Briefspiel:Feindliche Übernahme/Aus Handel wird Wandel

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Briefspiel in Shenilo
Datiert auf: Herbst / Winter 1044 BF Schauplatz: Shenilo, Calven Entstehungszeitraum: Frühjahr 2022
Protagonisten: Familien aus Shenilo Autoren/Beteiligte: Familie Cordur.png;Coturnix, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras Familie van Kacheleen.png van Kacheleen
Zyklus: Übersicht · Das Ende einer Mirhamonette · Ein Gespräch unter Geschäftspartnern · Die Cordurs reagieren · Zu beider Vorteil · Neue Bündnisse · Aus Handel wird Wandel · Efferdas 1044 BF im Ingerimm · Der Traviabund


Aus Handel wird Wandel

Am Sewamunder Hafen

Es war einer dieser nassen, kalten Tage in Sewamund. Der Himmel war wolkenverhangen, die See voller Gischt und die Winde, die dem Meer seinen Namen gaben, peitschten das Wasser unaufhörlich gegen die Kaimauern. Aurelio van Kacheleen nahm sein Amt als Hafenmeister sehr ernst und kontrollierte höchstpersönlich die an diesem Tage einlaufende Karavelle “Triankel”, die vor einigen Glas im Sewamunder Hafen festmachte. Eingehüllt in gut verarbeitetes Kyndocher Tuch, ein strapazierfähiger, winddichter und wasserabweisender Walkstoff welcher das Regenwasser abwies und es Aurelio so ermöglichte, relativ trocken zu bleiben. Der Kapitän der “Triankel” erwartete Aurelio auf der Schiffsbrücke und es wurden Papiere ausgetauscht und schnell geprüft. Die Waren durften schließlich wie geplant das Schiff verlassen und schnell war geregelt, dass die kräftigen Hafenarbeiter der Familie Rozskos sich um das Entladen kümmern konnten. Ein von Aurelio vorbereiteter Contract wurde unterzeichnet und die Bezahlung der Rozskos über das Bankhaus van Kacheleen garantiert, gegen gestellte Wechsel verrechnet. Seitdem Aurelio van Kacheleen Hafenmeister war, versuchte er den Ladevorgag zu beschleunigen. Ihm war es ein großes Ansinnen, möglichst viele Schiffe in kürzester Zeit abzufertigen, so konnte er die Liegezeit verringern, was wiederum dazu führte, das kostbarer Platz im Hafen schneller neu vergeben werden konnte. Das brachte Hafenzoll und mit diesen Einnahmen konnte man sehr gut wirtschaften. Ihm schwebte vor, dass der alte Kriegshafen, der seit vielen Jahren ein tristes Dasein fristete, als Schiffshafen der Nordmeer-Compagnie in neuem ruhmreichen Lichte erstrahlen sollte. Sewamund war bereits jetzt ein wichtiger Ausweichhafen Grangors und diese gewichtige Rolle sollte in seinen Augen ausgebaut werden. Aurelio als Hafenmeister schwebte zudem vor, neue Kräne zum Verladen, größere Speicher und Kontore direkt am Hafenbecken bauen zu lassen. Wenn es nach ihm ginge, lieber heute als morgen. Dem Lilienrat wollte er bald eine diesbezügliche Vorlage einreichen, denn dieser hatte hierüber abzustimmen.

Im Kontor der Nordmeer-Compagnie

So entwickelte sich einer dieser arbeitsreichen Tage, als plötzlich ein Bote Aurelio im Kontor der Nordmeer-Compagnie erwischte. “Herr van Kacheleen, Herr van Kacheleen, ein Brief für Sie.” der Bursche war ziemlich außer Atem und erwartete einen großzügigen Lohn für seinen Botendienst. Hatte er sich doch die Seele aus dem Leib gerannt. Nachdem er ein Stück Kupfer mit den Worten bekam “paß gut drauf auf, Junge” ging er ungläubig seines Weges. Ein Nahestehender könnte gehört haben, was der Junge dabei murmelte “Alter Geizkragen”.

