Briefspiel:Drachenfeuerturnier/Eröffnung

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Drachenfeuer links.png Städteübergreifendes Briefspiel Mythraelsbund.png
Datiert auf: 20.-24. Rahja 1045 BF Schauplatz: Stadt Terubis Entstehungszeitraum: ab Dezember 2022
Protagonisten: viele Cavallieri aus dem Horasreich, dazu einer aus den Nordmarken und eine Handvoll Almadaner Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Haus di Malavista.png Cordovan, Familie Cordur.png Coturnix, Familie Cortesinio.png Cortesinio, Königreich-Almada-klein.png Der Sinnreiche Junker von Aranjuez, Familie Flaviora.png Flaviora, Wappen Hirschenau.png Gishtan re Kust, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus Torrem.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Novacasa.png Novacasa, Haus Carson.png OrsinoCarson, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Familie Wankara.png Thera Uhdenberg, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras u.w.
Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Einhandwaffen · Zweihandwaffen · Schildstechen · Wagenrennen · Buhurt · Alte Rechnungen · Jacop vs. Ovarca / Edoran / Shafiro / Geronthe / Er­da­no 💬︎ / Travian · Zwei Brüder · Nicht nur ein Turnier · Ungeahnte Interessen · Der Minnesänger

Eröffnung

Autor: Gonfaloniere

„Ehrenwerte Gäste“, hob Nevinia ya Stellona ihre Stimme über die abebbende Geräuschkulisse im Bankettsaal der Barone von Terubis, „drei Götterläufe ist es her, dass wir zur großen Turnei nach Urbet luden … und sechs, seitdem uns in einem der finstersten Momente unseres Lebens das Herz, der Hort der Tugenden, entrissen wurde. Die Herrin Rondra hat uns geprüft, ob wir standhaft bleiben selbst im Angesicht der größten aller Katastrophen. Doch unsere Antwort war eindeutig: Jetzt erst recht!“
Sie legte eine kurze Pause ein, um in viele der Gesichter an der langen Tafel zu blicken, immer wieder andeutungsweise zunickend oder herausfordernd lächelnd.
„Ich freue mich, viele von euch zu dieser Gelegenheit, zum erneuten Wettstreit der Besten der Besten, wiederzusehen. Und ich freue mich auch über all jene, die sich dieser Herausforderung zum ersten Mal stellen. Euer Mut würdigt mir schon jetzt großes Lob ab. Ein Hoch auf alle, die sich hier prüfen lassen werden!“
Sie hob bei den letzten Worten ein erstes Mal den Trinkpokal in die Höhe, und aus vielen Kehlen schallte es ihr entgegen: „Hoch!“
„An dieser Tafel“, dabei klopfte sie zweimal aufs Holz des Tisches vor ihr, „wollen wir heute speisen. Diese Tafel ist nun der derischen Heerschar unserer Herrin, der derischen Heerschar Mythraels vorbehalten. Und dabei wollen wir einem gedenken, der an dieser Zusammenkunft sicher mit größte Freude gehabt hätte. Dem Vorfahren unseres Gastgebers“, sie wies dabei auf den neben ihr sitzenden Jüngling, Baron Baldur von Terubis, „der einst den Namen Drachenfeuer trug, Baron Rinfa von Terubis, einem Sieger des Königsturniers.“
„Hoch!“
„Ohja, Hoch“, fiel Nevinia in den Ruf ein, der von gleich mehreren der Gästen ausging. „Hoch, Rinfa! Hoch, Baron Drachenfeuer!“
„Hoch, Baron Drachenfeuer“, riss es den jungen Baron neben Nevinia von seinem Stuhl. Der Ruf ging wie ein Echo durch viele Kehlen.
Dann war wieder Nevinia an der Reihe.
„Große Ehre soll jenen zuteilwerden, die jeder Prüfung standhalten … und am Ende noch triumphieren. Rinfa Drachenfeuer hat dies getan. Lasst uns zeigen, dass wir zurecht an seiner Tafel sitzen. Lasst uns zeigen, welch hohe Kunst der Kampf ist!“
„Auf die Kunst des Kampfes“, prostete nun Yandriga von Urbet der neben ihr stehenden Nevinia zu.
„Auf die Kunst des Kampfes“, hallte der Trinkspruch vielstimmig in der Halle wider.
„Auf die Kunst des Kampfes“, antwortete schließlich Nevinia. „Und nun lasst auftischen!“


