Briefspiel:Der Fremde: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. September 2024, 14:54 Uhr
Beteiligte |
Am 2. Phex 1038 BF verlangt ein Fremder Einlass in den Palazzo Papilio. Er behauptet, er sei der verschollene Baran ya Papilio, wird aber abgewiesen.
Daraufhin bezieht er Quartier in der Herberge Lachender Taler und sucht verschiedene Persönlichkeiten in der Stadt auf.
Nach einer vorübergehenden Inhaftierung kulminieren die Ereignisse am 10. Phex bei einer Abendeinladung durch Leomar Gabellano: Nachdem zahlreiche Indizien darauf hinweisen, dass der Fremde tatsächlich derjenige ist, der er zu sein behauptet, ist Gabellano der Erste, der Baran ya Papilio dabei unterstützt, wieder einen Platz unter den Lebenden einzunehmen.
Beschreibung
Seine Jacke scheint eine alte, ausgebleichte Uniform und vielfach ausgebessert zu sein. Er trägt einen abgewetzten Dreispitz auf einer altmodischen Perücke, die ab dem 10. Phex durch ein Kopftuch in Freibeuter-Manier ersetzt wird.
Jeanos Wankara beobachtet, dass er unter der Perücke kahl ist.
Laut Jamene Zardan ist es dem Fremden unangenehm, mit ihm unbekannten Menschen in einem Raum zu speisen.
Verlorene Jahre
Gegenüber Jeanos Wankara äußert der Fremde, mit der "Schmetterling von Kuslik" seien auch seine Erinnerungen an die alte Heimat und seine Freunde untergegangen. Andere Gesprächspartner in Shenilo berichten, dass der Mann sich an nichts erinnern könne, was vor der Havarie liegt.
Aus der Zeit zwischen 1017 und 1038 BF erzählt er unter anderem, er habe mitunter auch "verbotene" Inseln im Südmeer angelaufen. Ob damit Hafen unter Blockade oder unter Quarantäne gemeint sind, bleibt vorerst unklar. Gegenüber Hephainion Blütentau berichtet der Fremde, er habe auf verschiedenen Schiffen gedient - unter anderem als Zahlmeister und Navigator. Er habe das gesamte Schwert des Südens bereist, aber auch Fahrten bis hinauf nach Khunchom oder Chorhop unternommen. In Gegenwart von Rondrian Vistelli lässt er fallen, dass er 1029 BF auf einem Schiff namens "Zyklop" unterwegs gewesen ist.
Travin di Asuriol schenkt er einen Iristaler, den er angeblich aus einem alten Piratenschatz geborgen hat. Die Untersuchung der Münze durch Luciana Serpentia von Sibur erbringt: Dies ist eine sehr alte Silbermünze. Ihr reiner Materialwert beträgt etwa 5 Heller. Sie hat lange in Salzwasser gelegen. Danach wurde sie sorgsam aufpoliert.
Jatane di Côntris schenkt er eine kleine, glänzend polierte Öllampe aus Kupfer mit südländisch wirkenden Ziselierungen. Diese habe er einem alten Tulamiden abgekauft, der behauptet habe, das sei eine Wunderlampe. Er habe aber nie herausgefunden, ob sie wirklich verzaubert ist.
Chronologie
- 2. Phex: der Fremde trifft in Shenilo ein und wird am Palazzo Papilio abgewimmelt
- 3. Phex: das SHB berichtet über den Zwischenfall und macht so die Sache publik
- 3. Phex: Leomar Gabellano schickt eine Depesche an Caron ya Papilio auf den Weg
- 7. Phex, vormittags: der Fremde trifft im Palazzo Brahl Phÿllis Brahl, die ihn freundlich empfängt
- 7. Phex, mittags: der Fremde begegnet im Therbunitenspital Fedesco Brahl, der in ihm den alten Bekannten wiedererkennt
- 8. Phex, morgens: Leomar Gabellano erhält Antwort vom Haus ya Papilio auf seine Anfrage den Fremden betreffend
- 8. Phex, vormittags: Leomar schickt Einladungen an die Schriftleitung des SHB (für denselben Tag) sowie den Fremden (für den 11. Phex) und setzt zwei seiner Leute zur Beobachtung des Letzteren in den Lachender Taler
- 8. Phex, mittags: nachdem der Fremde seine Visitenkarte mit der Bestätigung, er werde kommen, an der Pforte des Palazzo Gabellano abgegeben hat, trifft er im Geronsviertel Travin di Asuriol; dieser ist unsicher, ob jener tatsächlich Baran ist, lässt ihn aber fortan von einem Leibwächter durch die Straßen Shenilos begleiten
- 8. Phex, nachmittags: der Fremde sucht im Palazzo Wankara Jeanos Wankara auf, verlässt diesen aber sichtlich unzufrieden schon bald wieder
- 8. Phex, abends: Eolan ya Aragonza und Thersion Gedra treffen sich zum Kamingespräch mit Leomar Gabellano
- 9. Phex, nachmittags: der Fremde sucht die Villa di Côntris auf, wo er Jatane di Côntris trifft, die Baran seit Kindertagen kannte
- 9. Phex, abends: eine Patrouille die Leondrisgarde unter Befehl Rondrian Vistellis nimmt den Fremden fest
- 10 Phex, morgens: der Fremde wird wieder auf freien Fuß gesetzt, wobei er erstmals auf Leomar Gabellano trifft
- 10. Phex, abends: Leomar Gabellano lädt den Fremden und alle interessierten Sheniloer in seinen Palazzo ein - und erkennt den Fremden dort schließlich als den echten Baran an
Im Hesindeblatt
Das Sheniloer Hesindeblatt hat den Aufenthalt des Fremden in der Stadt von Anfang an berichterstattend begleitet.