Aurelio setzte sich neben seinen Sohn Travinus. Aus dem Augenwinkel heraus sah und roch er einen nach Rosen duftenden und stark parfümierten Brief. Das machte ihn neugierig. Schnell warf er einen Blick auf den Absender. Er laß den Namen einer ihm unbekannten Dame aus Teremon. Auffällig war die Herzumrandung hinter Travinus Namen. “Sohn ?” dabei schaute er ernst mit seitlich geneigtem Kopf auf den Brief, den Travinus schnell unter seiner Weste verschwinden ließ. “Hast Du mir vielleicht irgendetwas zu sagen?”

Travinus verfluchte diesen Moment und wünschte sich seinen Vater am Ende Deres. ”Nein Vater, alles ist gut. Ein Geschäftsbrief. Nichts weiter … ” Aurelio glaubte seinem Sohn kein Wort. “Du meinst, einen weiteren Alimentebrief ?”Travinus lief rot an. Er wußte, dass es seinem Vater durchaus zustand, zu wissen, dass er erneut Großvater vor langer, langer Zeit geworden war. "Vater, es ist wahrscheinlich so, wie Du vermutest. Vielleicht wirst Du “ihn” eines Tages kennenlernen. Aber entschuldige mich, die Arbeit ruft." Danach vergrub er sich in einen Haufen Akten und arbeite vor sich hin, während Aurelio seinen Brief öffnete und wie es für ihn typisch war, laut und bruchstückhaft laß

“Werter Aurelio …. es wäre mir eine Ehre …. das Du mich….Shenilo … mein Wunsch ist es ….. Weinhandlung ….”

Aurelio pfiff laut und es entfleuchte ihm ein “heilige Grangorelle”, dabei weiteten sich seine Augen und er rieb die Hände schnell aneinander. Travinus schreckte interessiert auf und schaute seinen Vater an. “Travinus, pack Deinen Koffer, wir fahren morgen mit der ersten Kutsche nach Shenilo. Der Fisch muss gebacken werden, solange er im Ofen liegt.”

Shenilo?” Travinus runzelte die Stirn. Das konnte nur der großkopfernde Brahl sein.

Sein Vater nickte kurz und bestätigte knapp “Shenilo, morgen” anschließend wurde die Reise nach Shenilo kurzerhand geplant. Die Nacht selbst war verständlicherweise kurz und am nächsten Morgen bestiegen die beiden van Kacheleen in aller Praiosfrüh die Kutsche nach Shenilo. Nach einer schnellen Reise und nur einer Übernachtung erreichten die Beiden Shenilo. Die Stadt selbst lag auf einer kleinen Anhöhe und je schneller sie sich dem Stadttor näherten, wurden Sie spürbar nervöser. Aurelio hatte Travinus auf der Reise von dem Brief und dem Inhalt erzählt und was er nun vor hatte.

Shenilo - die Gereons- und Hesindestadt in den Kernlanden

Die Kutsche passierte das Stadttor und bahnte sich den Weg zum Geronsplatz. Dort stand der ehrwürdige Palazzo Brahl, Der Kutscher fuhr vor und schnell kamen Ihnen die Bediensteten des Hauses entgegen und halfen Ihnen beim Aussteigen und nahmen aufmerksam die Reisegarderobe entgegen. “Travinus, lass mich reden und wenn ich Dir den Wink gebe, dann reichst Du mir die vorbereiteten Unterlagen.” Travinus verstand seine ihm angedachte Rolle, den Brahl konnte er nicht leiden, zu ernst und auch Brahl konnte ihn nicht leiden. Lag es an seiner unsteten Vergangenheit ?

Die van Kacheleens machten sich mit Ihren Arbeitsakten auf und erreichten durch die Arkaden gehend das wuchtige, aber erstaunlich schlichte Eingangsportal aus teurer, schwarzer Mooreiche. Von weitem sah Travinus dort Hephainion Blütentau stehen. Der Elf begrüßte sie höflich und warf Travinus einen besonders innigen und feurigen Blick zu. Was haßte Travinus diese Situation, sicherlich hatte Hephainion seit Tagen nur auf ihn gewartet. Noch beim letzten Besuch hatte er ihm sehr klar zu verstehen gegeben, dass elfische Liebe für ihn überhaupt nicht in Frage käme, außer Hephainion wäre eine Elfe. Zu tiefst beleidigt hatte sich Hephainio daraufhin zurückgezogen und Travinus beim Abschied keines Blickes mehr gewürdigt. Dennoch erhielt Travinus nach seiner damaligen Abreise noch Wochen später flammende Liebesbriefe von Hephainion, und das auch noch an den Hauptkontor der HPNC nach Sewamund adressiert. Es war zum Fremdschämen. “Sei gegrüßt, Hephainion.” Travinus lächelte seinen Gegenüber an. Höflich, aber auch nicht überschwenglich.

