Briefspiel:Zeit des Wandels/Unter Vedacht

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Stadt Efferdas.png Briefspiel in Efferdas Stadt Efferdas.png
Datiert auf: Efferd 1044 BF Schauplatz: Efferdas Entstehungszeitraum: Sommer 2022
Protagonisten: Familien aus Efferdas Autoren/Beteiligte: Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras, Haus Efferdas.png Elanor
Zyklus: Übersicht · Ein neues Oberhaupt · Unter Verdacht

Unter Verdacht

Mitte Peraine 1044 BF

Ein energisches Klopfen an der vorderen Eingangstür des Palazzo ya Pirras war zu hören. Der Hausdiener eilte raschen Schrittes dorthin und fragte nach dem Begehr. "Öffnet die Tür, im Namen des Barons von Efferdas. Sofort.", bekam er als Antwort. Neugierig, wer dort denn Einlass begehrt, öffnete der Diener die Tür einen Spalt und bereute es sogleich als diese ihm mit einem harten Stoß nach innen aus der Hand geprellt wurde. Nur durch einen schnellen Sprung nach hinten, konnte er Schlimmeren entgehen. "Was, im Namen des Gerechten, erlaubt ihr Euch? ", empörte er sich. Eine groß gewachsene Gestalt mit braunen Haaren und Vollbart, gekleidet in eine Uniform, auf der ein Wappen mit einem goldener Löwen auf rot über einem blauem Wellenfuß prangt, betrat das Atrium des Palazzo. "Aus dem Weg, Lakai." Rüde schob er den weiterhin protestierenden Diener zur Seite. Hinter ihm folgten vier weitere Soldaten in den gleichen Farben gekleidet und allesamt mit Säbeln bewaffnet. Aus deren Schatten trat noch eine weitere Gestalt in einfacher bürgerlicher Kleidung. Unter einem Arm klemmte eine Pergamentrolle und unter dem anderen eine Ledertasche. Der Hüne schaute sich um und sein Blick erfasste den Hausdiener. "Ich bin hier auf Befehl des Barons von Efferdas und Ihr bringt mich sofort in die dienstlichen Gemächer Eures Herrn. Dieser hob abwehrend die Hände." "Das kann ich nicht machen. Mein Herr ist nicht zugegen, aber meine Herrin. Ich werde……. .". Weiter kam er nicht, denn er wurde am Revers gepackt. "Sofort sagte ich. Sonst…"

"Dies ist nicht Euer Haus.", ertönte eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund. "Also mäßigt Euren Ton und zügelt Euer Verhalten." Eine Frau Anfang Fünfzig betrat aus einem Seitengang das Atrium. Sie trug ein edles Kleid in schlichten erdfarbenen Tönen. Ihre blonden Haare waren zu einer Turmfrisur hochgesteckt. In ihrer Begleitung war ein junger Mann, etwas größer als sie mit einem Anzug in den gleichen Farben gekleidet und mehrere Soldaten, die ein goldenes Wappen mit einem herabstürzenden Falken auf Grün trugen. Während sie versuchte ein freundliches Lächeln aufzusetzen, blitzte in den grüngrauen Augen des Mannes blanker Hass auf.

Der Hüne ließ den Bediensteten los und drehte sich um. "Signora Nissara, Lutenente Icaro. Ich bin Giacomo D'Oro, der Inspektor des Barons von Efferdas und ich bin hier, um Eure Bücher zu konfiszieren und überprüfen zu lassen." Der junge Mann trat Giacomo in den Weg. "Euer Gesicht ist hier schon wohlbekannt. Über Euer Begehr habt ihr doch bestimmt einen Gerichtsbeschluss des Justicial- oder Fiskal-Kapitanats. Ansonsten schleicht Euch, Kettenhund des Barons." Behutsam fasste Nissara Icaro an den Arm. "Icaro, nicht." "Lasst nur Mutter. Hunde die bellen, beißen nicht."

Der Hüne begann zu lachen. "Mutig geworden der kleine Lutenente. Das sah etwas anders aus, als wir beim letzten Aufeinandertreffen sein holdes Weib aus dem Magistratsgebäude zum Hausarrest begleitet haben." Er grinste . "Aber keine Sorge, ich habe da etwas Papier für Euch. Unterschreiben von der Fiskal-Capitana persönlich. Ich glaube Sie ist etwas nachtragend, nach besagtem Vorfall." Er winkte dem Bürgerlichen zu, der umständlich ein gesiegeltes Schreiben aus seiner Ledertasche kramte und dieses der Dame des Hauses reichte." Maestro della Moneta Jesare ya Cabazzo zu Euren Diensten.", stellte sich dieser vor. Nissara nahm das Schreiben entgegen und brach das Siegel auf. Aufmerksam las sie dieses und reichte es an Icaro weiter.

"Diese Vorwürfe sind absolut haltlos. Im Gegensatz zu den hohen Herren aus Belhanka, haben wir nach dem Beben schnell und unbürokratisch geholfen. Nur weil wir, im Gegensatz zu anderen, gut gewirtschaftet haben wird uns jetzt unterstellt, dies nicht auf rechtschaffenen Wege geschafft zu haben. Eine Dreistigkeit sondergleichen.", echauffiert sich Icaro und seine Gesicht beginnt rot anzulaufen. "Also gut, wir beugen uns dem Willen der Kapitana. Aber die Bücher bleiben hier. Soll sich Euer belhankischer Bücherwurm damit in einem unserer Studierzimmer einschließen. Und nicht alleine. Auch eine Person unseres Vertrauens wird zugegen sein und einen Blick auf die flinken Finger werfen." Der D'Oro knurrte "Ihr verkennt Eure Situation. Ihr seid nicht in der Lage Forderungen zu stellen." Icaro grinste ihn an. "Keine Forderungen, sondern unser gutes Recht. In dem Beschluss stehen weder Ort noch Personen, die bindend sind. Wenn Ihr wollt, suche ich Euch, oder nein…..noch besser…..mein Vater der Senator in Persona Euch die entsprechenden Gesetzestexte raus."

"Einen Dreck interessieren mich Eure angeblichen Rechte, noch Gesetzestexte. Ich werde meinem Befehl jetzt nachkommen und da ich mit Widerstand gerechnet habe..", er gab seinen Männern ein Zeichen und diese legten ihre Hände auf die Säbelknäufe. "...werde ich diesem entsprechend entgegentreten." Zeitgleich ergriffen auch die anderen Soldaten die Griffe ihrer Schwerter. Nissara ya Pirras erhob die Hand. "Falcones aurea, haltet ein. Für ein paar Bücher wird hier kein Tropfen Blut vergossen." Langsam trat sie auf Giacomo D'Oro zu. "Auch wenn es Euch gefallen hätte. Nehmt die Bücher mit, aber seid gewiss, dass wir beglaubigte Anschriften davon haben und wir jegliche Manipulation bemerken werden. Wir sind nicht die Kanbassa oder die di Punta. Wir haben bereits unsere angestammte Heimat verlassen müssen und wir werden das nicht noch einmal." Sie wandte sich ihrem Sohn zu. "Icaro, sorge dafür das nur das Angeforderte ausgehändigt wird und ihr Hauptmann begleitet den Transport bis zu seinem Ziel. Und nun gehabt euch wohl D'Oro und auf kein baldiges Wiedersehen."