Briefspiel:Königsturnier/Angriff auf Dareius
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Zeltlager des Schwerterfelds, in der Nacht vor der ersten Finalforderung
Die Luft stand zwischen den Zelten. Einige Dutzend Schritt entfernt hatten ein paar Knappen ein Feuer entzündet, Lachen, Lautenklang und mancher Trinkspruch waren zu hören. Nicht alle Beteiligte waren Zuschauer bei den Finalforderungen, mancher musste am Morgen den Panzer und die Lanze seines Tjosters pflegen. Aber die Geschichten der Lanzengänge des 3. Tages hielten sie wach.
Im Lager der Tjoster war es dagegen ruhiger, hier hatte ein erboster Reo di Valese vor einigen Stunden alle Feiernden des Geländes verwiesen. Morgen galt es.
Die Besitzer drei Stiefelpaare, die in dieser Nacht auf eines der Zelte zuschlichen, wurden daher nicht gesehen.
Eine Zeltklappe wurde zurückgeschlagen, im Dunkeln rührte sich etwas. Ein Ruf. Nach kurzem Zögern sprangen zwei der Gestalten nach vorne, einer lief in die geballte Faust des Mannes auf der spärlich gepolsterten Liege. Ein dumpfes Stöhnen in höherer Tonlage war die Reaktion.
Der andere packte den Mann am Arm, ein wütender Laut als der dritte Mann heran war. Im Dunkeln sah der Angegriffene einen länglichen Gegenstand in der Hand des dritten Angreifers. Er wehrte sich gegen den kräftigen Arm, der sich um seine Schulter gelegt hatte. Ein Stoß, und der erste Hieb ging ins Leere. Dann hatte sich der dritte Angreifer – eine Frau? – wieder befreit und ein Faustschlag traf seine Schläfe. Der Kämpfer strauchelte kurz, hieb um sich, traf mit dumpfer Wucht – dann wurde er zu Boden gedrückt. „Haltet ihn unten!“ Er wand sich, fuhr mit der Stirn hoch und traf einen der beiden. Aber die Griffe ihrer starken Hände ließen nicht nach. Zwischen den im Dunkeln schier verborgenen Gesichtern sah er, wie sich der Knüppel ein zweites Mal hob. Hiebe folgten, Schmerzen schossen durch Knie und Oberschenkel des Tjosters. Er bäumte sich auf, ein neuerlicher Hieb war die Folge. Er versuchte auszuweichen, fiel von der Liege, blieb einen Augenblick benommen liegen.
Als Dareius Amarinto sich, mühsam auf die Handgelenke gestützt, an den Zeltpfosten lehnte und den Schmerz aus den Augen blinzelte, war sein Zelt leer.