Aurelio hatte nur Augen für den Weg in den Palazzo hinein und grüßte den Elfen kurz. Hephainio schreckte zusammen. Der alte van Kacheleen war ihm nicht geheuer.

Das Gespräch unter Handelsherren

Schnell wurden die van Kacheleen von der Dienerschaft in den Arbeitsraum Daryls gebracht. So war es die Tradition der beiden Kaufleute seit 1033 BF. Kein großes tamtam, sondern die Konzentration auf das Wesentliche. Als Aurelio den Raum betrat, sah er seinen geschätzten Handelspartner an seinem Schreibtisch sitzend und in Papiere vertieft. Ihm fiel direkt die Unordnung auf dem Schreibtisch auf. So kannte er Daryl nicht. Dieser schaute auf. “Kacheleen, es ist gut, dass Du gekommen bist” Er wirkte fast so, als wäre er erleichtert. Auch das kannte Aurelio in dieser Form nicht, Meist wurde er mit den Worten begrüßt “Kacheleen, ich verkaufe keinen Meter meiner Handelsgesellschaft an einen Küstenbewohner, der dazu noch ein Anhänger der Adler von Grangor ist. Basta.” Anfangs mußte sich Aurelio auf diese brahl`che Art erst einlassen, aber mit der Zeit kannte er ja seinen Pappenheimer.

Aurelio trat in den Raum und nickte Daryl kurz zu. Dieser junge und doch so erfolgreiche Kaufherr könnte sein Sohn sein. Zuviele Götterläufe trennten Sie. Aber im Wesen waren sie sich näher als man dachte.

Plötzlich kamen die Erinnerungen aus alten Tagen zurück. Aurelo durchlebte für einen Moment das Gefühl des Tages, als sie Ihre Handelspartnerschaft besiegelten. Es war für beide Häuser ein großer Tag. Seitdem versuchte Aurelio hartnäckig den Brahl von seiner Idee einer Teilhaberschaft an der WYS zu überzeugen. Bislang biss er sich die Zähne aus und sicherlich hatte er sich fest vorgenommen, dieses Thema beim nächsten Treffen nicht mehr anzusprechen, aber dann kam der Brief und nun war er hier in Shenilo.

“Daryl, es tut gut dich zu sehen.” dann trat er auf Daryl zu, der von seinem Stuhl aufgestanden war. Beide Männer umarmten sich kurz. Brahl begrüßte Travinus kurz und unterkühlt. “Ihr seid auch dabei?” schaute ihn dabei fragend an und schüttelte den Kopf. Aurelio bemerkte die Ablehnung Daryls, ging darauf aber nicht ein. Schnell fanden die beiden Handelsherren ins Gespräch. Sie unterhielten sich über die Reise und die Geschäfte. Schweiften ab auf die Weinberge rund um Shenilo und landeten schließlich bei der WYS. Travinus setze sich derweil in den freien Stuhl und ging in Gedanken noch einmal die letzten Besuch durch. Er hatte schon seit langer Zeit ein Auge auf Carisia Brahl geworfen. Bei einem der vielen Essen saß er zufällig neben ihr und sie kamen ins Gespräch, dabei erfuhr er von ihre großen Liebe zur Lyrik und Poesie. Eines seiner Spezialgebiete. Er erzählte von seinem Intermezzo auf der Grangorer Stockvish-Bühne. Seit diesem Abend stand etwas zwischen Daryl und ihm.

