Rimon Sâlingor
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Rimon Perainio Sâlingor ist der mittlerweile unumstrittene Graf von Bomed und gehört damit zu den vornehmsten Edelleuten des Landes. In einem erbitterten Kampf um das Erbe seiner Mutter Alwene konnte er sich gegen seine Kontrahenten Josmina von Bregelsaum und Horasio della Pena durchsetzen. Was seine Herrschaft für den geschundenen Landstrich an der Grenze zu Almada bedeutet, muss sich in den nächsten Jahren erweisen.
Werdegang
Zwar wuchs Rimon im abgelegenen Oberfels auf, doch genoss er dort eine strenge höfische Erziehung nach Vinsalter Vorbild. Ein Umstand, der ihn zwar zu einem Meister der Etikette, des Tanzes und des gepflegten Parlierens machte, ihn im alten Adel der Region jedoch nicht viele Freunde gewinnen ließ. Schon früh zeigte er außergewöhnliches Geschick im Umgang mit Pferden, ein Talent, das ihm zu Nutzen war, als er am 19. Ingrimm 1028 BF vor den Häschern Horasio della Penas nach Mantrash'Mor fliehen musste.
Besagter Condottiere, eigentlich Oberst-Stallmeister von Bomed, hatte sich nämlich im Thronfolgekrieg am riskanten Unternehmen Weinlese beteiligt und im Zuge dessen die amtierende Gräfin Alwene Sâlingor in Unterfels festgesetzt. Im Verlauf der folgenden Kämpfe zwischen Galahanisten und Horaslegion musste Rimon schließlich erfahren, dass seine Mutter bei der Belagerung auf grausame Weise getötet worden war. Die Indizien deuteten auf Horasio della Pena hin, der sich mittlerweile unverfroren selbst zum Grafen ernannt hatte.
Der noch unerfahrene Edelmann entschloss sich, auch ermutigt von Beratern wie Vascal ya Berîsac, den Kampf um sein Erbe aufzunehmen. Doch kaum war mit dem Kullbacher ein Widersacher scheinbar ausgeschaltet, erschien mit Josmina von Bregelsaum eine neue Kontrahentin im Kampf um den Grafenstuhl. Erst die almadanische Niederlage bei der Schlacht von Morte Folnor bremste ihren Vormarsch, verlagerte jedoch zugleich die Aufmerksamkeit der übrigen Fürsten weiter in die Kernlande, so dass Rimon aufgrund seiner eigenen begrenzten Mittel nicht in der Lage war den Yaquirbruch zu befrieden.
Als schließlich Ende 1029 BF ein erneuter Vormarsch almadanischer Terzios die Grafenstadt Bomed selbst bedrohte, sah sich Rimon zu einem Bündnis mit Horasio della Pena genötigt. In der Drei-Grafen-Schlacht konnte Josmina zwar geschlagen werden, doch anstatt wie verabredet zugunsten Rimons auf die Grafenwürde zu verzichten, zog Horasio mitsamt seiner Soldateska gen Unterfels ab.
Bei der Sewamunder Brautschau 1030 BF gelang Rimon zwar ein Teilerfolg, allerdings zeigte sich auch, dass er zum Erreichen seiner Ziel auf Subsidien fremder Mächte angewiesen sein würde. Namentlich die Mitglieder des Dreililienbundes drängten ihn folglich zu einem Umzug nach Sewamund, so dass er den Kampf um Bomed einstweilen seinem Heerführer Vascal ya Berîsac überließ.
Der herzliche Empfang in der Seestadt für ihn und sein Gefolge konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Comto sich zunächst auf Gedeih und Verderb den Patriziern Sewamunds ausgeliefert hatte. Erst im Verlaufe der Jahre gelang es ihm sich von seinen Beratern zu emanzipieren und den Respekt seiner Gefolgsleute zu gewinnen. Im Zuge des Pakts von Sewadâl von 1033 BF ehelichte er die liebliche Regina, älteste Tochter des phecadischen Adelshauses Tribêc.
