Briefspiel:Vom Palazzo Yaquirbruch nach Burg Irendor

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Auge-grau.png

Beteiligte (irdisch)
Haus Sirensteen.png Erlan
Haus della Trezzi.png Dellatrezzi


Burg Irendor (I)

Autor: Erlan

Anfang Boron 1037 BF. Nach dem Prozess in Oberfels gegen Horasio della Pena ist Erlan Sirensteen von Irendor schon einige Tage überraschend auf der heimatlichen Burg, wo er gerade in der Bibliothek ältere Folianten studiert.

Es klopft. Nach einem leicht angestrengt klingenden “Herein!” betritt ein schon viele Jahrzehnte zählender alter Mann mit schlohweißem Haar, gestützt auf einen Gehstock, die Bibliothek.
“Bormund! Mein alter Freund! Was kann ich für Euch tun?”
Der langjährige Sekretär der Herren von Irendor, der in den letzten Jahren vor allem die Burg verwaltete, während “der junge Spross” (so nannte er Erlan nach der Geburt, so nennt er ihn oft noch heute - wenn dieser es nicht mitbekommt) zwischen Unterfels, Oberfels, Bomed und Vinsalt pendelte, winkte ab: “Die Frage wäre: Was können wir für Euch tun? Seit Tagen seid ihr wieder zu Hause in Irendor, zeigt Euch aber nicht. Stattdessen blättert Ihr in jahrealten Prozessakten aus Eurer Zeit als Schöffe. Warum?”
“Recherchen, nur Recherchen”, mit einem Handgriff wischte er eine der weißblonden Strähnen aus dem Gesicht und lächelte gequält: “Ich brauche nichts Bormund, Ihr könnt gehen.”
Doch der alte Mann ließ nicht ab und räusperte sich: “Muss ich Euch an Eure Termine erinnern? Ihr werdet in Vinsalt erwartet: Morgen bereits an der Akademie, dann der große Ball und die kleine Amene soll Ihren Oheim auch schon lange nicht mehr gesehen haben …”
Der Comto blickte gequält auf: “Ihr habt ja recht. Es wäre töricht nicht nach Vinsalt zu reisen.”
Bormund nickte: “Außerdem dürfte man dort über … die jüngsten Geschehnisse … eher erfreut sein.”
Erlans Blick wirkte noch gequälter als schon zuvor: “Ich denke Ihr habt recht. In der Hunderttürmigen zählt das Ergebnis sicherlich mehr als das wie. Bormund, bereitet alles für die Abreise gen Vinsalt vor. Danach kümmert Euch bitte hier drum”, der Comto reichte dem Sekretär ein Schriftstück.
Bormund schaute sich das Schriftstück an und blickte erstaunt zu seinem Herrn auf: “Erlaubt mir dazu ein paar Fragen!”
Als ob er persönlich beleidigt wurde, reagierte sein Herr etwas barsch: “Ihr habt genau eine Frage!”
“Nun denn… meint Ihr das wirklich so?”
Erlan richtete sich vom Tisch auf, klappte die vor ihm aufgeschlagenen Protokolle zu und antwortete mit richtiger Stimme: “Würde ich es nicht so wollen, dann würde es dort nicht stehen! Kümmert Euch bitte drum. Außerdem habe ich eine Order erhalten: Nächstes Jahr geht es in den Kosch!”
Leicht entgeistert blickte der Bedienstete den Herrn von Irendor an und wiederholte den letzten Satz als Frage: “In den Kosch?”
“Ja, in den Kosch! Habt ihr nicht die Einladung gesehen? Die junge Kaiserin lädt im Firun 1038 zur Einweihung der kaiserlichen Pfalz Pervalia zu einem Maskenball. Ich weiß, ich weiß, ein Maskenball im Kosch … aber vielleicht wird die Delegation unseres Reiches dem ganzen den Glanz verleihen, den ein solcher Maskenball verdient hat. Es gibt den ausdrücklichen Wunsch, dass ich dorthin reise.”
Da der Sekretär keine Anstalten machte zu gehen, fragte Erlan noch nach: “Gibt es noch etwas Bormund?”
“Ja, vergesst nicht, der Graf von Bomed hat den Geheimen Rat einberufen und Eure Anwesenheit ist angefragt.”

