Briefspiel:Geisel der Lüfte - Die neun Leben der Löwin

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Stadt Unterfels.png Briefspiel in Unterfels - Briefspiel in Efferdas Stadt Efferdas.png
Datiert auf: Winter 1039 BF Schauplatz: Unterfels, Vinsalt, Shumir, Kuslik, Efferdas, Arivor, Drôl, Mengbilla, Al'Anfa, Teremon und die Zyklopeninseln Entstehungszeitraum: September 2016
Protagonisten: siehe Übersichtsseite Autoren/Beteiligte: Haus di Camaro.png Dajin, Familie di Monte Fuori.png X-toph,
Zyklus: Übersicht · Die neun Sterne von Unterfels · Das dreizehnte Zimmer · Die neun Leben der Löwin · Ein Land in Trümmern · Zwei Seiten einer Münze


Spieltag 1

19.11.2016 - 1. Praios 1040 BF - Unterfels

  • Spielleiter: Dajin
  • Bericht von: Jenny


Aus der Sicht von Omin, Sohn des Omagno

Wo bin ich da nur hinein geraten? Was als Ablenkung begann, nur weil die Schmiede in der ich angestellt bin kein Stahl mehr geliefert bekam, endete in einer Serie aus Kämpfen, unheimlichen Begegnungen und vielem mehr. Nach unserem Kampf mit den Kultisten gings für die anderen in das Wirtshaus während ich nach Hause zu Damata wanderte. Ich musste mich erstmal hinlegen. So verpasste ich zunächst, dass die anderen von einem jungen Boten im Wirtshaus aufgesucht wurden und eine Einladung in das Anwesen von Santino di Monte Fuori, der Villa Bellezza. Dem Mann, der den Wettkampf um die Sterne ins Leben gerufen hatte.

Ich wurde kurze Zeit später vom Ruf Damatas geweckt, als der Bote auch bei uns klopfte. Er verlangte den Stern zu sehen, was ich natürlich zunächst als Finte sah, an den Stern zu gelangen. Als ich es widerwillig doch tat, erhielt auch ich eine Einladung. Damata witterte sofort ihre Chance auf einen Auftrag in der feinen Gesellschaft und zwang mich mit ihr einkaufen zu gehen. Sie kaufte sich ein rosanes Kleid und hat den passenden Anzug für mich dazu gekauft. Auch wenn Damata der funkelndste Edelstein ist der mir bis begegnet ist, das konnte sie unmöglich ernst meinen! Doch stur wie ein Granitblock musste sich den Anzug anziehen. Ich zog jedoch als wir gegen Abend aufbrachen meine Kettenrüstung drüber, sodass wenigstens etwas an mir noch Würde behielt.

Die anderen verbrachten die Zeit unterschiedlich. Ilyricus ging ins Krankenhaus um sich heilen zu lassen, da er von Wolfsratten gebissen worden war. Er erhielt einen Trank, den er sofort zu sich nahm. Valoria, die ebenfalls gebissen worden war, erholte sich zunächst äußerlich und unterzog sich einer Schönheitskur. Die Bisswunde wurde dort überschminkt. Sie ging dann aber doch in einen dubiosen Laden einer Heilerin namens Gesche Perainfried. Auch Valoria erhielt den Trank, nahm ihm aber nicht sofort zu sich. Erst später, als Ilyricus ihr bestätigte, dass er auch solch ein Heilmittel erhalten hat, trank sie es. Schließlich machten Ilyricus, Valoria und Fiana auf zum Anwesen des Santino di Monte Fuori. Aristides kam nicht mit. Da er am Vortag bis zur Ohnmacht niedergeschlagen worden war, musste er sich im Krankenhaus weiter ausruhen.

Die Sterne mussten als Eintritt einem alten Diener namens Morrô abgegeben werden. Zunächst wurden unsere drei Freunde in einen Vorraum gebracht. Dort warteten bereits die anderen Sternträger; darunter eine uns fremde Tulamidin namens Sheshen, die Schmiedin und der Astrologe. Damata und ich kamen ein wenig später. Ich konnte den Stern zunächst behalten, doch dann wurde ich letztendlich doch gezwungen ihn abzugeben. Nach allem was ich durchlitten hatte ihn zu erhalten! Ich hatte ihn Damata schenken wollen! Nun ja. Der Einzige Sternträger der fehlte war Aristides.

Wir wurden dann alle in einen Raum, gedeckt mit allen möglichen Speisen geführt und von Santino di Monte Fuori begrüßt. Außerdem fanden wir Schatullen vor uns, die jeweils 25 Dukaten enthielten. Santino erklärte uns endlich, warum er den Wettkampf ins Leben gerufen hat. Er wollte die fähigsten Leute rekrutieren um seine Schwester Daria zu befreien. Sie wurde auf hoher See von der Piratin Kusminela Nestefan entführt und wir als Geisel gehalten. Kusminela Nestefan verlangte zu Darias Freilassung deren Bruder Darion aufzufinden. Dieser wird jedoch schon seit 24 Jahren vermisst. Santino erfuhr jedoch während des Meridianischen Gipfels zu Teremon von einer Iryanya Paligan, dass Darion von ihrem Vater Goldo Paligan in Al´Anfa als Sklave gehalten wird. Santino wollte nun, dass die ehemaligen Sternträger nach Darion suchen um ihn gegen seine Schwester Daria eintauschen zu können. Dafür bot er uns 200 Dukaten zuzüglich Spesen pro Kopf an! Was für ein Angebot! Damit könnte ich endlich meine Schmiede eröffnen! Die Omin Schmiede, die bald in aller Munde sein würde.

