Campanya Inostal
Der Artikel Campanya Inostal beschreibt die Geschehnisse rund um das almadanische Grenzstädtchen Inostal, das am Rande des Horasischen Thronfolgekriegs von dessen Auswirkungen erfasst wurde. Intrigen in Unterfels und Punin nehmen Einfluss auf den Ort, der zunächst von Novadis erobert wird, ehe ein liebfeldischer Condottiere ihn "befreit". Die Ereignisse zwischen 1028 und 1032 BF resultierten aus dem gemeinsamen Briefspiel des Lieblichen Feldes und Almadas.
Inostal kann beispielhaft für die Wirren des Yaquirbruchs und den Kampf der Taifas gelten. Daher ist die folgende Zeitleiste ebenfalls als Inspiration für Spielleiter gedacht, die ihre Helden spannende Abenteuer im umkämpften yaquirischen Grenzgebiet erleben lassen wollen. Es werden wesentliche Punkte der Region aufgezeigt und mehrere Möglichkeiten geboten die Helden einzubinden.
Prolog
Ingerimm 1028 BF: Talfan von Abundil, der Baron zu Inostal, weilt in Punin und gedenkt das Herz seiner Angebeteten, der Baronin von Pildek, mit einem kostbaren Diadem aus den Zeiten der Emire von Al'Mada zu erobern. Allerdings übersteigen die Kosten dieses wertvollen Kleinods bei weitem die Ersparnisse des Lebemanns.
Als er jedoch bei einer Boltanpartie ein überaus gutes Blatt in Händen hält, wie als habe es ihm Phex selbst zur rechten Zeit in die Hände gespielt, entscheidet er sich sprichwörtlich alles auf eine Karte zu setzen. Ohne mit der Wimper zu zucken setzt er ein Vielfaches seines Vermögens, muss allerdings schließlich erkennen, dass sein Kontrahent aus der Puniner Unterwelt sein Blatt mit einer Treppe nach Alveran kontert und den Gewinn grinsend einheimst.
Verzweifelt sucht Talfan nach Möglichkeiten seine Spielschulden zu begleichen. Schon bald wird ihm nämlich unmissverständlich klar gemacht, wie man mit säumigen Zahlern umgeht. Zu horrenden Zinsen gewähren ihm schließlich die Puniner Stadtkasse sowie einige Puniner Bankhäuser ein Darlehen von 11.370 Dukaten und 7 Silbertalern, das er binnen eines Götterlaufes zurückzahlen soll.
Rahja 1028 BF: Horasio della Pena feiert große Erfolge im Yaquirbruch. Er treibt die Horaslegion vor sich her und kann sich schließlich zum Grafen von Bomed ausrufen und im Praiostempel von Veliris krönen lassen. Im Rahmen der sog. Campanya Yaquiria unterstützen ihn dabei auch zahlreiche almadanische Edelleute, über Umwege leisten auch die Puniner Patrizier ihren Beitrag: Sie werben Loredellos Raufer an. Ihr Gesandter Amando Sfandini, ein Sternkundler, begleitet den Graf und bleibt auch später in Unterfels um ihn weiterhin zu beraten.
Schließlich begibt sich der Condottiere nach einem Attentat seiner almadanischen Hauptleute nach Venga, wo ihn der grangorische Herzog zu seiner Überraschung erst einmal in den Kerker werfen lässt.
Rondra 1029 BF: Es kommt zur Schlacht von Morte Folnor. Die inzwischen von Kaiser Hal II. bestätigte Gräfin Josmina von Bregelsaum unterliegt mit dem almadanischen Heerbann unweit der Stadt Unterfels der Horaslegion.
Boron 1029 BF: Hinter verschlossenen Türen wird bekannt, dass Hal II. die eben erst zur Gräfin erhobene Shahane Al'Kasim als Schuldige für das Desaster betrachtet. Die Hofkamarilla von Punin ist sich ausnahmsweise einmal einig und meint darin den politischen Tod der rondragefälligen Dame zu erkennen.
Rastullahs Sturm
Firun 1029 BF: Mitten im Winter setzen Novadis bei Brindâl über den Yaquir, der untätige Baron Chabun ben Nafiref scheint ihnen Tür und Tor geöffnet zu haben.
Tsa 1029 BF: Die Novadis verheeren die umliegenden Ländereien, insbesondere die Häuser und Höfe der Docenyos werden zu Opfern des wütenden Heerbanns. Das nahe liegende Inostal wird bald von den Novadis eingenommen, Talfan von Abundil flüchtet nach Punin.
In der Südpforte ist man noch damit beschäftigt einen schlagkräftigen Heerbann gegen die Eindringlinge aufzustellen, dies wird nicht nur durch den Verlust zahlreicher Caballeros auf den Feldern von Morte Folnor erschwert, sondern auch durch die Uneinigkeit der Südpfortener Magnaten.
