Briefspiel:Kronkonvent Ingerimm 1035 BF
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Die vorliegende Briefspielgeschichte behandelt eine ausgespielte Kronkonventssitzung des Hauses der Edlen im Ingerimmmond 1035 BF, bei der die unmittelbar vorausgegangene Havener Brautschau am 11. Ingerimm (der Bilstein-Konvent 2012) diskutiert wurde.
Eslams Bericht und Anklage
Ricarda ash Manek war vom Prinzen von Albernia nicht erkürt worden, dies immerhin war schon im Vorwege bekannt geworden. Wie schon erwartet, verharrte Albernia im Provinzialismus. Daher warteten die Deligierten im ohnehin nur mäßig besuchten Haus der Edlen ohne große Spannung auf den Bericht der Delegation.
Als Baronet Eslam von Efferdas - nach Baron Gishtan ranghöchster Vertreter aus dem Haus der Edlen - zu jenem Bericht anhob, schauten darum viele nicht einmal von ihren Pergamenten auf.
"Edles Haus! Wir sind entehrt! Betrübliche wie skandalträchtige Kunde bringen wir Euch her aus dem fernen Havena. Für die edle Kandidatin dieses Hauses stritten die Vertreter dieses Hauses und schlugen sich so wacker, dass - wie mir aus vertrauenwürdiger, dem albernischen Hofe nahestehender Quelle versichert wurde - unsere Kanditatin sehr gut im Rennen lag, bis der Comto Schatzcanceler höchlichst eigenmächtig, ohne sich der Zustimmung der edlen Vetreter dieses Hauses im Geringsten versichert zu haben, die Kandidatur zurückzog und damit die Ehre dieses Hauses auf das Übelste befleckte. Nur zu gelegen schien es ihm zu sein, dass die Kronverweserin Albernias noch eine chancenlose Galahantochter zugelassen hatte. Naturgemäß lässt sich über seine wahren Beweggründe nur spekulieren, doch erscheint es so, dass durch sein Tun eine andere Kandidatin protegiert werden sollte. Vielleicht die Tochter Comto Cusimos? Dies hieße, dass dieser Emporkömmling den klaren Auftrag des Cronconvents - dieses Hauses - dem Interesse eines Fürsten geopfert hätte.
Doch selbst wenn dies nicht sein Beweg gewesen sei: Vilemon Kantra hat die Ehre dieses Hauses und aller seiner Mitglieder mit Füßen getreten und es über die Maßen herabgewürdigt.
Daher beantrage ich zu beschließen, den Comto Schatzkanzler von seinen Pflichten entbinden zu lassen, auf dass niemand vermeine, dieses Haus sei nur ein bemitleidenswert lächerlicher Debattierclub, welcher so kraftlos, dass man auch fürderhin so mit ihm umspringen könne."
Der Baronet zwang sich sichtbar zur Ruhe, indem er sich auf das Gestühl der Barone von Efferdas niederließ, doch eine steile Falte zwischen seinen Augen, die er sonst nur zeigte, wenn er sich persönlich in seiner Ehre gekränkt fühlte, zeugte von seiner Wut.
Endors Andeutungen
Endor Dorén hatte eine Anreise nach Vinsalt für diese Wochen gar nicht unbedingt vorgesehen. Der Rahja-Mond würde allerdings auch in Vinsalt mit dem "Fest der Freuden" beginnen, so dass er an späteren Sitzungswochen teilzunehmen plante, um zumindest von diesem Ereignis profitieren zu können. Als aber im Ingerimm eine Botschaft per Semaphor aus Vinsalt in Côntris angelangt war, hatte er sogleich Reisevorbereitungen getroffen. In großer Eile hatte er die wenigen Bediensteten, die ihm als Präfekten zugestanden worden waren und seine eigenen Schreiber Botschaften gen Kuslik und Grangor abfertigen lassen mit der Weisung, ihm die angeforderten Informationen nach Vinsalt zu senden.
