Briefspiel:Merkantile Möglichkeiten

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Horasreich-klein.png Städteübergreifendes Briefspiel Raulsches-Reich-klein.png
Datiert auf: ab Ingerimm 1045 BF Schauplatz: verschiedene Städte im Lieblichen Feld und darüber hinaus Entstehungszeitraum: ab August 2024
Protagonisten: diverse Autoren/Beteiligte: Wappen fehlt.png Cerdon, Haus re Kust.png Gishtan re Kust


Die Briefspielgeschichte Merkantile Möglichkeiten findet in Vorbereitung des Allaventurischen Konvents 2024 statt und beschreibt Ereignisse, die für die Delegation des Horasreichs auf diesem noch relevant werden könnten.

Merkantile Möglichkeiten

Autor: Cerdon

Grangor, im Ingerimm 1045 BF

„Kommen wir zum letzten Punkt ...“
Alricilian Sandfort, General-Director der HPNC, blickte Vize-Directorin Usvina Liegerfeld und Vize-Director Bran Fondolo an.
„Die HPNC und die Handelscompagnie Ganswort schließen einen Kontrakt. Die Verträge sind aufgesetzt. Im Geiste des Expediasi werden wir im Norden neue Märkte nördlich des Golfes von Riva erschließen. Anmerkungen?“
„Die Überprüfung hat keinerlei Auffälligkeiten bei der Handelscompagnie Ganswort offenbart. Die gewonnenen Warenproben waren durchgängig von höchster Güte. Die Revision des Kontors in Riva hat ebenfalls keinerlei Absprachen zu unseren Ungunsten offenbart.“ Usvina Liegerfeld trug die ihr vorliegenden Erkenntnisse routiniert vor. „Wir stellen die sicheren Transportkapazitäten ab Riva und den Verkauf sicher. Das Risiko zuvor liegt ganz bei unserem Handelspartner, der hierfür entsprechende Beteiligungen am Reingewinn erhält. Nach 3 Götterläufen besteht ein vertraglich zugesichertes Vorkaufsrecht zur Übernahme der Handelscompagnie Ganswort und all ihrer Kontakte und Subkontrakte inklusive örtlicher Kontakte und Agenten durch die HPNC.“
Der zweite Vize-Director Bran Fondolo nickte zustimmend.
„Das verliehene Handelsprivileg wird gewahrt. Zugleich werden Anteilsscheine im Gegenwert zu je 20 Dukaten herausgegeben, die wie üblich geviertelt werden können. Dies war ein Wunsch aus bekannten Kreisen mit Nähe zum Sangreal. Vom Gedanken der Expediasi sollten alle profitieren. Nun, immerhin minimiert dies unser merkantiles Risiko und ermöglicht eine breitere Beteiligung. Geld, welches nicht eingesetzt wird, ist und bleibt gleich Müßiggang Verschwendung.“


Vinsalt, im Praios 1046 BF

„Wenn ich es Euch sage. Die Sache ist äußerst lukrativ. Eine Neugründung, im merkantilen Geiste und im Sinne der Expediasi, getreu den Wünschen des Horas höchstselbst. Die jüngst eingetroffene Karavelle aus Riva brachte erlesenste Waren. Pelze und seltene Ledervariationen, alchimistische Substanzen, wertvolle Metalle und Steine, wenn ihr versteht.“
Die Baronessa spielte kurz mit ihrer Schmuckbrosche aus Bernstein, während sie weiter zu den beiden Comti im Separee sprach.
„Ihr wisst, bei Hofe sind Verzierungen aus Pelzen und Lederwaren der nördlichen Elfen derzeit sehr beliebt. Und ein gewisses Kontingent der Anteile wird nicht gleich offen angeboten und zuvörderst ausgewählten Personen offeriert.“


Kuslik, im Rondra 1046 BF

„Das Alter verlangt von uns allen seinen Preis. Diese Tinktur der Firnelfen vermag jedoch das negative deutlich zu lindern.“
Der Apothecarius öffnete das kleine Döschen. Ein angenehmer Duft breitete sich aus, der einen fast augenblicklich freier atmen ließ.
„Nur ein wenig aufgetragen und ihr werdet schnell eine deutliche Verjüngung Eures Äußeren erkennen. Eben dies nutzt seit kurzem auch die Baronin, auf deren Empfehlung ihr mich aufsucht. Und seid unbesorgt, dieses Zertifikat eines Magisters der Halle der Metamorphosen belegt die Unbedenklichkeit profaner und arkaner Art.“