Vinsalt

6. Boron, St. Seneb, 1037 BF, Tempelberg zu Vinsalt."

"Ich wusste, dass ich Euch hier finden würde! Früher kündigten die Boten von Eurer Ankunft in Vinsalt und da wartetet ihr bereits im Salon und bereitetet eine Garadan-Partie vor. Aber das hat sich ja ...", die weibliche Stimme schluckt ein wenig, "... leider geändert." Aus den Gedanken gerissen drehte Erlan sich um und begrüßte seine Schwester Erlgard herzlich, die gleich weiter redete: "Ihr seid lange nicht zu St. Seneb in Vinsalt gewesen."
Ihr Bruder schüttelte den Kopf und entgegnete: "Leider. Die Pflicht rief - und nicht nach Vinsalt."
Seine Schwester nickte zustimmend: "Aber jetzt soll ja alles besser werden, nicht wahr? Wir haben die frohe Kunde schon vernommen, dass die Grafenfrage nun wohl endlich geklärt ist - und das in Eurem und auch in unserem Sinne."
Erlan machte eine ausweichende Handbewegung, als ob er den gerade ausgesprochenen Satz verscheuchen wollte und entgegnete rocken: "Wenn es denn so einfach wäre..."
Doch weiter kam er nicht, denn seine Schwester hatte parallel einem mit einigem Abstand wartenden Gardisten ein Zeichen gegeben, der nun die Tür zur abgestellten Kutsche öffnete. Mit hoher Stimme ertönte ein lautes 'Onkel Erlan' und seine jüngste Nichte rannte freudestrahlend auf ihn zu.


Selber Tag, an der Akademie der Kriegs- und Lebenskunst.

"Der Herr von Irendor! Lasst mich raten. Abschlussjahrgang 1013 BF?"
Erlan grinste, als er die Stimme hörte und wiedererkannte: "Maestro! Es ist mir eine Freude Euch zu sehen! Und Ihr macht mich jünger als ich bin, vielen Dank!" Auf Nachfrage seiner alten Lehrkraft musste Erlan erst einmal erzählen was in der vergangenen Zeit passiert ist und natürlich wurde er auch auf die Geschehnisse im Yaquirbruch angesprochen.
"Ihr habt den Mordbrenner seiner gerechten Strafe zugeführt? Das ist fürwahr eine gute Nachricht!"


8. Boron, Palast.

Wie sich auch schon erst kürzlich im Palazzo Yaquirbruch zeigte - Erlan war es nicht mehr wirklich gewohnt zu tanzen. Insofern war der Hofball jetzt nicht das perfekte gesellschaftliche Ereignis für ihn, doch am Rande wurden auch diverse Gespräche geführt und so verbrachte er fast den gesamten Abend in Unterhaltungen über die Politik im Großen wie auch im Kleinen: Ob nun über die Taifados im Yaquirbruch, die Grafenkrone zu Bomed oder aber die neuesten Entwicklungen Almadas.

Spät am Abend ging eine hochgewachsende Adlige, deren langes blondes Haar streng zurückgekämmt war (und sie deswegen älter erschienen ließ als sie war), auf Erlan zu und sprach ihn an: "Erlgard hatte recht - Sie meinte ich würde Euch noch antreffen können. Schön, dass Sie recht hatte!"

Der Irendorer drehte sich erfreut um: "Alvana! Ihr hier? Warum erfahre ich das erst jetzt?" Sein Gegenüber lächelte und mit ihrem Fächer: "Das mag daran liegen, dass ich erst seit kurzem hier verweile. Erlgard erwähnte mir gegenüber beiläufig, dass Ihr nächstes Jahr in den Kosch reisen wollt. Warum denn? Was gibt es dort?"

Erlan erzählte ihr von der Einweihung der kaiserlichen Feste und der damit verbundenen Einladung an die Edlen des Raul'schen Reiches und der Verbündeten:

"Jetzt muss ich nur noch eine passende Verkleidung suchen, denn es soll auch einen Maskenball geben. Vielleicht habe ich auf Burg Irendor noch die alten Sachen aus der Grangorer Zeit. Da besuchte ich mehr als einmal einen solchen Maskenball."


Nach dem Hofball im weiteren Verlauf, Palast.