Der Kampf um den Yaquirbruch tobte weiter und entwickelte sich schließlich zu seinen Gunsten. Zunächst unterlag Josmina 1034 BF, verschwand und gilt seitdem als tot. Dann gelang 1037 BF die Gefangennahme Horasios. Nach dessen Hinrichtung hatte sich Rimon als Graf von Bomed durchgesetzt. Die skrupellose Aburteilung und Hinrichtung seines Widersachers ließ viele im Yaquirbruch aufhorchen – Die späte Rache am Mörder der Mutter? Anzeichen einer Verrohung des Grafen? Ein letzter Mirhamionettendienst für die alten Feinde Horasios unter den Beratern Rimons? Oder doch nur eine Machtdemonstration?
Meisterinformationen: Der Schauprozess gegen Horasio und Rimons Motive
Tatsächlich war die Art und Weise, in der Rimon gegen della Pena vorging, vielleicht zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter, stärker von eigenen Gedanken und Gefühlen geprägt, als von dem Willen seiner Berater. Horasio hatte sich in den Jahren des Grafenstreites als ein Widersacher herausgestellt, der Rimon sowohl im Felde wie in der Intrige überlegen war, dem man zwar Niederlagen zufügen, den man jedoch nie vollständig besiegen konnte und der immer wieder auftauchte, wenn man ihn bereits für geschlagen hielt. Als er Horasio nun endlich in seiner Gewalt hatte, beschloss Rimon seinen Gegner ein für allemal unschädlich zu machen. Sicherlich trieb ihn auch der Wunsch nach Vergeltung für den Tod seiner Mutter. Wer außer diesem Mann, der sowohl Gelegenheit wie Motiv zur Ermordung Alwenes gehabt hatte, konnte also für deren Tod verantwortlich sein? Dieses einzige – und letzte – Mal wollte Rimon dafür Sorge tragen, dass kein Parteigänger Horasios, kein politischer Rat – ja, nicht einmal die Unwägbarkeiten des horasischen Rechts – seinem Widersacher ein weiteres Mal das Entkommen ermöglichen würden. Indem er Horasio für seine Taten bestrafte, hoffte er im Stillen auch Vergeltung für all' das zu erfahren, was dieser – und andere – ihm seit dem Beginn der Auseinandersetzungen um die Grafschaft Bomed zugefügt hatten. |
Quellen
- Bosparanisches Blatt Nr. 9, Seite 17
- Bosparanisches Blatt Nr. 19, Seite 9
- Bosparanisches Blatt Nr. 29, Seite 14
- Bosparanisches Blatt Nr. 30, Seiten 1, 8, 10-13, 18-21, 32
- Bosparanisches Blatt Nr. 32, Seiten 19, 21
- Bosparanisches Blatt Nr. 33, Seiten 1-2, 5
- Bosparanisches Blatt Nr. 37, Seiten 1, 4, 24
- Bosparanisches Blatt Nr. 39, Seiten 1, 3, 5, 28
- Bosparanisches Blatt Nr. 41, Seiten 7, 9, 28
- Bosparanisches Blatt Nr. 42, Seiten 3, 7, 12-16, 40
- Bosparanisches Blatt Nr. 44, Seiten 17, 25, 28
- Bosparanisches Blatt Nr. 45, Seite 11
- Con-Gazette 2014, Seiten 2-4
- Con-Gazette 2017, Seiten 1-2, 4, 6, 11-12
- Der Preis der Macht, Seiten 58, 73-74
- Hinter dem Thron, Seiten 18, 65
- Reich des Horas, Seiten 116-118, 196, 211-212
- Aventurischer Bote Nr. 164, Seite 7
- Aventurischer Bote Nr. 184, Seite 3
- Aventurischer Bote Nr. 186, Seiten 2, 6