Grangor, im Rondra 1046 BF

„Verdammt!“
Der Kontorist schreckte ob des Ausbruchs seiner Herrin auf, die soeben aus der Stadt zurück in das Kontor rauschte.
„Als ich verkaufte stand es 2 zu 1 und jetzt? Jetzt werden die Scheine bereits 3 zu 1 gehandelt. Die kleine Flottille der HPNC hat wieder wertvolle Güter gebracht. Haldan, wie hieß noch dieser Händler aus dem Norden?“
„Trawin Ganswort, Frau Stipenbrink.“
Er erinnerte sich genau an den Mann aus Riva. Anpackend, jemand der selbst nicht davor zurückschreckte, in die Wildnis zu reisen, wenn das Geschäft stimmte. Dabei nicht aufdringlich oder hochtrabend. Er hatte nach Geldgebern gesucht, die ihn unterstützen würden. Vorher hatte er nur ein kleines Kontor in Harben unterhalten, um geschickt die Vorteile zweier Reiche zu kombinieren. Seine Herrin hatte sich damals gegen eine Unterstützung entschieden und war umso überraschter, als dann das Directorium der HPNC sich direkt mit ihm geeinigt hatte.
„Ganswort, genau. Finde heraus, wann er das nächste Mal in der Stadt ist. Womöglich können wir immer noch ein gutes Geschäft machen.“


Grangorella, im Efferd 1046 BF
Cusimo Garlischgrötz, der Herzog von Grangor und Markgraf vom Windhag

Die gestandene Capitana der Flotte betrat die Amtsstube ihres Geschwaderkommandanten und grüßte knapp. Der noch recht junge Commodor mit besten Beziehungen war wie immer perfekt gekleidet und deutete der Veteranin, doch bequem zu stehen.
„Eine unangenehme Sache, Capitana. Im Hochseegebiet vor der Küste des Windhags ist es binnen eines Monds zu zwei Überfällen auf Schiffe unter Flagge horasischer Handelshäuser gekommen. Zunächst ein aus Riva kommendes Schiff mit Ziel Belhanka. Eine in die Jahre gekommene Schnellsegler-Karavelle. Bislang keine Überlebenden, das Schiff wurde offenkundig geplündert und dann in Brand gesetzt. Wrackstücke konnten geborgen worden. Und dann eine Karracke mit Heimathafen Kuslik aus Thorwal kommend. Letztere konnte sich der beiden angreifenden Schiffe nicht erwehren. Eine Bireme und eine Karavelle, Typ Perlenmeer. Offenkundig beide mittelreichischen Ursprungs. Die Angreifer wurden als gut gedrillt und organisiert beschrieben. Sie plünderten wertvolle Ladung und segelten dann davon.“
Der Commodor blickte die Offizierin an.
„Wahrscheinlich ehemalige Angehörige der Westflotte. Womöglich Rückkehrer aus dem Süden, wohin es viele von diesem Abschaum verschlagen hat. Deserteure und Eidbrecher, für die eine Rah noch zu gut ist. Wir sollten Präsenz zeigen.“
„Eure Annahme ist auch die der Admiralität. Euer Vorschlag ...“
Er musterte sie. Eine gute Seeoffizierin, zweifelsohne, die meiste ihres Lebens hatte sie auf See verbracht, für höhere Aufgaben in der Admiralität damit kaum zu gebrauchen.
„Nun, strategisch richtig, politisch schwierig. Es handelt sich um das Seegebiet des Mittelreiches. Markgraf und Admiral der dortigen Flotte ist Comto Garlischgrötz. Daher werdet ihr eine Depesche gen Harben bringen. Eine diplomatische Note der Besorgnis, im Geiste des Vertrages beider Reiche wird Schutz für unsere Händler eingefordert und so weiter. Eure Anwesenheit und die eurer Königsschivone sind dabei ein klares Zeichen, dass uns diese Sache ernst ist. Parallel wird der Comto eine dezente Nachricht erhalten.“
Der Commodor griff nach der gesiegelten Depeschenrolle, als er beiläufig noch etwas anmerkte.
„Wenn ihr in Harben seid, hört Euch um, vielleicht bringt ihr noch etwas in Erfahrung. Wegtreten.“


