Archiv:Das Fest der Heiligen (BB 33): Unterschied zwischen den Versionen
K |
K |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Halboffiziell}} | {{Halboffiziell}} | ||
− | + | {{Archivheader | |
− | + | |Quelle =[[Bosparanisches Blatt Nr. 33]], Seiten 20-21 | |
− | + | |Gazette =Schildwacht | |
− | + | |Av. Datum =Anfang [[1031 BF]] | |
+ | }} | ||
<div align=center>'''<big>Das Fest der Heiligen</big>'''<br> | <div align=center>'''<big>Das Fest der Heiligen</big>'''<br> |
Aktuelle Version vom 25. Februar 2024, 09:34 Uhr
Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 33, Seiten 20-21 | Datiert auf: Anfang 1031 BF |
Tausende Pilger feiern in Arivor die Helden der Vergangenheit
von Alverano ya Paredo
Praios bis Anfang Rondra 1031 BF: Überführung von Raidris Panzerhandschuh in einem Reliquienwagen von Eslamsgrund nach Urbasi |
ARIVOR. Als gelte es eine neue Zuversicht zu demonstrieren, schöpft die ‘Stadt der Heiligen’ im Herzen des Lieblichen Feldes dieser Tage Kraft aus der Vergangenheit und wappnet sich für die Herausforderungen der Zukunft. Ein Jahr nach dem Ende des Thronfolgekriegs lockt das Fest der Heiligen tausende Pilger aus dem ganzen Horasreich und darüber hinaus zu den Heiligtümern der Gerondrata.
Die Ruhmeshalle des Tempels von Arivor ist nur die bekannteste jener Wallfahrtstätten, die alljährlich zahllose Rondra- und auch viele andere Zwölfgöttergläubige zum Schwerterfeld führt. Am Gründungsort von Theater- und Ardaritenorden, dem alten Marschallssitz des Kultes werden mehr Reliquien verwahrt als selbst im Perricumer Haupttempel. Im Rondramond, wenn zudem die Theaterfestspiele des Lieblichen Feldes stattfinden, ist der Andrang stets am größten.
Doch in diesem Jahr, dem tausendeinunddreißigsten nach Bosparans Fall, sollten die Feierlichkeiten noch einen ganzen Monat länger andauern. Die Pilgerherbergen in der Stadt waren bereits Ende Praios restlos ausgelastet; weitere Auswärtige wurden in Zeltsiedlungen auf vorgelagerten Feldern sowie erstmals auch den gewaltigen Kasematten der Horaslegion untergebracht und ließen Arivor auf das Doppelte – mehr als 20.000 Seelen – anwachsen. Das Schwerterfeld selbst mit dem berühmten Turnierboden war Treffpunkt, Schauplatz rondragefälliger Zweikämpfe und Tjostfeld – ohne dass ein ‘reguläres’ Turnier stattfand.
Einer der geachtetsten Turnierstreiter des Horasreiches, Gasparo ya Stellona, ein Arivorer Patrizier und Besitzer mehrerer Kellereien, hatte indes abseits der Schranken seinen großen Auftritt. Am Tag des Schwurs, dem 5. Rondra, trat er – erstmals von der Curia Reliquiara gewählt, die den Erzherrscher seit nun etwa anderthalb Jahren in allen Fragen der Stadtpolitik berät – die Nachfolge der scheidenden Rondraja von Selzin als Erzkastellan Arivors an und schwor dem Kirchenfürsten Nepolemo ya Torese die Treue.
Mehr noch als sein neuer Kastellan stand freilich dieser im Mittelpunkt aller Feierlichkeiten und bereiste noch einige Tempel im Umland. Am Tag der Hl. Lutisana, dem 14. Rondra, besuchte er das Grab der Mitbegründerin des Theaterordens im nahen Urbet, tags darauf weihte er zum Schwertfest ein neues Haus der Göttin in der Stadt Urbasi im Silbertal – und damit ein weiteres Heiligtum des Kultes, denn die Stadtherren hatten erst im Ingerimm des letzten Jahres unter der Auflage des Tempelbaus im garetischen Eslamsgrund eine echte Reliquie, den vom Hl. Raidri in der Dritten Dämonenschlacht getragenen rechten Panzerhandschuh, erworben und bis Anfang Rondra ins Liebliche Feld gebracht.
