Dalida-Horas
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Dalida-Horas herrschte als Horaskaiserin von 914 bis 891 v. BF über das Bosparanische Reich. Sie gilt gemeinhin als Tochter und direkte Nachfolgerin des Reichsgründers, war tatsächlich aber (nur) die erste Herrscherin, deren Name die Jahrtausende überdauerte. Die Grundlage dafür schuf sie mit den auf ihren Befehl hin verfassten Horas-Apokryphen selbst. Sie erließ dazu das Ius Divi Horathis, das erste bekannte Gesetzeswerk des Reiches.
Ihr Einfluss bis in die heutige Zeit ist de facto immens, da es ohne sie möglicherweise weder die Horas-Verehrung noch das Horasreich (jedenfalls unter diesem Namen) gäbe. Dass sie als Praios-Heilige – ihr wird immerhin der Aspekt der Gesetzgebung direkt zugeschrieben – fast nur im Zusammenhang mit ihrem (angeblichen) Vater beachtet wird, ist eine Ironie der Geschichte, von der nur sehr wenige Gelehrte überhaupt etwas ahnen. Auf dem Horatin war ihr als Teil der kaiserlichen Palastanlagen Bosparans einst ein Tempel gewidmet, gemeinsam mit der "Horas-Mutter" Gylduria.
Mit ihrem Namen werden auch sagenhafte Goldene Äpfel aus der Frühzeit des Bosparanischen Reiches in Verbindung gebracht.
Dalida als Rondra-Heilige
Eine eigenständige Verehrung als Heilige Rondras kommt Dalida vor allem im Yaquirbruch noch zu. Ihr wird dabei der Aspekt der Verantwortung zugeschrieben, ohne dass näheres Wissen zu ihrem dies begründenden Wirken die Zeit überdauert hätte. In den wenigen erhaltenen Abschriften des Rondrariums vor der Silem-Horas-Zeit taucht sie bemerkenswerterweise überhaupt noch nicht auf.
Das Fehlen weiterer Informationen zum rondraheiligen Wirken Dalidas ist kein Zufall. Sie war die ersten 800 Jahre nach ihrem Tod keine Heilige der Kriegsgöttin und ist es im Grunde bis heute nicht. Als im Zuge des Silem-Horas-Edikts systematisch Bezüge auf andere Götter aus den Chroniken getilgt wurden, teilte die eigentliche Rondra-Heilige nämlich deren Schicksal: Abda al'Chadida (Dienerin der Eisernen) war eine tulamidisch-stämmige Schwertmeisterin, die 300 v. BF im Götterduell an den Bluthügeln den letzten "Erwählten Shinxirs" bezwang. Das kaiserliche Verbot, ihr Andenken fortzuführen, umgingen einige Verehrer der Heiligen zwei Jahrhunderte später, indem sie deren Wirken kryptisch der ähnlich klingenden Kaiserin zuschrieben. |
Quellen
- Aventurien - Das Lexikon des Schwarzen Auges, Seiten 30, 46, 58
- Das Königreich am Yaquir, Seiten 7, 48
- Das Reich des Horas, Seiten 22, 90
- Historia Aventurica, Seiten 138, 321
- Reich des Horas, Seiten 7, 16, 30, 85, 144, 201, 224
- Schatten über Bosparan, Seiten 9, 12, 27, 46, 60
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