Doch die Sache hatte einen verkanteten Stein. Die Reise sollte zunächst auf dem Landweg bis Port Corrad gehen und anschließend über die See stattfinden. Der Fluss war schon gefährlich genug und nun sollte ich mich auf noch gefährlicheres Gewässer begeben? Doch mein Traum einer Schmiede, scheint in greifbare Nähe zu rücken. Also erklärte ich mich bereit, die Reise anzutreten. Auch wenn ich Damata ansah, dass ihr der Gedanke nicht gefiel. Santino gab uns noch den Hinweis, dass Ragordan Nestefan, der Vater der beiden sich in Shumir aufhält. Dieser könne vielleicht noch Informationen darüber geben, wie Darion überhaupt zu erkennen sei.

Die Reise sollte direkt am nächsten Tag losgehen. Die anderen gingen zwecks Reiseplanung ins Wirtshaus, ich wurde von Damata mitgenommen. Da wir uns lange nicht mehr sehen würden – schätzungsweise 4 Monate - wollte sie noch ein wenig Zweisamkeit. Doch zuvor musste ich noch meine Abwesenheit in der Schmiede klären. Ich traf meinen Schmiedeherren Albrag und er erklärte sich bereit, mich zu vertreten. Am nächsten Morgen ging es los. Wir konnten mit Valorias Planwagen fahren. Die Tulamidin, saß vorne neben Valoria, während Fiana, Ilyricus und ich hinten im Wagen saßen. Aristides konnte nicht mit uns reisen.

2. Praios 1040 BF - Bomed

Wir machten am ersten Abend in Bomed halt. Dort erzählte uns der Wirt unserer Unterkuft, dass hier das Turnier der goldenen Lanze bald stattfindet und er sich wundere, weshalb die ganzen Ritter oder deren Tross noch nicht eingetroffen wären, die nach dem Königsturnier in Arivor üblicherweise direkt nach Bomed kommen. Ilyricus und Valoria fühlten sich nicht gut und gingen frühzeitig schlafen. Valoria hatte ein Einzelzimmer, wir anderen waren im Schlafsaal.

3. Praios 1040 BF - Shumir

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg nach Shumir. Valoria und Ilyricus schienen gereizt zu sein, was wohl erste Symptome der Krankheit waren. Ich machte es mir auf dem Planwagen bequem und fing an zu schlafen. Plötzlich erwachte ich unter Schmerzen, da ich einen Schlag von Valorias Stab erhielt. Krank oder nicht krank, das ging zu weit! Wir stritten uns, Valoria weigerte sich weiter zu fahren. Fiana und Sheshen verließen den Wagen und gingen zu Fuß weiter. Ich weigerte mich auszusteigen. Irgendwann fuhr Valoria in wildem Galopp weiter. Fiana und Sheshen sprangen während wir vorbei rasten geschickt auf den Wagen. Wir näherten uns der schon von weitem sichtbaren der Schwarzen Festung von Shumir. Schnell erfuhren wir, dass Ragordan Nestafan während der namenlosen Tage leider an Altersschwäche gestorben war und sich die Stadt noch in Trauer befindet. Tolle Wurst. Wir machten uns auf in eine Unterkunft, wo uns eine überaus gut gelaunte Wirtin begrüßte. Zu gut gelaunt? Ich konnte noch beobachten, wie Ilyricus leicht zu zittern begann und schon versuchte er ohne erkenntlichen Grund die Wirtin zu schlagen. Sheshen ging schnell dazwischen. Ich wollte auch gerade zu Hilfe eilen, als ich von Valoria schon wieder einen Hieb in den Rücken erhielt. Mit den beiden war nicht mehr zu reden, sie waren wild vor Raserei. Wir hatten keine andere Wahl als sie niederzuschlagen. Ilyricus griff in seiner Raserei letztendlich auch Valoria an, die er dabei bewusstlos schlug. Ich wollte erst nur meine Fäuste einsetzen, aber ich musste Fiana beschützen, also schlug ich Ilyricus letztendlich mit meinen Streitäxten nieder. Wachen, die von der Wirtin gerufen worden waren, brachten Ilyricus und Valoria in das Gefängnis. Wir erklärten ihnen, dass sie krank seien. Bis die Symptome abgeklungen waren, sollten sie eingesperrt werden.

4. Praios 1040 BF - Shumir

Am nächsten - äußerst regnerischen - Tag fand die Beerdigung von Ragordan Nestefan statt. Sheshen, Fiana und ich besuchten diese. Er schien eine beliebte Person zu sein, um das Grab standen viele Personen und gedachten dem verstorbenen, auch sah man einige Rondrageweihte, manche näher am Grab, manche in größerer Distanz. Einer der Geweihten erklärte, dass der lokale Rondratempel San Usim II, gewidmet dem heiligen der Treueschwüre in Radorgan einen großen Förderer verloren hätte. Die Tulamidin sprach einen Ritter an, der jedoch freundlich gesagt nicht redselig war. Auch sonst konnte niemand so richtig Auskunft über Radorgan oder Darion geben. Wir gingen schließlich zu der Amtsstube, in der Ragordan als Stadtmeister bis dato arbeitete. Auch dort war der Mitarbeiter der Amtsstube nicht sehr aussagefreudig, gab uns zumindest aber einige Zeitschriften des Bosparanischen Blattes, die für Ragordan in letzter Zeit von größerem Interesse zu sein schienen. Die Artikel waren teilweise 15 bis 20 Jahre alt, dennoch waren viele mit handschriftlichen Vermerken versehen. Wir würden uns diese Zeitschriften wohl einmal genauer ansehen müssen.


