Geronita Brahl
Geronita Brahl |
Voller Name: Geronita Brahl |
Lebenslauf
Geronita Brahl ist die fünfte Tochter des Vilmire-Zweiges. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie vor allem auf dem schönen Weingut ihrer Mutter. Doch während sich diese wie auch bei ihren fünf Schwestern vorwiegend mit der Suche nach einem passenden Ehemann für die junge Schönheit beschäftigte, war es ihr Vater Silem Colonna ya Côntris, der ihr auch eine Ausbildung angedeihen lassen wollte. Sie sollte wie schon ihre älteste Schwester Purothea das Kaufmannshandwerk erlernen, um später über ihren Neffen Daryl Brahl eine gute Position in der WYS zu erhalten. Viel lieber aber verbrachte das wilde Mädchen ihre Zeit damit, durch das Weingut zu rasen, die örtlichen Weinbauern zu Streichen an ihren Schwestern zu verführen (die manches Mal weniger glimpflich davon kamen als die Adelstochter) oder im Fechten mit ihrem Vater. Auch wenn Silem meist seine Ruhe suchte, war er doch stolz auf der kämpferischen Geist Geronitas und unterrichtete sie so selbst.
Und dann, im Jahre 1031 BF, erübrigten sich die Sorgen Vilmires nach einem passenden Gatten für ihre wilde Tochter: Der Gesandte der Stadt Efferdas, wichtiges Mitglied seiner Kanbassa und damit Freund der Brahl, Rashid Kanbassa ward "erfolgreich" ihrem unvermählten Nachwuchs vorgestellt. Nach einer kurzen, stürmischen Verlobung schon folgte im folgenden Götterlauf der Travienbund. Das Paar bezog ihr neues Haus in der Stadt und wähnte sich in unzerbrüchlichem Glück.
Doch schon bald darauf musste die junge Familie das von beiden so geliebte Shenilo, ja die gesamte Ponterra verlassen. Fern der Heimat, Eltern, Schwestern und Vettern verbrachte Geronita fortan ihre ereignislosen Tage im Dörfchen Hilmaras im Efferdischen. Ihr Gatte verwaltete nun vom Magion Paltaia aus die Ländereien der Kanbassa. Schlimmer als die Abgeschiedenheit wog, dass Rashid begann, seine liderlichen egalitären Ansichten nach außen zu tragen. Ja, er entriss dem Herrenhaus gar seine Bibliothek und übergab sie dem ungebildeten Popolo - auch wenn kaum jemand etwas damit anfangen sollte. Nicht dass Geronita in Liebe zu verstaubten Werken vergessener Autoren entbrannt wäre, aber nun müsste sie inmitten des Geschreis einer kleinen Praiostagsschule in ihnen schmökern, die Rashid eingerichtet hatte. Das einfache Volk liebte ihn für seine Taten und Worte; aber warum sollten die Kanbassa und Brahl so viel besitzen, wenn vor den Göttern alle gleich wären? Wenn es keine praiosgefällige Ordnung gäbe, kein edles Blut in brahlschen Adern, dass es ihnen götterfromm ermöglicht, über dem gemeinen Popolo zu stehen?
Geronitas flammende Liebe für ihren charmanten Gatten war nicht erloschen; doch wo er sich einfand und auslebte im kleinen Dorf, verkümmerte die Geronita innerlich. Ihre Lebenslust schwand mit jedem Götterlauf und auch Besuche ihrer Schwester Purothea aus dem nahen Toricum vermochten sie nicht lange aufzuheitern. Sie vermisste die Heimat sehr und fand keine Gleichgesinnten in ihrem neuen Domizil. Darob unternahm Rashid im Jahre 1042 BF den Versuch, sie von ihrer zunehmend depressiven Lethargie zu heilen: Er reiste mit ihr zur Delphinocco-Landesmeisterschaft ins nahe Efferdas, wo sie einst, vor zehn Jahren, bereits einmal Mäzen für eine Mannschaft, die Rahjaica-Hummer, mit großer Begeisterung gespielt hatte. Ihre alte Lebensfreude kehrte zurück - doch währte nicht lange.