Briefspiel:Das Fest der vielen Bösartigkeiten/Hymne
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Intermezzo: Die Hymne
- Della Pena ä.H.
Als alle wieder in der Eingangshalle eingetroffen waren, die ersten eifrigen Erfahrungsaustausche vorbei waren und bevor sich Langeweile auszubreiten drohte, erhob abermals Leomar Romualdo della Pena seine Stimme:
„Hochverehrte Gäste, nun wo wir wieder alle hier versammelt sind, wartet ein besonderes Ereignis auf uns. Wir würden die versammelte Festgemeinde um Ruhe bitten. Es lohnt sich nun die Ohren zu spitzen und genau zu lauschen …“
Nur langsam kehrte Ruhe ein und das Stimmengewirr ebbte ab. Irgendwann war ein Moment beinahe absoluter Stille eingekehrt und gerade wollten die ersten Ungeduldigen bereits wieder die Stimme erheben, als ein zarter Flötenton in die Eingangshalle drang. Er schien von der oberen Galerie zu kommen. Die kleine Weise wurde bald von einer behutsam gezupften Laute begleitet und nun, nachdem die beiden Instrumente abkadenziert hatten, hob eine betörende Stimme an zu singen und Tsaiano della Pena, der Sohn des Hauses, der am Anfang einer Opernkarriere stand, trat durch die Balkontür nach innen, so dass er nun von der Halle aus sichtbar war. Sein strahlender Tenor setzte an und in einer melancholischen Melodie sang er folgende Verse:
"Ich weilte schon in manchem fernen Gefilde,
Von Ifirns Ozean bis zum südlichen Meer.
Doch nirgends schien mir Herr Praios so milde
Wie hier, darum wurd’ mir mein Herz oft so schwer.
Oh Vinsalt, oh Gareth, ihr mögt mir verzeihn,
Nur du wirst auf ewig mir Heimat sein: ..."
Nun mischten sich eine Schalmei und ein Zink in die gleichsam kunstvolle und doch volkstümliche Begleitung.
"Urbasi, du Stolze, Urbasi, du Schöne,
Silbernes Kleinod im Sikramtal.
Du unsre Mutter, nach dir ich mich sehne
Fern von der Heimat viel tausendmal.
Wir stehen zusammen die Feinde zu wehren
Und für alle Zeit deinen Ruhm zu vermehren.
Urbasi als Heimat der Tapfren bekannt
Seist du auf immer in unserem Land."
Doch die Musik war noch nicht zu Ende. Während ein Streichquartett, das still am Rand der Brüstung Platz genommen hatte, eine kontrapunktisch gearbeitete Überleitung intonierte, war Odina della Pena die linke Treppe halb heraufgestiegen und trug nun mit ihrem glasklaren Sopran die zweite Strophe vor:
"Oh nennt mir den Ort, wo aus emsigem Werken
Noch schönere Bauten als hier entstehn’
Und fleissige Bürger mit all’ ihren Stärken
Zum gemeinsamen Wohl ihrem Tagwerk nachgehn.
Tradition, Zucht und Anstand, der Künste Pracht
Haben dich weithin bekannt gemacht: ..."
Die Streicher untermalten den Text eindrucksvoll, indem sie all die Gelehrsamkeit und Kultur in ihrer Komposition vereinten. Beim Kehrvers sangen nun Mutter und Sohn im Duett:
"Urbasi, du Stolze, Urbasi, du Schöne,
Silbernes Kleinod im Sikramtal.
Du unsre Mutter, nach dir ich mich sehne
Fern von der Heimat viel tausendmal.
Wir stehen zusammen die Feinde zu wehren
Und für alle Zeit deinen Ruhm zu vermehren.
Urbasi als Heimat der Tapfren bekannt
Seist du auf immer in unserem Land."