Kyndoch, im Efferd 1046 BF

„Beste Waren aus den Landen der Thorwaler und noch nördlich davon. Überzeugt euch selbst von der Qualität und wenn ihr Interesse habt, werden wir uns im Phextempel sicher schnell einig. So gute Qualität findet man selten.“
Schwungvoll öffnete die Handelsmeisterin eine der schweren Truhen mit dem gut sichtbaren Signum des Handelshauses Rastburger. Mit fachkundigem Blick und prüfender Hand überzeugte sich die Liebfelderin vom Angebot.
„Wäret ihr etwas früher gekommen, hätte ich euch noch mehr anbieten können. Einiges ging bereits auf Flusssegler und ist schon auf dem Weg ins Herz des Reiches.“
Die Mittelreicherin schien der Devise zu folgen, ihr Gegenüber mit einem steten Schwall an Worten beschwatzen zu wollen. Synella sollte es nur recht sein, machte es ihre Aufgabe doch einfacher.
„Immer noch ein äußert interessantes Angebot. Wir in Kuslik müssen sonst immer von der HPNC kaufen oder deutlich teurer vor Ort.“
„Umso besser ist es doch, dass euer Herzog und ‚unser‘ Markgraf die Zölle so stark gesenkt hat. Was über Havena zu uns gelangt, ist so für euch deutlich erschwinglicher und man muss nicht über Grangor gehen, wenn ihr versteht. Ein Handel der uns allen dient. Und?“
„Ich denke, wir können den Tempel aufsuchen. Einiges weckt mein Interesse und wenn es sich gut angeht, dann sehen wir uns schon bald wieder. Wie sagtet ihr doch, es könnte sich ein neuer, dauerhafter Warenfluss etablieren.“


Autor: Gishtan re Kust

Ramaúd, im Efferd 1046 BF

Tsajano Orfex blickte von dem Schreiben auf, das ihm die Beauftragte als Ergänzung ihres mündlichen Bericht vorgelegt hatte.
"Freibeuter? Seeräuber? Piraten? Was denn nun? Ihr müsstet genauer sein in Eurer Berichterstattung", tadelte er milde.
"Auf der Wahl des richtigen Worts kann mehr Gewicht ruhen, als Euch bisher bewusst ist. Fragt bei Gelegenheit Baran ya Papilio nach den Unterschieden. An der Sache ändert das indes nichts ... vorerst: Horasische Schiffe, deren Fracht womöglich auch mit Geld gekauft worden ist, das aus Steineck'scher Schatulle geliehen wurde, sind überfallen und geplündert worden. Es wäre bedauerlich, wenn dies einen Vorwand ergäbe, um die Stundung vereinbarter Zinsen zu feilschen, die doch verlässlich an jenen zu bezahlen sind, der die primäre Investition ermöglicht hat. Zudem habe ich gehört, dass auch Perlwein von Gut Zweiflingen, rahjagesegnet, seinen erzwungenen Umweg in andere Kehlen gefunden habe als jene, für die er vorgesehen war. Ärgerlich, nicht zuletzt für den Herrn auf Zweiflingen, welcher, wie Ihr wisst, zugleich Baron ya Ramaúd ist. Wir wollen ihn und zudem auch seine uns zugetane Gemahlin doch nicht betrüben ... als unseren Dienstherrn. Auch ist der Verbleib des Perlweins im Interesse der Rahjakirche, nicht zuletzt der vormals für die Zweiflinger Kapelle bestallten Rahjageweihten. Wie es der Zufall will, habe ich erfahren, dass ihr Bruder, welcher mehr dem Schweigenden zugeneigt ist als der Fröhlichen, in höchsten Kreisen Vertrauen genießt und sich ohnehin in einer anderen Angelegenheit auf den Weg gen Norden machen will. Ich denke, Seine Ehren könnte auch in dieser Sache so aufmerksam zuhören, wie er es als Seelsorger der Heiligen Noiona zu tun vermag. Ob er sich dabei mit al'anfanischen oder Weidener Borongeweihten umgibt, ist für mich letztlich irrelevant."
Der Maestro von Ramaúd nahm einen Pergamentbogen, ein Tintenfaß und eine Metallfeder, und begann, eine Mitteilung zu schreiben. Die auf der anderen Seite seines wuchtigen Schreibtischs stehende Beauftragte war den verschlungenen Ausführungen des Banquiers mit zunehmend verwirrtem Blick gefolgt. Sie würde einige Namen und Zusammenhänge nachfragen müssen, sobald sie Tsajanos Arbeitszimmer im Dachgeschoss der Halle des Rats verlassen hatte.