Archiv:Sonnensohn im Aurelat (BB 46)
Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 46, Seiten 34, 36 | Datiert auf: Efferd 1046 BF |
von Sinjara Acciaioli
Urbasi. Es sind frappierende Parallelen, die sich derzeit zwischen den beiden praiosgeweihten Baronen des Horasreichs auftun: Alricilian II. vom Orden der Aldigonenser heiratete im vergangenen Herbst eine Gemahlin aus praiosfrommem Hause, Auricanius von Urbet im Winter seine langjährige Verlobte aus ebensolcher Familie. Dem Baron von Veliris ward Anfang Praios ein Sohn geboren (BB#45), im Efferd – ausgerechnet am Tag des Hl. Aldigon – in Urbasi nun auch dem Baron von Cindano. Ageriyano Leomar heißt das jüngste Familienmitglied des Hauses Urbet, das überhaupt das erste seit der Geburt seiner Halbschwester Ignigenie vor inzwischen elf Götterläufen ist. Die Freude auch im Haus della Turani, dem die Mutter entstammt, ist grenzenlos, wie es scheint. Der gesunde Junge wird als „Sonnensohn“ gepriesen, der das unverbrüchliche Bündnis der beiden im Praios-Kult derzeit wohl einflussreichsten Patrizierfamilien Urbasis beschließt.
Dass seine Geburt in anderer Hinsicht ein Wendepunkt sein könnte, deuten indes die jüngsten Ankündigungen seines Vaters in der Signoria der Silberstadt an. So wolle das Haus Urbet elf Götterläufe nach der „Feuernacht“ (BB#39) endlich die noch immer zwischen Renascentia- und Theaterplatz aufragende Brandruine des einstigen Familienpalasts beseitigen. Ein wesentlich kleinerer „Palazzo Modesto“ solle dem Haus künftig als urbasische Residenz dienen, wo dies über ein Jahrzehnt lang nur der verrußte „Torre del Terror“ tat. Eine Rückkehr der gesamten Familie in die Silberstadt sei nicht zu erwarten, beeilte sich der Baron hinzuzufügen. Für die Verwendung des daneben frei werdenden Baugrunds in bester urbasischer Lage harre er vielmehr der besten Ideen einheimischer wie auch auswärtiger Architekten. Es scheint, dass die Geburt des Baronssohns gleich in mehrfacher Hinsicht einen – überaus tsagefälligen – Neubeginn seines Hauses im Aurelat ausgelöst hat.