"Ihr habt recht, wir kümmern uns darum. Ich werde den Grafen entsprechend informieren. Habt Dank!" - noch während Erlan sich von seinem Gesprächspartner verabschiedete kam seine Schwester hinzu: "Ihr verlasst uns schon?"

"Liebste Schwester! Ihr wisst doch, die Pflicht ruft", bei diesen Worten zeigte er auf seinen bisherigen Gesprächspartner, der bereits eiligen Schrittes wo anders hin unterwegs war.

Seine Schwester umarmte ihren Bruder zum Abschied: "Grüß mir Shahane und die Kinder - und demnächst muss ich unbedingt mal wieder nach Ober- und Unterfels reisen. Ich erinnere mich, wie wir früher dort durch die Wälder ritten..."

"Glaubt mir Erlgard, momentan will man das nicht... die Wälder um den Palazzo sind in keinem guten Zustand. Es wird Zeit dass dort aufgeräumt wird!"

Burg Irendor (II)

Kurz darauf; Burg Irendor.

"Junger Herr!", der Sekretär Erlans wandte sich mit ernster Stimme an den gerade Angekommenen.

"Was gibt es Bormund? Warum so ernst? Die Burg steht doch noch!"

"Botenreiter haben Euch einige Depeschen gebracht." Mit diesen Worten reichte er seinem Herrn zwei gesiegelte Schriftstücke.

Erlan blickte auf die Schriftstücke und lachte leicht auf: "Kaum ist man nicht am Grafenthron oder zu Unterfels, schon erreichen einen Depeschen von den della Trezzi und vom guten Rinaldo. Aber welches Schreiben haltet Ihr dort noch in Eurer Hand?"

Mit leichtem Zögern reichte der ältere Mann die letzte Depesche, die etwas mitgenommen aussah. Diese war augenscheinlich nicht in der hiesigen Gegend aufgegeben worden. Die Adressierung war an "Baronet Erlan Sirensteen von Irendor - HÖCHST PERSÖNLICH" adressiert, was Erlan leicht verwundern ließ. Als er auf der Rückseite das Siegel des Schreibens sah zog er eine Augenbraue hoch: "Hevelsen? Das glaube ich ja nicht!"

Mit einem Mal wurde Erlans Gelassenheit von einer gewissen Unruhe abgelöst. Er gab Bormund noch ein paar Anweisungen (resultierend aus seiner Reise), bevor er sich mit dem noch ungeöffneten Schreiben in sein Studierzimmer verzog, welches er von innen abschloss.

Unterfels

Campo Stella, Palazzo Trezzi.

"Erlan? Ihr hier? Ich hatte Euch noch in Vinsalt vermutet."

"Nun, geschätzter Tilfur, wenn man auf Durchreise gen Oberfels ist, dann macht man doch gerne mal einen Stopp in Unterfels. Wir hatten ja nach den jüngsten Ereignissen noch keine Gelegenheit ausführlich zu reden."

Mit einer einladenden Handbewegung gab Tilfur dem Gast zu verstehen, dass er sich setzen soll, was dieser auch machte. "Ah, Dalek! Ja, ich bins!" - mit diesen Worten streichelte Erlan den ob der Abwechslung erfreuten Dalek von Trinidâl, dessen keckes Wesen Tilfur sichtbar stolz machte.

Währenddessen auf Burg Irendor: Sekretär Bormund ächzte ein wenig, als er nach und nach jeweils eine staubige Kiste ins Licht schob, öffnete, einen Blick hineinwarf und verächtlich schnaubte: "Der junge Spross mal wieder. Grangorer Kostüme. Aber für den Kosch passend! Was glaubt er denn noch, was wir alles aufbewahrt haben? Und warum reicht es nicht, im nächsten Jahr zu schauen?"


