Archiv:Urbet in Flammen! (BB 44)

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Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 44, Seite 15 Schildwacht.png Datiert auf: Peraine 1042 BF


Urbet in Flammen!

Angriff auf die Lutisanastadt erschüttert die Gerondrata

von Alverano ya Paredo


Urbet. Der Krieg der Farben ist noch keinen ganzen Götterlauf her, da schrecken Nachrichten aus der Lutisanastadt erneut die Menschen der Gerondrata auf. Wie aus heiterem Himmel – allerdings in einer Gewitternacht – griffen Unbekannte im Perainemond Urbet an. In Teilen der Stadt wurden dabei Brände gelegt, die wohl als Ablenkungsmanöver dienten, bevor mit erstaunlicher taktischer Präzision die Tafelbergfestung selbst attackiert wurde. Von Kämpfen auf der Pilgertreppe zwischen Ardariten und vermummten Angreifern ist die Rede, ebenso von Sabotage, die zur Öffnung der Tunnelrampen der Festung führte. Die abgebrochene Theaterstiege liegt als zertrümmertes Zeugnis der Verteidigungsbemühungen der Stadtherrschaft zu Füßen der südlichen Tafelbergflanke.

Valvassor Rondralio vermochte den Widerstand von Lutisanern, Basiliskengarde und Rondrianern erst zu organisieren, als die Angreifer bereits in die größte Festung des südlichen Lieblichen Feldes vorgedrungen waren. Angeblich schreckten diese bei ihrem schändlichen Tun nicht einmal vor Einbruch in den Grabtempel der Heiligen zurück. Wen wundert es da, dass Rondra selbst scheinbar voller Zorn das nächtliche Firmament zum Toben brachte!

Was bisher über die Angreifer, von denen nicht wenige bei ihrem frevlerischen Akt den Tod fanden, geredet wird, erscheint indes regelrecht unglaubwürdig. So sollen sich darunter Horaslegionäre aus der Garnison in Arivor befunden haben. Das macht doch keinen Sinn. Andere Zeugen wollen ein tiefes, furchterregendes Summen in der Nähe der Angreifer vernommen haben, als wenn ein aufgebrachter Insektenschwarm über seine Opfer herfiele. Insbesondere die Verteidiger der Festung selbst geben sich hierüber jedoch wortkarg. Der Valvassor, nicht gerade als Leisetreter bekannt, hat sich überhaupt noch nicht öffentlich zu den Geschehnissen der Nacht geäußert. Dass es sich bei den Angreifern um ehemalige Rote oder Schwarze, das Haus di Salsavûr etwa oder die weiter nach Rache dürstende Witwe Reons handelte, muss wohl auch wegen des Schweigens Rondralios als unwahrscheinlich gelten. Und doch vermag gerade niemand dem erschütternden Übergriff auf Urbet eine dahinter stehende Macht zuzuordnen.

Die Patrizier, anderen voran die Familie Ysena, die in der Schmiedegasse eine große Feuersbrunst bekämpfte, riefen die Bürger auf all jenen zu helfen, deren Hab und Gut von den Flammen verzehrt wurde. Besonders die erst vor drei Götterläufen nach der Katastrophe aus Arivor geflüchteten Neu-Urbeter eilten dabei ihren Nachbarn zur Unterstützung, für die es der erste Schicksalsschlag von desaströser Tragweite war. Viele trauern auch über gefallene Verteidiger, zu denen letzten Gerüchten zufolge gar eine auswärtige Hochgeweihte Rondras, die aus einem Vinsalter Gründergeschlecht stammende Somena Talligon nämlich, gehören soll.

Armin Bundt

Maske des Meisters.png Meisterinformationen:

Der mysteriöse Angriff auf Urbet wird im Abenteuerband Banner der Treue beschrieben. Aufgrund weitreichender theologischer Folgen desselben wird darüber von höchster Stelle ein Geheimhaltungsgebot gelegt. Die Nachwirkungen könnten das Horasreich noch über Jahre beschäftigen.