Colmar Luntfeld
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Jugend und Ausbildung
Viele Familien haben ihr Schwarzes Schaf - in der Familie Luntfeld war dies jahrzehntelang Condottiere Colmar Luntfeld. Colmar erblickte das Licht Deres unter unglücklichen Umständen - als Frühgeburt auf den Schock, welchen seine hochschwangere Mutter bei der Nachricht vom Unfalltod ihrer Kinder Romero und Loris erlitt. Wenige Tage später verstarb Sharine Luntfeld im Kindbett, was Beppo Luntfeld seinem Jüngsten unterschwellig ewig vorzuwerfen schien, obwohl er sich zeitlebens nie etwas anmerken liess. Ausserdem hatte Colmar den Dickkopf seines Vaters geerbt, somit war das Verhältnis zwischen Vater und Sohn stets ein bedrücktes.
Talentiert und nicht unklug, aber weder an Handel noch an Handwerk sonderlich interessiert befanden sich die heranwachsenden Colmar und sein fast gleichaltriger Neffe Khardan Luntfeld auf dem besten Weg Sewamunds bekannteste Taugenichtse zu werden. Besorgt um das Ansehen und den gerade erst mühsam erkämpften Patrizier-Status (und nicht ohne Hintergedanken) entschied Familienpatriarch Beppo Luntfeld die beiden fast gleich alten Sohn und Neffen zur Ausbildung an horasische Militärakademien zu schicken, wo sie gefälligst "Disziplin und angemessenes Verhalten" lernen sollten. Seinen Neffen Khardan schickte er auf die Stabsschule in Oberfels, seinen jüngsten Sohn nach Vinsalt, wo dieser an der Akademie für Kriegs- und Lebenskunst einerseits eine angemessene Erziehung und das Verhalten eines Nobile erhalten sollte und andererseits auf seine Rolle als Cavalliere der Familie vorbereitet werden sollte.
Mit dem Kriegerbrief in der Tasche trat Colmar jedoch 1022 nicht wie von der Familie gewünscht in die Herzöglich Grangorer Phecadigarde ein, sondern ging eigene Wege indem er sich als Leutnant im Regiment Schwert des Südens bei der Horaslegion verpflichtete. Mit den Schwertern diente er fünf Jahre in den Kolonien des Südmeeres, wo er viel über das Militär- und Söldnerwesen des aventurischen Südens lehrte.
Mittlerweile hatte seine Vater einige Verbindungen spielen und Dukaten springen lassen, so wurde Colmar 1027 nach Ablauf der fünfjährigen Dienstzeit aus dem Tiefen Süden zum I. Erzherzöglich Horasischen Regiment Murak-Horas versetzt, wo er als Capitano die Plänklerkompanie führte. Sein erster Besuch im Palazzo Luntfeld nach über 10 Jahren verlief frostig, immerhin versöhnte er sich kurz vor dessen Tod mit seinem Vater.
Condottiere von Luntfelds Cavallieri
Den Ausbruch des Thronfolgekriegs erlebte die I. Plänklerkompanie, Murak-Horas in Shumir, als Ende Travia 1028 plötzlich Galahanisten vor den Stadttoren standen, jedoch unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten. In der Schlacht von Shumir erlebte Colmar vier Monate später im Horasreich seine erste Schlacht im Lieblichen Feld. Im Heer von Ralman von Firdayon-Bethana sollten weitere folgen.
Im Zuge der Auflösung der alten Legionsstrukturen kehrte ein geschockter Colmar Luntfeld nach Ralmans überraschendem Frontenwechsel im Rondra 1029 der Kronlegion den Rücken und machte sich als Condottiere selbständig. Bereits Ende Firun stand er jedoch mit Luntfelds Cavallieri erneut unter Ralmans Banner. In der Schlacht von Westfar und in der Schlacht an der Kreuzung von Castarosa beweisen die Cavallieri erstmals ihre Schlagkraft. Unter anderem gelingt Colmar in der letztgenannten Schlacht die Gefangennahme von Orsino Carson. Nach heldenhaftem Verhalten in der Strassenschlacht um Urbet wurde Colmar von Ralman persönlich zum Major befördert und mit dem Gut Paquirella nahe Clameth belohnt. Nach der Zweite Schlacht von Pertakis gelingt es Colmar durch Rekrutierung und Integration von Versprengten und entlassenen Veteranen die Cavallieri auf ein ganzes Battailon zu vergrössern.
Nach Kriegsende liess sich Colmar und seine Cavallieri in Paquirella nieder. Jenes wiederum lag im Einflussbereich des Sheniloer Bundes, dessen Mitglieder teilweise heftige Vorbehalte gegenüber unabhängigen Söldnern in ihren Landen besassen. Es sollte Jahre und unzählige Verhandlungsrunden mit lokalem Adel und Städten dauern, ehe sich die Gemüter einigermassen beruhigten. Ausserdem näherte sich Colmar auch seiner Familie wieder an, was nicht zuletzt der Pendeldiplomatie seines Neffen Khardan lag. Seit einer gründlichen Aussprache mit seinen Geschwistern anlässlich Khardans Hochzeit in Sewamund ist er in Sewamund wieder vollumfänglich willkommen (auch wenn es ihm in seiner Heimatstadt noch der ein oder die andere übelnimmt, in der entscheidenden Schlacht vor Pertakis auf der anderen Seite gekämpft zu haben).
