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d. Alltag
Der Kor-Glaube und die Söldner
Bei Söldnern recht weit verbreitet ist der Glaube an den Halbgott Kor, den Sohn Rondras und Famerlors, zu dessen Aspekten der Sieg in der Schlacht zählt. Auch findet man die recht seltenen Kor-Geweihte häufig bei Söldnergruppen. Bei ihnen sind zwei Auslegungen des Kor-Glaubens von Bedeutung, der über den Einfluss der Geweihten auf die umgebenen Söldner abfärben kann: das eher traditionelle Prinzip des Guten Kampfes und das modernere des Guten Goldes (WdG 56, GA 172).
Beide Auslegungen wird man angesichts der schieren Anzahl der Söldner des horasischen Thronfolgekrieges in den Einheiten finden können, allerdings wird das Prinzip des Guten Goldes häufiger vertreten sein.
Aber nicht nur für Geweihte, auch für manche Söldner selbst sind die Ideale Kors wichtig. Nichtkämpfende werden von korgläubigen Söldnern weder getötet noch geschändet. Was zählt, ist die Herausforderung, die würdige Gegner bieten.
Die Söldnerstadt Unterfels am Yaquir stellt seit 1029 BF das Zentrum des Kor-Glaubens im Lieblichen Feld dar.
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Der Befehl „Los!“ gehört zu den wichtigsten Ausdrücken in der Söldlingssprache, dicht gefolgt von „Soldgibts“ oder „Essenfassen!“
– Überlegungen eines Sewamunder Gelehrten zur Söldnersprache
Zu Friedenszeiten, im Winter oder wenn gerade kein Auftrag ansteht, bezieht die Söldnereinheit Quartier. Meist quartiert sie sich in der Nähe des üblichen Auftraggebers oder ihrer Heimatstadt auf dem Lande in Dörfern ein, da die Söldner in der Stadt selbst in Mengen so ungern gesehen werden, dass die Nähe einer Söldnereinheit ausreicht, Familien ihre Töchter und Söhne zu Verwandten zu schicken. Im Laufe des Krieges spezialisieren sich manche Söldnereinheiten darauf, stets Zelte mit sich zu führen, um so überall kampieren zu können, wo es nötig erscheint.
Auch im Winterlager brauchen die Söldner mehr als ein nahes Dorf, um zu überleben und auch Zelte helfen in der Kälte nur wenig. Der Quartiermeister mietet dann Häuser und Scheunen und lässt sogar Hütten errichten. Die Trossleute handeln Rabatte für Lebensmittel aus, um die Söldner ausreichend ernähren zu können, oder der Condottiere bezahlt den Söldnern das Essen.
Einen großen Teil der Zeit nimmt entgegen aller Geschichten nicht das Glücksspiel um die Beute ein, sondern die Ausbildung an der Waffe und auf dem Pferd, da vom Geschick im Kampf die Bezahlung und somit der Lebensunterhalt der Söldner abhängt.
Im Alltag kommt man sich im Söldnerleben dessen ungeachtet wie in einer Handwerksfamilie vor. Die Kinder bedienen die Erwachsenen und lernen so schon früh, in deren Fußstapfen zu treten. Abseits vom Waffengang wird gekocht, die Ausrüstung repariert und geklönt.
Auch zu Kriegszeiten gibt es neben dem Kampf den Alltag, bei dem alltägliche Dinge wie im Frieden verrichtet werden müssen. Hinzu kommen allerdings Erschwernisse wie das Leben auf der Reise, die Versorgung von Verwundeten und der erhöhte Bedarf an Ersatzwaffen und Nahrung, da die Einheit größer ist. Der mobile Alltag nennt sich Tross, deswegen siehe dort.