Als der Präfekt von Côntris nun aufstand, um als einer der ersten die Delegation des Kronkonventes mit Worten - statt mit Protesten gegen das Verhalten des Schatzkanzlers - in Empfang zu nehmen, und die wenigen Tintenstriche nochmal durchging, die er zusammengetragen hatte, ließ er den Blick über die Delegierten aus Vinsalt gleiten. "Eine Freundin" hatte ihm aus Vinsalt geschrieben.
- "Schatzkanzler ließ Kronkonventskandidatur platzen. Cusimos Finger im Spiel? Skandale sorgen für Gespräche. Fragt nach Vorgeschichte. Eine Freundin"
Er sollte also für Gespräche sorgen. Sich den Schatzkanzler zum Gegner machen. Aber für wen?
Wenn er die Stimmung im Haus der Edlen richtig deutete, dann war der Delegierte der Baronin von Efferdas nicht alleine mit seiner Empörung. Einen Emporkömmling zum Gegner und dafür die Libertarier und andere Delegierte auf seiner Seite. Endor überlegte nicht länger. Viel zu verlieren hatte er, der zweimalige Gransignore, den man ins beschauliche Côntris abgeschoben hatte, ohnehin nicht mehr.
"Hohes Haus!" Er blickte mit einer neutralen, ruhigen Miene in die unruhige Konventshalle. "Wir haben die Worte der ehrenwerten Delegation vernommen. Viele von uns haben zudem bereits vorab Gerüchte gehört, die in den Häfen des Reiches die Runde machen. Es sind keine angenehmen Gerüchte. Wir können nur fürchten, welch' schlimmere Lügen die Ultramontanen unter ihresgleichen verbreiten. Wir sollten acht geben, dass wir uns nicht ebenfalls auf Gerüchte stützen, wenn wir nun zur Tat schreiten.
Sicher waren die Gedanken seiner Edelhochgeboren Kantra nur beim Reich, als er seine Entscheidung traf. Denn welchen Grund sollte er haben, die Entscheidung des Kronkonvents gegen eine Kandidatin aus dem Hause Garlischgrötz, die hier Ergebnis wohlüberlegter Debatten war, zu konterkarieren?"
Er blickte sich fragend um, runzelte die Stirn um anzudeuten, dass ihm der Gedanke absurd erschien.
"Ich vermag mir nicht vorzustellen, dass ein altgedienter Vasall der Krone nur ob alter Bindungen an das Herzogtum Grangor, ob der Schmugglerjagd am Phecadi gar, die Repräsentanten der Stände auf diese Weise behandeln würde. Und haben wir nicht den Groll gegen Almada einstweilen beiseite geschoben, als dass wir dem Comto Schatzkanzler einen Großvater aus Punin zur Last legen wollen?"
Er hielt einen Augenblick inne und ließ seine Worte wirken.
"Edelwohlgeboren Eslam spricht von einem Ehrangriff des Comto Schatzkanzlers. Einen solchen vermag ich derzeit noch nicht zu erkennen. Doch mag die Frage erlaubt sein, ob Edelhochgeboren Vilemon überhaupt dazu berechtigt war, zu entscheiden, wie er entschieden hat. Ich fürchte jedoch, dass es mit weiteren Gerüchten, undeutlichen Schreiben oder unhaltbaren Vorwürfen nicht getan sein wird. Ich plädiere daher dafür, dass das Hohe Haus den Comto Schatzkanzler Vilemon Kantra um eine persönliche Darlegung seiner Sicht der Ereignisse bittet."
Endor blickte sich noch einmal um, als er Platz nahm, die auf ihm ruhenden Blicke taxierend, ob er darunter wohl einen zufriedenen auszumachen vermochte. Bedauerlicherweise vermochte er dies nicht.