Shenilo, 3. Phex 1038 BF
Fremder behauptet, Verschollener zu sein
Shenilo (EyA). Eine seltsame Begebenheit trug sich gestern am Portal des Palazzo Papilio in der Studiora zu: Ein Fremder verlangte dort Einlass und behauptete, er sei Baran ya Papilio, älterer Bruder der Damosella Atroklea von Wanka und Onkel des Residenten Horasio. Doch die Dienerschaft verwehrte ihm verständlicherweise den Zutritt, worauf er unverrichteter Dinge davon ging. Denn der echte Baran ya Papilio kam vor 21 Götterläufen bei einem Schiffsuntergang im Königreich Südmeer ums Leben.
Shenilo, 7. Phex 1038 BF
Fremder besucht Phyllis Brahl
Shenilo (EyA). Heute Morgen hat ein unerwarteter Gast den Palazzo Brahl besucht: Der Fremde, der seit dem 3. Phex in Shenilo weilt und sich als Baran ya Papilio ausgibt. Er machte im Palazzo der Signora Phÿllis Brahl seine Aufwartung. Nach einem kurzen Gespräch begaben sich die beiden ins Therbunitenspital - angeblich Arm in Arm. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass der Fremde ein Zimmer in der Herberge Lachender Taler genommen hat. Er soll die Miete im Voraus für sieben Wochen bezahlt haben - nicht aber etwa in harter Münze: Jamene Zardan soll er dafür einen faustgroßen Jadestein gegeben haben, heißt es im Stadionviertel.
Shenilo, 8. Phex 1038 BF
Freundlicher Empfang für den Fremden
Shenilo (EyA). Nicht alle Türen bleiben dem Fremden verschlossen, der behauptet, der verschollene Baran ya Papilio zu sein: Am gestrigen 7. Phex führte er ein freundliches Gespräch mit Fedesco Brahl. Seine Gnaden empfing ihn im Wandelgarten des Therbunitenspitals. Dort tauschten sich die beiden Männer, die vor mehr als 20 Gotterläufen gute Bekannte gewesen sein sollen, eine geraume Zeit lang aus. Es heißt, Fedesco habe den Gast tatsächlich als Baran angesprochen und diesen dementsprechend freundlich behandelt. Über den Inhalt des Gesprächs ist kaum etwas in die Redaktions des Sheniloer Hesindeblatts gedrungen. Nur so viel: Der Fremde habe erzählt, lange zur See gefahren zu sein und mehrfach „verbotene“, das heißt: unter Blockade, möglicherweise Quarantäne stehende Hafen angelaufen zu haben. Was das für seine anstehenden Begegnungen mit weiteren sheniloer Honoratioren bedeuten mag, ist unklar. Vielleicht könnte eine Krankheit sein schlechtes Gedächtnis erklären.
Shenilo, 8. Phex 1038 BF
Hat ihn der Mut verlassen?
Shenilo (EyA). Aus sicherer Quelle erfuhr das Sheniloer Hesindeblatt, dass der Fremde, der Baran ya Papilio zu sein behauptet, am heutigen Morgen an die Pforte des Palazzo Gabellano geklopft hat. Falls er vorgehabt haben sollte, die Witwe des tatsächlichen Baran aufzusuchen, Arissia, so hätte ihn aber schnell der Mut verlassen: Nachdem er einem Diener seine Visitenkarte überlassen hatte, eilte er unverzüglich zum Haus der Familie di Asuriol im Geronsviertel weiter. Über den Verlauf des dortigen Gesprächs ist nichts nach draußen gedrungen.