Spieltag 2

04.12.2016 - 5. Praios 1040 BF - Shumir

  • Spielleiter: Dajin
  • Bericht von: Gregor

Aufzeichnungen des Adeptus Minor Illyricus Gerrano


5. Praios 1039 BF - Shumir

Die vergangenen Tage liegen verschwommen hinter mir. Ich kann mich seit unserem Aufbruch von Bomed an nichts erinnern was während der Fahrt vorgefallen ist. Ich wachte gestern Abend in einer Zelle auf und wurde von einer Perainegeweihten betreut. Sie erklärte mir, dass ich am Raschen Wahn erkrankt sei und vor dem Blauen Landsknecht in einen für diese Krankheit typischen Tobsuchtsanfall verfallen sei.

Diese vermaledeite Apothekerin in Unterfels… Hätte sie mir nur gesagt, dass ich nach der Einnahme der Medizin immer noch gefährlich sei, hätten meine Begleiter Vorkehrungen treffen können.

Indes muss Valoria das gleiche Schicksal ereilt haben. Sie wachte einige Zeit später in der gleichen Zelle auf. Als Vorsichtsmaßnahme ließ man mich zwar gefesselt aber erlaubte mir ihr auf magische Heile aus meinen reichlich erschöpften astralen Reservoir zu helfen mittels eines Balsam Salabunde.

Um zu testen, ob wir weiterhin tobsüchtig seien wollte uns die Perainegeweihte mittels eines schlechten Trubadours testen. Ich schlug ihr vor, diesen Test dadurch zu ersetzen, einen Besuch durch Omin, Sohn des Omagno, zu ersetzen. Omin sei im besonderen Maße dazu geeignet seine Mitmenschen, -elfen und -zwerge durch seine Marotten zur Weißglut zu bringen. Die Geweihte willigte ein und ließ nach ihm schicken.

Noch vor dem Mittagessen waren wir somit wieder auf freiem Fuß, auch wenn die Prüfung hart war. Nichts desto trotz ist Omin ein guter Zwerg, wenn auch das Denken nicht seine Stärke ist.

Zurück im Blauen Landsknecht floh die Wirtin schreiend vor mir und Valoria. Mein Bedauern ist unbeschreiblich, nach dem was Omin uns über den Vorfall berichtete.

Während der Fahrt müssen wir drei uns wohl sehr gestritten haben, dabei nahmen Valorias Reittiere – oder Kamesel, wie sie sie nennt - volle Fahrt auf und es kam zu einem wilden Gerangel. Sheshen und Fiana hatten sich vorher schon zu Fuß abgesetzt, da ihnen die Angelegenheit zu brenzlig wurde. Vor dem Gasthof zum Blauen Landsknecht muss uns der überbordend herzliche Empfang der Wirtin und des Knechts dermaßen überfordert haben, dass wir wie die Thorwaler in blinder Wut auf alles losgingen was sich bewegte. Zum Glück konnten wir überwältigt werden.

Während wir ausgeschaltet waren, brachten meine Gefährten in Erfahrung, dass Ragordan Nestefan angeblich kurz vor den Namenlosen Tage an einer Lungenentzündung verstarb und einige Tage später beigesetzt wurde. Sheshen vermuteten jedoch, dass er vergiftet wurde und unternahm Ermittlungen während deren Verlauf sie auch – warum auch immer getarnt als Visitatoren der Connetablia Criminalis Capitale - den Baron Filburn von Shumir verhörten. Dabei konfrontierten sie ihn zum einen mit den letzten Worten Ragordans: „Sagt Rûmar, es tut mir leid, bis in alle Ewigkeit.“ und zum anderen auch mit der Shumir-Krise, weil sie eine alte Feindschaft vermuteten. Durch letzteres verärgerten sie den Baron zu tiefst und konnten die Situation gerade noch deeskalieren. Offensichtlich hatten Sie ohne es zu wissen Salz in eine Wunde gestreut.

Sie wendeten sich also noch einmal dem verstorbenen zu. Auf Anfragen bei der behandelnden Perainegeweihten stellte diese auch nochmals klar, dass sich Nestefan am 24. Rahja eine Lungenentzündung zugezogen habe und kurze Zeit später daran verstarb. Die Symptome hätten nie auch nur ansatzweise auf eine Vergiftung hingedeutet.

Der Rondratempel St. Usim, dessen Vorsteher Bruder Usimo ist, äußerte auf seine Befragung zwar, dass Ragordan Nestefan auch Feinde habe, namentlich die Familie Firdayon, aber immer ein treuer Kirchgänger, voll von Ehre und Treue gegenüber der Göttin war und seit 25 Jahren die Kirche unterstützte. Ein Rûmar war derweil an keinem der Orte, an denen sie ihre Befragungen durchführten bekannt.

Ich bin mir nicht sicher, aber so langsam habe ich den Eindruck einer aufkeimenden Paranoia unter meinen Begleitern.

