Geschichte der Familie Curameo

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Familie Curameo   Geschichte   Stammtafel   Politik und Domänen   Oberhäupter    


Der Ursprung der Familie liegt, wie so oft, im Dunkeln der liebfeldischen Vergangenheit verborgen. Angeblich soll der Stammvater ein einfacher Peraine-Priester gewesen sein, der um Bosparans Fall durch die Ponterra zog und Wunder im Namen seiner Göttin vollbrachte. Unter anderem soll er den Bauern in der Gegend des heutigen Falcino gegen räuberische Goblins beigestanden haben, in dem er deren Klingen in Pflugscharen verwandelte. Auch vermochte er Krankheiten durch bloßes Handauflegen zu heilen, sodass die einfachen Leute nur Cura me! (bosp.: „Heile mich!“) riefen, wenn er ihn ihr Dorf einzog, woraus schließlich sein Pilgername Curameus wurde. An seinem Lebensabend (er soll das stolze Alter von 120 Götterläufen erreicht haben), diente er als Pfleger des Landes im Sta.-Niothia-Kloster zu Perainidâl und sorgte neben dem Heiligen Kirschbaumhain für die steigende Popularität der Ortschaft als Pilgerziel. Ob diese Geschichten wahr sind, mag dahingestellt sein, sicher ist nur, dass seit dem Ende der Magierkriege eine Familie Curameo fest im Sattel der Stadtpolitik Perainidâls sitzt, regelmäßig den Tempelvorsteher des örtlichen Peraine-Tempels stellt und ihren Vorfahren Curameus als Lokalheiligen verehren lässt, was ihnen einen guten Rückhalt in der Bevölkerung, einen festen Sitz in der Curia und gute Erträge durch die Pilger einbrachte und -bringt.

Die Kusliker Herzöge

folgt

Das Königreich Yaquirien

Im Yaquirischen Unabhängigkeitskrieg blieb die Familie neutral und kümmerte sich vor allem um das Wohl der Bauern, die wie immer die größten Leidtragenden des Konflikts waren. Da Perainidâl als heiliger Ort von den Ausschreitungen verschont blieb und das konservative Oberhaupt Ostinata Curameo keine Ressourcen für den Unabhängigkeitskampf ausgab, stand die Familie zur Zeit des Kusliker Friedens finanziell gut da, verlor beim patriotischen Adel der Region jedoch einiges Ansehen – wenn man nicht schon vorher auf die Curameo als Signori de Saio (hor.: Kuttensignori) herabgesehen hatte. Diese Herabwürdigung missfiel dem Sohn und Erben Ostinatas, Ambrosio, der durchaus von der patriotischen Welle jener Zeit gepackt war und so schien es wie ein Fingerzeig der Götter, dass im Jahre 777 BF während einiger Ausbesserungsarbeiten im Kloster Sta. Niothia ein altes Grab entdeckt wurde, das er als letzte Ruhestätte seines heiligen Vorfahren Curameus identifizierte. Die Zeichen waren eindeutig: Das Emblem auf dem Sarkophagdeckel zeigte einen Ackerpflug mit darunter gekreuzten Klingen, die Ambrosio mit der Legende um St. Curameus in Verbindung brachte. Den sterblichen Überresten des Mannes lagen einige Schriftrollen, eine Waffe archaischer Machart, wie sie auch im Emblem zu finden war, und ein von Satinav scheinbar unangetasteter Schlüssel bei. Dessen Rätsel vermochte Ambrosio nicht mehr zu seinen Lebzeiten zu lüften, wohl aber versuchte er sich an einer Übersetzung des Textes, der in altgüldenländischer Sprache abgefasst war. Nach Ambrosios Auffassung enthielt er mehrere Sagen, die die Philosophie des Heiligen verdeutlichen sollten. In seinem Kommentar zu dem Fund fasste der ambitionierte Geweihte seine Ideen im Prolog zusammen: Ara agrum, autem acu aciem (bosp.: Pflüge den Acker, doch schärfe das Schwert). Die neue Lehre, die Ambrosius auf Grundlage des alten Textes formulierte, war ein Gleichgewicht zwischen Ackerbau und Kriegswesen, Friede und Kampf, Besonnenheit und Leidenschaft und wurden von ihm unter dem Titel Codex Curameus 789 BF veröffentlicht. Der Codex bildete das Fundament für ein neues Selbstbewusstsein der Familie, das sein altes Wappen (das nicht überliefert ist) ablegte und mit entsprechender Beweisführung vor dem Heraldischen Tribunal Yaquiriens die Zeichen des Heiligen Curameus zu seinen neuen machte: Ein silbernes Schwert, gesteckt durch einen silbernen Pflug auf rotem Grund. Ambrosius Tochter Curamea führte die Tradition ein, dass die Familie nicht ausschließlich der Peraine, sondern auch der Rondra dienen müsse und jeweils ein Kind zum Dienst an den beiden Göttinnen bestimmt würde. Der Codex Curameus des Ambrosio wurde zum Hausbuch der Curameo, die dessen philosophische und moralische Prämissen mit recht strenger Disziplin verfolgten.