Die ‘Heiligen Stätten der Gerondrata’ sind eine ganze Reihe von Örtlichkeiten in Arivor selbst und dem weiteren Umland, die als Schauplätze historischer Heldentaten und bedeutender Schlachten oder als Aufbewahrungsorte heiliger Reliquien hervor(zu)stechen (versuchen). Erwähnenswert sind etwa:
|
Am Tag des Hl. Leomar, dem 22. Rondra, weilte der Erzherrscher wieder in Arivor, um den Wettkämpfen zu Ehren des größten aller Streitwagenfahrer auf dem Schwerterfeld seinen Segen zu geben. Unter den Teilnehmern der eher rituellen Wettfahrten gaben sich auch viele Teilnehmer der ‘1.000 Meilen von Yaquiria’ die Ehre. Zum Jahrestag des Friedens von Arivor am 27. Rondra strömten tausende Schaulustige, darunter etliche Mächtige des Reiches, zum Monumentalschauspiel ins altbosparanische Rund von Montarena einige Meilen nordöstlich von Arivor. Aufgeführt wurde ‘Der letzte Marsch des Marschalls’ aus der Feder des ‘Dichterkomturs’ und Schwerts der Schwerter Morguno von Schreyen, eines seiner aufwändigsten Stücke um den Kampf Anshag von Glodenhofs gegen die Priesterkaiser.
Im berühmten Theater am Goldenhelm wurden die Theaterfestspiele angesichts der Pilgerscharen vor den Toren kurzerhand verlängert – zunächst bis zum Tag des Hl. Geron am 4. Efferd, an dem ohnehin in allen Städten des Reiches Aufführungen seiner sieben Heldentaten stattfinden, und dann noch weit darüber hinaus. Der Erzherrscher besuchte währenddessen das Grab des größten aller Helden im nördlich des Yaquir etwas entfernter gelegenen Shenilo und kehrte erst einige Tage später zurück.
Am 12. Efferd weihte die Stadt Arivor, seit jeher fern aller größeren Flüsse gelegen und in heißen Sommern unter der Trockenheit leidend, ihr erstes Aquädukt seit Bosparans Zeiten ein – und fieberte bereits einem weiteren Höhepunkt der Feierlichkeiten entgegen, der mit dem Element des Meeresgottes in Verbindung stand. Nach dem eher besinnlichen Tag des Hl. Anshag am 20. Efferd sollte nämlich vier Tage später erstmals seit über hundert Jahren auf dem Gerons-See südlich der Stadt wieder eine ‘Galeerenschlacht’ stattfinden. Tausende sahen dem spektakulären Schauspiel zum Gedenken des Siegs in der Seeschlacht von Phrygaios vom Seeufer aus zu – und brachten bange Sekunden hinter sich, als ausgerechnet die nur für dieses Schauspiel gebaute ‘horasische’ Galeere Gerondrata im leicht aufgewellten Wasser zu kentern drohte.
Danach präsentierte sich die Stadt Arivor selbst noch einmal in all ihrer Pracht. Am 1. Travia beging sie ihr Befreiungsfest, wie die in jeder Stadt des Horasreiches zu verschiedenen Zeitpunkten stattfindenden Feierlichkeiten zur Befreiung von der Garether Herrschaft genannt werden. In der Stadt der Heiligen fällt dies exakt auf den Jahrestag des Sieges in der Zweiten Schlacht von Arivor, der 751 BF den endgültigen Wendepunkt zugunsten der Rebellen unter Graf Khadan markierte. Als der Erzherrscher schließlich am 4. Efferd, dem Tag des Erntefestmassakers und der Hl. Ardare das Fest der Heiligen für beendet erklärte, drückte er auch seine Hoffnung aus, ob all dieser Begeisterung für die Helden der Vergangenheit neue Stärke für die Zukunft zu finden – um den Widersachern der Zwölfe auch weiter entgegentreten und sie endgültig vom Antlitz Deres tilgen zu können.