Briefspiel:Arinkelwaldereignisse/Gespräche auf dem Banquirfels I
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Der Text Gespräche auf Burg Banquirfels beschreibt ein Arinkelwaldereignis. Er behandelt den Besuch der Reisegruppe um Endor Dorén bei Amaldo di Matienna von Arinken auf Burg Banquirfels am 14. Peraine 1035 BF.
„Horas zum Gruße, Edelgeboren Amaldo.“
Endor nickte kurz anerkennend und fuhr fort: „Verzeiht, dass ich Euch mit meinen Getreuen, von denen Ihr sicherlich einige kennt, regelrecht überfalle. Zuerst möchte ich mich für Euren Brief bedanken. Mein Anliegen ist es, in diesem Wald endlich das zu beenden, was mein Großvater Cordovan II. angefangen hat, auch um endlich Frieden zu finden und mit der Sache abzuschließen. Gewiss versteht ihr, was ich meine.“
Amaldo ließ seinen Gast weitersprechen.
„Ich war selbst überrascht, wie viele Getreue meinem Ruf folgten.“
Bei diesen Worten blickte Endor in der Runde jeden einzelnen an. Sie wussten, dass sie seiner aufrichtigen Dankbarkeit gewiss sein konnten.
„Aber nicht alle, um deren Hilfe ich bat und die sicher durch ihr Mitwirken mehr Licht ins Dunkel des Waldes bringen könnten, haben meine Zeilen mit Freude erfüllt. So glaube ich, dass das kleine Haus Kelpie, das euch sicherlich bekannt sein dürfte, nicht zu meinen Unterstützern in dieser Sache zählen darf.“
Endor wartete kurz, ob seine Worte auch die richtige Wirkung bei Amaldo auslösten.
"Ich habe davon gehört. Ihr müsst geschafft haben, ihn zu erzürnen. Das passiert schnell in diesen Tagen. Er ist ein einflussreicher Mann. Bis sich die Angelegenheit beruhigt, werdet Ihr die Stadt nicht sehr freundlich gesinnt vorfinden. Ich schlage vor, Ihr redet nicht direkt mit ihm, sondern lasst mich das erledigen. Dergon ist ein alter Freund und schuldet mir noch einen Gefallen. Außerdem habe ich einen eigenen Boten nach Vinsalt entsandt, um Odina zu benachrichtigen. Wir könnten sie hier gebrauchen. In Anbetracht der Ereignisse solltet Ihr Euch nicht auf das Gedächtnis eines alten Kriegers verlassen."
„Nun gut, meine Getreuen und ich kommen gerade von den Hexenweibern Desatinava die Ältere und haben dort die Geschehnisse des Jahres 1031 BF in einem Traum erlebt.“ Endors Stimme wurde etwas fester und bestimmter: „Edelgeboren Amaldo, was wisst Ihr über tote Biber?“
Rondrian verschluckte sich beinahe, behielt aber die Fassung.
"Es gibt viele Biber am Banquir. Flussaufwärts der Stadt haben sie einen großen Damm gebaut. Im Frühling '32 gab es eine Flut hier, der Damm war gebrochen. Wir fanden einige tote Biber dort, so als hätte jemand den Damm absichtlich zerstören wollen. Wir fanden nie heraus, wer dahinter steckte."
„Ist Euch ein Ort, der vom Volke Leidenshügel genannt wird, bekannt? Und handelt es sich bei diesem Ort um den gleichen, den Ihr mir in Eurem Brief beschrieben habt?“
"Ich habe von diesem Ort gehört, er soll in der Nähe von Wanka liegen. Wir waren damals weit entfernt von Wanka, jenseits von Arins Quell."
„Ich habe von diesem Ort in den Aufzeichnungen des Horaskaiserlichen Ordens der Ritterschaft des blutroten Stabes und Schwertes gelesen, dort wird ein Schrein des Praios beschrieben“, fasste Endor nach.
"Ob es den Praiosschrein aus der Sage noch gibt, kann ich nicht sagen, ich war nie dort. Es gibt aber viele vergessene Schreine am Waldesrand. Tief im Wald aber nicht. Es war kein Ort, auf den die Götter ihren Blick richten."
