Bran ya Bocca

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Bran ya Bocca (NSC)
Familie: Familie ya Bocca
Titel & Ämter: Senator von Efferdas, Patron der Familie und Leiter des „Pfandhauses ya Bocca“
Tsatag: 5. Hesinde 1001 BF
Größe: 1,87 Schritt
Statur: kräftig mit erkennbarer Neigung zum Dicklichen
Haare: blond
Augenfarbe: meeresblau
Kurzcharakteristik: freundlich, offen, nahbar
Eltern: Beritos ya Bocca (*976 BF) und Lutecia ya Bocca (*979 BF)
Travienstand: verheiratet mit Ysilda Cremenzzi (*1003 BF)
Nachkommen: Antaris (*1026 BF), Elvolio (*1027 BF), Hesindian (*1030 BF), Ancalita (*1033 BF)
Besonderheiten: Liebhaber von Süßigkeiten aller Art, vernarrt in technische Spielereien

Bran ist das Familienoberhaupt und Leiter des Pfandhauses ya Bocca. Der wohlbeleibte Kaufmann erscheint wie das klassische Ebenbild des gütigen Familienpatriarchen. Freundlich und lautstark, offen und nahbar, ein Mann der Tat, nicht des Zauderns und Überlegens.

Trotz seiner Größe und Körperfülle ist Bran ein gepflegter Mann. Aktuelle Mode in meist dezenten Farben, immer parfümiert, das blonde Haupt- und Barthaar sorgsam gestutzt. Die meerblauen Augen blitzen neugierig und versprühen einen jungenhaften Charme, die manchmal mehr preiszugeben scheinen, als es Verhalten und Wortwahl tun.

Kritische Stimmen fragen allerdings immer wieder, wie harmlos ein Mann sein kann, dessen Vorliebe modernen Schusswaffen gilt, der sich verdächtig oft in Novalia aufhält und der dem aufstrebenden Nobilitat angehört – dem das eigene Geldsäckel also ganz sicher nicht unlieb ist.

Werdegang

Bran ist ein Kind des Nobilitats. Schon früh förderten ihn seine Eltern hesinde- und nandusgefällig durch privaten Unterricht in Rhetorik und Buchführung, Rechtskunde und Rechnen. Der Vater führte ihn – immer altersgerecht – mehr und mehr in das Geschäft der ya Bocca ein. Er nahm ihn mit, zeigte ihm außergewöhnliche Gegenstände im Pfandverleih, ging mit ihm durch die Stadtteile und erläuterte, was die Handwerker herstellten, wofür die Dinge gebraucht wurden und wer sie wo verwandte. Er band dem Jungen die Stadt und seine Menschen ans Herz, lehrte ihn den Blick für das Besondere, das so häufig entdeckt werden will und bei Weitem nicht immer augenscheinlich ist. Die Begeisterung für die Stadt und die Menschen ist dem Nobile bis heute anzumerken – und wirkt schon alleine aufgrund seiner Körperfülle ansteckender als je zuvor.

In seiner Jugend entdeckte er auf einer seiner Streiftouren durch die Regale mit verpfändeten Gegenständen eine Balestrina, die nicht ausgelöst worden war. Er bat seinen Vater, sie ihm zum Geschenk zu machen. Der Patriarch willigte ein – unter der Bedingung, dass sein Sohn im dem größten Schatz Efferdas´ bringen sollte. Bran zog ratlos mit hängenden Schultern von dannen … woher sollte er denn einen Schatz bekommen? Als er des Nachts wach in seinem Bett lag, kam ihm ein Gedanke; dieser fesselte ihn derart, dass er bis zum Morgengrauen kein Auge schliessen konnte. Aufgeregt und übermüdet zog er los.
Als er am selben Abend dann gefragt wurde, wie weit er mit der Schatzsuche sei, breitete er die erlesensten Köstlichkeiten der Stadt vor seinem Vater aus: Kutaki-Kekse aus Novalia, ein Stück feinster Räucherschinken aus den Vorlanden, edler Vanillezucker aus dem Quarto Novo, eine Handvoll Spezereien aus Residencia, frische Fischpastete aus dem Hafen. Der Patriarch blickte wohlwollend auf seinen Sohn und freute sich ob dessen scharfem Blick derart, dass er ihm nicht nur die Balestrina schenkte sondern auch gleich noch einige Unterrichtseinheiten im Umgang mit der modernen Schusswaffe.

Als junger Erwachsener – Brans Vorliebe für die einst zusammengetragenen Köstlichkeiten hatte bereits erste Spuren am eigenen Körper hinterlassen – stieg er in das Geschäft mit dem Geldwechsel ein. Drei Götterläufe arbeitete er an der Seite seines Onkels. Mit Vollendung des 21. Lebensjahres dann rief ihn sein Vater zu sich. Der stattliche, manchmal polternde Bran spürte, dass nun ein anderer Ernst in sein Leben treten sollte. Und so kam es – an jenem besagten Abend stellte sein Vater ihm seine zukünftige Frau vor: die kluge, hübsche und aus der guten Familie Cremenzzi stammende Ysilda. Bran freute sich – aber eher so, wie er sich über ein neues technisches Spielzeug oder einen ausgefallenen Gaumenschmaus freute … erst später, viel später sollte er seine zierliche Frau auch wirklich lieben lernen.