Der Contract

Da hörte er seinen Vater sagen “Laß uns zu Deinem Brief kommen und den Inhalt besprechen.” In diesem Moment klopfte es energisch an der Türe. Brahl schaute auf und sagte kurz und knapp “Wer stört? Kommt herein.” Augenblicklich ging die Türe auf und Edorian Angold betrat den Raum. Er hatte erfahren, dass die van Kacheleens vor Ort waren und wollte es sich nicht nehmen lassen, den Kaufleuten seine Aufwartung zu machen. Aurelio sah Edorian nachdenklich an, während er ihn begrüßte. Auch Travinus stand auf und schüttelte kurz die Hand des Mannes. Es war die Ruhe vor dem Strum dachte er sich. Die Männer sprachen kurz über die letzten Weinlieferungen nach Albernia und dann verabschiedete sich Edorian.

“Einer meiner besten Männern, auch wenn ich seit einiger Zeit nicht mehr gänzlich zufrieden bin.” Er seufzte tief und sammelte seinen Gedanken. Dabei ging er zu einer Weinkaraffe und bot seinen Gästen lieblichen oder trockenen Sheniler Wein an. Die Runde entschied sich für den trockenen Roten und prostete sich kurz zu.

“Dennoch Kacheleen, ich habe eine Entscheidung getroffen. Es gab Veränderungen in der Gesellschaft und es wird weitere Veränderungen geben. Sei mir Hesinde eine gute Ratgeberin.” Dabei schob er den beiden van Kacheleens einen Contract zu. “Schaut Euch dieses Papier in Ruhe an. Es beinhaltet meinen Vorschlag zu Eurer Teilhaberschaft an der Weinhandlung Yaquiria Shenilo.” Aurelio konnte diesen Moment nicht greifen, dennoch hatte er sich abgewöhnt, unpassende Fragen in unpassenden Momenten zu stellen. Daryl konnte seinen Gegenüber dennoch lesen “Ihr fragt Euch sicherlich warum ich Euch heute hierher rief und dieses Angebot mache, welches ich all die Jahre abgelehnt habe?” Aurelio schaute ihn fragend an. Exakt diese Frage stellte er sich und das seitdem er diesen Brief in Händen hielt.

“Laßt es mich so ausdrücken, als zähen Verhandlungspartner habe ich Euch schätzen gelernt und selbst nachdem es Euch nach diesem Bankraub … “ Aurelio hüstelte in diesem Moment künstlich aber scharf, wurde doch ein wunder Punkt angesprochen …”verzeiht, nach dieser harten Zeit” verbesserte sich Daryl und verkniff sich ein Lachen “sichtbar schlecht ging, habt ihr nie Eure Pflichten mir und der Weinhandlung Yaquiria Shenilo in irgendeiner Art und Weise vernachlässigt. Im Gegenteil und das verwunderte mich sehr, wenn ich ehrlich und offen sprechen kann.” Daryl nahm einen tiefen Schluck “ich brauche nun einen Partner an meiner Seite, der zu mir steht. Es gab Veränderungen in der Anteilseignerstruktur. Ihr hörtet sicherlich davon.”

Aurelio quittierte die Ausführung Daryls mit einem Nicken.

Travinus dagegen leerte sein Glas und schenkte sich ein Weiteres nach. Er mochte die Brahl`chen Weine sehr. Diese feine Note und im Abgang herzhaft erfrischend. Nicht zu sauer und rein gar nicht süß.

Währenddessen stand Aurelio auf und ging zum Fenster. Er schaute raus und ließ das Gesagte sacken. Brahl schlenderte langsam zu ihm. “Macht das Fenster ruhig auf, ein wenig frische Luft, wird uns Allen gut tun.” Nachdem ein erfrischender Luftzug durch den Raum wehte, ging man zum Gespräch wieder über. Zwischenzeitlich hatte ein Diener eine weitere Karaffe Wein gebracht. Es war typisch für eine Unterhaltung der Beiden, dass im Du und Sie wild hin und her gewechselt wurde.