Nach dem letzten Wort setzten nun Kriegstrommeln ein, die das bislang besinnliche Musikstück in eine Fanfare überführten, die von vier Trompetern aufgenommen wurde, die nun an den rechten und linke Rand der Galerie traten. Die Instrumente wurden nun leiser, als der Hausherr nun seiner Gattin gegenüber auf die rechte Treppe getreten war. Zur rondrianischen Untermalung, in die sich nun auch zwei Posaunen mischten, hob sein warmer, aber dennoch kräftig tönender Bariton an:
"Gar Mancher gefallen in blutigen Schlachten
Gab tapfer sein Leben zum Wohle der Stadt
So wollen wir treu deren Andenken achten,
Ihr Beispiel sei stets in Gefahr unser Rat.
Mit Rondras Segen und Phexens Glück
Kehrn allzeit wir siegreich vom Felde zurück."
In einem furiosen Auftakt stimmten nun alle Instrumente ein, allerdings nie das Terzett der Familie della Pena übertönend, die in perfekter Harmonie den letzten Kehrvers begannen:
"Urbasi, du Stolze, Urbasi, du Schöne,
Silbernes Kleinod im Sikramtal.
Du unsre Mutter, nach dir ich mich sehne
Fern von der Heimat viel tausendmal.
Wir stehen zusammen die Feinde zu wehren
Und für alle Zeit deinen Ruhm zu vermehren.
Urbasi als Heimat der Tapfren bekannt
Seist du auf immer in unserem Land."
Als das Finale mit Pauken und Trompeten zu Ende gegangen war, herrschte eine geraume Zeit atemlose Stille. Ein jeder hatte sich in den vergangenen Minuten im Gehörten irgendwo wiedergefunden.
Die einen fühlten sich an die Volkslieder ihrer Kinderstube mit ihren sehnenden Weisen erinnert, andere hatten die gewaltigen Kriegsmärsche aus dem Heer wiedererkannt, wieder andere fühlten sich an die raffinierte Kammermusik der Gelehrten erinnert.
Aber ausnahmslos alle waren vom Text berührt worden und fühlten eine starke Verbundenheit zu der Stadt, in der gerade alle weilten. War das Magie, oder nur die wunderbare Kraft der Musik, die es wie wenig anderes auf dem Dererund vermochte, eine Ansammlung von Menschen zu einer Gemeinschaft zu vereinigen?
Wie dem auch sei, nach dem Moment der andächtigen Stille brach ein ohrenbetäubender Beifall los, der noch weit länger anhielt als das vorangegangene Schweigen.
Als sich auch der Beifall und die „Hoch“-Rufe gelegt hatten, erhob Leomar erneut seine Stimme. Er war mittlerweile zu Sohn und Gemahlin auf die Galerie getreten und verkündete von dort:
"Dieser Hymnus wurde von unserer Gattin Odina gedichtet und von unserem Kapellmeister Ricardo Stellmacher", der genannte trat aus dem Hintergrund hervor, "vertont. Er ist unser Geschenk an die Stadt, die uns nun schon so schnell Heimstatt geworden ist. Sei diese Musik eine stete Mahnung, dass bei allen Zwistigkeiten und Differenzen uns eine Menge eint und verbindet: uns allen ist diese Stadt, das schöne und stolze Urbasi, wichtig geworden und bei allen Machtkämpfen und Rangeleien um Einfluss sollte doch eines stets in unserem Bewusstsein sein: die Verantwortung für unsere Gemeinschaft, in der jeder seinen von Praios vorgesehenen Platz hat und zu der wir alle unseren Anteil beitragen sollten.“
Nach diesen Worten überreichte Leomar symbolisch dem Stadtherren Traviano eine Abschrift des Textes und – dies hätte es vor zehn Jahren, vor der Erfindung der allgemeinen Notenschrift durch Dorgando Paquamon, noch nicht gegeben – eine Niederschrift der Musik.
- Dell'Arbiato
"Sehr hübsch", kommentierte Alessandero gegenüber seiner Gattin Aliena, die beide nach der Darbietung nicht mit Beifall gegeizt hatten. Speziell Alessandero, der doch als bitterer Zyniker verschrien war, ertappte sich dabei, wie die Vorstellung der della Penas ihm Tränen in die Augen trieb, was er sonst nur bei einer besonders guten Vinsalter Oper oder einem Schauspiel in Montarena erlebte. Aliena musterte ihn erstaunt.
