Archiv:Das Massaker von Parsek (BB 31)
Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 31, S. 7-10
Siehe auch: Massaker von Parsek
Im Firun 1029 BF kommt es in der Landstadt Parsek zu einem der grausamsten Ereignisse des Thronfolgekrieges, das weithin für Entsetzen sorgt. Auf seinem Feldzug gen Methumis nimmt Condottiere Coramar ya Strozza Parsek ein und lässt es bis af die Grundmauern niederbrennen. Um die Methumier in Schrecken zu versetzen, müssen Tausende in der Stadt am König-Therengar-Kanal ihr Leben lassen (MdM 26f).
Die folgenden Beschreibungen sollen dem Spielleiter helfen, diese Ereignisse mit seiner Gruppe nachzuspielen und liefern Informationen über den Verlauf von Feldzug und Belagerung, handelnden Personen sowie vor allem darüber, wie sich Helden in den Flammen hervortun können.
Verlauf der KämpfeIm Hesinde 1029 BF sammelt Alricio della Tegalliani Truppen, um seine Heimatstadt Methumis zu erobern. Herzog Eolan hatte ihn als Connetabel ab- und die Timoristin Amene di Yaladan eingesetzt. und war auf Timors Seite gewechselt. Alricio jedoch ist Aldarener und wollte will dies als Vorwand nutzen, die Stadt zu übernehmen. Coramar zieht einen Belagerungsring um die Stadt und beginnt, sie mit Geschützen sturmreif zu schießen. Gleichzeitig befiehlt er einen ersten Angriff auf die Neustadt im Westen, die zwar (von Norden aus gesehen) 'im Schatten' Alt-Parseks liegt, dadurch jedoch auch über schwächere und niedrigere Mauern verfügt. Der Angriff kann jedoch zurückgeschlagen werden. Kleinere Brände in der Stadt werden schnell gelöscht. Völlige Vernichtung"Die Einwohner werden geschändet und erschlagen, sämtliche Befestigungsanlagen geschleift, die Häuser in Brand gesetzt, die Felder verwüstet und alles, was irgendeinen Wert hat, von den Söldlingen geplündert." Bei dieser Beschreibung drängt sich ein Vergleich mit Stadtplünderungen im 30jährigen Krieg und speziell der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 auf. Von der Stadt bleibt nichts zurück außer Schutt und Asche, von den Einwohnern kommen zwei Drittel bei Eroberung und Brand um. Ebenso ergeht es Parsek: Auf Kommando des gefürchteten Coramar kommt es zu beinahe unvorstellbaren Grausamkeiten der von Kampf und Alkohol berauschten Söldner an den Bewohnern. Nicht einmal die Tempel sind mehr heilig, auch Geweihte werden erschlagen und ihre Gotteshäuser verbrennen im Flammeninferno. Zeit für HeldenHelden, die sich eventuell unter den Verteidigern Parseks befunden haben, müssen nach dem Fall der Stadt um ihr Überleben kämpfen. Sie stehen mitten im Zentrum der Gewalt und sollten versuchen, die Stadt zu verlassen. Spätestens, wenn der Durchbruch zur Altstadt gelungen ist, gibt es nichts mehr zu retten. Aber wer ein echter Held ist, wird dabei auch sein Bestes geben, um unschuldige Bewohner der Stadt zu retten. Wege aus der StadtParsek und seine Einwohner befinden sich in einer mehr als nur misslichen Lage. Die Stadt ist nach aufrechter und hartnäckiger Verteidigung gefallen. Nun erweisen sich die Stadtmauern im Norden und Osten als tödliche Falle, denn eine Flucht ist nur aus den Stadttoren möglich. Dort drängen jedoch die Feinde herein. Im Süden der Stadt liegt der Onjet, im Westen der König-Therengar-Kanal. Die neuere der beiden Onjetbrücken wurde durch die Zerstörung ihres Torhauses beinahe unpassierbar gemacht, während hinter der anderen mittlerweile das Castello di Yaladan liegt, in das Stadtherr Enrico zunächst niemanden hineinlassen will und auf das sich später die letzten Kämpfe konzentrieren. |
Zu guter Letzt führen aus dem geheimen Phex-Tempel zwei Tunnel aus der Stadt. Der eine stürzte beim Bau des Kanals ein, der andere, in den ebenfalls oft Wasser einbricht, führt jedoch in einen kleinen Gutshof einige hundert Schritt außerhalb der Stadt. Hier lagert ein Teil des Trosses von Alricios Söldnern, doch vielleicht gelingt es, bei diesen die Schonung der Geretteten zu erreichen. Zudem verfügt der Tross nicht über besonders viele kampffähige Soldaten, da diese ja mit den Plünderungen beschäftigt sind.
