Haus Legari/Politik
Haus Legari | Stammtafel | Politik | Bräuche | Kleinodien | Mysteria |
Geschichte
Im Allgemeinen ist das Haus Legari sehr jung. Zwar leben seine Vorfahren schon lange in der Nähe von Chintûr, was alte Pachtverträge nahelegen, sie waren aber immer zu unbedeutend um Aufzeichnungen über sie zu führen. Die einzige Ausnahme bilden Familienlegenden die teilweise mit Erbstücken verbunden sind, aber als eher unzuverlässig gelten. In Kriegszeiten stellten sie ihren Landesherren bemerkenswert mittelmäßige leichte Infanterie, deren einzige Besonderheit aus ihren Erfahrungen bei der Wildschweinjagd in den Kirschhainen bestand. Diese Truppen kämpften im Unabhängigkeitskrieg, wann immer nötig, loyal aber nicht herausragend, an der Seite der di Malavista.
Einen Namen machte man sich aber über die Zeit als Produzenten für Marmelade, Pralinen und Schnaps.
Einstellung zur Republik Efferdas
Gegenüber dem Konzept der Republik steckt die Familie in einer Zwickmühle. Einerseits begrüßt sie die Chancen, die sich Neureichen, wie ihnen bieten, und auch die Vorstellung, dass alle ein Mitbestimmungsrecht haben, sehr. Andererseits betrachtet man das Haus di Malavista und neuerdings auch das Haus ya Pirras als Freunde, Verbündete oder im ersten Fall auch als Pachtherren, von deren Wohlwollen man abhängig ist. Bisher gelang dieser Spagat, indem man Streit aus dem Weg ging. Ob diese Taktik auch in Zukunft funktionieren wird, kann nur die Zeit zeigen und auch wie hart der Kern ihrer eigenen Ansichten ist.
Situation innerhalb der Familie
Die Familie ist intern in zwei Lager gespalten, die sich jeweils auf die Ideale einer der beiden Schutzgöttinnen berufen. Dieser Streit besteht schon sehr lange, da sich die Gebote der Göttinnen teilweise widersprechen, in der letzten Zeit wurden daraus aber ein Richtungsstreit mit verhärteten Fronten. Während die Peraine-Anhänger recht bodenständig und konservativ sind, gelten die Rahja-Anhänger als vergnügungssüchtig und liberal. Dieser Streit eskalierte bei der Wahl des letzten Familienoberhauptes, bei der sich die Perainisten gegen die Rahjaliten durchsetzen konnten. Allerdings besitzt Naramis bis heute nicht die Unterstützung der Rahja-Fraktion was ein nicht unbeträchtliches Problem darstellt.
Perainisten
Der Teil der Familie der sich den Geboten von Peraine besonders verpflichtet fühlt, stellen in allen Bereichen die Arbeitstiere der Familie. Neben Verwaltern, Logistikern und Aufsehern der Manufakturen haben sie auch einige Landwirtschaftsexperten und fähige Heiler hervorgebracht. Sie gelten als eher bodenständig und konservativ, wobei sie ein erstaunlich gutes Verhältnis zu den Arbeitern und Tagelöhnern pflegen. Aus der Politik halten sie sich meist heraus. Sollten sie aber einmal beschließen dass es notwendig ist, handeln sie entschlossen, als Gruppe und erstaunlich skrupellos. Die Rahjaliten betrachten sie als genusssüchtige Drückeberger, die sich selbst als den Mittelpunkt der Welt sehen. Man akzeptiert aber, dass sie zum knüpfen von (geschäftlichen) Kontakten sehr nützlich sind.
Rahjaliten
Diese Gruppe ist so unorganisiert, dass man eigentlich nicht mehr von einer Fraktion sprechen kann. Sie ist eher eine Mischung von künstlerisch interessierten und lebensfrohen Familienmitgliedern, mit Jugendlichen, die die Sau raus lassen wollen. Oft wird man als Hobbykünstler, Festgänger und Wein-/Modekenner einfach dazu gezählt, ohne gefragt zu werden. Aber gerade die Hinwendung zu den schönen Dingen des Lebens geben ihnen auch eine gewisse Macht. Beim Besuch von Logen, Festen und der ein oder anderen Kneipe, knüpfen sie Kontakte zu den Reichen und Mächtigen und damit auch zu potenziellen Kunden. Die Rahjaliten sind das Gesicht der Familie. In der Vergangenheit stellten sie zwar wenige Familienoberhäupter, vertreten die Familie aber bei Verhandlungen und Festen oder veranstalten diese bei Bedarf. Sie sind für das Ansehen des Hauses in intellektuellen und adligen Kreisen verantwortlich, eine Aufgabe, der sie mit vollem Eifer nachkommen. Die Perainisten betrachtet man als verklemmt, aber nützlich. Wobei ihre Bodenständigkeit oft hinter vorgehaltener Hand als ,,einfach gestrickt" belächelt wird.
Aktuelle Situation
Nachdem man sich in Chintûr eine recht solide Basis aus Wohlstand und Ansehen erarbeitet hat, richtet die Familie ihre Aufmerksamkeit in Richtung Efferdas, weil sie darauf hoffen im flexiblen System der Republik, als Nicht-Altadlige, relativ leicht Fuß fassen zu können. In der Vergangenheit wurden viele gute Erfahrungen mit der weltoffenen Handelsstadt gemacht und einige Familienmitglieder leben bereits dort. Auch einen Schlüssel zu den besseren Kreisen liegt in Reichweite, da man in der Familie die Möglickeit sieht Erdano ya Pirras, Isida Legari als Pagin schmackhaft zu machen. Damit könnten nicht nur wertvolle, neue Kontakte geknüpft werden, sondern man hofft auch, durch die Ausbildung bei einem für seine Disziplin bekannten Lehrer, Isidas Temperperament in den Griff zu kriegen.