Maske des Meisters.png Meisterinformationen: Das Grab des Heiligen Curameus

Ambrosio war zwar ein gelehrter Hüter der Saat, doch ließen seine Kenntnisse in altgüldenländischer Sprache und bosparanischer Geschichte etwas zu wünschen übrig: Bei dem Fund unter dem Kloster handelte es sich in Wahrheit um das Grab eines Shinxir-Priesters des güldenländischen Hauses Kouramnion, der als einer der letzten seines Hauses nach der Zerschlagung des ponterranischen Shinxir-Kultes durch Rondra- und Braziracus-Anhänger ca. 460 v. BF hier beigesetzt worden war. Dieser Priester mit Namen Marcius konnte nach der Schlacht um Porta Yaquiris eine wichtige Reliquie des Kultes unter dem verfallenen Herrenhaus Brigons des Ertränkers (das heutige Draconiter-Institut Shenilo) verstecken. Den Schlüssel dazu nahm er sprichwörtlich mit ins Grab, genau wie seine Waffe, eine Kentema, und Teile des Hausbuches des Hauses Kouramnion, die Epoi Kouramnionos (aurel.: Epen des Kouramnion). Die darin enthaltenen Legenden propagieren tatsächlich „volksnahe“ Tugenden wie Gerechtigkeit, Ehrlichkeit etc., haben aber mit der Peraine- oder Rondra-Kirche herzlich wenig zu tun, eher findet man Götternamen aus der myranischen Oktade wie Zatura und eben Shinxir. Sollte Ambrosio dies erkannt haben, hat er es zumindest ignoriert.

So stieg die Familie Curameo im 8. Jhd. BF von den bloßen „Ernährern“ Perainidâls zu dessen Verteidigern auf und viele Angehörige gingen auf Kriegerakademien und machten Karriere im Militär oder in der Rondra-Kirche Arivors. Vom Ardariten Blasco Curameo und seiner Cousine Isanna wurde 869 BF die Tradition begründet, die Überbringung des Ablegers des Heiligen Baumes von Arivor nach Perainidâl duch Niothia-Horas 414 v. BF in einer alljährlichen Prozession nachzuempfinden. Mit der Ideologie und Politik der Curameo rückten die beiden Kulte damit in Ponterra und Gerondrata näher zusammen.

Das Imperium Renascentum Horasi

Ein Wendepunkt der Familie war die Entwicklung der Shumir-Krise ab 1020 BF. Obgleich Patriarch Gladio VI. Curameo als Cavalleristo des Signors von Perainidâl, Amaldo Reon di Yorcas von Perainidâl, die Ansprüche seines Herrn als Baron Shumirs offiziell verteidigte, vermochten die Curameo, namentlich Niothina, die amtierende Hüterin der Saat des Klosters Sta. Niothia, die Unterstützung Amaldos durch die Stadt Perainidâl zu untergraben und die Patrizier beinahe geschlossen hinter sich zu sammeln, sodass sich die Stadt während der Wirren des Thronfolgekrieges 1030 BF schließlich zur Landstadt erklärte. Niothina hätte eigentlich fest damit gerechnet, dass ihr Sohn Parinio, als Galeonsfigur des aufstrebenden Patriziats Perainidâls, neuer Maestro der Curia wird, doch durch eine Intrige der Familie Beridion, die bereits während der Shumir-Krise die Maestra gestellt hatten, wurden die Curameo ausgespielt – vermutlich eine späte Rache des Signors Amaldo, der seit Gladios Verrat die Beridion unterstützte. Im letzten Jahrzehnt herrschte ein frostiger Status quo in der Curia Perainidâls, der einen Teil der Familie um den Ardarit Gladio VII. schließlich dazu trieb, in fremden Gewässern zu fischen – sprich, ein neues Machtzentrum der Familie im benachbarten Shenilo zu errichten.

1040 BF zog zunächst die Magierin Cosima Curameo nach Shenilo, um am Draconiter-Institut zu forschen und zu lehren, nachdem dort seit 1038 ein Magistermangel geherrscht hatte. Nach einiger Zeit folgte ihr ihr Bruder des Hauses Gladio VII. aus oben genanntem Grund nach und gemeinsam beziehen sie einen Palazzo zwischen dem Geronsviertel und Studiora. Gladio VII. Curameo ist im Auftrag der angeschlagenen Erzherrschaft Arivor in Shenilo, um die Wahrhaftigkeit des Geronsgrabes neu zu überprüfen. Der inzwischen zum Oberhaupt aufgestiegene, Parinio Curameo beobachtet derweil die Situation weiter aus Perainidâl und hat sich noch zu keiner Entscheidung durchringen können.