Briefspiel:Drachenfeuerturnier/Edoran vs. Jacop
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Edoran vs. Jacop
Autor: Novacasa
Edoran hat den Kampf von
Ovarca de Tervilio gegen Jacop Rahjamor Novacasa als Zuschauer verfolgt und
den Eindruck gewonnen, der unterliegende Sieger sei nicht sehr trittsicher.
"Den lege ich ebenso aufs Kreuz, aber mich übertölpelt der nicht." erfährt Edorans Knappin.
"Sehr wohl, Signor. Soll ich Eure Forderung überbringen?"
"Nein, das mache ich selbst. Ich will mir diesen Comto ehrenhalber aus der Nähe ansehen.
So geschieht es.
Edoran hat über sein stets nach allerneuester Mode gekleidetes zukünftiges Opfer vor allem zweierlei gehört: | |
1. | Nach Kleidung und sonstigem Lebensstil zu urteilen sei der Comto enorm reich, allein schon um sich die Spenden an den Palast Rahjas auf Deren in Belhanka leisten zu können, um modisch immer auf dem neuesten Stand zu sein, sogar früher vorn als das Periodikum Farben, Formen, Flittereien fordert - und um die Kleidung überhaupt bezahlen zu können. |
2. | Nach Kleidung und sonstigem Lebensstil zu urteilen habe der Comto enorme Ausgaben, sei aber angesichts seiner spärlichen Einkünfte hoffnunglos überschuldet und könne sich nur durch Blendwerk und Hochstapelei in der guten Gesellschaft halten. |
Als Kontrapunkt wählt Edoran ein bereits benutztes Gewand, das bereits penetrant nach Schweiß riecht. Das wird den Lackaffen irritieren, provozieren und vermutlich in entscheidenden Momenten ablenken.
"Euer Edelhochgeboren, da nähert sich ein Signor, der so grimmig dreinblickt,
als wollte er von Euch vermöbelt werden."
"Soll reinkommen!"
Schon aus einiger Distanz vernimmt Edoran das Geräusch einer Laute.
Dreivierteltakt, dem Tempo nach zu urteilen Musik zu einer Volta.
Genau rechtzeitig tritt ein muskulöser Diener in Pluderhose und Brokatweste aus dem Turnierzelt:
"Hereinspaziert, Signor, zu Euren Diensten. Ihr werdet bereits erwartet."
"W... Was?"
Drinnen sieht es aus, als sei ein Unterwäsche-Basar in Betrieb.
Eine Tänzerin führt passend zur Musik ein Unterkleid vor.
"Wir haben einen Gast. Leiser bitte."
Die Musikantin wirkt echauffiert: "Es ist eine Laute, keine Leise."
"Bitte...".
Die Musik verklingt, und die Tänzerin zieht sich mit einem graziösen Knicks zurück.
Oro Masut stellt die Edelleute einander vor,
dann sagt Edoran die Begrüßung und seinen üblichen Text auf.
"Das habt Ihr sehr artig vorgetragen, und Wir werden Eurer Bitte natürlich entsprechen.
Wie habt Ihr Euch den Ablauf der Aufführung denn vorgestellt?
Habt Ihr Euch bestimmte Spezialitäten zur Unterhaltung des Publikums im Sinn?
Oder wünscht Ihr beispielsweise zu siegen?"
Edoran macht jetzt
die gleiche Erfahrung wie zuvor Ovarca de Tervilio.
Es scheint die unverrückbare Ansicht des Hauses Novacasa zu sein,
dass Verlauf und Ergebnis von Kämpfen am besten zuvor sorgfältig besprochen und choreographiert werden.
Der Krieger hat Schwierigkeiten, die Existenz solch einer Denkweise zu akzeptieren,
fragt aber zur Vorsicht noch einmal genau nach.
"Aber sicher.
Was glaubt Ihr denn, wie Einheiten der Bosparanischen Wehr so prachtvolle Siege erringen und gleichzeitig so wenig Sterbegeld zahlen konnten?"
Edoran gibt sich äußerst befremdet:
"Glaubt Ihr im Ernst, ich würde meinen Sieg kaufen oder gar für Geld hergeben wollen??"
Der Comto ist der Ansicht, dass Edoran ohne Absprache keinen Sieg davontragen wird,
sich andererseits einen sicheren Sieg kaum leisten kann, und
es drittens überhaupt keinen Grund gibt, eine spektakulär ehrenhafte Niederlage
nicht spektakulär zu feiern und das Spektakel sogar ohne Kredit bezahlen zu können.
"Und weiter??" Aale-Dita platzt fast vor Neugier,
doch Oro Masut eröffnet ihr zu seinem größen Bedauern,
dass die edlen Herrschaften für ein Viertelstündlein unter vier Augen zu sein wünschten,
"... um in Ruhe Bosparanjer zu schlürfen und über Unterwäsche zu plaudern."
Dita hat ihre Zweifel bezüglich des Themas, und Oro stimmt ihr bereitwillig zu,
aber - da sei Phex vor! - das wird wohl eine dieser zwar wahrhaftig geschehenen,
aber niemals erzählten Geschichten bleiben.
Der Kampf: Jacop siegt. (Hier fehlt noch Text. Wer will, darf sich gern frei betätigen.)