Kaufmann und Mensch

Bran hat die Geschäfte der Familie ya Bocca in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Seine ihm eigene, freundliche Neugier, sein Interesse an den Menschen und die Tatsache, dass er keine Berührungsängste kennt machen ihn zu einem Menschen, dem die Menschen schnell Vertrauen schenken – und dieses Vertrauen enttäuscht er nicht! Dass er diese Tatsache durchaus zum eigenen Wohlergehen zu nutzen versteht, ist im wahrsten Sinne des Wortes augenscheinlich. Die Geschäftspolitik der vergangenen Jahre, in denen sich die Familie strikt auf die Förderung städtischer Handwerker und Händler konzentrierte, macht sich bezahlt – profitieren die ya Bocca doch stark vom kommerziellen Aufblühen der Republik. Eine Politik, die Bran auch heute noch fördert und unterstützt.

Als aufstrebender Nobile ist Bran tunlichst darauf bedacht, nicht in Konkurrenz zu den Patriziern zu stehen und dennoch das eigene Profil zu schärfen. Die enge wirtschaftliche Verzahnung in Sanct Parvenus und seine Vorliebe für den Stadtteil Novalia (maßgeblich getrieben von seiner Vorliebe für süße Spezereien) lassen bisher aber auch keine gravierenden Überschneidungen erkennen.

Bekannt ist neben Brans Vorliebe für alles Süße auch sein Faible für technische Spielereien. So kauft er sich jedes Jahr eine Spiel- oder Taschenuhr aus dem Hause seines Schwiegervaters. An den technischen Spielereien kann der voluminöse Mann eine schier kleinkindliche Freude entwickeln. Und wenn er dann noch im Kreise seiner Kinder weilt, vermag die Dame des Hauses die fünf nur aufgrund ihrer Körpergröße und – fülle zu unterscheiden.

Patriarchales

In der Tat liegt Bran seine Familie, „sein“ Viertel und „seine“ Stadt in besonderer Art und Weise am Herzen. Er hat ein natürliches Interesse an Allem und vor allem an Neuem. Seien es neue Moden, neue Techniken, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Nachrichten oder Gerüchte – alles saugt er förmlich auf. Seine große Stärke ist, dass sein Gegenüber immer das Gefühl hat, einen Zuhörer zu haben. Wesentlich geprägt hat ihn seine Erziehung im Geiste Nandus´. Jeder bekommt ein offenes Ohr, vielleicht kann man ja etwas lernen. Das Bürgertum und die Handwerkerschaft sähe er gerne in der Breite noch stärker – was allerdings einen recht pragmatischen Grund hat, sind diese beiden Gruppen doch die Hauptklienten der ya Boccas im Pfandleih- und Kreditgeschäft.

Eine Tür der besonderen Art öffnete sich ihm im Gespräch mit einem bei ihm beschäftigten Schreiber. Je länger Bran zuhörte, umso mehr Mut fasste sein Angestellter und offenbarte Gedankengut, was ihn anderenorts direkt in die Keller der Inquisition gebracht hätte. Doch Bran hörte zu, fragte nach und kam dem Grund auf die Sache – Angst vor sozialem Abstieg und Armut. Verständnis keimte im Nobile auf, gleichzeitig nahm eine Idee Gestalt an in seinem Kopf.
So liegt die Bezahlung der, bei den ya Bocca beschäftigten, Schreiber und Kontoristen um etwas höher als in St. Parvenus üblich. Immer wieder einmal legen Bran und vor allem seine Gattin gute Worte ein, vermitteln, sprechen Empfehlungen aus, geben Anregungen und zahlen von Zeit zu Zeit etwas in die Kasse der Federkielbruderschaft ein. Dass der nicht nur von den Bruderschaftern liebevoll genannte „Patron der Schreiber“, ganz bewusst kalkuliert, allerdings so sein Ohr in fast jedem Haushalt von Bedeutung hat, ist eine ganz andere Sache.

Maske des Meisters.png Meisterinformationen: Bran ya Bocca

Seine offene und neugierige Art hat Bran auch Türen geöffnet, die andere Patrizier sicher geschlossen gelassen hätten. Niemand denkt sich etwas dabei, den fülligen Patrizier in Novalia zwischen Ständen und Läden umherstromern zu sehen, einen Teil der Einkäufe immer schon in der Hand. Das ihm in den Hinterstuben des Viertels auch Dinge angeboten werden, die mit Süßigkeiten nichts zu tun haben und Preisverhandlungen in Größenordnungen stattfinden, die mit Gebäck-Spezereien nie zu erreichen wären, ahnt niemand.