"Alessandero, Du weinst doch nicht etwa?", fragte sie und sah ihn genauer an, bevor sie ihm mit einem blütenweißen Tuch die Augenwinkel abtupfte.
"Du kennst doch meine Schwäche für Musik", entgegnete Alessandero und schob sie weg, "und außerdem, wer hätte gedacht, dass in diesem Haus ein solches Kleinod an Kultur zu finden ist."
Er sah sich um und entdeckte, dass er anscheinend nicht der einzige war, der sich verstohlen eine Träne aus den Augen wischte. Er richtete sich auf und fand seine Fassung wieder. 'Haltung, Alessandero', ermahnte er sich, 'und keine Schwäche zeigen!'
"Die Tempi waren etwas zu schnell", kommentierte Aliena derweil, "aber ich muss zugeben, dass dieser Maestro Stellmacher eine gute Hand bei der Auswahl der Instrumente hatte."
"Nun, vielleicht sollten wir die della Pena zu unserer nächsten Feier einladen", schlug Alessandero vor, der sich wieder gefangen hatte, "dann wäre die Unterhaltung schonmal gesichert. Übrigens, worum ging es eigentlich bei der Unterhaltung zwischen unserem Stadtherrn und dem Changbari?"
"Anscheinend war der Urbeter mit der Gattin des Tuchhändlers auf Abwegen. Er zeigte ihr die Glocken im Rahjaturm und im Gegenzug zeigte sie ihre Rahjafrüchte. Und als der Changbari daraufhin den Urbeter darauf hinwies, dass dies nicht der Tuchhändler-Etikette entspricht, schlüpfte Traviano in die Rolle des aristokratischen Stadtherrn und verwies ihn in seine Schranken", erklärte Aliena schmunzelnd und kicherte leise.
"Hmm", überlegte Alessandero, "sag mal, liebste Gemahlin, warum lässt Du Dir von diesem Krämer nicht ein paar Stoffe zeigen? Weiße Seide aus Al'Anfa würde einen wunderbaren Kontrast zu Deinen Haaren geben", fügte er beiläufig hinzu.
"Ich würde dann unauffällig hinzustoßen und mich mit dem Changbari etwas unterhalten."
"Ich verstehe", sagte Aliena gedehnt und sah ihren Mann an, "aber was liegt Dir an diesem Stoffhändler?"
"Ein jeder hat seinen Nutzen", zuckte Alessandero mit den Schultern, "und wer weiß, was sich an Gelegenheiten ergibt. Die Familie hat im ganzen Land Kontore, wie man hört, so dass eine Einlage eine gute Investition wäre."
"Besser als die Spieltische in Radoleth?", fragte Aliena spitz.
"Vielleicht nicht so amüsant", räumte Alessandero verlegen ein, als er mit der Ankündigung des bevorstehenden Banketts von weiteren Erklärungen enthoben wurde. Erleichtert wechselte er das Thema.
"Ah, das Bankett beginnt. Komm, meine Liebe, Aqua Cotta und Premer Feuer erwarten uns."
- Della Pena j.H.
"Bravo, bravo!", rief Tarquinio begeistert aus und seine Hände stimmten in den Applaus der umstehenden Gäste ein. Auch seine junge Gemahlin klatschte, wenn auch deutlich zurückhaltender, aber als gebürtige Sewamunderin konnte er ihr das kaum verdenken. Zu ungewohnt waren ihr noch die Sitten hier im Sikramtal.
Er sah sich noch einmal um, tauschte mit Anderen Blicke aus, die alle den Respekt vor der Leistung der Sänger widerspiegelten. Zum ersten Mal, seitdem er sich hier in der kleinen Stadt an der Mündung der Argenna befand, hatte er das Gefühl Teil eines Größeren zu sein, einer neuen Idee.
