Briefspiel:Feindliche Übernahme/Efferdas 1044 BF im Ingerimm
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Im Gasthaus Montalbân
Schlecht gelaunt stapfte Sefira saba Karim durch die Straßen von Efferdas im Auftrag ihrer Herrin Feodora ya Pirras. Ein Vögelchen hatte dieser zugetragen, dass sich momentan eine Delegation der Familie van Kacheleen, genauso überraschend wie sie selbst, hier aufhalten sollte. Nun wollte diese ihren Aufenthalt dazu nutzen, ihre vielleicht zukünftigen Geschäftspartner auf eigenen Terrain kennenzulernen. Und daher begab sich Sefira auf die Suche. Diese verschlug sie in den Hafen der Stadt. Hier waren noch die Spuren des großen Bebens zu sehen. Neu aufgebaute Häuser standen neben zusammengefallenen Ruinen. Ein Teil das Hafengeländes war einfach in die Bucht abgesackt. Trotz allem herrschte in diesem Stadtteil momentan große Betriebsamkeit. Zum einen die Handwerker, die weiterhin damit beschäftigt waren zu restaurieren oder neu aufzubauen, zum anderen schien sich gerade die Kriegsflotte der Stadt bereit zu machen. Schiffe lagen im Hafen soweit es ging und reges Treiben war dort zu sehen. Sefira war zu Ohren gekommen, dass es momentan Probleme mit Piraten gab. Anscheinend bereitete man sich darauf vor, dieser Situation Herr zu werden. Und genau in diesem Trubel bahnte sich Sefira ihren Weg zum Gasthaus Montalbân. Dort sollten sich die van Kacheleens aufhalten. Diese Enge behagte ihr überhaupt nicht und sie musste sich auch des öfteren den Weg recht ruppig freiräumen. Doch dann sah sie das Schild der Gasthauses und ging zielstrebig darauf zu. Sie öffnete die Tür, betrat den Schankraum und verschaffte sich einen Überblick. Jeder Tisch war besetzt. Zwei Schakmaiden wirbelten zwischen den Tischen hin und her um die Wünsche der Gäste zu erfüllen. An der großen Theke im hinteren Teil der Raumes stand ein schlaksiger Mann der sich anscheinend um die Getränke kümmerte. In der Luft hing ein Geruch von gebratenen Fisch. Im Gegensatz zu einigen ihr bekannten Hafenspelunken handelte es ich bei dem Gasthaus Montalbân um ein recht sauberes und gut bürgerlichers Haus. Hier kehrte mehr das Händlervolk anstelle der Seefahrer ein. Eine der Schakmaiden kam auf sie zu. "Verzeiht Werte Dame. Im Moment können wir Euch keinen freien Platz anbieten, aber…..". Mit einer kurzen Handbewegung brachte Sefira das junge Mädchen zum Verstummen. "Ich bin auf der Suche nach einer Delegation des Handelshauses van Kacheleen. Diese soll hier untergekommen sein. Ist dem so?" Sie schaute das Mädchen an. Dieses schluckte, fühlte sie sich doch im Blick der augenscheinlichen Kriegerin auf einmal merklich unwohl. Sie schaute sich hektisch um und ihr Blick blieb auf einem der Gäste hängen. Ein Mann mittleren Alters der sich gerade genüßlich die Fischsuppe vor ihm schmecken lies. Am seinem Tisch saß eine junge, an der Kleidung deutlich erkennbare, Rahjageweihte. Beide wiesen eine gewisse Ähnlichkeit vom Gesicht her auf. Wahrscheinlich nähere Verwandtschaft, dachte Sefira.
Ein Wiedersehen
Horasio hatte sich schon seit langer Zeit darauf gefreut, seine Tochter Junivera wiederzusehen. Zu lange hatten Sie keine Zeit mehr zu Zweit verbringen können. Plötzlich lüftete der Schleier der Zeit und des bitteren Vergessens für einen kurzen Augenblick den Blick Horasios auf das, was 1022 BF passierte. Janera. Horasio schüttelte den Kopf. War es Wirklichkeit? Er schaute an den Nebentisch und sah sein geliebtes Eheweib, welches der Herr Boron zu früh ihm entriss. Schlagartig durchführen ihn Schmerzen, Trauer, Hilflosigkeit. War es Wirklichkeit ? Er schloss die Augen, schüttelte den Kopf. Er saß doch in Efferdas, im Gasthaus Montalbân. Janera stand auf, lächelte, bei Efferd war Sie jung. So schön, wie einst. Horasio wußte nicht wie ihm geschah, als plötzlich diese Stimme zu ihm durchdrang. Sie war anders. “Vater, endlich bist Du da.” Horasio war überwältigt und staunend sowie fragend zugleich “Juni…vera…. “ zögernd sprach er. “Kind, Du machst Deinen Vater sprachlos.” Innerlich zerwühlt….seine Augen glänzten und eine Träne lief seiner Wange entlang. “Junivera” er versuchte aufzustehen und noch bevor er stand, sprang ihm seine Tochter bereits lachend in die Arme. ”Vater, Du hast Dich kein bischen verändert. Ein wenig grau, aber …ich freu mich so sehr Dich hier bei mir zu wissen. Komm, setz Dich schnell, wir haben so viel zu erzählen.” Die nächsten Minuten erzählte Junivera und Horasio schaute seine Tochter nur mit offenem Mund an und es dauerte einen ganzen Moment, bis er sich endlich gefangen hatte. Während Beide sich vieles erzählten was passiert war, aßen Sie ein wenig und auch einen tiefen Schluck Wein gönnte sich Horasio. Das hatte er sich wahrlich verdient.