Schon bald stehen die Novadis vor Neusüderwacht. Alverigo Anzani, ein Belagerungsexperte in Reihen der Novadis, gelingt es dank magischer Unterstützung durch den Elementaristen Mustafa Al'Akbar eilig Tunnel unter die Mauern der Festung zu treiben. Ende des Phexmondes flutet er die Tunnel mit Wasser und bringt so die äußeren Befestigungswälle zum Einstürzen.
Ingerimm 1029 BF: Die Kämpfe im nördlichen Horasreich, in die auch almadanische Truppen verwickelt waren und der Einfall der Novadis haben den Plan Talfans, seine Schulden dank neuer Steuern in Inostal baldigst zurückzuzahlen, zunichte gemacht.
Da die Novadis zahlreiche Festungen im Süden der Mark in ihren Händen halten, die Magnaten der Region zerstritten sind und Hal II. keinerlei Anstalten macht ein kaiserliches Heer zur Klärung der Lage zu entsenden, wirkt es als könnten die Patrizier Punins noch geraume Zeit auf ein Begleichen der Schulden des Inostalers warten.
Nach Ablauf der Vertragsfrist beschließt der Hohe Rat von Punin die Stadt Inostal, Eigentum des säumigen Schuldners Talfan von Abundil zu verpfänden.
Ränkeschmiede
Praios 1030 BF: Horasio della Pena kommt frei. Es kommt zur Drei-Grafen-Schlacht zu Bomed, die mit einem Patt endet. Josmina setzt sich nach Gugellabrück ab, von wo sie weite Teile der Krondomäne Schradok kontrolliert. Horasio kann sich einige Signorien in der einstigen Kronmark Yaquirbruch sichern. Rimon Sâlingor kontrolliert den Süden rund um Bomed selbst.
Rondra 1030 BF: Bei der Brautschau von Sewamund wird dem Landtag Rimon Sâlingor als rechtmäßiger Graf von Bomed vorgeschlagen. Ein Rückschlag für Josmina von Bregelsaum nebst einigen almadanischen Patriziern, die sie durch private Gelder unterstützt hatten und so hofften wertvollen Einfluss in Bomed zu gewinnen. Auch Horasio della Pena kann mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein... immerhin wird ein Waffenstillstand zwischen den streitsamen Grafen ausgehandelt.
Die Zweite Schlacht von Pertakis beendet den Horasische Thronfolgekrieg, endlich kommt das Land am Yaquir wieder zur Ruhe. Der Yaquirbruch zwischen Bomed und Brigella bleibt jedoch weiterhin unruhig und umkämpft.
Anfang Efferd 1030 BF: Leonato von Culming, der zuletzt noch auf Seiten der Josmina von Bregelsaum kämpfte, sich aber von ihr und seinem Bruder Stordan nicht ausreichend respektiert fühlt, wechselt die Seiten und schließt sich Horasio della Pena an, der ihn als Offizier in sein Heer aufnimmt.
Mitte Efferd 1030 BF: Gesandte der Stadt Punin unter Führung des Ratsherrn Amando Dhachmani de Vivar erreichen Unterfels, wo vor der Stadt und um den neu errichteten Kortempel zahlreiche Söldlinge lagern. Hier hofft man einen Condottiere anwerben zu können, der Inostal von den Novadis befreien kann und damit eine Begleichung der Schulden Baron Talfans ermöglicht. Da das gegenüberliegende Yaquirufer von Horasio della Pena kontrolliert wird, scheint der selbsternannte Graf der beste Vertragspartner zu sein. Allerdings lehnt dieser mit dem Hinweis ab den erst kürzlich geschlossenen Waffenstillstand nicht so schnell aufs Spiel setzen zu wollen, schließlich könne Josmina von Bregelsaum im Angriff auf almadanisches Territorium eine Aggression verstehen.
Die Hauptleute Horasios, darunter auch Cella Knochenhauer, die Prälatin des Kortempels, sind entsetzt: Nach dem Ende des Thronfolgekriegs und dem Waffenstillstand im Yaquirbruch liegen die Goldenen Zeiten für Söldner scheinbar hinter ihnen, sie befürchten ein Ende der Kampfhandlungen. Cella Knochenhauer und Ralhion Trebesco, einer der engsten Vertrauten Horasios, entschließen sich zu einer Intrige. Während Ralhion den Puniner Gesandten zusichert, dass er schon dafür sorgen würde, dass Horasios Truppen demnächst Inostal von den Novadis befreien werden, wählt Cella unter den Söldlingen eine Handvoll für eine „brisante Aufgabe“ aus. Die beiden weihen Leonato von Culming ein, den sie als Mittelsmann zu almadanischen Mordbuben benötigen.