Seine Augen suchten den Gransignore, der es trotz allen Zwistes und Streitigkeiten verstanden hatte die Adligen des Umlandes und die Patrizier der Stadt zu einen, um den Traum einer aufstrebenden Silberstadt zu verwirklichen.
"Lang lebe der Gransignore! Heil Traviano dem Silberherrn!", rief er also laut und einige Umstehende fielen in seine begeisterten Rufe ein.
- Urbet-Marvinko
Als nach der musikalischen Überraschung der della Penas der Jubel losbrach, bemühte sich Traviano, seine eigene Verzückung ein wenig reservierter als viele der Umstehenden zum Ausdruck zu bringen. Schließlich galt es auch in solchen Augenblicken zu zeigen, dass man stets Herr der Lage war. Mit einem anerkennenden Nicken in Richtung des Hausherrn erwies er diesem dennoch seinen Respekt für das soeben Gehörte, versäumte es aber auch nicht in den Gesichtern der anderen Anwesenden in diesem emotionalen Moment nach Anhaltspunkten für ihre wahren Absichten zu suchen. Dem Stadtvogt schienen gar Tränen in die Augen gestiegen zu sein ...
Dann sah er seinen Connetabel Tarquinio an, der wohl soeben auch seinen Blick suchte. Dem jungen Freund war anzumerken, dass ihm einige Gedanken durch den Kopf gingen, als er auf einmal laut ausrief: "Lang lebe der Gransignore! Heil Traviano dem Silberherrn!"
Ein Lächeln zog sich über Travianos Gesicht, als bereits weitere Umstehende in die Rufe einstimmten. Es war aber weniger die entgegengebrachte Wertschätzung als der Versuch, den Ausruf Tarquinios nachzuvollziehen, der Traviano beschäftigte.
Der Connetabel musste eine nur mit ein wenig Nachdenken zu verstehende Verbindung zwischen dem Loblied auf Urbasi und dem Stadtherrn gezogen haben.
Bevor die Hochrufe nun überhand nahmen (oder an mangelnder Beteiligung erstarben ...), setzte Traviano dem Treiben ein Ende: "Aber, aber. Nicht uns gilt es in diesem Fall zu ehren, sondern die Musici und die stimmgewaltigen Sänger aus dem Hause della Pena allen voran."
Und so lenkte der Gransignore mit einem nun deutlichen Klatschen in Richtung der auf der Galerie versammelten della Penas die Aufmerksamkeit wieder von sich weg. Ein solcher Moment war allzu leicht geeignet, auch sich nicht ausreichend gewürdigt fühlende Freunde mit Neid zu erfüllen ...
Kurz darauf nahm Traviano lächelnd vom Hausherrn die Abschrift der Hymne entgegen.
"Heute", wandte er sich für alle vernehmlich an Leomar, "habt ihr euch nicht nur als Held Rondras für unsere Heimat erwiesen, sondern euch selbst auch zum Helden Rahjas in Urbasi gekürt."
"Und euch, Tsaiano della Pena", fügte er an den Sohn des Hauses hinzu, "erwarten wir im nächsten Jahr in Montarena zu hören - auf dass ihr uns alle auf der größten Bühne des Reiches mit weiteren Weisen erfreut."
Anschließend fand Traviano endlich auch Zeit, sich etwas länger mit Leomar auszutauschen und ihn für die Gestaltung des bisherigen Abends sowie seines Palazzo zu würdigen.
- Della Pena j.H.
Tarquinio nickte, als der Gransignore die Hochrufe freundlich unterband. Er brauchte einige Momente um zu verstehen, dass seine Hochrufe eben eher seinen Verwandten hätten gelten sollen. Wer sollte denn seine Gedankengänge hier verfolgen können.
Er hoffte sich dadurch nicht den Unmut Leomar Romualdos zugezogen zu haben. Um dies sicherzustellen suchte er jenen kurz nach dem Auftritt auf.
"Verzeiht mein Patron. Nichts lag mir ferner als eure Leistung zu schmälern. Bitte vergebt mir hierfür", entschuldigte er sich und verneigte sich vor dem Familienoberhaupt.