Sefira schob die Schankmaid zur Seite und schritt auf diesen Mann zu. Als ihr Schatten über den Tisch fiel und sie sich sicher war, daß er sie bemerkt hatte sprach sie "Gehört ihr zu der Delegation der van Kacheleens?"
Horasio konnte die Augen fast nicht von seiner Tochter lassen und es fiel ihm schwer auf die fremde Stimme sich zu konzentrieren, die ihn ansprach.
“Ja, ich bin Horasio van Kacheleen” nun war er wieder ganz bei sich. “Wer möchte dies wissen?” Er schaute sein Gegenüber musternd aber freundlich und offen an.
Vor ihm stand eine Frau in einer schwarzen Lederrüstung. Auf Höhe der Brust war ein Wappen zu sehen - eine schwarze Dornenrose. Hinter dem Rücken konnte man einen Waffengriff sehen. Er schätzte sie auf Anfang vierzig. Eine wunderschöne Frau mit langen flachsblonden Haaren, aber eiskalten blauen Augen. "Vor Euch steht Sefira saba Karim. Ich handle im Auftrag von Feodora ya Pirras. Meine Herrin hat eine Botschaft für Euch. Sie möchte die geplante Geschäftsbeziehung auf eine persönliche Ebene bringen und würde Euch dazu gerne morgen in den Palazzo ya Pirras zur Efferdstunde zu einem gemütlichen Plausch einladen. Sie erbittet zeitnah Eure Antwort."
Nun schaute Horasio Sefira saba Karim einen längeren Augenblick schweigend an. Junivera kannte diesen Ausdruck nur zu gut. Während Ihrer Kindheit im elterlichen Kontor durfte sie ab und an im Geschäftszimmer ihres Großvaters Aurelios ihre Zeit verbringen. Beizeiten versteckte sie sich bei hohen Besuch hinter den wallenden Vorhängen, nur um ihrem Großvater und besonders ihrem geliebten Vater nahe zu sein. Beide waren sich in der Mimik sehr ähnlich, stellte sie soeben einmal wieder fest. Wie damals beobachte Junivera die Situation gespannt.
“Efferd zum Gruße, Sefira saba Karim.” Horasio sprach ruhig und klar. “Bestellt Eurer Herrin, dass Horasio van Kacheleen” und er schaute zu seiner Tochter “und seine Tochter Junivera pünktlich zur Efferdstunde am morgigen Tage den Palazzo ya Pirras aufsuchen werden.”
Einen kurzen Augenblick später ergänzte er “und wenn es Eure Zeit erlaubt, dürft Ihr gerne ein Getränk Eurer Wahl auf die van Kacheleen schreiben. Versteht es bitte als meine traviagefällige Art der Gastfreundschaft.”
"Habt Dank, aber wie Ihr schon angedeutet habe erlaubt es die Zeit nicht. Ich werde zurück erwartet. Ich werde meiner Herrin Eure Antwort ausrichten." Damit drehte sie sich um und verließ strammen Schrittes das Gasthaus.
Nachdem Sie wieder alleine waren, erzählten sich Junivera und Horasio noch viele alte und neue Geschichte, über das was passierte und vielleicht passieren wird. Aber dies kann an einer anderen Stelle erzählt werden. Boron legte langsam seinen Schlaf über Efferdas. Stille.