Womöglich, geneigte Leserschaft, kann das SHB aber bereits bald mehr über das Verhältnis des Fremden zu den Gabellanos berichten: Wohlgeboren Leomar höchstselbst hat unseren Schriftleiter Thersion Gedra und unseren Berichterstatter Eolan ya Aragonza für den heutigen Abend zu einem seltenen Kamingespräch in den Palazzo geladen.
Shenilo, 9. Phex 1038 BF
Leomar Gabellano hofft auf Rückkehr Baran ya Papilios
Shenilo (EyA). Nicht allein um hohe Politik drehte sich das Kamingespräch, zu dem Wohlgeboren Leomar Gabellano das Sheniloer Hesindeblatt gestern eingeladen, vertreten durch Thersion Gedra und mich. Auch die Ankunft des Fremden beschäftigte die kleine Runde, der behauptet, der für tot erklärte Baran ya Papilio zu sein (wir haben berichtet).
„Ich hörte davon, dass ein Mann namens Baran ya Papilio in die Stadt zurückgekehrt sei“, bestätigte Baronet Leomar. „Kann es sich wirklich um jenen Baran ya Papilio handeln, den verschollenen Mann meiner lieben
Base Arissia?“, fasste er die Frage in Worte, die in ähnlicher Form seit Tagen manchen Einwohner der Landstadt bewegt. „Wäre das nicht wunderbar, wenn uns die Götter nach so langer Zeit das Geschenk seiner Rückkehr machten? Zu gerne möchte ich es glauben, schon allein um meiner Base willen.“
Aus Gabellanos Worten lässt sich also schließen, dass er die Rückkehr Barans nach 21 Götterläufen begrüßen würde. Wie seine Cousine dazu steht, konnte das Sheniloer Hesindeblatt leider bislang noch nicht eruieren: Arissia, deren Ehe mit Baran zwölf Jahre nach dessen Verschwinden 1029 BF geschieden worden ist, hält sich dieser Tage nicht in Shenilo auf, sondern auf einem der Familiengüter.
Leomar zumindest ist bestrebt, dem Fremden persönlich zu begegnen. Er hat diesen für übermorgen, 11. Phex, in den Palazzo geladen – und dieser hat unmittelbar nach Erhalt der Einladung seine Visitenkarte an der
Pforte hinterlassen, mit einer Bestätigung, er werde kommen.
Darüber äußerte der Baronet in unserem Gespräch Freude: „Dann könnte ich ihn in die Arme schließen und den besten Bosparanjer in meinem Keller öffnen, den er so sehr schätzt, um alsbald mit ihm zu meiner lieben Base Arissia zu reisen.“
Und er erinnert sich mit Wohlwollen an Baran: „Er war mir als tatendurstiger, fähiger Mann mit kaufmännischer Ader bekannt. Wer, wenn nicht er, hätte die Kolonien im Süden bereisen wollen, um neue Möglichkeiten zu erschließen? Ich erinnere mich noch sehr gut, wie wir uns in Kuslik mehrere Schiffe ansahen, bevor er aufbrach. Ich war zu jenem Zeitpunkt wieder einmal in der Metropole und er bat mich um Rat, den ich ihm – in Ermangelung von Kenntnissen der Schiffsbaukunst – jedoch nicht geben konnte. Es war ein wunderbares Schauspiel, wie er mir mit Begeisterung mehrere Schiffe zeigte, und ich ihm erst beim dritten meine komplette Unkenntnis zu gestehen wagte.“
So der Fremde der echte Baran ya Papilio sein sollte, werden sich die beiden Männer viel zu erzählen haben. Und Leomar scheint gewillt, den lange Verschollenen mit offenen Armen im [Cordovano|Palazzo Gabellano]] zu empfangen.
Shenilo, 9. Phex 1038 BF
Kein Rückhalt für den Fremden
Shenilo (EyA). Gestern Vormittag hat der Fremde, der seit einer Woche in Shenilo Klinken putzt, auch Jeanos Wankara am König-Khadan-Platz besucht. Offenbar verlief diese Begegnung nicht zu seiner Zufriedenheit: Als der Mann, der sich als Baran ya Papilio vorstellt, den Sitz der einflussreichen sheniloer Familie verließ, wirkte er grimmig und blieb wortkarg.