Entkommen – und nun?Auch nach dem Abzug Coramars können die Überlebenden nicht zurück, denn in der verwüsteten Stadt gibt es keine Unterkünfte, keine Nahrungsmittel und nichts von dem, was zum Leben notwendig ist. Wo die Flüchtlinge unterkommen können, liegt in der Hand des Spielleiters. Die Helden können für Gruppen von Flüchtlingen in anderen Städten um Asyl bitten, vielleicht in Ankram, aber auch in Methumis oder Belhanka. Doch auch auf dem Weg drohen Gefahren: Marodierende Söldner und Räuberbanden lauern auf wehrlose Reisende, die zudem ohne Vorräte unterwegs sind. Unter den geschwächten Menschen breiten sich Krankheiten aus – und nicht zuletzt herrscht tiefster Winter. Schon kreisen Aasgeier über den Flüchtenden und das Heulen der Wölfe, die aus den Goldfelsen herabsteigen, kommt Nacht für Nacht näher... AusblickNach dem Fall Parseks herrscht Entsetzen über die grausame Tat, doch das Massaker verfehlt seine Wirkung nicht. Am 12. Firun kapituliert Methumis, der Herzog vermeidet einen blutigen Kampf um die Stadt. Doch weder Alricio noch Coramars sollen damit glücklich werden. Der Tegalliani vertreibt die gefürchteten und für ihn nun nutzlosen Strozzacken bereits tags darauf aus der Stadt, als diese grade die Plünderung beginnen wollen. Der Condottiere flüchtet und schwört Rache. AkteureDer Feldzug des Condottiere gegen Methumis durchzieht weite Teile des Herzogtums Methumis. Dadurch werden viele Personen in die Geschehnisse hineingezogen, die den Helden Unterstützer oder Gegenspieler sein können. Im Folgenden sind die wichtigsten Akteure mit ihren Beweggründen aufgeführt. Coramar ya StrozzaDer gewissenlose Condottiere (Anfang 40, wüstes braunes Haar, grobes Gesicht, kräftig) ist Hauptakteur der fürchterlichen Ereignisse um Parsek. Eine ausführliche Beschreibung dieses herausragenden Söldnerführers und Kämpfers befindet sich in MdM 105. Er überlebt den Konflikt um Methumis, bis ihn die Helden in der Zweiten Schlacht von Pertakis zur Strecke bringen. Alricio della TegallianiDer Adlige aus Methumis ist (geb. 986, 1,87 groß, dunkelbraune Haare, muskulös, kriegerisch) Initiator des Kriegszuges. Herzog Eolan hat seine Familie zugunsten der timoristischen di Yaladan fallen gelassen. Daraufhin fasst er den Entschluss, das nunmehr feindliche Methumis für Aldare zurück zu erobern. Er schließt ein Bündnis mit dem Coramar, hat am Massaker von Parsek dann aber kaum Mitschuld, da er mit solcher Bestialität nicht gerechnet hatte. Baronin Delhena Naila Glandore di VisterdiDie 54-jährige Baronin von Ankram und Onjaro (geb. 974, dunkelhaarig, zierlich, tulamidische Abstammung) ist eine friedfertige Herrscherin. In die Kriegszüge des Thronfolgekrieges greift sie daher nicht ein, was ihrem Ansehen im Hochadel nicht besonders zuträglich ist. Ihr Volk dagegen verehrt sie dafür umso mehr. Synella di MegarroDie Signora (geb. 979, 1,78 groß, braune Haare, graue Augen, schneidig) ist eine der engsten Vertrauten der Baronin. Zwar achtet sie ihren Entschluss, nicht in die Kämpfe einzugreifen, als aber der Heerzug ankramer Land erreicht, stellt sie sich Coramar mit einer kleinen Streitmacht entgegen, bestehend aus ihren Haustruppen und solchen der Baronin, zusammen um die 100 Mann. Eigentlich möchte sie die direkte Konfrontation vermeiden, der Feind ist zu Verhandlungen aber nicht bereit – und überrennt ihre Soldaten, die schnell das Weite suchen. Die standhafte Synella gerät dabei in Gefangenschaft. Wenn nicht die Helden sie befreien, entlässt Alricio sie nach der Eroberung von Methumis. Enrico di YaladanDer Cavalliere und vormalige Colonello der Sikramgarde (geb. 985, 1,71 groß, blond, grüne Augen, gut aussehend) ist Kommandant der verteidigenden Truppen in Parsek. Ihm untersteht neben der zahlenmäßig kleinen Stadtgarde auch ein ansehnliches Kontingent herzöglicher Soldaten, das beim Herannahen der Gegner entsandt wurde. Seinen ehemaligen Vorgesetzten Alricio della Tegalliani verachtet er über die Feindschaft der beiden Häuser hinaus besonders für den Angriff auf dessen eigene Heimatstadt. Taktisch ist er in den Mauern der Stadt zwar in einer guten Position und hat die mit Timor sympathisierende Bürgerschaft hinter sich, ist jedoch den Fähigkeiten der Gegner unterlegen. Seine Uneinsichtigkeit im Angesicht der Niederlage verschlimmert die Situation in der Stadt dann noch. Ob er deren Fall überlebt, liegt in der Entscheidung des Meisters. Khadan di OnerdiDer Veteran des Edlenzuges (siehe BB #12/2; geb. 1002, 1,82 groß, schwarze Haare, braune Augen, einige Narben, dazu paranoid) zerstritt sich im Thronfolgekrieg mit seiner Familie, kämpfte zunächst auf Timors Seite, später als unabhängiger Condottiere. Er weiß um Coramars Grausamkeit und möchte den Heerzug durch Ländereien der Familie aufhalten, um den Streit mit seinen Verwandten zu beenden. |
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