Das letztendlich einzig wirklich verwertbare war die Information, dass Ragordan der Patenonkel einer Nedina Nestefan war, welche wohl in Vinsalt zu den wenigen noch lebenden Nestefans gehörte, die direkt mit dem alten Mann zu tun hatte.

An Morgen des 6. Praios brachen wir sodann nach Vinsalt auf, vorbei an den Königsgräbern der Stadt Borondella und erreichten Abends diese Großstadt, in der wir im Goldenen Ochshoft einkehrten. Während sich die anderen noch von den Strapazen der letzten Tage und ihren Verletzungen, welche vornehmlich ich ihnen zugefügt hatte, erholten, begab ich mich zu persönlichen Studien in die hiesige Bibliothek und durchforstete die dortigen Regale. Welche Auswahl an Wissen!

07. Praios 1039 BF – Vinsalt

Bereits in Shumir müssen Sheshen und die anderen einiger Artikel des Bosparanischen Blattes habhaft geworden sein. Sie fanden heraus, dass Nedina Nestefan entweder unter Pseudonymen wie „Tsadanja v. Treuffenau-Veliris“, „Phexio Guiterrez“, „Gerilian von Torrem“ und anonym Artikel verfasst haben musste oder wiederum diese die Artikel unter Nedimes Namen veröffentlichten. Daher auch die Vermutung Sheshens, dass Ragordan ermordet worden sein konnte. So suchten wir die Verlagsstube des Bosparanischen Blattes auf um näheres zu ihrem Verbleib zu erfahren. Dort angekommen erklärte uns ein Schreiberling, dass sie derzeit verdeckt eine Gruppe Kultisten verfolgt, die sich die Myrmidonen nennen und eine Gottheit namens Shinxir verehrt. Eigentlich habe sie sich bereits vor einigen Tagen wieder blicken lassen wollen und sei nun überfällig. Man machte sich hierüber aber keine Gedanken beim Bosparanischen Blatt. Es wäre durchaus üblich, dass so etwas geschehe. Nichtsdestotrotz könnte auch des Verschwindens der Nestefan wegen, derzeit kein konkreter Termin für das Erscheinen der nächsten Ausgabe des Blattes genannt werden. Der Schreiberling empfahl uns, bei ihr zu Hause in Alt-Bosparan nachzusehen und nannte uns ihre Anschrift.

Dort angekommen mussten wir feststellen, dass jemand bei Nedina eingedrungen sein musste. Die Tür stand offen und war mit schmalen Stoffbahnen vernagelt die die Aufschrift CCC für Connetablia Criminalis Capitale trugen. Aus jedem zweiten Fenster schaute uns eine aufmerksame Vettel an, die den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun haben, als sich und ihre Nachbarschaft zu belauern. So war uns zwar der Weg zum Tatort versperrt, aber wir konnten mittels der bereitwillig mitgeteilten Informationen von zwei besagten Nachbarinnen Folgendes herausfinden.

Vor 3 Tagen muss ein dunkel gekleideter Mann mit 2 riesigen Hunden abends in Nedina Nestefans Haus eingedrungen sein. Genaueres hätten Sie auf Grund der Dunkelheit nicht sehen können. Es muss jedoch zu einem Tumult gekommen sein und sie vermuten, dass Nedina von besagtem Mann entführt wurde. Die Beamten des Connetablia Criminalis Capitale hätten sie erst gestern zu dem Vorfall befragt.

Während unserer Befragungen lenkten wir so viel Aufmerksamkeit auf uns, dass es Valoria möglich war über die Gässchen und die Hintertür in das Haus von Nedina einzudringen. Dabei fand sie eine Mappe mit ehemals 7 Seiten Inhalt, die Hinweise auf die Finanzierung ketzerischer Dinge durch die Myrmidonen enthält. Wie gewöhnlich fehlte die entscheidende Seite, in diesem Falle die 5 mit entsprechenden Namen. Manchmal habe ich den Eindruck ein Autor leitet diese Abenteuer und Geschichten, die man ständig hört und in welche ich nun verwickelt bin.

Zur Enttäuschung der übrigen Gefährten fand sie auch einen Brief der eindeutig auf einen natürlichen Tod des Ragordan hinwies. Offensichtlich hatte der alte Mann sich beim Bosparanischen Blatt über Artikeldiebe beschweren wollen, was Nedina sichtlich unangenehm war, da dies wohl nicht ganz der Wahrheit entsprach. Sie wollte Ragordan noch einmal darauf aufmerksam machen, doch dazu kam es nicht mehr.

So wandten wir uns einer Eingebung folgend zunächst an den bekanntesten Hundezüchter der Region, Giaccelino Russelli. Ich bin zwar kein Freund dieser kleinen, hochaggressiven Terrier, aber Fiana scheint ein Händchen im Umgang mit Tieren zu haben und freundete sich schnell mit dem „Empfangskomitee“ auf dem Grundstück des Züchters an. Herr Russelli schränkte die möglichen Hunderassen bezüglich des Entführers auf Wolfshunde, Olporter und Onjaro Bracken ein. Die ersten beiden Rassen hielt er auf Grund ihrer Herkunft und damit auch Wärmeempfindlichkeit bzw. Fellfarbe für ausgeschlossen. Somit suchen wir den Halter zweier Onjaro Bracken. Diese werden wohl nur vom Adel auf Grund ihres doch recht stolzen Preises als berüchtigte Jagdhunde gehalten. Es gilt also äußerste Vorsicht walten zu lassen.