„Was wisst Ihr über die Arinkelbande?“ Endor hob beschwichtigend die Hand. „Seid gewiss, keines Eurer Worte wird diesen Raum verlassen oder je auf Euch zurück fallen. Das ist das Mindeste, was ich Euch für Eure Hilfe bieten kann.“
"Die Arinkelbande? Eine der hartnäckigsten Räuberbanden. Sie gibt es womöglich schon so lange wie die Küstenfüchse. Allerdings setzen sie eher die Keule als die List ein. Hier um Arinken haben sie noch nie zugeschlagen. Sie treiben sich eher im Westen am Arinkel umher."
„Ich schicke noch heute einen Boten nach Shenilo zurück, um dort um die Mithilfe eines weiteren wichtigen Hauses zu bitten. Sagt, werter Amaldo di Matienna von Arinken, würdet Ihr mir es gestatten, auf dem Banquirfels einige Terzii meiner Langschwerter zu stationieren? Nur für den Fall, dass wir sie im Wald brauchen, wäre der Weg von Arinken weitaus kürzer als der von Shenilo. Selbstverständlich käme ich für alle Kosten auf.“
"Ihr verlangt viel. Solchen Wünschen geben wir in Arinken üblicherweise nicht statt. Das Tagwerk der Bürger würde gestört und andere Mächte mit weniger edlen Absichten würden dieses Zeichen als eine Einladung ansehen."
Endor nickte und verstand.
Amaldo fuhr fort: "Ihr erwähntet, ein weiteres Haus in Shenilo hinzuzuziehen. Ist das eine weise Entscheidung?"
Endor antwortete mit einer Gegenfrage: "Warum sollte es keine weise Entscheidung sein?"
"Die Arinkelbande - und auch die Küstenfüchse - haben eines gemeinsam."
"Was denn?"
"Sie sind schon so lange im Geschäft, weil wir sie nie erwischen."
"Und?"
"Weil sie immer zu wissen scheinen, wann wir Jagd auf sie machen. Je mehr von Eurer Suche wissen, umso eher erfahren die Räuber davon. Sie verstecken sich oder aber bereiten einen Hinterhalt. Ihr wisst selbst am besten, wozu dies führte."
"Ihr meint, sie haben Spione?", fragte Endor.
Amaldo antwortete: "In Shenilo auf jeden Fall, hier in Arinken womöglich auch. Seid Ihr Euch stets im Bilde, mit wem Eure Dienerschaft Umgang pflegt? Wem der Gärtner beim Würfelspiel Geld schuldet und mit wem die Küchenmagd auf dem Markt schwätzt? Als wir im 1031. Jahr loszogen, achteten wir darauf, dass nur ein ganz enger Kreis eingeweiht war. Meine Kämpfer habe ich nachts aus den Betten geschüttelt, selbst sie wussten vorher von nichts. Trotzdem kam fast nichts dabei heraus. Die beiden anderen Trupps fanden nichts und wir hätten den Ort des Geschehens auch übersehen, wenn diese - Katastrophe nicht passiert wäre."
"Dann sagt schon, wer wusste davon?", wollte Endor scharfsinnig wissen.
Amaldo überlegte kurz und meinte dann: "In Shenilo bin ich mir nicht sicher, wer außer Gransignore und Constabler eingeweiht war. Hier waren es außer mir nur Utharia, die den ersten Trupp führen sollte, und Signor Dergon, der damals Capitano der Miliz war ..."
Endor hustete.
Amaldo fuhr fort: "Als Dergon plötzlich krank wurde, bat ich Harodio, seinen Trupp zu übernehmen. Harodio war Hauptmann der Garde, bevor er sich den Zorn der Baronin zuzog. Ein heller Kopf, gut darin, keine Aufmerksamkeit zu erregen."
Endor rieb sich die Nase. Nachdenklich bemerkte er: "Plötzlich krank - passierte etwas in der Art nicht kürzlich in Wanka?"
"Es war ein schlecht gewordener Banquirbarsch. Dergon ist ein harter Knochen, wir waren alle überrascht. Wollt ihr sagen ...?" Amaldo stutzte und blickte Endor erschrocken an.
Endor schien einen Zusammenhang zu erkennen: "Wo ist dieser Harodio jetzt, hat er nicht die Ponterra verlassen?"
Amaldo fing an, zu flüstern: "Offiziell ja, im Hintergrund bediene ich mich immer noch seiner Dienste ..."
Amaldo wurde bleich.
"... daher habe ich ihn gen Vinsalt entsandt."
Endor zog sich mit seinen Getreuen vorerst in ein Nebenzimmer zurück.