- Familie Changbari
Begeistert applaudierte Domenico. Sanya war ergriffen und versuchte vergeblich einige Tränen zu unterdrücken. Gerade ihr, als musisch begabte und interessierte junge Frau war die Darbietung ein Ohrenschmaus. Sie meinte zwar kleinste Ungenauigkeiten im Gesang und bei den Instrumenten gehört zu haben, befand aber, dass diese Aufführung wahrlich als gelungen zu beschreiben war.
Domenico streichelte sanft Sanyas Handrücken. „Unsere Ehe ist doch eine gute Entscheidung gewesen, oder meine Liebe?“
Sanya, noch immer ergriffen von der Stimmung des Momentes, nahm Domenicos Hände in die ihren und hauchte ihm zärtlich entgegen: „Keine Entscheidung, Domenico. Es muss wohl unser von Rahja gefügtes Schicksal sein.“
Das Paar küsste sich innig.
Der Ärger um den unverschämten Traviano war sogleich verflogen. Domenico hatte kein Interesse mehr an einem Wortgefecht, da Traviano sich bestimmt immer unmöglicher aufführen würde. Er würde weiter den unantastbaren Stadtherren herauskehren und sein Unvermögen mit Aggressivität und mit Standesdünkeln überspielen.
„Gegen angeborene Überheblichkeit ist noch kein Kraut gewachsen“, sagte stets eine befreundete Peraine-Geweihte. An diesen Spruch erinnerte sich Domenico nur zu gut in diesen Situationen.
Sanya genoss den Kuss ebenso wie ihr Gemahl. Auch ihre dunklen Gedanken waren verflogen. Sogleich schmiedete sie Pläne, wie sie ihren Gatten musikalisch verwöhnen konnte. Unbedingt musste sie noch mit den Akteuren dieses vortrefflichen Stückes sprechen.
- Di Salsavûr
Auch die di Salsavûrs applaudierten begeistert.
„Ja, aus diesem della Pena, kann was werden … Er hat Talent", war es leise von Romualdo zu vernehmen.
- Della Pena ä.H.
"Und nun haben wir wohl alle Hunger, also unsere Wenigkeit in jedem Falle, und daher sollten wir uns schleunigst auf zum Bankett machen.“
Nach diesen Worten führte Leomar die Festgesellschaft in den Speisesaal.
- Dell'Arbiato
Während Alessandero seiner Gattin den Arm reichte, warf er noch einen Blick auf die Sippe der di Salsavûr.
"Erinnere mich daran, die Vorräte aufstocken zu lassen, sollten wir jemals die Salsavûr zu Gast haben", flüsterte er seiner Gattin zu. "Ich hoffe nur, unser Gastgeber ist für alle Eventualitäten gerüstet."
"Es war wohl ein Fehler, dass jeder Dahergelaufene sich hier sattessen kann", kommentierte Aliena. "Aber im Notfall kann unser Stadtheld ja die Weinkeller öffnen."
- Urbet-Marvinko
Den kurzen Weg von der Eingangshalle zum Bankettsaal nutzte Traviano diesmal, um mit dem Gastgeber Leomar della Pena einige Höflichkeiten auszutauschen. Für politische Diskussionen – etwa über den Verrat Ralmans und dessen Folgen – war hier ohnehin weder Zeit noch die richtige Gelegenheit. Beim Bankett saß dem Gransignore dann Leomars Schwiegersohn Drakon am nächsten, den man ob der alten Feindschaft offensichtlich nicht direkt neben den Stadtvogt hatte platzieren wollen.
„Unser kleines Spiel mit dem Herrn Changbari hat euch bei der Hausführung hoffentlich nicht zuviel Ärger gemacht“, begann Traviano das Gespräch, als soeben der erste Gang aufgetragen wurde.
„Die Gesellschaft seiner Gemahlin dürfte auf jeden Fall die angenehmere gewesen sein, weswegen euch für euer … nunja … Opfer sicherlich Dank gebührt.“