Briefspiel:Feindliche Übernahme/Neue Bündnisse
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Neue Bündnisse
Ein Feuer prasselte in Kamin und eine wohlige Wärme breitete sich aus.
Phorgos ap Thergourian hatte sich, nach einer anstrengenden Versammlung in der Weinhandlung Yaquiria Shenilo, in sein Raucherzimmer zurückgezogen und sich in einem der Ohrensessel gemütlich gemacht. Voller Vorfreude stopfte er sich seine Pfeife. Er roch noch einmal an dem Mohacca und zündete diesen dann an. Nach zwei, drei Zügen lehnte er sich zurück und schaute seine Gesprächspartnerin an.
"Ich würde dir gerne auch etwas davon anbieten, aber deine Abneigung gegen Tabak ist mir wohlbekannt." Feodora ya Pirras, seine Schwiegertochter, saß ihm gegenüber und prostete ihm mit einem Glas Sheniloer Hesindetropfen zu. "Es ist schon gut, Schwiegervater. Aber nun erzähl. Wie war die Versammlung? Beschreibe mir die langen Gesichter. Vor allem das des Brahl."
Über die Versammlung war schnell berichtet. Zuerst sah sich Phorgos vielen Vorwürfen ausgesetzt, wie es die Familie Thergourian wagen konnte, an den anderen Teilhabern vorbei die Anteile der Familie Adratiello zu erwerben. Nachdem er aber Schriftstücke über die Angebote der anderen Teilhaber über just die gleichen Anteile vorlegen konnte, herrschte auf ein Mal betretenes Schweigen und es wurde schnell auf den nächsten Absatz des Protokolls verwiesen.
Phorgos lachte laut auf. "Und als ich dann noch erklärte, dass unter allen vorgeschlagenen Kandidaten für meine Nachfolge niemand geeignetes vorhanden war und ich mein Amt daher noch länger ausüben werde, schien der Brahl fast zu platzen. Schließlich hatte er dir den Posten als Handelsmeisterin nur unter der Voraussetzung meines Rücktritts gegeben." Er zog noch einmal an der Pfeife. "Aber dem standen dann deine bereits erzielten Erfolge gegenüber. Der Vertrag mit den Cordurs. Die Fortschritte mit dem Handelskontor in Ragath. Dies waren Argumente die nicht von der Hand zu weisen waren. Trotzdem müssen wir jetzt Obacht geben. Sie werden uns im Auge behalten. Zumindest die Brahls und ya Côntris."
Feodora nippte an ihrem Wein. "Dies war mir klar. Und ich war auch nicht untätig. Schlechte Kunde erreichte mich aus Efferdas. Die Kanbassa sind in eine finanzielle Schieflage geraten und sind daher als Geschäftspartner für unsere Handelswege für Waren aus dem Süden wohl nicht mehr geeignet. Ich habe mir erlaubt, mit einem anderen Interessenten in Kontakt zu treten. Den van Kacheleens aus Sewamund. Schon bald werde ich zu ersten Gesprächen dorthin aufbrechen"