dadurch gezeigt, dass für die Zwischenzeit Thalionmel della Pena, eine Tochter Leomar Romualdos, Gerrich verwalten sollte.

Nun die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen ja bekanntlich oft langsam und so war das bis vor kurzem der Status quo. Doch nach dem blutigen Konflikt an der Torre (s. BB 25 ff.) und dessen zuletzt friedlicher Beilegung sollten nun auch endlich in Gerrich klare Verhältnisse geschaffen werden: Der pragmatische Vorschlag von Gransignore Traviano die Signorie auch offiziell in die geschickten Hände von Thalionmel della Pena zu legen stieß allerdings nicht auf allseitige Begeisterung. Während Leomar Romualdo die Weisheit des Gransignore lobte, stiess die eindeutige Verliererin in diesem Szenario, Cividya, bittere Flüche und Anschuldigungen aus. Alles sei von langer Hand von ihrem Vetter geplant gewesen, um ihren Zweig des Hauses della Pena komplett zu entmachten, aber hier sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, sie werde nicht gegenüber diesem jungen Gör Thalionmel zurücktreten.

Offenbar zeichnet sich hier also ein heftiger Familienzwist ab, der eine schnelle Klärung der Herrschaftsverhätnisse in Gerrich zumindest fraglich erscheinen lässt.


Franz Janson