Trotzdem kam ein Zuträger des Hesindeblatts später an diesem Tag mit ihm ins Gespräch. Jenem gegenüber fiel die Wendung von einem „Ring des Namenlosen“, einem unlösbaren Knoten also: Wo er nicht beweisen könne, Baran zu sein, könne er Jeanos' Fragen nicht beantworten. Und könne er diese nicht beantworten, werde „der Alte“ ihm nicht helfen.
Später am selben Tag wurde der Fremde gesehen, als er an der Pforte der Villa di Côntris pochte – weiterhin in Begleitung seines Leibwächters Horatio. Über den Fortgang seines Besuchs dort gab es bei Redaktionsschluss noch keine Erkenntnisse.
Shenilo, 10. Phex 1038 BF
Fremder wird in Porta Pertakia behelligt
Shenilo (EyA). Auf dem Weg zur Villa di Côntris wurde der Fremde im Stadtteil Porta Pertakia gestern nachmittag, 9. Phex, von einigen herumlungernden Tagelöhnern behelligt. Die Halbstarken "erbaten" in einer Seitengasse nachdrücklich ein "Wegegeld" von dem Besucher, der unterwegs war, um Shenilos Heroldin Jatane di Côntris seine Aufwartung zu machen.
Nach kurzem Wortwechsel ließen die zwielichtigen Burschen den Mann mit der altmodischen Perücke jedoch weiterziehen, ohne dass er eine Gebühr hätte entrichten müssen. Ob dies an der drohend hinter ihm nahenden Gestalt des Meisters Horatio lag, der ihn im Auftrag des Travin di Asuriol begleitet oder an dem Namen, unter dem er sich den "Zöllnern" von eigenen Gnaden vorstellte, ist unklar. Auch ob es sich bei diesen um Mitglieder der stets um die Sicherheit des Quartiers bemühten Familie Presser handelte, oder aber um Leute des angesehenen Bosper Armundonir, die dem Gast den Weg in die Taverne Ogerfänger weisen wollten, ist nicht bekannt.
Shenilo, 10. Phex 1038 BF
Leondrisgarde nimmt Perückenträger fest
Shenilo (EyA). Eine unerwartete Wendung hat der Besuch des Fremden genommen, der sich in Shenilo als Baran ya Papilio vorstellt: Gestern Abend hat ihn ein Trupp der Leondrisgarde unter Befehl Hauptmann Rondrian Vistellis festgenommen.
Nicht etwa wegen Hochstapelei, wie mancher vermutet hat, sondern wegen Verstoßes gegen den sogenannten „Perucetten-Erlass“: Trotz des seit 1030 BF geltenden Verbots trägt der Fremde in aller Öffentlichkeit eine Perücke.
Die Anklage laute deshalb auf „Verstoß gegen kaiserlichen Erlass“ und „politischen Ungehorsam“, heißt es. Weiter bestehe der Verdacht, Baran ya Papilio sei „Sympathisant verschwörerischer Elemente“.
Von hoher Stelle in der Stadt, die gleichwohl ungenannt bleiben will, wird aber Gegenrede erhoben: Der Fremde befinde sich nicht nur in völliger Unkenntnis des Perückenverbots und dessen politischen Hintergrunds; er habe sich vor, während und nach der sogenannten „Perucetten-Verschwörung“ zudem erwiesenermaßen an fremden Gestaden aufgehalten.
Zuletzt sind da mehrere Augenzeugenberichte vom gestrigen Abend, die erklären dürften, weshalb der Gast in unserer Stadt tatsächlich ein Haarteil aufsetzt: Nicht nur sei er vollkommen kahlen Hauptes. Es scheine auch, als hätte ihm jemand vor Jahren die Haut mitsamt den Haaren vom Kopf gezogen!
In Anbetracht dieser Zusammenhänge ist davon auszugehen, dass der angebliche Baran ya Papilio bereits heute Vormittag wieder aus seiner Zelle entlassen werden wird – kurz nachdem Ihr, gut unterrichtete Leser des Hesindeblatts, diese Ausgabe erhalten habt.
Shenilo, 10. Phex 1038 BF
Leomar Gabellano lädt zum Abendempfang
Fremder freigelassen
Shenilo (EyA). Heute Morgen wurde der Fremde, der Baran ya Papilio zu sein behauptet, nach einer Nacht auf Burg Yaquirstein wieder in Freiheit gelassen – vorläufig, wie es von Seiten der Leondrisgarde hieß. Vor dem Tor empfing ihn eine kleine Menge Neugieriger. Darunter auch Signor Leomar Gabellano. Mit dessen Kusine Arissia war der echte Baran von 1014 bis 1029 BF verheiratet gewesen.