Mitte Travia 1030 BF: Ein Attentat auf Horasio della Pena scheitert. Durch Geheimgänge im Schloss Tsadanja dringen almadanische Söldlinge in die Gemächer des Grafen ein und versuchen ihn zu ermorden, der Graf kann sich retten und mitsamt einiger Wachen die Attentäter töten. Die Hinweise deuten auf Josmina von Bregelsaum als Drahtzieherin hin. Der Waffenstillstand ist Vergangenheit!
Mit Zins und Zinseszins!
Ende Travia 1030 BF: Die Gesandten Punins erreichen „zufällig“ erneut Unterfels und bieten Horasio erneut einen Kontrakt an, in dessen Folge die Stadt Inostal erobert werden soll. Diesmal stimmt der Condottiere zu und plant den Angriff seines Kriegshaufens auf almadanisches Land und steht damit in der Tradition seines Ahns Broinho della Pena.
Mitte Peraine 1030 BF: Dom Leonato überfällt mit einer Hundertschaft an Söldnern die Baronie Inostal, die Bürger der Stadt öffnen den Söldlingen die Stadttore und heißen die Liebfelder willkommen. Die Novadis können sich in die Burg zurückziehen und bereiten sich auf eine längere Belagerung vor.
Horasio della Pena, der selbst auf der liebfeldischen Seite des Yaquir bleibt und kein Interesse an langwierigen Kämpfen auf almadanischen Boden hat, bietet den Novadis freien Abzug an. Unter der Bedingung, dass den Aramyas in Inostal und Umgebung kein Haar gekrümmt wird, geht die novadische Garnison auf das Angebot ein.
Der Magistrat von Inostal unterwirft sich. Der Rat von Punin entsendet erneut Amando Dhachmani de Vivar nach Inostal und sichert sich dort im Verlauf der nächsten Monde mit Hilfe von Leonatos Soldaten den Zugriff auf die Einkünfte Baron Talfans, namentlich Stapelrechte, Grenzzölle, Zehnt, Gerichtsgelder und ähnliche Rechte. Der „Pfandvogt“ hat ein Mandat für zwei Jahre und den Auftrag, die einst verliehenen Dukaten (mit Zins und Zinseszins) wieder aus Inostal herauszuholen. Er bezieht kein Einkommen und muss das Eintreiben der Gelder selbst finanzieren, soweit er nicht auf Inostaler Infrastruktur zurückgreifen kann. Da er seine Lebenshaltungskosten decken und für seine eigene Familie Profit aus der Unternehmung zu ziehen möchte, zieht sich die Weitergabe der Gelder an Punin in die Länge. Dhachmani wirtschaftet stattdessen mit dem eingetriebenen Geld, erwirbt weitere Monopole und Handelskonzession und bindet lokale Händler an sich und an die Stadt Punin.
Die Rache des Grafen
Anfang Rahja 1030 BF: Horasio della Pena erfährt von der Intrige Ralhion Trebescos. Schwer enttäuscht von diesem Verrat lockt er Trebesco bei Unterfels in eine Falle: Er beauftragt ihn, auf dem Maskenball der Romeroza an seiner Stelle zu erscheinen. Da er durch andere Spitzel wiederum weiß, dass ein Attentat auf ihn geplant ist, besiegelt er so das Ende seines einstigen Gefährten. Ralhion Trebesco wird durch einen vergifteten Pfeil zu Boron gesandt. Auch Cella Knochenhauer überlebt ihre Schurkerei nicht lange: Sie wird im Duell von einem korgeweihten Condottiere aus der Gefolgschaft Horasio della Penas, Ohan Basso, getötet. Basso nimmt daraufhin den Platz des Prälaten des Kortempels von Unterfels ein. Leonato von Culming wird von Horasio mit dessen Erkenntnissen konfrontiert. Geht jedoch auf dessen Angebot ein, Horasios Base Flavia Eleonore della Pena zu heiraten und danach verschont zu werden.
Horasio ernennt Balbio Sgilla zum Bürgermeister von Inostal. Bei dem Mann handelt es sich um den Vater von Rubinya Sgilla, der neuen Mätresse Horasios. Sie hat den Aufstieg ihres Vaters forciert, der eigentlich aus einer unbedeutenden mittelständischen Familie stammt. Tatsächlich führt der Puniner Pfandvogt die Geschicke der Stadt. Die Steuereintreiber aus Punin und die Söldlinge werden mehr und mehr als Besatzer angesehen, die Stimmung in der Stadt kippt.
Ende Praios 1031 BF: Leonato und Flavia Eleonore heiraten in Oberfels, Leonato von Culming erhebt Anspruch auf die Baronswürde und schwört Horasio della Pena öffentlich die Treue.
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Mitte Praios 1032 BF: Der erste Goldtransport erreicht Punin. Die Summe reicht jedoch gerade einmal zur Deckung der bisherigen Zinseszinsen.