Auricanius von Urbet, der Baron von Cindano, stand eine gute Stunde später, als sich der formelle Bankettteil des Abends aufgelöst hatte, neben seiner Schwester Yandriga.
„Und, was haben die Tischgespräche mit Domaldo ergeben?“, bohrte sie nach, obwohl sie wusste, dass ihr Bruder die eher zu seichter Unterhaltung einladenden Gelegenheiten nicht wirklich schätzte.
Auricanius musterte sie kurz mit bösem Blick, würdigte die Frage dann aber doch mit einer Antwort: „Dass ihr euch hier womöglich in ein Wespennest begeben habt.“ Mit ihr war dabei wohl der Mythraelsbund gemeint.
„Warum das?“
„Weil es bei diesem Turnier, um es in den Worten des Barons von Westfar zu sagen, um nichts weniger als die Zukunft der Baronie Terubis gehen könnte. Deshalb sind auch alle Nachbarn angereist, sogar der Graf aus Horasia.“
„Die haben doch sowieso ihren Regentschaftsrat“, wandte Yandriga mit skeptischer Stirn ein.
„Noch, ja. Aber die denken hier alle längst weiter. Baldur wird bald volljährig sein, und dann wird’s keinen Regentschaftsrat mehr geben. Dann zählen nur noch die Eindrücke, die er heute, morgen und in den nächsten Jahren von allen Mächtegruppen gesammelt haben wird.“
„Auf dem Turnier?“, gab sich die Schwester des Praios-Geweihten weiter nicht überzeugt.
„Vor allem auf und rund ums Turnier, ja. Denn an das wird er so oder so noch eine Weile zurückdenken.“
„Und welche Wespen schwirren hier umher, die Eindruck hinterlassen wollen?“
„Zuallererst Domaldo“, grinste Auricanius, „wobei ihm die Rolle zuzukommen scheint, in der man alles verlieren kann. Vor allem die längst geschlossene Verlobung. Hast du nicht gesehen, wie Signor Acrimando seine eigene gleichaltrige Tochter immer wieder in die Nähe Baldurs manövriert hat? Der rechnet sich wohl was aus, falls Baldur seine Verlobung mit der viel älteren Tochter Domaldos platzen lässt.“
„Das hat aber nicht viel mit dem Turnier zu tun.“
„Am Rande schon. Aber du hast recht, das Turnier ist eigentlich zwischen den Schranken. Doch auch da dürften sich in den nächsten Tagen manche Schlachten um die Zukunft der Baronie abspielen.“
„Zwischen wem?“ Yandriga wurde neugierig.
„Dem Florego und auch unserem Vetter Potulino etwa, die als Parteigänger und Stellvertreter Domaldos gelten. Iridia von Tomrath, die trotz ihrer Verwandtschaft zur Erztruchsessin zum Gefolge Graf Aurentions gezählt werden muss, ebenso wie Ovarca. Den Koldassone-Geschwistern, deren gutes Abschneiden ihrem Vater, dem Waffenmeister Thuan mehr Einfluss verschaffen könnte. Auch deinem Bundesbruder Poliaro, der sich Imperia verpflichtet haben soll. Und von den Kuslikern und Belhankanern im Feld, also Groman und Miolano beziehungsweise Mythraela und Malrizio, vermag selbst Domaldo nicht abzuschätzen, was ihre Interessen sind … Am Ende den Faffarallo nicht zu vergessen, der ja widerwillig adoptierter Sorbiker ist.“
„Das alles haben die Tischgespräche mit Domaldo ergeben?“ Yandriga sah ihren Bruder verblüfft an.
„Ja, und ein wenig Beobachtungsgabe“, zwinkerte Auricanius ihr zu. „Aber vor allem die Tischgespräche. Du musst dich mal dran versuchen.“