Amaldos Einwände
Amaldo di Piastinza war auf dem hauseigenen Schiff, der "Flussfetzer", nach Havena gereist und kehrte nach Abschluss der Brautschau zügig auf dem Seeweg nach Sewamund zurück - nicht, ohne einige Depeschen mitzunehmen, die einige Anwesende der Brautschau, die ihn kannten und ihm vertrauten, ihm mitgegeben hatten, um sie von Sewamund aus weiterleiten zu lassen. Die knapp fünfhundert Meilen von Havena bis Sewamund ließen sich im Beleman bei raumem Wind und ruhiger See in zwei bis zweieinhalb Tagen segeln - das Kreuzen gegen den Westwind auf dem Hinweg war mühseliger und langwieriger gewesen. Dennoch hatte Amaldo genug Muße, um über die vergangene Woche nachzudenken.
Daraus, dass er die schließlich und endlich nominierte horasische Bewerberin für eine Verlegenheitskandidatin hielt, an der sein Herz nicht hing, hatte er in Havena keinen Hehl gemacht. Dass er sein Engagement vor Ort der Partei der darpatischen Braut gewidmet hatte, würde er zwar in Sewamund oder Vinsalt nicht offen verkünden, aber für die Angehörigen der horasischen Delegation war es kein Geheimnis, und auch der Comto Schatzkanzler wusste davon. Amaldo hatte es mit der postulierten Chancenlosigkeit der ash Manek gerechtfertigt - in Verbindung mit der Notwendigkeit, jede beliebige Kandidatin gegen die Paligan, die Garlischgrötz und die Galahan durchzusetzen. Von den fünftausend Dukaten, die er sich vom darpatischen Brautführer für sein Engagement hatte zusichern lassen, wusste - da der Betrag in das gemeinsame Expeditionsprojekt fließen sollte - allerdings nur Khardan Luntfeld.
Und dann noch der dramatische Tumult um die Thorwaler! Zu diesem Zeitpunkt war das Vertrauen in die Fairness des albernischen Auswahlverfahrens auf dem Tiefpunkt gewesen, und er hatte dem Comto Schatzkanzler in diesem Moment von Herzen zugestimmt, als dieser in einer sehr spontanen Anwandlung die horasische Kandidatur zurückgezogen hatte. Je länger er diesen Punkt kontemplierte, desto weniger sicher war er sich freilich, dass man dies in Vinsalt würde nachvollziehen können, zumal auch einige Delegationsmitglieder selbst in höchstem Maße empört waren - oder zumindest so taten, um die Situation auszunutzen. Als die "Flussfetzer" sechsundfünfzig Stunden, nachdem sie in Havena die Leinen losgemacht hatte, im Sewamunder Handelshafen einlief, hatte Amaldo sich entschieden, unverzüglich nach Vinsalt weiterzureisen, um diese Angelegenheit, in die er sich nun einmal hatte verwickeln lassen, bis zum Ende weiterzuverfolgen. Die achtzig Meilen auf der König-Khadan-Straße nach Vinsalt bewältigte er zu Pferd und nur in Begleitung seines Gardehauptmanns Don Gino bequem mit einer Übernachtung in Shumir. In Vinsalt schließlich nahm er sein erstes Bad seit der Abreise in Havena standesgemäß im Hotel Alt-Bosparan.
Der Termin für den Bericht der Delegation stand bereits fest, aber es waren noch ein paar Tage Zeit, um allen Delegationsmitgliedern genug Gelegenheit zur Rückkehr zu geben. Amaldo vergewisserte sich bei der Edlensprecherin vorab, dass er als Teilnehmer der Gesandtschaft ein außerordentliches Rederecht erhalten würde, falls er dies wünschte. Und als seine Befürchtungen in der Form wahr wurden, dass dem Comto Schatzkanzler das Misstrauen ausgesprochen werden sollte, machte er von dieser Zusicherung Gebrauch.
