Purpur
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Purpur wird in der Zyklopensee, besonders vor der Küste der westlichen Zyklopeninseln aus der Purpurschnecke gewonnen und ist eine wichtige Handelsware in der Magna Thalassea. Die Verwendung des Farbstoffs unterliegt teilweise kaiserlichen Beschränkungen, so ist es etwa Privileg der engsten Angehörigen des Kaisers aus dem Haus Firdayon sowie der hochadligen Häuser der Zyklopeninseln, der Thaliyin und Cosseïra, Purpurgewänder zu tragen. In der Heraldik des Horasreichs ist Purpur eine seltene, doch reguläre Tinktur, die etwa in den Wappen der Häuser Aralzin und Cosseïra Verwendung findet. Auch im Kult des Namenlosen wird Purpur eine besondere Bedeutung beigemessen.
Purpurhandel
Der Handel mit dem Farbstoff ist wie die Verwendung beschränkt; privilegierte Händler finden sich besonders in den Häusern dyll Aralthis und dyll Uÿos aus Teremon. Die pailische Hafenstadt ist neben Putras und Baltrea zugleich eines der Zentren der Purpurgewinnung. Auf dem Festland ist Mengbilla wichtigster Abnehmer des Farbstoffs, mit dem vor allem meridianische Seidenstoffe eingefärbt werden. Diese werden in den Brokatwebereien Belhankas weiterverarbeitet. Auch die Drôler Königsspitze, die kostspieligste Variante der Drôler Spitze, wird aus purpurroten Seidenfäden geklöppelt.
Stimmen aus Adel und Popolo
»Barbaren, Hinterwäldler und weithin Ungebildete neigen häufig zu der Ansicht, purpurrot sei irgendeine Art von düsterem und dennnoch auffälligen Rot, denn wer vor Wut außer sich oder sonstwie in großer Aufregung sei, der laufe ja rot an und erreiche so schließlich diesen Farbton, der dem puterrot naturgemäß ähnlich sei. Weit gefehlt, und das gesegnete Volk unseres Horasreiches bekommt zu seinem Glück Anschauung, wie Purpur aussieht, indem nämlich die Größen des Reiches sich regelmäßig zeigen und Zeugnis ablegen, zu welchen Leistungen Färber, Weber, Schneider und andere Künstler des Reiches imstande sind.«
– Jacop Rahjamor Novacasa in der Erstausgabe von Farben, Formen, Flittereien
»Dieser ganze Kiki und Haipa-Haipa um die Schönheit und edle Bedeutung der Purpurfarbe ist ein einziger Schwindel und Kokolores. Es geht einzig darum, dass Purpur so schweineteuer ist, dass nur die Reichsten sich die Farbe leisten können. Und weil es nach dem Geschmack der Höchsten inzwischen zuviele Reiche gibt, dürfen nur die Höchsten noch Purpur tragen. Und dann die fehlende farbliche Distanz zum Kult des Namenlosen! Wie kann das nur geduldet werden? Überhaupt! Dieser ganze grelle Schnickschnack gehört abgeschafft.«
– Aristolo Novacasa, etwas angetrunken auf dem Fest der Freuden 1037 BF
Quellen
- Reich des Horas, Seiten 10, 44-45, 76, 181, 186-187, 189, 192-193, 195