Folnor Sirensteen
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Folnor Sirensteen von Irendor war langjähriger Staatsmarschall des Horasreichs sowie Vizekönig von Drôl. Als bedeutendster Stratege seiner Zeit begründete er die Exemplarische Armee und die militärische Folnoresci-Denkrichtung. Er starb 1029 BF inmitten des Thronfolgekriegs in der nach ihm benannten Schlacht von Morte Folnor.
Werdegang
Folnor schloss als Jahrgangsbester der Akademie der Kriegs- und Lebenskunst ab und begann dann eine erfolgreiche Karriere in der Armee des Vinsalter Königreichs. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte der Kampf gegen Wüstenräuber, bei dem er brillierte. Im Chababtal lernte er als Oberst insbesondere die Taktik von Fußtruppen.
Überraschend wurde er danach von Königin Amene III. in den diplomatischen Dienst berufen, und war als Gesandter im Bornland tätig. Dieser Schritt verwunderte, da er bis dato nicht viel mit der Diplomatie zu tun hatte. Doch schon zwei Jahre später wurde er von der Königin zum Comto Marschall, also zum Oberbefehlshaber aller Fuß- und Reitertruppen, ernannt. Dies erklärt im Nachhinein auch seine Mission in Festum – hier sollte sich der neue Marschall wohl auf dem politischen Feld bewähren, ein Schlachtfeld ganz anderer Art für den bisher reinen Soldaten Folnor, der in Folge dessen auch in den kommenden Jahren noch die eine oder andere diplomatische Mission anführte – beispielsweise beim Besuch des Reichskongresses des Mittelreiches.
Direkt mit seiner Berufung zum Marschall begründete er die Exemplarische Armee, deren gemischte Ausrüstung und vielseitige Einsetzbarkeit Maßstäbe setzen sollte. Der Aufstieg Amenes zur Horaskaiserin wurde von ihm mit militärischen Erfolgen – etwa in der Schlacht von Wobran 1012 BF – begleitet, was ihm neben dem neuen Amt des Staatsmarschalls auch den Titel des Vizekönigs von Drôl einbrachte. Folnor galt als überzeugter, loyaler Anhänger der Horaskaiserin, so dass Versuche ihn auf die Seite von Fürstin Kusmina Galahan zu ziehen – im Vorfeld des Blutkonvents von Arivor – scheiterten. Als seine Hauptaufgabe sah er es an, die Grenzen des Reiches zu sichern und seine Heimat für einen möglichen militärischen Konflikt mit einer anderen Macht zu stärken. Selbst Kritiker mussten feststellen, dass er dieses Ziel erreicht hatte.
Eher untypisch für einen Soldaten war die Verehrung aller zwölf Götter gleichermaßen – ein Umstand, der mit dem Einfluss des Klosters Mantrash'Mor im heimischen Yaquirbruch zu erklären ist. Mit energischen Rondra-Anhängern hatte er jedoch mehr als einen Disput, da ihm die sogenannte "Schlachtfeld-Romantik" nicht über alles ging und er lieber auf schnelle und effektive Aktionen setzte. Dies auch, weil dadurch möglichst wenig Blut vergossen wird, was bei den ihm unterstehenden Soldaten auch für seinen guten Ruf sorgte.
Der brillante Heerführer war daneben ein begeisterter Brettspieler – kaum bekannt ist etwa, dass er sich jahrelang über Briefverkehr eine Garadan-Partie mit seinem mittelreichischen Gegenpart Helme Haffax lieferte. Der nie im Travienbund vermählte Folnor soll angeblich mit Wilimai Calometti das Lager geteilt haben.
Zu Beginn des horasischen Thronfolgekriegs stellte sich der Staatsmarschall ebenso wie sein Neffe Erlan auf die Seite der Aldarener und bekämpfte im Yaquirbruch vor allem den verfeindeten Condottiere Horasio della Pena. Da die Horaslegion vor allem im Norden des Reiches agierte, gab es kein militärisches Zusammentreffen mit Ralman von Firdayon-Bethana, dem Heerführer der Timoristen – und Ehemann von Folnors Nichte Erlgard.
In der Schlacht von Morte Folnor führte er dann ein Aufgebot aller zu diesem Zeitpunkt kurzfristig zusammenstehenden Parteiungen gegen die Almadaner an – und fiel am 28. Rondra 1029 BF in eben dieser Schlacht, die jedoch dennoch – u.a. aufgrund der von ihm entwickelten Bosparanischen Ordonnanz – zu einem großen Erfolg für das Horasreich wurde. Ralman, der kurz nach der Schlacht in das Lager der Aldarener wechselte, veranlasste daraufhin die Umbenennung des nächstgelegenen Dorfes in Morte Folnor. Tatsächlich ist der Ort nahe Unterfels mittlerweile ein kleiner Pilgerort zum Gedenken des gefallenen Marschalls geworden.
Quellen
- Armorium Ardariticum, Seite 50
- Auf gemeinsamen Pfaden, Seite 7
- Aventurischer Almanach, Seite 60
- Aventurischer Bote Nr. 52, Seite 20
- Aventurischer Bote Nr. 55, Seite 3
- Aventurischer Bote Nr. 57, Seite 3
- Aventurischer Bote Nr. 63, Seite 2
- Aventurischer Bote Nr. 80, Seite 22
- Aventurischer Bote Nr. 121, Seite 1-2
- Aventurisches Archiv IV, Seite 12
- Das Reich des Horas, Seiten 11, 30-31, 41-42, 117, 121
- Die Welt des Schwarzen Auges Seite 63
- Die Wüste Khom und die Echsensümpfe, Seite 71
- Geheimnisse des Lieblichen Feldes, Seiten 10-11
- Geographia Aventurica Seite 59
- Hinter dem Thron, Seiten 13, 23, 28, 37-39, 41, 58, 64-65, 90-92
- Hintergrundwissen für die Kampagne im Horasreich, Seiten 20, 75-76
- Klingentänzer, Seite 88
- Masken der Macht, Seite 6
- Maskenspiele und Kabale, Seiten 29, 31
- Reich des Horas, Seiten 27-28, 41, 82, 88, 115, 128, 225
- Vom Leben in Aventurien, Seiten 7-8