"Hohes Haus! Es ist wahr, dass dem Entschluss des Comto Schatzkanzler zum Widerruf der Brautbewerbung des Kronkonvents gleichermaßen ein Moment der Überraschung und der Eigenmächtigkeit innewohnte! Doch ich bitte euch, vor Eurem Urteil die Umstände zu bedenken, die vor Ort gegeben waren, und die ich aus der Sicht eines Anwesenden darlegen möchte! Denn der Eindruck eines regulären Verfahrens des albernischen Fürstenhauses, um die verschiedenen Brautbewerbungen ohne Affront zu erwägen und zu bewerten, war im entscheidenden Moment nicht gegeben! Nicht nur, dass abseits der Formalien einerseits eine Bewerbung nicht nur des Hauses Paligan und, man höre und staune, auch des Hauses Galahan zugelassen wurde, einer Delegation des Bornlandes aber unter Berufung auf die Formalitäten dieselbe verweigert wurde. Nicht nur, dass auch der Herzog von Grangor - unter Berufung auf seine Eigenständigkeit als Markgraf des Windhag - noch mit einer eigenen Kandidatin nachlegte, was dem Umstand geschuldet erscheint, dass die mangelnde Ordnungsmäßigkeit des albernischen Verfahrens ihm geradezu als Einladung zu seiner Handlung dienen musste!
Nein, schlimmer noch: das albernische Fürstenhaus, selbst Abkömmlinge von Piraten, ließ sich zudem von einer Rotte Thorwaler, die mit dem größten Maß an Grobheit und Rohheit auftraten, welches ohne Gebrauch von Waffengewalt denkbar ist, in die Hinnahme einer thorwalschen Kandidatin pressen! Einer Kandidatin zudem, die sich - hört und wägt meine Worte, Angehörige des Hohen Hauses! - am Ende als eine charyptid Besessene herausstellte, die von der Hetfrau Jurga mit eigener Hand mitsamt mehreren Sippengenossen direkt vor dem Tore des Tempels des HErrn EFFerd zu Havena erschlagen werden musste, sodass der Abend in einem Blutbad endete, welches einer Efferdpriesterin das Leben kostete, während sich das des Prinzen Finnian in höchster Bedrohung befand!"
"Solche barbarischen Zustände, und solch eine praioslästerliche Unordnung und Regelfremdheit herrschten an jenem Abend in jener Stadt, deren Lebensart wir vielleicht zu Unrecht als der Zivilisation zugehörig zu betrachten uns angewöhnt haben! Es dünkt mich daher, dass es eine vorsehende Eingebung des HErrn PRAios war, die in jenem kurzen Moment die Zunge des Comto Schatzkanzler lenkte, als er noch vor dem thorwalschen Blutbad, angesichts der Umstände an der Gerechtigkeit des Verfahrens verzweifelnd, allein die betrogene Ehre Horasiens zu wahren trachtete, indem er die Bewerbung der Ricarda ash Manek um die Hand des Prinzen Finnian annullierte! Ob die derweil aufgekommenen Gerüchte, Ricarda ash Manek habe gute Chancen gehabt, erwählt zu werden, nun zutreffen oder nicht, vermag ich nicht zu entscheiden! Aber in jenem Moment, in der Einschätzung jener Stunde, hat Vilemon Kantra es vermocht, eine umständehalber wahrscheinliche Niederlage in einen moralischen Sieg zu verwandeln! Ich bitte die Angehörigen des Hohen Hauses, dies in ihrer Würdigung der Umstände und bei ihrer Entscheidung zu berücksichtigen!"
Gishtans Verwunderung
„Will denn sonst keiner zu Wohlgeboren Eslams Klage etwas sagen?“, wunderte sich Gishtan re Kust vernehmlich. „Vielleicht trifft dessen Sorge doch zu, dass das Haus der Edlen ein kraftloser Debattierklub ist.
Will denn niemand sprechen, wenn es um die Belange des Staats und die Rechte dieser Versammlung geht, statt um Händel oder Handel?“ Der eine oder andere Gesandte, der in Gedanken schon bei den Kämpfern seiner Familia oder künftigen Landpfründen war, blickte getroffen auf.
Der Erste Rat Shenilos stand auf: „Weder stütze ich des Baronets Beschwerde, noch halte ich eine Gegenrede. Ich will lediglich darlegen, was dem Rückzug der Ricarda Ulabeth ash Manek als mögliche Braut des Prinzen Finnian voranging.“ Verhaltene Zustimmung aus den Reihen der Unabhängigen erklang. Das würde die Diskussion versachlichen.