Autor: Dellatrezzi

"Darf ich Euch eine Erfrischung nach der staubigen Fahrt anbieten? Einen guten Yaquirbrucher Roten, wie immer? Oder kann ich Euch für einen hervorragenden Altbomeder Morgenrot begeistern, ein Geschenk aus den Kellern meines Vetters Elmarin, den Ihr kosten solltet!" Auf die höflich abwehrende Geste Erlans hin zuckte der Trezzi nur lächelnd mit den Schultern und ließ alsdann die gewünschte Flasche Rotwein und zwei kristallene Kelche bringen. Als der Kammerdiener sich wieder aus dem Studienzimmer entfernt hatte, tauschen sich die beiden Edelleute über Erlans Anreise aus, doch das Gespräch verebbte bald. Nun lag Stille über dem Raum, nur durchbrochen von den fernen Baustellengeräuschen des Alveranidendoms, die zum angelehnten Fenster hereindrangen, und dem charaktervollen Schnaufen des Bosparaner Mopses, der Erlan treuherzig fixierte.

"Es war eine ereignisreiche Woche für den Yaquirbruch", durchbrach Tilfur die Stille, "auch für unser Unterfels. Am Tage meiner Rückkehr in die Stadt verursachte eine Predigt von Ehrwürden Auricanius einiges an Aufsehen unter dem Volk, aber auch manchen Patriziern. Ebenso wie geheimnisvolle Vorgänge, die manche des Nächtens im leerstehenden Schloss Tsadanja gesehen haben wollen - wissen die Götter, was es damit auf sich hat... nach della Penas Tod ist so vieles in Bewegung..." Nachdenklich sann Tilfur über die mahnenden Worte Auricanius' nach. "Der Praiot sprach von der Befähigung, Recht und Unrecht zu unterscheiden. Erlan, wir wollten endlich Frieden für den Yaquirbruch, und ich bin davon überzeugt, dass dies ein vor den Zwölfen gerechtes Ansinnen ist. Aber manchmal sorgt es mich, ob die langen Jahre des Konfliktes nicht ihren Preis gefordert haben." Fragend blickte er Sirensteen an. "Haben wir richtig gehandelt? Oder übersahen wir einen anderen Weg, die Grafenfrage ohne den Prozess zu entscheiden?"


Autor: Erlan

"Diese Frage stellte sich mir seit dem 30. Travia immer wieder, Tilfur. Auch schon im Gericht selbst. Ihr wollt nicht glauben, wie lange wir über jeden einzelnen Punkt diskutiert haben. Wenn ich die einen reden höre, dass das Urteil schon vorher feststand, dann kann ich darüber nur bitter lachen. Was Ehrwürden Auricanius angeht: Da möchte ich doch darauf verweisen, dass beim Prozess ein anderer Diener des himmlischen Herrn ganz anders argumentiert hat." Erlan nippte erst noch ein wenig von seinem kristallenen Kelch, bevor er fortfuhr: "Obwohl auch dieser - nun ja, wie formuliere ich es ... das ganze etwas einseitig sah. Der eine Gottesdiener einseitig in diesem Sinne, der andere Gottesdiener einseitig in dem anderen Sinne. Meine Schöffen und ich genau dazwischen. Wir wissen aber nun mit Bestimmtheit das, was wir vorher nur vermutet haben: Der feige Mord an der Gräfin wurde gesühnt. Ihr Sohn ist nun ihr rechtmäßiger und dem Herrn Praios wohlgefälliger Nachfolger als neuer Graf. Ob jeder Punkt der Anklage so zutreffend war, darüber lässt sich wirklich streiten. Nicht umsonst wurde Horasio in einigen Punkten freigesprochen.

Aber glaubst Du, Tilfur, dass es den falschen getroffen hat?

Mit dem, der schuld am Tod der Gräfin war, mit dem, der sich Ländereien und Titel aneignete, mit dem, unter dessen marodierenden Horden die Bevölkerung zu leiden hatte und der die praiosgefällige Ordnung mit Füßen trat?"


Autor: Dellatrezzi

"Nein, natürlich nicht, Du hast natürlich recht. Wer weiß schon, wie sich die Ereignisse entwickelt hätten, ganz ohne das Chaos nach dem Angriff auf Bomed. Die Grafschaft hätte den Thronfolgekrieg abseits der größten Wirren überstehen können, und die Bregelsaum hätte niemals ihr Heer frech über die Reichsgrenzen zu führen gewagt." Tilfur blickte zu seinem Gast. "Schon der junge Horasio sah sich zu Höherem berufen, das muss ich niemandem weniger als dir erzählen. Aber ich wünschte wirklich, er hätte damals an diesem Schicksalstag seinen Treueeid über die Verlockungen seines machtversessenen Schwiegervaters gestellt..."