Gabellano begrüßte den Freigelassenen und lud jenen sowie alle Umstehenden für den Abend in den sheniloer Palazzo seines Hauses ein. Mach einer wird dieser folgen und morgen so aus erster Hand berichten können, wie der Fremde dort aufgenommen worden ist.
Shenilo, 11 .Phex 1038 BF
Leomar Gabellano empfängt den Fremden mit offenen Armen
Die Rückkehr des Baran ya Papilio
Shenilo (EyA). Es war der bislang größte Schritt zurück in dessen altes Leben: Gestern Abend hat Leomar Gabellano Baran ya Papilio mit offenen Armen empfangen. Am frühen Morgen hatte es noch so ausgesehen, als ob der Fremde, de seit einer Woche in Shenilo weilt, wegen Hochstapelei und Verschwörung im Kerker schmoren würde. Am späten Abend bestanden aber – zumindest öffentlich – kaum noch Zweifel daran, dass er tatsächlich der vor 21 Götterläufen im Südmeer Verschollene ist.
Der vormalige Gransignor Leomar selbst machte in Anwesenheit zahlreicher namhafter Gäste aus fast allen bedeutenden Familien unserer Stadt deutlich, dass er den Fremden für den ehemaligen Gemahl seiner Kusine Arissia hält. Er schenkte sogar Rum aus einem Fässchen aus, das ihm Baran vor gut drei Jahrzehnten geschenkt hatte. Später zogen sich die beiden Männer zurück, zu besprechen, wie Baran seine vormalige Rolle wieder erhalten kann. Und zu beraten gibt es eine Menge.
Erstens gilt Baran seit 1029 BF als tot. Um wieder als lebendige Person zu gelten, bedarf es nicht allein einer Seelenprüfung durch einen Geweihten. Auch müssen mindestens sieben Fürsprecher guten Leumunds bezeugen, dass er derjenige ist, der er zu sein behauptet. Mit Leomar Gabellano, Jatane di Côntris und Fedesco Brahl hat er bislang drei.
Zweitens muss geklärt werden, wie sein Verhältnis zu seiner vormaligen Gattin sein wird. Denn formal ist Arissia eine Witwe und damit von ihm geschieden. Ob sich an diesem vor Recht und Traviakirche ordentlichen Vorgang durch seine „Wiedergeburt“ etwas ändern würde, diskutieren Beobachter kontrovers.
Drittens gibt es bislang keine Stellungnahme seiner Familie. Sollte Baran alle Rechte zurückerhalten, müssten ihm wohl auch alle vor seinem Verschwinden gehörenden Besitztümer wieder übertragen werden. Und er wäre hereditär sogar Oberhaupt des Familienzweigs Papilio-Halthera – so er nicht auf diese Führungsfunktion zugunsten seiner jüngeren Halbschwester Atroklea verzichten sollte, die diese Linie seit einigen Jahren still, unauffällig und verlässlich lenkt – eine echte Papilio. Welche Aufgabe könnte Baran aber in diesem Fall übernehmen?
Viertens dürstet es die sheniloer Öffentlichkeit zu erfahren, was der Heimkehrer in den vergangenen mehr als zwei Dekaden erlebt hat. Seine Gefangennahme durch al'anfanische Piraten kann doch nur das erste Kapitel einer langen Geschichte gewesen sein. Und was ist mit den Schätzen, auf die die Geschenke hindeuten, die er bislang in Shenilo verteilt hat? Das SHB wird seine Leser über weitere Enthüllungen in Kenntnis setzen.
Beteiligte
- der Fremde/Baran ya Papilio
- Eolan ya Aragonza und Thersion Gedra, Berichterstatter
- Travin di Asuriol und in seinem Auftrag: Horatio (beobachtend)
- Fedesco Brahl und Phÿllis Brahl (herzlich)
- Ascanio von Calven
- Ignatio Carson (pragmatisch)
- Jatane di Côntris (trotz Zweifeln zugeneigt)
- Leomar und Arissia Gabellano (Ersterer lange von Hochstapelei, mittlerweile von der Rückkehr Barans überzeugt)
- Almiro di Matienna
- Kvalor Nacladus Menaris (skeptisch)
- Kardena Olbruz und allerlei weitere Zuträger verschiedener Herren
- Horasio Madarin ya Papilio (Neffe des Heimkehrers)
- Cusimo di Ulfaran (auf einem Nebenschauplatz)
- Rondrian Vistelli (pflichtbewusst)
- Jeanos Wankara (nicht überzeugt)