Lysadion di Côntris
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Lysadion di Côntris war für viele Jahre Herr von Côntris und Oberhaupt des Hauses di Côntris. Von 1036 bis 1037 BF war er Erster Rat von Shenilo. Bekannt war er seiner Zeit vor allem als ältester Adeliger des Lieblichen Feldes, Erbauer des Spiegelschlosses von Côntris und leidenschaftlicher Spiegelsammler. Im Boron 1037 BF starb er unter ungeklärten Umständen wärend des Sturmes auf den Magistratspalast von Shenilo. Lysadion di Côntris erreichte ein gesegnetes Alter von 104 Götterläufen.
Hintergrund
Über viele Götterläufe hinweg wurde jährlich aufs Neue gewettet, ob der steinalte Lysadion di Côntris auch den nächsten Winter überleben würde. Wärend fast drei Jahrzehnten verlor so mancher seinen Wetteinsatz und Lysadion erlangte den Ruf des am längsten herrschenden Adligen des Königreiches. Auch Lysadions Amtsvorgänger erreichten ein nivesisches Alter. Bereits im Jahr 957 BF trat Lysadion die Nachfolge seines Urgroßvaters Haldur di Côntris an, welcher selbst mit fast 100 Jahren verstarb. Lysadion überlebte drei seiner vier Kinder. Es gibt zahlreiche Gerüchte über göttliches Wohlwollen, aber auch über dunkle, echsische Künste, die das Leben des Herrn von Côntris verlängerten.
In seiner Jugend verdiente sich Lysadion di Côntris als kühner Offizier. Ob seiner Kampfeswut, insbesondere in der Schlacht von Olbris (959 BF), und aufgrund seiner Verwandtschaft zum Haus Marudret erhielt er den Beinahmen El Maru.
Lysadions Lebensinhalt war zweifellos das Sammeln von Spiegeln in allen Größen und Formen. Als Folge dieses Steckenpferds war der alte Herr von Côntris stets auf ein tadelloses Äußeres bedacht. Lysadion di Côntris war eine Koryphäe der Spiegel, was sich auch in seinem Lebenswerk, dem Spiegelschloss von Côntris zeigt (erbaut 965 BF). Das Spiegelschloss diente im Jahr 1030 BF sogar zeitweise als Residenz des Kaisers Timor-Horas. Allerdings war der "Besuch" des Kaisers für Lysadion mit keinem glücklichen Ende beschieden, denn nach der Zerstörung seiner Spiegelsammlung durch Unbekannte erlitt Lysadion den Schlagfluss. Einigen Verschwörungstheorien zufolge verstarb Lysadion di Côntris bereits zu diesem Zeitpunkt, trat er seither doch kaum mehr in Erscheinung. An seiner statt, übernahm dessen Urenkel und Erbe Dartan di Côntris die Geschicke des Hauses.
Lysadion di Côntris galt Zeit seines Lebens als firdayontreuer Traditionalist. Neben den Göttinen Hesinde und Tsa verehrte er insbesondere Rondra und Praios.
Dem Alter und dem Schlagfluss zum Trotz, verblieb Lysadion bis fast zuletzt rüstig und wirkte um einige Jahrzehnte jünger. Sein markantes Gesicht mit der breiten Nase, wieß trotz seines hohen Alters nur wenige Falten auf. Seine buschigen Augenbrauen hatten bis zu seinem Tod die braune Farbe jüngerer Jahre, obwohl der Kranz seiner schulterlangen Haare und sein langer Schnauzer bereits in reinem Weiß glänzten. Ungebeugt und fast neun Spann groß, war der alte Herr von Côntris auch im hohen Alter eine respekteinflößende Persönlichkeit. Zwar galt er als zurückhaltend, doch wenn Lysadion seine dunkle, kraftvolle Stimme erhebte, lauschte man ihm andächtig. Auf Unbekannte wirkte El Maru leicht unnahbar und kalt, zeigten sich in seinem Gesicht doch nur selten eine Gefühlsregung. Besonders im Alter nahm er jedoch vieles mit Humor. Lysadion di Côntris war vor allem in der Ponterra als hilfsbereit bekannt und kümmerte sich fürsorglich um seine Untertanen, welche ihn bis heute verehren.
Quellen
- Masken der Macht, S. 99
- Preis der Macht, S. 21-37
- Aventurisches Arsenal, Seite 123
- Horas-Calendarium 1020 BF, Seite 15
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