Nach Kämpfen im Herbst 1033 BF in der Marudreter Fehde und in der Fahnenschlacht von Gilforn nutzte Colmar am Rande der Friedensverhandlungen der Fehde zwischen Shenilo und Sewamund die günstige Gelegenheit, Paquirella gegen das Gut Sewablick bei Sewadâl einzutauschen. Mit seiner Familie wieder restlos ausgesöhnt, widmete sich Colmar seither dem Auf- und Ausbau seines auf den Namen Rondlik umgetauften neuen Hauptquartiers während seine Cavallieri als Garnisons- und Geleittruppen verschiedener Auftraggeber über die ganze Septimana und Yaquirbruch verteilt waren. Einzige Ausnahme bildete der Herbst 1034 BF, wo die Colmar in Diensten des Barons von Veliris die gesamte Einheit in Veliris in Stellung brachte, um die Stadt gegen den vermeintlich bevorstehenden Angriff der Josmina von Bregelsaum und ihrer Almadaner zu verteidigen, welcher dann jedoch nicht erfolgte.
Immer auf der suche nach lukrativen Aufträgen übernahm Colmar schon mal langweilige politische und soziale Aufgaben im Dienste der Familie und so war es im Praiosmond 1036 BF, als er während einer vermeintlich gemütlichen Yaquirfahrt der Loge vom goldenen Strome beider Yaquirien dem Fürsten Almadas vor durch Erschlagen eines finsteren Schwarzmagiers das Leben rettete. Ergriffen von einer anschliessenden Rede des befreiten Gwain vor versammelten Loge bietet Colmar spontan der neu ernannten Marschallin Almadas seine Cavallieri für die vom Fürsten verlangte Befriedung der Taifas an.
Persönlichkeit
Condottiere Colmar Luntfeld besitzt eine gewisse Exzentrik: Ist er nicht gerade mit Teilen seiner Cavallieri unterwegs frönt er gerne dem Immanspiel, um seine Truppe in Form und bei Laune zu halten. Ausserdem brütet er seit Kriegsende - angewidert von einigen Auswüchsen des Thronfolgekriegs - über einer Anpassung des Khunchomer Kodex an die Verhältnisse im Horasreich. Die Soldverträge der Cavallieri versucht er anhand seines "Vinsalter Kodex" auszuhandeln und an Rat und Meinungen anderer Condottieri zu seinen verschiedenen Artikeln und Klauseln ist er immer interessiert.
Chronik
Ende Praios 1036 BF: Während einer vermeintlich gemütlichen Yaquirfahrt der Loge vom goldenen Strome beider Yaquirien rettet Colmar dem Fürsten Almadas durch Erschlagen eines finsteren Schwarzmagiers das Leben. Ergriffen von einer anschliessenden Rede des befreiten Gwain vor versammelten Loge bietet Colmar spontan der neu ernannten Marschallin Almadas seine Cavallieri für die vom Fürsten verlangte Befriedung der Taifas an. (YaquirienCon 2013)
30. Travia/Anfang Boron 1037 BF: Nachdem er Zeuge des fragwürdigen Prozesses und der Hinrichtung des Horasio della Pena geworden war, widmete sich Colmar weniger der Suche nach dem geheimen Vermächtnis des Hingerichteten, sondern zusammen mit seinen Begleitern von Rahjanes Cavallieri der Suche nach dem verschollenen und angeblich gesichteten Orban Vistelli. (YaquirienCon 2014).
Firun 1037 BF: Als Leibwächter einiger Horasischer Delegierter weilt Colmar an der Einweihung der Kaiserlichen Pfalz Pervalia. Nach der Ermordung des Erzkanzlers des Neuen Reiches eilt Colmar mit einigen adligen Begleitern auf der Jagd nach flüchtigen Schurken bei winterlichen Bedingungen binnen zweier Wochen vom Angbarer See in die Stadt Gareth und von dort aus nach Elenvina. (AAK 2017) Danach nimmt er einen neuen Auftrag in Drôl an.
Anfang Rondra 1040 BF: Mit wenig Vorbereitung nimmt Colmar erstmals an der Goldenen Lanze von Bomed teil und verliert als einziger Teilnehmer sämtliche fünf Tjost-Durchgänge. Nachdem er Teilnehmer eines archaischen Rondra-Rituals - welches sich als finsteres Brazhoragh-Ritual entpuppte - kurz von der Praioskirche befragt worden war, beginnt Colmar sich mit der Geschichte der Kriegsgötter Kor und Rondra auseinander zu setzen. (YaquirienCon 2017)
Anfang Rahja 1040 BF: (YaquirienCon 2018)
Efferd-Travia 1041 BF: Als militärische Begleitung der horasischen Delegation nimmt Colmar an den Verhandlungen der beiden Kaiserreiche in der Abtei von Mantrash'Mor teil, wo er in einer spektakulären Aktion am Delegationstisch Graf Perainhilf von Firdayon-Bethana erwürgte, nachdem jener von einer Gruppe Adliger beider Reiche als finsterer Kultistenagent und Doppelgänger des Grafen enttarnt worden war. Als einer der ersten Delegierten des Reiches unterzeichnete Colmar den "Friedensvertrag von Mantrash'Mor". (AAK 2017)
Trotzdem wurde er anschliessend familienintern von seinem Neffen Khardan gescholten da er es versäumt hatte, seinen Einfluss bezüglich den der Familie wichtigen Vertrags-Passi geltend zu machen.
1041 BF: (AAK 2018)
Meisterinformationen: Geheimnisse der Cavallieri
Während seiner Zeit auf der Kriegerakademie von Vinsalt kontaktierten Anhänger des verbotenen Shinxirkultes Colmar Luntfeld um ihn in ihren Mysterienbund aufzunehmen. Dieser lehnte jedoch entschieden ab, zu suspekt schien dem Individualisten die letztendliche Unterordnung unter das Kollektiv bzw. die höheren Ziele der "Loge". |