Mit unseren gesammelten Informationen wandten wir uns mit Magengrimmen an den CCC. Dort verwies uns eine Beamte an Inspektorin Aurandyria di Therlan-Valdracánti, die in der Angelegenheit zusammen mit ihrem Kollegen Sirlan Nautastis ermittelt. Sie erweckte bei mir jedoch nicht den Anschein die Machenschaften der Myrmidonen verheimlichen zu wollen. Ich bin dennoch skeptisch, da Erlgard von Firdayon-Bethana (ehemals Sirensteen) Commandantin dieser Einheit ist und gegebenenfalls Vorbehalte gegen die Familie Nestefan hegt. Immerhin ist sie die Ehefrau des Comto Protector Ralman von Firdayon-Bethana, welcher einst höchst persönlich Shumir belagerte... was sogar unmittelbar mit den Taten Ragordan Nestefans zu tun hatte.

Von Frau di Therlan-Valdracánti wurden wir gebeten die Augen und Ohren offen zu halten und ihr weitere Informationen zu liefern, sollten wir erfolgreich bei unserer Suche sein. Im Gegenzug verriet sie uns, dass der Unterschlupf des Kultes in Alt-Bosparan vermutet wird. Dort suchen die Mitglieder der Myrmidonen auf Grundlage von Stadtplänen Bosparans nach dem ehemaligen Tempel ihres Gottes. Eine entsprechende Karte stellte sie uns zur Verfügung für unsere Recherchen.

Spieltag 3

21.12.2016 - 8. Praios 1040 BF - Vinsalt

  • Spielleiter: Dajin
  • Bericht von: Jenny

Aus der Sicht von Omin

Wir gingen nun zurück zu unserer Unterkunft, wo uns Valoria in der Kneipe erwartete. Sie machte uns auf zwei dunkel gekleidete Gestalten am anderen Ende der Kneipe aufmerksam, die allem Anschein nach vom CCC waren. Sheshen hatte sich schon beim Gang zum CCC verkleidet und war entsprechend immer noch als Halb-Moha verkleidet. Die CCC schien Sheshen besonders zu beunruhigen, denn sie verließ auch gleich die Unterkunft. Ich verstand die ganze Aufregung nicht und ging, mit einem Bier in der Hand zu den dunklen Gestalten, um mit ihnen zu reden. Zufällig machten Sie ihre Mittagspause in unserer Kneipe. Alles Harmlos.

Wir verließen schließlich unsere Unterkunft in Richtung Hesinde-Tempel. Von Bruder Piro wollten wir altes Kartenmaterial von der Stadt haben, doch waren diese schon von einem gewissen Nitor Di Sabbia gegen einen hohen Dukatenpfand ausgeliehen. Anscheinend kann man die ganze Bibliothek aufkaufen, wenn man das möchte! Naja, Bücher sind sowieso nicht mein Fall. Die ganze Zeit dasitzen und in dieses Viereck gucken, ohne, dass wirklich etwas passiert... Da lobe ich mir doch die schweißtreibende Schmiedearbeit! Wie dem auch sei, wir hatten nun immerhin einen Namen, denn das war ja sicher kein Zufall. Zudem erfuhren von Bruder Piro ein wenig über diesen Shinxir, welche diese Myrmidonen verehren. Es war damals eine Hornissengottheit, die für Taktik und Disziplin stand. Für mich irgendwie verwirrend, ich hatte die Dame vom CCC vorher so verstanden, dass Shinxir und Rondra quasi eins wären. Da soll man noch zurechtkommen.

Als wir den Tempel verließen, konnten wir an eine Säule gelehnt erneut ein CCC-Mitglied ausmachen. Ich fragte auch ihn, ob er zufällig seine Mittagspause hier verbrächte. Zu meinem Erschrecken fragte er, ob ich wüsste, dass meine Frau pinke Farbe in Massen bestellt hätte. Ich bestätigte sofort, dass es sich um heimtückische Pläne handeln müsse. Was hat sie nur wieder vor!? Die Omin Schmiede wird keine pinken Wände bekommen!

Wir klapperten weiter Horte des Wissens ab und gingen weiter zur Magier-Akademie, dem Anatomischen Institut. Dort konnte man uns nicht wirklich helfen, doch immerhin erwähnte der uns begrüßende, weiß gekleidete Magier, dass sie die Toten studieren und allerlei Tränke zur Heilung und ähnlichem hätten. Ilyricus schien daran Interesse zu haben und sie begannen ein ekliges Gespräch über Gehirne, was irgendwann darin gipfelte, dass die Eigenart von Zwergengehirnen zum Thema wurde. Was in meinen Edelsteinmühlen vorgeht, werden sie sowieso nie verstehen!

Weiter, in der Hoffnung altes Kartenmaterial zu finden, ging es nun über die Brücke zum Nandus-Tempel. Dort wurde uns mitgeteilt, dass dieser Di Sabbia öfter dorthin käme und natürlich sämtliches Kartenmaterial mitgenommen hatte. Doch immerhin gab es eine neue Spur, wir erfuhren, dass er im Hotel Alt-Bosparan untergekommen war, der teuersten und edelsten Unterkunft der Stadt. Um dort besser hinein zu passen, wollten die anderen unbedingt neue Kleidung einkaufen gehen. Ich war schon froh, meine Ruhe vor Damatas Kaufrausch-Tagen zu haben, also weigerte ich mich mitzukommen. Valoria meinte ich könnte ja schon mal voraus gehen, also tat ich das.