Im Palazzo ya Pirras
Am nächsten Tage, stärkte man sich gemeinsam an einem reichhaltigen Frühstück. Hosario erkundigte sich nach dem Weg und nutzte die wenige Zeit mit Junivera sich Efferdas ein wenig anzuschauen. Pünktlich zur Efferdstunde suchte man den Palazzo ya Pirras im Stadtviertel Residencia auf. Ein wahrlich prächtiges Gebäude im klassisch-bosparanichen Stil erwartete die Beiden. Er klopfte an das große Haupttor und nach kurzer Zeit wurde es geöffnet. Nachdem Horasio den Grund seines Besuches genannt hatte, wurde er mit seiner Tochter zuerst durch das Atrium und dann durch einen großen Ballsaal in den dahinter befindlichen Garten geführt. Dort bat man sie doch bitte in einem Pavillon Platz zu nehmen. Man würde die Dame Feodora über ihr Erscheinen in Kenntnis setzen. Eine Bedienstete erschien und tischte feines Gebäck, kandierte Früchte sowie zwei Kannen mit Tee und Kaffee auf. Kurz darauf erschien zuerst die schon bekannte Kriegerin. Hinter ihr ging eine Frau mittleren Alters die ein erdfarbenes Bauschkleid trug. Dieses war wohl von zehn Götterläufen in Mode gewesen, ging es Junivera durch den Kopf. Ihre schwarzen Haare hatte sie zu einem Dutt hochgesteckt. Dahinter ging ein junges Mädchen. Sie war jünger als Junivera und trug eine einfache graue Robe dessen Kapuze sie über ihren Kopf gezogen hatte. Unter den linken Arm geklemmt trug sie eine Kladde und in der Hand eine kleine kunstvoll verzierte Kiste. In der rechten Hand hielt sie einen gedrechselten Stab. Sefira schaute sich noch einmal um und stellte sich seitlich an die Treppe des Pavillon. Horasio und Junivera standen zur Begrüßung auf ."Den Zwölfen zum Gruße wetter Herr van Kacheleen, Euer Gnaden. Es ist mir eine Freude zu sehen, dass ihr meiner Einladung nachgekommen seid." Horasio nahm Feodoras Hand und hauchte formvollendet einen Kuss darauf. "Nehmt bitte wieder Platz. Dieses Treffen ist vollkommen zwanglos und dient dem gegenseitigen Kennenlernen." Sie deutete auf das junge Mädchen. "Meine Tochter Phÿllis. Sollte es heute doch zu irgendwelche geschäftlichen Vereinbarungen kommen, wird sie diese schriftlich festhalten." Wie aufs Stichwort setze sich Phÿllis neben ihre Mutter und öffnete die Kladde in der einige Pergamente waren. Dazu öffnete sie die kleine Kiste und entnahm dieser einen Kohlestift." Aber nun erzählt, werter Herr van Kacheleen. Was führte Euch nach Efferdas? "
Während die Gastgeberin sprach und die Namen der Anwesenden benannte, grüßte Horasio jeweils sehr höflich mit einer angedeuteten kurzen Verneigung. Er mochte die grangorische Art direkt ins Geschäftliche zu treten. “Bei Efferd habt Dank für die Gastfreundschaft, Euer Wohlgeborene. In der Tat hat mich die Reise nach Efferdas nicht nur zu meiner Tochter Junivera geführt” dabei zeigte er kurz auf seine bildhübsche Tochter, die die typische Tracht einer Rahjageweithen trug.Diese machte einen Knicks und lächelte dabei anmutig. Dabei schaute Sie aus Ihren tiefen Augen kurz Feodora an. Ihre sinnlichen Lippen und die makellose Haut fiel sofort auf und auch dieser bezaubernde Duft der seit ihrem Betreten im Raum lag. “Es ist Geschäftliches, welches mein Vater Aurelio van Kacheleen, mir auftrug. Mit Eurem EInverständnis komme ich auf eine Unternehmung zu sprechen. Die Weinhandlung Yaquiria Shenilo. Seit dem Jahre 1033 BF transportiert auch unser Handelshaus van Kacheleen für die WYS die Weine auf unseren Nordlandfahrten nach Albernia und auch darüber hinaus. Unser Haus ist stolzes Mitglied seit der ersten Stunde in der Nordland-Compagnie und stellt einen Regierer zu Sewamund. Mit