„Tatsächlich haben sich die Mitglieder der Gesandtschaft zu Havena ausgetauscht, ehe die Kronverweserin Idra die Ergebnisse der Brautwerbung vorstellte - namentlich Eslam von Efferdas, Khardan Luntfeld, Amaldo di Piastinza, Rondrian Besconi, Signorina Farishal, meine Wenigkeit, und auch der Comto Schatzkanzler. Ich gelangte zum Eindruck der Einigkeit darin, dass wenigstens die Bevorzugung der Piratenprinzessin Idun ein Affront nicht allein gegenüber dem Horasreich gewesen wäre - nicht nur, weil sie nachträglich als Bewerberin angenommen worden war -, und eine Umkreisung Albernias durch missgestimmte Mächte nach sich gezogen hätte. Es wäre aus meiner Sicht zudem Konsens gewesen, bei einer solchen Entscheidung aus Gründen unserer persönlichen Sicherheit und des Protests unverzüglich die Heimreise anzutreten.“ Die Zuhörer nickten teils, teils zogen sie die Stirn in Falten. Für manchen, der nie das zivilisierte Liebliche Feld verlassen hatte, war nur schwer nachzuvollziehen, welch' raue Sitten bisweilen auf den Adelstreffen des Mittelreiches herrschten. „Den Beschluss, Signorina ash Maneks Werbung zurückzuziehen, fällte seine Excellenz jedoch im Alleingang, ohne sich mit der übrigen Gesandtschaft weiter zu beraten“, fuhr re Kust fort. „Das ist eine Tatsache, an der nicht zu rütteln ist.“ Gemurmel quittierte diese Feststellung, verständliche Zwischenrufe blieben jedoch aus.
Er wies in Richtung des Platzes, auf dem Baronet Eslam saß: „Wohlgeboren ist der Ansicht, dies stelle eine Missachtung des Hauses der Edlen, ja des gesamten Kronkonvents dar. Darüber habe nicht ich zu urteilen, sondern möchte diese Position der Versammlung zur Beratung stellen. Und ich will die Frage noch erweitern: Wäre die gen Havena gereiste Delegation als Ganzes befugt gewesen, gemeinsam den Rückzug der horasischen Brautkandidatin zu beschließen? Falls dem Eurer Ansicht so wäre, geschätzte Collegen, hätten die Gesandten angesichts der Umstände vor Ort anders entscheiden sollen als es der Comto Schatzkanzler tat?
Erst wenn über diese beiden Dinge Einigkeit unter uns besteht, sollten wir entscheiden, ob dieses Haus dem Ansinnen des Eslam von Efferdas entsprechen und tatsächlich ein Beschwerdeverfahren anstreben will.“ Der Baron von Ramaúd verbeugte sich leicht, nahm wieder Platz, entzündete eine frische Tobakrolle und wartete darauf, was andere Gremiumsmitglieder zu sagen hätten.
Das Côntris'sche Urteil
Nach einem kurzen Moment der Stille erhob sich der junge Baron von Côntris von seiner Bank. "Ehrenwertes Haus..." Seine Stimme hallte durch den Saal des Kronkonvents. Die Schamesröte stieg dem Jüngling ins Gesicht, war es für ihn doch das erste Mal vor dem gesamten Kronkonvent zu sprechen. "Ehrenwertes Haus! Sollte nicht unser eigentliches Augenmerk dem Wohle der Signorina Ricarda gelten. Ist dieser Affront wider alle guten Sitten denn nicht zufürderst eine Ehrenkränkung dieser edlen Dame? Vor einer Bande von Piraten und Menschenfressern so vorgeführt zu werden... nein Exzellenzen! Ihr habt bewiesen, wahre Ehrenleute zu sein als Ihr diesem Schauspiel ein Ende bereitetet. Eine solche Farce ist des Horasreiches und seiner Edeldamen nicht würdig."
Einen Moment hielt der Jüngling inne, blickte sich unentschlossen nach allen Seiten um, um sich dann ganz abrupt wieder zu setzen.