Zumal ich hörte, dass in der Nähe von dem Hotel ein Casino sein sollte. Also ging ich zu einem nobel aussehenden Gebäude der "Aves-Freunde" und wollte gerade eintreten, da sprach mich ein edel gekleideter Mann an, was ich hier vor hätte. Er meinte, das sei kein Casino, sondern ein elitärer Club, in dem ich wohl leider keinen Zutritt hätte. Warum sollte ich auch dort hinein wollen? Ich verbrachte noch ein wenig Zeit in dem nahe gelegenen Park und gerade als ich mir vorstellte, dass Valoria und Sheshen sich über irgendwelche Diademe oder Kleider austauschten, wurde mir klar, dass ich dort schon viel zu lange saß. Ich wollte nicht mehr warten und ging zu dem Hotel Alt-Bosparan. Dort wurde ich ähnlich angesprochen, sprich was ich wolle und ich teilte mit, dass ich Herrn Di Sabbia sprechen müsste. Ich wurde scheinbar für einen Boten gehalten, der Empfang war entsprechend nicht sehr freundlich. Ein Page begleitete mich, während er einen Schirm mit Umhängen rundherum über mich hielt, zur Rezeption. Dort schickten Sie nach meiner Zielperson und wies mich an, in einem nahe gelegenen Raum zu warten. Dieser entpuppte sich als Besenkammer! Diese sich für was Besseres haltenden Snobs! Als ob mein Äußeres den Hotelgästen so unangenehm wäre. Ich begnügte mich eine Zeit lang damit, die frischen Handtücher mit Kohlenstaub zu beschmutzen, hatte aber irgendwann die Kohlenpfanne voll und stampfte wieder hinaus.

Sofort sprach mich ein vornehm aussehendes Ehepaar an. Die Frau schien an mir interessiert, während ihr Mann sie wegzerren wollte. Schließlich wollte sie mich für als Grolm für einen Kindergeburtstag buchen und ich sollte mich sogar dafür waschen! Nun, für die angebotenen 30 Dukaten hätte ich sowas wohl sogar gemacht, jedoch war das nicht mit unserem Reiseplan vereinbar. So verstrich diese Gelegenheit, es kam dann auch schnell der Page mit dem Schirm wieder, der meinte ich solle draußen warten, bis Herr Di Sabbia sich melden würde. Als der Schirm weg war, sah ich, dass ich viel zu weit von dem Hotel entfernt war und ging zurück um mich auf eine Mauer nahe des Eingangs zu setzen.

Irgendwann wurden in meiner Nähe Stoffbahnen ausgebreitet, die mir das Sichtfeld nahmen. Genau in dieser Zeit mussten meine Freunde an mir vorbei gegangen sein, denn als ich zum Eingang ging um zu fragen wie lange das noch dauerte, sah ich meine Freunde an der Rezeption stehen. Sie waren allerdings prunkvoll gekleidet. Ich rief ihnen zu und der Page geleitete mich unter dem Schirm zu ihnen. Ich hörte, wie der andere Page meinen Freunden erklärte, dass Herr Di Sabbia niemanden erwartete. Valoria ließ aber nicht locker und schickte immer wieder den Pagen mit neuen Informationen. Der Page wirkte mit jedem Gang irgendwie ängstlicher. Nach kurzer Befragung verriet uns, dass seine Furcht vor zwei großen Hunden her rührte, die Herrn di Sabbia gehörten. Das Angebot, einfach die Zimmernummer raus zurücken und wir würden den Rest machen, nahm er dann auch dankend an. Zimmer 619. Man geleitete uns - mich unter dem Schirm- zum Treppenhaus. Wie mussten daraufhin sechs Stockwerke erklimmen. In meiner Rüstung und den hohen Stufen kam ich doch ins Schwitzen, während die zwei Damen, gefolgt von Illyricus, leichtfüßig vor sich hin stöckelten. Wir klopften an die Zimmertür und uns öffnete ein verschlagen aussehender Mann in dunkelgrauer Magierrobe mit seinen zwei wild knurrenden Hunden an der Seite. Onjaro-Bracken! Er kam mir jedoch auch sehr bekannt vor. Die markante Nase, diverse Gesichtszüge… ich wusste direkt, dass er mit meinem Vetter verwandt sein musste. Doch er schien sämtliche Familienbande von sich abgestoßen zu haben und behauptete tatsächlich, er sei nicht mit mir verwandt. Wirklich eine unfreundliche Person.

Er weigerte sich entsprechend auch, uns die Stadtkarten zu geben. Er hatte offensichtlich mit dem Verschwinden von Nedina Nestafan zu tun, diesen Vorwurf behielten wir aber doch lieber für uns. Valoria versuchte ihn zu betören, doch hatte dies keinen Erfolg. Er erklärte sich immerhin dazu bereit, uns einen Teil seiner Karten zu zeigen, wir sollten ihm den Stadtteil nennen, der uns interessierte. Offensichtlich eine art Probe, auf die er uns stellte, doch er hatte nicht dem den hellen Köpfchen unserer Bande gerechnet. Sheshen nannte ihm einen Stadtteil „Suburbia“ und er brachte uns tatsächlich die Karte, die die anderen ein wenig studierten. Die plötzliche Bereitschaft machte uns aber auch klar, dass sein Ziel unmöglich in diesem alten Stadtteil liegen konnte.

