In Sachen Ramaúd/Neuer Baron ya Ramaúd

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Gishtan re Kust ist neuer Baron von Ramaúd
Maestra übergibt Schlüssel der Stadt

Von Eolan ya Aragonza

Ramaúd. Fast ein Vierteljahrhundert hat er um sein Erbe gerungen. Jetzt ist er am Ziel: Am 6. Boron 1036 BF, dem Tag des Heiligen Seneb-Horas, wurde Gishtan re Kust als Baron von Ramaúd gekrönt.
Dem vorangegangen waren am selben Tag die weitgehend friedliche Übergabe der Residenzstadt an ihren neuen Herrscher durch Maestra Roana Pechstein sowie die Gefangennahme des Kastellans Pandolpho Weyringer. Am Morgen des 6. Boron waren Hochgeboren Gishtan, sein Bruder Kalman und eine Schar von Unterstützern vors Stadttor marschiert und hatten Einlass verlangt. Bekannte, aber teils überraschende Namen fanden sich im Gefolge der Kusmaro-Söhne: Carion von Calven mit zwei berittenen Wachen als Bedeckung, Orsino Carson und dessen Tochter Leonore, Karinor Degano mit einer Corazza seiner Schildraben, Alborn di Matienna, die Geschwister Niam und Julfo di Onerdi mit einer Corazza berittener Hausgarde, Thalion Gabellano, Khardan und Tolmana Luntfeld mit drei Söldnern, Angrond Menaris, Ronbaldo Slin nebst einer Handvoll efferdischer Marineinfanteristen, nicht zuletzt einige Freiwillige aus den Reihen der Pertakiser Elitereiter und der Sheniloer Drachenreiter, die friedlich nebeneinander aufmarschierten.
Auf stärkere Truppen oder gar Belagerungsgerät hatte Gishtan re Kust jedoch verzichtet. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, auf Waffengewalt zurückgreifen zu müssen, um seinen Anspruch auf Ramaúd durchzusetzen. Gleichwohl hatte er aufgrund der missglückten Anschläge Pandolpho Weyringers nicht ohne Bedeckung anreisen wollen.
Doch nicht nur viele Freunde begleiteten ihn, sondern auch das Placet aus Horasia: Bereits einen Mond zuvor, am 1. Travia 1036 BF, hatte Großsiegelbewahrer Adilron ay Oikaldiki die Entscheidung des Comto Protector verkünden lassen, dass Gishtan re Kust rechtmäßiger Baron ya Ramaúd sei.
Angesichts dieser Begleitumständen blieb auch Maestra Pechstein keine andere Möglichkeit zu entscheiden: Sie hatte lange als Vertreterin der Auffassung gegolten, nach dem Tod der Brüder Trabbacantes gebe es keinen legitimen Erben Ramaúds mehr. Nun aber gab sie Anweisung, dem neuen Herrn über Stadt und Land die Tore zu öffnen.
So zogen Gishtan und seine Begleiter am Vormittag in der alten Stadt Ramaúd ein. Sein Ziel: die Halle des Rats, wo er die Amtsgeschäfte und die Schlüssel der Stadt übernehmen würde.
Nicht alle Einheimischen begrüßten indes diesen Gang der Dinge. Einige waren sogar gewillt, dem rechtmäßigen Baron den Einzug in die Halle mit Waffengewalt zu verweigern. Sie verschanzten sich in der Schänke „Ratshammer“, um von dort mit Balestren und Armbrüsten jeden zu beschießen, der die Außentreppe zur Halle hinaufschritte.
Auch in dieser Situation konnte Baron Gishtan auf tatkräftige Hilfe bauen: Thalion Gabellano, Angrond Menaris, Karinor Degano, die beiden di Onerdis und einige Begleiter, allesamt als mutige Kämpfer bekannt, stürmten die Schänke durch einen Hintereingang. Im „Hammer“ fochten sie einen kurzen, aber harten Strauß mit den Aufrührern, ehe diese sich ergaben.
Nachdem auch dieses Hindernis beseitigt war, stand der sichere Weg in die Halle des Rats endlich offen. Beim Schlag der großen Praiosglocke im Turm trat Gishtan re Kust dort ein und nahm zum ersten Mal auf dem Stuhl des Herrn von Ramaúd Platz, wo 29 Götterläufe zuvor sein Vater Kusmaro zuletzt gesessen hatte.
Noch am Nachmittag wurde er durch die Vorsteherin des örtlichen Efferdtempels in Anwesenheit aller Ratsmitglieder zum Baron ya Ramaúd gekrönt. Nachdem ihm die Oberhäupter der Hohen Familien den Treueeid geschworen hatten, Maestra Pechstein vorweg, zeigte sich Hochgeboren Gishtan ya Ramaúd auf dem Ratsbalkon der Stadtbevölkerung. Vom Platz herauf erklang da erstmals verhaltener, aber hoffnungsvoller Jubel: Die lange Zeit des Interregnums in Ramaúd war zuende.

(Randnotiz: Damit, dass der neue Herr von Ramaúd die seit langen Jahren in der alten Stadt geführten Adelsfehden rasch beenden wird, ist nicht zu rechnen. Gishtan re Kust wird vielmehr in den kommenden Jahren all sein als Erster Rat von Shenilo gezeigtes, politisches Geschick benötigen, um die verschiedenen Macht- und Interessengruppen in Ramaúd gegeneinander auszubalancieren.)