“Weißt Du noch 1038 BF im Schäfersruhstadion ? Du hattest mit mir die Wette eingehen wollen, dass Deine Sewamunder Strandpiraten meine Shenilisch Keltern aus dem Stadion schießen werden?” Aurelio verdrehte die Augen, während Daryl breit grinste. Ja, er wußte ganz genau worauf Daryl anspielte. Geschworen hatte er sich und seine Spieler auf der Rückreise sogar vergattert, von diesem “Ausflug” ja Keinem zu erzählen. Zu hoch hatten die Kelterner die Strandpiraten aus dem Schäfersruhstadion geschossen. “Hacketau Brahl, ja, ich weiß es noch,” knirschte Aurelio. “Ich konnte nicht ahnen, dass Du die halbe Mannschaft von Banquiria Arinken aufbieten würdest, altes Schlitzohr.”

Brahl lachte laut. “Oh ja, ich war Dir einen Schritt voraus....” nun musste auch Aurelio ein gequältes Lachen raus drücken, als er betonte “war” und dann schob Aurelio direkt nach “laß uns nicht über alte Wunden reden, lass uns über den Wandel im Handel reden.” Brahl fuhr fort “Ja, lass uns nun über Deinen Einsatz reden. Es gibt hier einen Passus im Vertragswerk, der nennt sich “Loyalität”. Kacheleen, Du verpflichtet Dich, solange ich Lebe loyal zu mir zu sein. Dafür setze ich Dich als stellvertretenden Handelsmeister und Nordlandwarenverantwortlichen ein. Bist Du dir der Tragweite bewußt ?”

Tief musste Aurelio durchatmen. Bei Phexens Schweif, dieser Brahl wußte wie ein Handel funktionierte. Aurelio hörte bereits von der Veränderung auf der Teilhaberseite. Er hatte noch nicht die Gelegenheit gehabt Feodora ya Pirras persönlich kennen zu lernen.

“Bleibt mir denn etwa etwas anderes übrig, als Dir zu helfen ?” Aurelio konterte leicht die brahl`che Frage. “Laß uns den Contract weiter ausarbeiten, so dass für Jeden sehr klar ist, was unter Loyalität zu verstehen ist und unser Beider Ansinnen Platz findet. Entscheidend ist der wirtschaftliche Erfolg, mein Freund. Wer sagt Edorian Angold, dass er fortan kein stellvertretender Handelsmeister mehr ist ? Du weißt, dass wir van Kacheleen ihn sehr schätzen. Mein Sohn Horasio hält große Stücke auf ihn. Er sollte der Kontorleiter vor Ort sein und bleiben, dass ist eine meine Bedingungen. Die weiteren Bedingungen sollten wir nun verhandeln. WIe ich sehe hast Du ausreichend Wein bereit gestellt. Wir werden diesen brauchen.”

Danach wurde noch bis spät in die Nacht an Formulierungen gefeilscht, insbesondere zum Passus Loyalität und wen die Familie van Kacheleen in Shenilo einsetzen wird. Über Travinus Rolle als zukünftiger stellvertretender Handelsmeister wurde beispielsweise bis kurz vor den Frühstück noch hartnäckig verhandelt. Kurz bevor die Praiosscheibe sich anschickte aufzugehen, war der Contract über die Teilhaberschaft geschlossen, gesiegelt und somit rechtskräftig. Beide Kaufherren schienen zufrieden.

Zur Mittagsstund traf man sich in kleiner Runde mit Edorian Angold und besprach das, was kommen würde. Brahl und van Kacheleen betonten die Wichtigkeit der neuen Teilhaberschaft und damit die verbundene Konzentration Edorians auf die Kontorleitung vor Ort in Shenilo. Dies würde ihm sicherlich die eine und auch andere Last nehmen und somit konnte er die Zeit mehr mit seiner Familie verbringen. Sichtlich daran zu knabbern aber auch erkennbar erleichtert ging Edorian nach einem gemeinsamen Mittagessen und einer Einladung Aurelios, dass er mitsamt seiner Frau und den Kindern auf das Herzlichste in das bekannte Seebad Harena Nobilis in Sewamund eingeladen war, seines Weges und dem Tagwerk nach.

Brahl berief kurzfristig eine außerordentliche Versammlung in der Weinhandlung Yaquiria Shenilo ein, um diese Formalie angesichts der anderen Veränderungen kundzutun.