Kurz danach nahm die Karte zurück und schickte uns endgültig fort. Wir hatten zwar das falsche Stadtviertel verlangt, doch unsere Tarnung blieb so immerhin aufrecht. Nun galt es, diesen Typen zu beschatten. Sheshen versteckte sich nun im Gang hinter einer Pflanze, während wird anderen die Teppe hoch gingen und dort warteten. Nach einiger Zeit hören wir die Hunde hecheln. Der Mann führte sie Gassi. Unser Moment war gekommen. Wir gingen nach unten, wo wir Sheshen beobachten konnten, wie sie sich gerade an dem Türschloss zu schaffen machte. Valoria hielt an der Treppe und ich an der Türschwelle Wache, während Sheshen und Illyricus nach dem Kartenmaterial suchten. Sie fanden schließlich einen Hinweis im alten Stadtteil Stadiona, wo sich der alte Shixir Tempel - gegenüber des alten Rondratempels - befand. Illyricus fand zudem einige Forschungen, die auf einen Sultan Hasrabal von Gorien hin wiesen, einen wohl sehr bekannten Elementarmagier. Es wirkte ein wenig, als wäre nicht nur dieser Shinxirtempel sein Ziel, sondern dass sich dort auch noch etwas befand, was er gerne haben wollte.

Wir hatten genug gesehen. Sheshen verschloss die Tür wieder und wir verließen das Hotel eiligst. Als wir in unsere Kneipe zurück kamen fanden wir natürlich wieder Mitglieder des CCC vor. Ich ging direkt zu ihnen hin und natürlich konnten sie auch diesmal keine nützlichen Informationen anbieten, wenigsten aber ein Bier. Stattdessen wollten sie Informationen von mir haben, über die Herkunft und Motivation von Valoria und Sheshen. So langsam ging mir der CCC auf die Kieselsteine! Für nichts zu gebrauchen! Allerdings war das Angebot für 30 Dukaten Informationen über die beiden zu sammeln nicht schlecht. Illyricus kam noch und teilte ihnen mit, was wir über Di Sabbia herausgefunden hatten. Die Informationen würden dort sicher gerne aufgenommen. Tatsächlich verabredeten wir uns für ein weiteres Treffen am nächsten morgen.

9. Praios 1040 BF - Vinsalt


Am nächsten Tag erklärte der CCC, dass sie Di Sabbia nichts anhängen könnten und dieser ihnen sogar eine Erlaubnis gezeigt hat, dass er nach alten Ruinen suchen darf. Offensichtlich schien der Mann einen mächtigen Mäzen hinter sich zu wissen. Anders wäre es auch nicht zu erklären gewesen, wie so eine Gestalt sich in so einem Hotel hätte einquartieren können. Wir würden wohl mehr heraus finden müssen als das. Irgendwelche Beweise.

Dennoch war nun Zeit für etwas Freizeit. Ich verabschiedete mich kurz von meinen Gefährten und suchte wieder die Magierakademie auf. Dort kam ich auf das Verkaufsangebot zurück und fragte nach einem Wahrheitsserum. Dieser weigerte sich, ich wäre nicht privilegiert… Diese Snobs stecken alle unter einer Decke... Draußen fand ich wieder jemanden vom CCC vor, den ich fragte, wo ich ein Wahrheitsserum her bekäme, schließlich hätte man Informationen von mir verlangt. Dieser CCC Mensch war äußerst dubios und er verriet mir einen Kontakt namens Khadan Knochenbrecher, der mir da helfen könnte. Ich sollte eine Nachricht mit Dukaten an der Statue des Orsino Romeroza hinterlassen. Ich kann nur leider keine Nachricht schreiben. Damit war der Plan auch schon wieder passé und ich ging wieder zurück zu meinen Gefährten.

Wir entschlossen uns zu dem Standort des alten Tempels aufzubrechen. Wir gingen über die Brücke und eine Straße entlang, die über und über mit Druckereien besetzt war, überall bot man Zeitungen feil. Auf dem Weg darüber erhielten wir so die furchtbare Nachricht darüber, dass Arivor zerstört sei, weil ein Stern auf die Stadt gefallen war. Eine Nachricht, so unglaubwürdig, dass sie eigentlich nicht wahr sein konnte. Valoria hatte eine Sonderausgabe des Aventurischen Boten erstanden und wir waren wirklich am Zweifeln, was wohl geschehen sein könnte, denn gerade eine Aussage, dass sich dort der Erdboden geöffnet hätte und es Zeichen von eben jenem Shinxir gegeben hätte, klangen arg abenteuerlich.