Autor: Erlan

"Wohl wahr. Eigentlich könnte man nun sagen, dass dieses Kapitel nun geschlossen sei - egal wie unzufrieden oder zufrieden man mit diesem Ende ist. Der Graf und andere hohe Kreise sind natürlich sehr zufrieden, was auch verständlich ist. Was ist eigentlich mit seinem Sohn, der beim Prozess dabei war, geschehen? Ich habe nichts mehr davon mitbekommen. Und hatte Horasio nicht noch einen Sohn, wie hieß er denn noch mal...?

Aber vielleicht sollten wir auch in die Zukunft blicken. Wie heißt es doch so schön: Tempi passati. Es gibt ja auch noch angenehmere Themen: Ich freue mich schon auf die diesjährige Corsa. Ich hörte schon, dass es da einige vielversprechende Kandidaten gibt. Vielleicht lohnt es sich mal wieder eine Wette zu platzieren. Und wenn man noch jünger wäre..." Erlan schmunzelte und vollendete den Satz nicht, sondern nippte stattdessen wieder an dem vorzüglichen Tropfen.

Währenddessen auf Burg Irendor: Der Sekretär Bormund schmunzelte ein wenig, als er plötzlich in einer Kiste anscheinend das fand, was er suchte: "Da sind ja die Masken. Bei den Zwölfen, wie hässlich ist denn diese Maske von welch einem Federviech auch immer. "Wenn der Herr Masken haben will, dann bekommt er sie. Auch diese hier." sinnierte er vor sich hin.


Autor: Dellatrezzi

"Diese Zeiten sind lange vorbei, mein Bester, in denen Du, und noch mehr ich, uns zu den jungen Männern zählen und im sportlichen Wettstreit um die Gunst junger Damen buhlen konnten. Damit müssen wir uns wohl abfinden...", sinnierte Tilfur mit etwas Wehmut in der Stimme. "Ich muss aber auch gestehen, und das ist sicher keine Neuigkeit für dich, dass ich der Corsa so recht nichts abgewinnen kann. Hesindiano ist zu jedem der Wettläufe voller patriotischer Begeisterung, und in der Hinsicht über die Jahre zu einem echten Unterfelser geworden. Selbst meine Tochter findet immer wieder einen jungen, gutaussehenden Favoriten", etwas Missbilligung stahl sich in die Stimme des Familienoberhauptes, "den sie dann voller Inbrunst unterstützt, aber meine Leidenschaft gilt doch eher edlerem Zeitvertreib wie dem Turnierwesen oder der Beizjagd. Nicht, dass ich mich noch einmal ohne Not in zu Ross mit Lanze wiederfinden möchte."


Autor: Erlan

Erlan in voller Rüstung

Erlan seufzte ein wenig auf: "Musst Du immer den wunden Punkt erwähnen? An der Akademie war jetzt die Turnei nicht gerade der letzte Schrei und wie Du ja weißt, würde ich lieber balancierend auf einem Seil über dem Yaquir mich duellieren als mal wieder mit voller Gestechrüstung mich auf mein armes Pferd zu schwingen, um nur kurze Zeit später wieder auf dem Boden zu landen."

Tilfur grinste ein wenig, wusste er doch von den Aversionen seines Freundes insbesondere gegenüber dem Lanzengang. Auch wenn er es selber natürlich nicht verstehen konnte, da er dies seit seiner Jugend schon immer schätzte: "Das mit dem Yaquir klingt interessant. Aber in Gestechrüstung wäre das eher unpraktisch, das fürwahr. Ich verstehe aber wirklich nicht, dass auf Deiner Akademie das klassische Turnierwesen nicht so hochgehalten wird."

"Kannst Du Dir einen ya Torcesti im Lanzengang vorstellen? Ich auch nicht" - doch bevor das für Erlan eher ungeliebte Thema noch weiter diskutiert wurde, wechselte er schnell zu einem anderen Sujet.

"Aber sag an Tilfur, weißt Du etwas vom Verbleib der Söhne Horasios? Mein Secretario berichtete mir ja schon, dass spekuliert würde, dass ich ein Kopfgeld ausgesetzt hätte. Diese Fama kann ja nur von einem üblen Parteigänger Horasios kommen."