der Familie Brahl verbindet uns eine tiefe Handelsfreundschaft. Nun sind wir in Erfferdas um diese mit Eurer Familie ebenfalls zu intensivieren …. zu Beider Vorteile.” Horasio war ein Mann des Wortes. Noch am gestrigen Tage war er übermannt von seinen Gefühlen, doch einen Tag später hatte er seinen inneren Kompass wieder im phexischen Griff. “Wir hörten, dass es innerhalb der WYS zu gewissen Neuordnungen gekommen ist und denken, der richtige Partner für den Fernhandel, insbesondere in der Septimana, ins albernische und darüber hinaus zu sein.” "Und ich dachte schon, ihr werft einen Blick auf Eure Konkurrenz. Die Familie Kanbassa, als Euer Gegenpol für Südaventurien, ist ja aufgrund widriger Umstände nicht mehr unser Partner und die WYS möchte zeitnah Ersatz dafür haben. Aber es ist nicht nur Euer Name im Spiel. Von den Zyklopeninseln hat sich mit den A'Temelon eine interessante Familie hier niedergelassen. Diese Familie hat ein Handelsnetz von den Zyklopeninseln bis zur Schwarzen Perle. Und nun nennt mir bitte einen Grund, warum wir trotzdem mit Euch die Geschäfte im Süden planen sollten. Und bitte fangt nicht wieder mit den schon lange andauernden Geschäftsverbindungen und der Freundschaft mit den Brahls an. Die Karten werden neu gemischt." “Die Kanbassen waren ehrbare Mitstreiter zu Wasser.” Horasio blieb sehr ruhig und sachlich. Seine Gegenüber schien bereit zu sein. Nun denn. “Uns sind diese Umstände durchaus bekannt. Auch ist uns zu Ohren gekommen, dass es eine steigende Anzahl an Piratenüberfällen entlang der Zyplopenküsten gibt und gab. Wir hörten zudem von einem katastrophal verlaufenden Handelszug wichtiger Familien aus dieser Stadt in Richtung Südmeer.” Horasios Stimme klang betroffen “Auch haben wir mit großen Schrecken das Beben von Efferdas notiert. Wir waren froh darüber zu erfahren, dass ein Neuaufbau der Stadt eingesetzt hat. Dennoch hörten wir von Panik in der Stadt, von einer eigenartigen Rechtssprechung in Bezug auf Schiffskäufe und deren Bezahlung, Euer Wohlgeboren, die Familie van Kacheleen verbürgt sich für Sicherheit und vor allem Verläßlichkeit. Ein Gut, dass in schweren Zeiten wie diesen wie ein fester Felsen in der Brandung steht, ganz so, um Efferds Wogen zu beruhigen.” Er hielt kurz inne und schaute seine Tochter an. Die letzte Zeit war nicht spurlos an Ihr vorbeigezogen. Die Rahjakirche musste nicht ganz so leiden wie anderen Kirchen, aber die Verunsicherung und Verzweiflung war allgegenwärtig. “Ich habe etwas vorbereitet.” in seiner rechten Hand hielt er die ganze Zeit über eine lederne Mappe. Aus dieser holte er eine Kladde, die in einem warmen Braunton eingeschlagen war. Er blätterte kurz. “Ihr meint sicherlich den Handelssegler Theta. Soweit mir bekannt ist, verkehrt das Schiff etwa 4-5 Mal jährlich auf der Linie Efferdas - Belhanka - Methumis - Drôl - Mengbilla - und zurück. Ein stolzes Schiff mit fast 90 Quader Frachtraum. Wir haben die Herrin der Sieben Winde, ein stolzer Grangorer Hai mit einer Ladekapazität von 52 Quadern und die Güldene Meereskuh, gleiches Schiff, gleiche Bauweise. Wir könnten eines der Schiffe in der Handelsroute anpassen. Bisher laufen die Schiffe zwischen Havena und Bethana. Wir könnten den Verlauf bis Drol ändern. Auf der Hin- und Rückfahrt sollte Raum für unsere Waren angedacht sein. Über die Konditionen sollten wir uns handelseinig werden.” Horasio klappte seine Kladde zu und schaute sein Gegenüber an. Junivera war baff und dachte an Ihren Großvater und ärgerte sich innerlich, so wenig Zeit mit den Beiden verbracht zu haben. Ihr gefiel diese Art.