Draußen vor den Stadtmauern war dann aber doch alles voller Zelte. Flüchtlinge. Sheshen ging dorthin um mit den Flüchtlingen zu sprechen und wurde bald von mehreren umringt. Schließlich riss sie sich durch das Wegwerfen einiger Almosen los und wir gingen schnell weiter. Uns erwartete ein seltsamer Anblick, überall Zelte zwischen alten, vermoderten Säulen und Statuen einer riesigen Ruine. So machten wir uns nun auf die Suche nach seit 2500 Jahren verschütteten Gebäuden. Ich traute mich dabei als Einziger in ein verdächtig wirkendes Loch im Erdboden hinunter. Sheshen machte das Seil fest und ich stieg ab. Ich fühlte mich wohl, wie damals Untertage. Mich erwartete in einem größeren Raum Mosaike von wirklich blutigen Schlachten an den Wänden und einen Altar mit einer uralten Mumie. Sie hielt einen Schnitter in den Händen, den ich ihr entwendete. Erstaunlich, wie gut erhalten sie war. Ich erkannte sofort, dass diese Waffe sehr wertvoll war. Außerdem redete sie mit mir. Zwar nie dann, wenn ich sie was fragte, aber zumindest redete sie. Ich band zunächst den Schnitter am Seil fest, der dann hoch gezogen wurde, und dann mich. Meine Trophäe fand bei den anderen aber wenig anklang. Sheshen regte sich fürchterlich darüber auf, dass ich den Schnitter mitgenommen hatte, er sei verflucht und warf den Schnitter zusammen mit dem Seil wieder das Loch hinunter. Was für Steine waren ihr auf den Kopf gefallen! Das war mein Schnitter, den ich verkaufen, oder gar behalten wollte! Ich konnte nichts machen. Wir gingen also weiter. Valoria fand ein weiteres, düsteres Loch und Illyricus wirkte einen Lichtzauber hinein. Wir kletterten diesmal alle hinunter, bzw. Valoria, Ilyricus und ich rutschten aus und fielen. Zum Glück hatte Illyricus überhaupt noch ein Seil dabei, nachdem Sheshen das andere Seil ja einfach so mit dem Schnitter weg geworfen hatte.

Wir fanden uns auf einer unterirdischen Straße wieder, gesäumt mit überwiegend verfallenen Häusern. Bald trafen wir auf ein Tor, gesäumt mit Bildnissen von Hornissen. Das war bestimmt der alte Shinxir-Tempel. Ich stemmte ein Tor gewaltsam auf und fanden einen weiteren Gang vor. Als wir in einen größeren Raum kamen, vernahm Valoria ein Wimmern. Wir wurden schneller und erreichten einen neuen Raum mit drei Türen an der Seite. Die andere Seite war bereits eingefallen und es roch modrig. Wir gingen in den letzten Raum, wo wir eine doch tatsächlich eine verängstige Nedina Nestefan angekettet vorfanden. Sie schien von unserer Anwesenheit zunächnst nicht begeistert zu sein, erst als Sheshen klar machte, dass sie zu ihrer Befreiung da wären, entspannte sie sich ein wenig und erzählte, dass man ihr androhte, sie nach Al‘Anfa bringen zu wollen. Auch berichtete sie, dass Di Sabbia hier untern etwas erforschte. Das konnte sie ein andermal erzählen, sie musste erst einmal hier raus. Ich stützte sie und wir machten und auf den Rückweg. Sheshen war derweil in den zweiten Raum gegangen, in dem Sie ein Gemälde aus Sandstein vorfand. Die Tulamidin warf ein Steinchen daran und zerstörte es somit… oder doch nicht? Das Bildnis begann in sich zusammenzufallen und es baute sich zu einem größer werdenden Sandhügel am Boden auf, welcher langsam Menschenähnliche Form annahm. Es war ein Sand-Golemid! Während Illyrics und ich mit Nedina uns auf den Rückweg machten, den wir auch hergekommen waren, versuchten Sheshen und Valoria durch die dritte Tür ins Freie zu gelangen. Gerade als Illyricus, Nedina und ich ins Freie zurückgeklettert waren, sahen wir den Golem aus einem Loch an die Oberfläche steigen. Ein Hieb mit den Äxten ging durch ihn wie eine Axt durch Sand hindurch und schien ihm nicht zu schaden. Sicher ein spannender Gegner, doch Illyricus schrie, ich solle rennen und das taten wir dann auch alle.

Als wir erfolgreich das Weite gesucht hatten, erzählten wir Nedina von dem Tod ihres Vaters und dass wir Darion Nestefan suchten, Sie kannte Darion auch nicht, sie sei zwei Jahre alt gewesen, als er Entführt worden war. Doch sie kannte den Namen, den ihr Vater auf dem Sterbebett sagte , “Rumar” wäre ein guter Freund Darions gewesen, hieße nun aber Ardar Silberschwert, ein Rondrageweihte, der vor vielen Jahren nach Arivor abkommandiert worden war. Die Beschreibung passte auf den Rondra Geweihten, der bei der Beerdigung von Radorgan Nestefan einsam in einer Ecke stand. Wohlan. Ein neues Ziel!

Wir suchten noch die Magier-Akademie auf, der wir von dem Golem beichteten und wir gingen zum CCC und teilen alles mit, was wir herausgefunden hatten, erhielten unsere Belohnung in Form von Dukaten und ließen Nedina zu ihrem eigenen Schutz bei ihnen. Sie hatte wohl heraus gefunden, dass dieser Magier von einem Amaldo Geremoni bezahlt worden wäre. Und damit sie diese Information nicht der öffentlichkeit Preis gab, hatte di Sabbia sie entführt und wollte sie verschwinden lassen. Nun war diese Information beim CCC angekommen. Sie war nun in Sicherheit... auch wenn Sheshen sich da nicht so sicher war.