Die Überraschung nimmt seinen Lauf
"Nun, dafür das sich unser Treffen so kurzfristig ergeben hat, seid Ihr gut vorbereitet.", Feodora nickte anerkennend. "Und ihr habt schon zwei entscheidende Dinge angesprochen. Den Preis und Eure Möglichkeiten. Und da sehe ich das Problem der Kapazitäten. Mit 52 Quadern sind Eure Schiffe deutlich kleiner. Wie wollt ihr dieses ausgeichen? Mehr Fahrten als 4-5 Mal jeden Götterlauf? Dies bedeutet höhere Beschaffungskosten und daher weniger Verdienst. Natürlich könnte man auch sagen das Angebot, also die geringeren Lieferzahlen, bestimmen den Preis. Wenn wir aber die Möglichkeit haben, das zu umgehen, würden wir unsere Kunden mit dem momentanen Preisniveau halten, anstelle sie mit höheren Kosten zu verprellen. Aber ihr erwähntet die Theta. Ein Schiff der Kanbassa, welches momentan auf Halde liegt. Die Kanbassa sind momentan finanziell angeschlagen und vielleicht wurde ein weiteres Schiff Eure Flotte hier und in südlichen Gefilden einen nicht zu verachtenden Vorteil verschaffen. Aber nun gut davon. Reden wir über den Preis für Eure Dienste. Ihr werdet Euch mit Sicherheit auch schon Gedanken darüber gemacht haben. "
Horasio schien für einen Augenblick in Gedanken dann sprach er “Mein Vater Aurelio hatte vor langer Zeit Contracte ausgehandelt, welche die Zusammenarbeit der van Kacheleen mit der WYS auf eine andere Ebene heben könnten. Wie Ihr wisst, schien die Familie Brahl diesen Plänen angetan, so dass im Zuge eines weiteren Contractes eine Teilhabe an der WYS erarbeitet werden konnte. Dorian Angold, der äußerst fleißige Kontorleiter wird in seiner Funktion als Kontorleiter sicherlich bleiben. Dafür habe ich mich persönlich eingesetzt. Den stellvertretenden Handelsmeister sowie den Nordlandhandel werde nun in den Händen der van Kacheleen liegen. Es wird mir eine große Ehre sein, zusammen mit Euch, für die Geschickte der Unternehmung mehr Sorge tragen zu können. Gemeinsam.” Dabei schaute er seine Gegenüber aufmerksam an, gewillt jede Regung wahrzunehmen.
Feodora ya Pirras ließ sich bis auf ein Stirnrunzeln nichts anmerken. Innerlich grollte es aber. Mistrauen wuchs in ihr und sie würde die weiteren Schritte der van Kacheleen jetzt noch genauer beobachten. Sie hatte das Gefühl, als hätte der Brahl ihr eine neue Laus in den Pelz gesetzt und das behagte ihr überhaupt nicht. Der einzige Vorteil war der Machtverlust vom Schlitzohr Angold. Dies würde er nicht so einfach hinnehmen und da öffnete sich eine neue Türen für interessante Gespräche.
Horasio bemerkte, dass das Gespräch durchaus eine Wendung nehmen konnte, Innerlich bangte ihm vor diesem Moment, dennoch versuchte er das Gespräch zu retten.
“Die Thetis ist ein solides Schiff, aber derzeit entzieht es sich meiner Kenntnis, was mit selber passiert oder passiert ist. Hierzu könnten wir Erkundigungen einziehen und vielleicht” Horasio schaute Feodora tief in die Augen “sollten wir gemeinsam den Kanbassen ein Angebot über das Schiff erteilen. Was meint Ihr zu dieser Idee ?”
Vielleicht sollten wir dies tun. Die bestehende Route eines Schiffes zu ändern wäre ein unnötiger Zeit- und Frachtverlust. Das Schiff der Kanbassa liegt auf Halde. Im Moment ist es unter der Obhut einiger Schuldeneintreiber. Die Flucht der Kanbassa hat offene Schatullen hinterlassen. Schaut es Euch an, schätzt es ein und dann benennt einen Preis. Wir werden dann ein entsprechendes Angebot machen und ich denke, wir werden es weit unter Zeitwert bekommen.
Horasio führte weiter aus “Aktuell halte ich mich noch einige Zeit in Efferdas auf, so dass ich versuchen könnte, Kontakte zu knüpfen, auch ein Besuch der hiesigen Verwandschaft strebe ich an.” er betonte Verwandschaft auffallend um dann fortzufahren ... offen gesprochen, verstehen wir uns in der WYS als Partner auf Augenhöhe. Falls wir mit dem Erwerb des Schiffes nicht erfolgreich sein sollten, so habe ich mir Optionscontracte sichern können, damit ein Teil der Waren über gecharterten Schiffsraum transportiert werden könnte. Ich habe hierzu etwas ausgearbeitet. Wichtig sind die Größen und Mengen und Zeiten der Fracht in Einklang zu bekommen, aber das werden wir sicherlich bis zum nächsten Morgen schaffen.” In diesem Moment zog Horasio ein kleines gewachstes Dokument hervor und überreichte es Feodora. Inhaltlich waren es Zahlen und Berechnungen, die die zwei soeben genannten Wege optional behandelten. Den Weg des Schiffes Thetis sowie den Weg des gecharterten Frachtraumes. Beide Wege versprachen eine Lösung,
Er dachte an den schönen Abend mit seiner Tochter zurück und an den Abend der jetzt vor ihm lag.